Artikel aus der Westfälischen Rundschau vom 30.08.2002
Schluss, Aus für das Freibad im Grünetal
Plettenberg. (jam) Generationen von Plettenbergern haben hier ihren ersten Bauchklatscher hingelegt, sich
gesonnt, Salmiakpastillen vom Handrücken geschleckt, im Tigerbadehöschen tiefbraune Haut spazieren geführt.
Nach 68 Jahren endet dieses Kapitel Plettenberger Stadtgeschichte am kommenden Sonntag, 1. September,
wenn das Freibad im Grünetal für immer geschlossen wird. Voraussichtlich ab Anfang 2003 steht den Schwimmfreunden
stattdessen das neue Freizeitbad "AquaMagis" zur Verfügung.
Gemeinsam mit der DLRG, dem Schwimmverein Plettenberg und dem Tauchsportclub hat die "AquaMagis" GmbH
ein buntes Abschiedsbaden mit Spaß und Sport vorbereitet.
Beginn ist um 14 Uhr mit einem offiziellen Grußwort.
Es schließt sich an ein Schnuppertauchen sowie Wettbewerbe im Luftmatratzen- und Surfbrettrennen sowie
eine Reifenrallye.
Der Nachmittag klingt mit der Siegerehrung und einem gemütlichen Beisammensein aus.
Wer an den Wettbewerben teilnehmen möchte, muss sich jeweils eine Stunde vor dem Start beim
Schwimmmeister melden.
Auf die Gewinner, so versprechen die Veranstalter, warten tolle Preise. Für das leibliche Wohl wird
bestens gesorgt sein.
Abschied nehmen von den altvertrauten Einrichtungen im Grünetal heißt es dann auch für das Team um
Schwimmmeister Norbert Geistert: Klaus Hägerbäumer, Reinhard Holterhof, Henning Figge, Kai Eckes, die "Azubis" Nicole
Schulz, Lars Knabe, Diana Laik sowie die Garderobenfrauen Eva Gnaczynski, Antje Tillmann, Ute Rötz, Petra Busse, Sabine
Klippert und Gudrun Scialdone.
Sie alle werden im neuen Freizeitbad ein Stückchen Kontinuität verkörpern.
Artikel aus der Westfälischen Rundschau vom 30.08.2002
Chronik des Warmwasserfreibades Grünetal
Besucherrekord 1976 mit rund 103 000 Gästen
Plettenberg. Schwimmeister Norbert Geistert und Nicole Schulz haben im Telegrammstil die Geschichte des
Freibades
im Grünetal zusammengefasst, die wir in einer komprimierten Form abdrucken. Besucher des Abschlussfestes im Freibad
am kommenden Sonntag, 1. September, können kostenlos die von der Stadtverwaltung herausgegebene komplette Abhandlung
mitnehmen.
1. Juli 1934: Eröffnung des Freibades Grünetal durch den damaligen Bürgermeister Herrn Dr.
Eckeler. Neben einem Blasorchester wird die Eröffnungsfeierlichkeit durch Kunstspringer und Schwimmer des Vereins
Poseidon Köln untermalt.
20. Mai 1935: Eröffnung zur 2. Freibadsaison. Infolge der sehr kalten Außentemperaturen (5 Grad) wagt niemand
den ersten Sprung in das Wasser.
16. Mai 1936: Der bisher fehlende Aufsichtsraum für den Bademeister wird eingeweiht. Der Raum befindet sich
noch heute beim Freibad und wird als DLRG-Raum genutzt. Von diesem Haus aus hat der Bademeister einen Überblick über
die gesamte Badeanlage.
21. Juni 1947: Der damalige Stadtdirektor Cordes teilt vor der Stadtvertretung mit, dass das Freibad Grünetal
nach dem Krieg wieder bade- und betriebsbereit gemacht worden ist. Die verspätete Eröffnung ist darauf zurückzuführen,
dass kein geeigneter Schwimmmeister vorhanden sei. Vorübergehend ist der stellvertretende Schwimmmeister Bauer eingesetzt
worden.
13. Mai 1950: Das Freibad Grünetal eröffnet zur Freibadsaison 1950. Dabei werden die Badezeiten unabhängig
von der Witterungslage festgesetzt auf 8 Uhr bis 12 Uhr vormittags und 14 Uhr bis 22 Uhr. In der Mittagspause ist somit
ein Schwimmen nicht möglich.
10. Juni 1950: In einem Zeitungsartikel wird darauf hingewiesen, dass täglich zwischen 800 und 1000 Besucher
das Badefreibad im Grünetal besuchen.
Die Dauerkarte für die Freibadsaison 1950 kostete für Erwachsene 5 DM und für Jugendliche 3,50 DM. Bereits damals
wird auf den Vorzug dieser Karte hingewiesen.
9. Mai 1951: Wegen sehr großer Undichtigkeiten ist der Bodenbelag des Beckens abgedichtet worden. Außerdem
ist in diesem Jahr die Liegefläche um etwa 80 Ruten erweitert worden.
24. Mai 1952: Das Becken des Freibades ist abgedichtet worden. Das Schwimmbecken ist mit einer
Aluminiumbronzelegierung angestrichen worden. Sprungbretter und Rutschen sind wieder in Betrieb. Das Bad ist mit einer
neuen Lautsprecheranlage ausgestattet und der heutige Vorwärmteich ist entschlammt und als Vorwärmbecken eingerichtet worden.
Kugelblitz trifft Jugendlichen tödlich
9. Juli 1952: Bei einem starken Gewitter schlägt ein Kugelblitz in die Lindenreihe in der Nähe des
Spielbereiches ein. Drei Jugendliche, die unter einer Linde Schutz suchen, werden dabei verletzt, einer so schwer, dass
er noch im Freibad verstirbt.
8. Mai 1954: Bademeister Werner Matschke tritt seinen Dienst als neuer Schwimmmeister an. Ab 19. Mai 1956
ist Bademeister Höpfner im Freibad tätig.
1957: Im Verlauf der Freibadsaison nimmt der Schwimmmeister Gerhard Hirche seinen Dienst auf.
1959: Im Jahr 1959 wird die Wasserleitung der Durchschreiteduschