Artikel aus dem Süderländer Tageblatt vom 22.02.2003
Lustige Springer und Erdbeereis am Swimmingpool
PLETTENBERG • (sp) Ein buntes und vielfältiges Programm hatten die Verantwortlichen gestern Nachmittag zur
Eröffnung des Freizeitbades AquaMagis zusammengestellt. Nach der offiziellen Eröffnung bestand für alle Besucher die
Möglichkeit, das Bad zu besichtigten und sich von den AquaMagis-Mitarbeitern informieren zu lassen.
Die Band „Funny Fux“ aus Attendorn präsentierte den AquaMagis-Song „Erdbeereis am Swimmingpool“. Passend
zum Titel gab es für die Besucher Erdbeereis, über das sich die kleinen „Badfreunde“ natürlich besonders freuten. Beim
Auftritt der sechsköpfigen Band auf den Stufen oberhalb des Wellenbeckens durfte auch die Präsentation ihres Hits
„Überdosis Glück“ nicht fehlen.
Nachdem schon lange im Vorfeld der AquaMagis-Eröffnung klar war, dass Schwimm-Star Franziska van Almsick
nicht kommen würde, konnte man zumindest eine tolle Kunstspringerriege aus Sachsen für die Eröffnung gewinnen. Die „Wilden
Springer“ sorgten mit ihren spaßigen und zum Teil waghalsigen und akrobatischen Einlagen vom Ein- und Dreimeterbrett für
viel Spaß bei den zahlreichen Besuchern, die sich rund um das Sportbecken drängten.
Aktionskünstler Michael Wibbelt aus Siegen, der auch schon bei Auftritten im Rahmen der Plettenberger
Woche in der Vier-Täler-Stadt zu Gast war, begeisterte Kinder und Eltern als „langer Mann“ und mit seinen
Jonglage-Einlagen. Im Verlauf des Abends fand im AquaMagis auch noch eine Mini-Playback- Show mit der Band „Funny Fux“
statt.
Artikel aus dem Süderländer Tageblatt vom 22.02.2003
Heute und morgen kostet‘s nur die Hälfte
PLETTENBERG • (ged) Nachdem gestern der offizielle Startschuss zum ersten großen AquaMagis-Wochenende fiel,
geht es heute munter weiter.
Der heutige Samstag bringt dann endlich die lang ersehnten Badefreuden. Um 9 Uhr fällt der Startschuss
für das feuchtfröhliche Vergnügen in Sauna, Schwimmbecken und Rutschenturm. Bis dahin sollen alle Spuren der gestrigen
Eröffnungsfeier beseitigt sein, damit endlich das große Badevergnügen beginnen kann. Kleines Bonbon: Die Eintrittspreise
am Eröffnungswochenende wurden halbiert.
Von 13 bis 15 Uhr sorgt heute ein Lokalfunk-Sender im Rahmen einer Live-Sendung für die musikalische
Unterhaltung. Dabei wird der Name des AquaMagis-Maskottchens - dem lustigen Seepferdchen -. präsentiert.
Da kleinere Pannen und Wartezeiten am Eröffnungswochenende wohl nicht zu vermeiden sind, gewährt das
AquaMagis-Team der Einfachheit halber allen Besuchern einen 50-prozentigen Rabatt für einen auf vier Stunden beschränkten
Besuch. Dabei gibt es insgesamt nur zwei Tarife. Saunabesucher zahlen 5,75 Euro, Kinder 5,25 Euro. Im Sport- und
Erlebnisbereich können Erwachsene das AquaMagis vier Stunden lang für 3,25 Euro nutzen - Kinder zahlen 2,25 Euro.
Artikel aus dem Süderländer Tageblatt vom 22.02.2003
Ob Klaus Müller jetzt wieder ganz beruhigt schlafen kann?
PLETTENBERG • (sp) Im feierlichen Rahmen fand gestern Nachmittag die Eröffnung des neuen Freizeitbades
AquaMagis statt. Bürgermeister Walter Stahlschmidt und Bad-Geschäftsführer Klaus Müller sprachen zu den Besuchern.
Stahlschmidt erinnerte an die Entstehungsgeschichte und vergaß dabei nicht, die Widerstände in Teilen
der Bevölkerung zu erwähnen: „Solch ein Projekt hat selbstverständlich auch Gegner mit unterschiedlichen Motiven und
Interessen“. Um den Neubau zu verhindern, habe man einen so genannten Bürgerentscheid angestrengt. In Plettenberg stimmten
die Bürger am 15. November 1998 über das Neubauprojekt ab.
Stahlschmidt bedankte sich bei allen, die in irgendeiner Weise zum Bau beigetragen haben. "Ich danke
den Geschäftsführern Bernd Merhofe und Klaus Müller für ihre sehr gute Arbeit, die sie unauffällig ohne Selbstdarstellung,
aber effizient geleistet haben. Ich bin sicher, dass das Bad von jetzt an bei Dr. Uwe Allmann und den Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern in guten Händen ist."
Auch Klaus Müller zeichnete den Weg der letzten Jahre nach. „Eine mehrjährige Konzeptionsphase, eine
konkrete Planungsphase von weit über zwei Jahren, eine fast zweijährige Bauzeit und ein ab und an auch holpriger Weg, den
es zu bewältigen galt, liegen hinter uns“, betonte Müller auch im Namen von Bernd Merhofe. „Doch nunmehr ist es endlich
so weit. Das AquaMagis-Freizeitbad öffnet seine Pforten. Größe und Angebot machen schnell deutlich, dass AquaMagis ein
neues Markenzeichen für Freizeit, Erholung, Sport, Spaß und Wellness ist.“ Das Freizeitbad werde dazu beitragen, die Stadt
Plettenberg über ihre Grenzen hinaus bekannter zu machen. Außerdem könne man gegenüber den alten Bäder erheblich mehr
Arbeitsplätze anbieten; fast 30 neue Arbeitsplätze konnten geschaffen werden.
Obwohl das ganze Projekt von Anfang an fast schon in beängstigender Art in den vorgegebenen Bahnen
verlief, sind die letzten Wochen doch noch sehr >betriebsam< geworden“. Bis zum Schluss sei ein wenig Angst geblieben, ob
denn die Technik auch so funktioniert, wie sie denn soll. „Erst seit Anfang Februar wissen wir konkret, dass das Bad auch
wirklich heute eröffnet werden kann. Bis zu diesem Zeitpunkt verbringt man dann schon einmal die eine oder andere unruhige
Nacht“, so Müller.
Der Dank Bernd Merhofes und Klaus Müllers galt deshalb allen, die dieses außergewöhnliche und
anspruchsvolle Vorhaben durch ihre Mitarbeit unterstützt haben. Besonderen Dank richtete Müller an Bürgermeister Walter
Stahlschmidt: „Ohne seine erfolgreichen Bemühungen zur Schaffung der finanziellen Voraussetzungen durch die Kooperation
mit der Mark E und den Stadtwerken Plettenberg wäre dieses Projekt nicht umsetzbar gewesen“, so Müller.
„Namentlich hervorheben dürfen wir an dieser Stelle insbesondere Klaus Allgäuer in seiner Doppelfunktion
als Tourismusdirektor und Geschäftsführer des sehr erfolgreichen Bludenzer Freizeitbades »ValBlu«. Er hat uns nicht nur
beratend beim Badkonzept zur Seite gestanden, sondern uns auch in Bezug auf die Vermarktung des Freizeitbades in die
notwendigen Schritte eingewiesen. Eine solche kollegiale Hilfe und Unterstützung ist nicht selbstverständlich.“
„Dr. Uwe Allmann wird das AquaMagis-Freizeitbad als Badleiter nunmehr in seine Obhut nehmen. Bernd
Merhofe und ich werden uns auf unsere städtischen Verwaltungstätigkeiten zurückziehen“, - als Geschäftsführer der GmbH
stehe man aber weiterhin als Bindeglied zur Verfügung.
Artikel aus der Westfälischen Rundschau vom 22.02.2003
Tausende nahmen gestern "ihr" AquaMagis in Besitz
Plettenberg. (jam) Der "Nabel der Welt" lag gestern für die Plettenberger im Böddinghauser Feld. Tausende
Bürgerinnen und Bürger nahmen nach knapp zweijähriger Bauzeit mit "ihrem" AquaMagis das größte Erlebnisbad Südwestfalens
in Besitz. Rund 5000 Besucher wurden insgesamt erwartet.
Nachdem zunächst die große Schar der geladenen Ehrengäste in den Genuss einer Führung durch die neuen
Anlagen gekommen waren, hatte die Bevölkerung anschließend Gelegenheit zur Besichtigung.
Erstmals offiziell gebadet werden kann am heutigen Samstag ab 9 Uhr. Der Eintritt kostet heute und morgen
nur den halben Preis - sozusagen als Entschädigung für die zu erwartenden unvermeidbaren kleineren Pannen, wie
AquaMagis-Geschäftsführer Klaus Müller schmunzelte.
Wie schafft es eine 30 000-Einwohner-Stadt wie Plettenberg, ein solch attraktives Freizeitbad aus dem
Boden zu stampfen, währen überall im Lande ähnliche Einrichtungen aus Kostengründen vor dem Aus stehen?
Sanierung der alten Bäder überaus teuer
Bürgermeister Walter Stahlschmidt beschäftigte sich in seiner Rede, die von einem Ständchen des
Männerchors Böddinghausen umrahmt wurde, denn auch ausführlich mit der Vorgeschichte des AquaMagis und Aspekten der
Finanzierung.
"Zwei unangenehme Feststellungen" seien ausschlaggebend gewesen, als Mitte der 90-er Jahre die Planung
für das neue Freizeitbad angelaufen sei: Sowohl das Freibad als auch das Hallenbad seien sanierungsbedürftig gewesen. Im
Freibad hätte das Becken erneuert werden müssen, und im Hallenbad gab es Probleme durch Setzungserscheinungen und durch
Korrosion an tragenden Bauteilen. Der Sanierungsaufwand wurde auf etwa 7 Millionen DM geschätzt. "Beide Bäder hätten also
sehr viel Geld verschlungen, wären aber dadurch nicht attraktiver geworden."
Beide Bäder seien überdies für reinen Sportbetrieb konzipiert und deswegen veraltet gewesen. "Die
heutigen Badegäste wollen sich überwiegend nicht mehr darauf beschränken, zwischen den Beckenrändern hin und her zu
schwimmen, sondern sie suchen eine Mischung aus Fitness, Gesundheit, Entspannung, Spiel und Spaß."
Das unzeitgemäße Bäderangebot habe sich in den Besucherzahlen widergespiegelt. "In Plettenberg hatten
wir im Hallenbad monatlich 3000 Besucher, in den kleineren, aber besser ausgestatteten Nachbargemeinden Finnentrop und
Olpe dagegen 9500 bzw. 16 500. Darunter befanden sich auch viele Plettenberger." Das habe auch für zahlreiche
Saunabesucher gegolten, denen der einfache "Schwitzkasten" im Hallenbad nicht gut genug gewesen sei.
"Aus dieser Situation entstand die Fragestellung, ob man viel Geld ausgeben solle für Reparaturarbeiten
an einem Konzept, das nicht mehr zeitgemäß war oder ob es besser sei, als Reaktion auf veränderte Besucherwünsche einen
nachfrage- und damit marktorientierten Neubau zu errichten." Aktualisiert worden sei dieses "schwebende Dauerproblem"
durch die 1996 vereinbarte Änderung der Gesellschaftsstruktur der Stadtwerke GmbH. Stahlschmidt: "Damals brachte die
heutige Mark E ihr gesamtes Plettenberger Stromleitungsnetz in die Stadtwerke GmbH ein und erhielt dafür einen
Gesellschaftsanteil von 40 Prozent. Die anderen 60 Prozent blieben zunächst bei der Stadt. In einem weiteren Schritt
verpachtete die Stadtwerke GmbH das jetzt in ihrem Eigentum stehende Stromnetz an Mark E und erhielt dafür Pachtzahlungen,
die zusammen mit den Erträgen aus den Geschäftsbereichen Gas und Wasser regelmäßige Gewinnausschüttungen "in
zufriedenstellender Größenordnung" ermöglichten.
Neues Bad auf lange Sicht nicht teurer
In einem dritten Schritt übertrug die Stadt Plettenberg ihren 60-prozentigen Stadtwerkeanteil an den
Bäderbetrieb und verband später diese beiden Unternehmen miteinander über ein sogenanntes Organschaftsverhältnis in
Kombination mit einem Gewinnabführungsvertrag."
Auf diese Weise werde der Finanzbedarf der AquaMagis GmbH weitgehend gedeckt über die Gewinnausschüttungen
der Stadtwerke einschließlich der sich aus dem Organschaftsverhältnis ergebenden Steuervorteile.
Nach sorgfältiger Abwägung der bautechnischen, betriebswirtschaftlichen und finanzkaufmännischen
Gesichtspunkte habe sich der Rat gegen die umfassende Sanierung der alten Bäder und für den Neubau entschieden. Der Rat
sei sich dabei bewusst gewesen, damit auch ein unternehmerisches Risiko einzugehen, aber er habe erwartet, "dass letztlich
der Zuschussbedarf für den Neubau auf lange Sicht nicht höher sein würde, als er für die sanierten alten Bäder gewesen wäre."
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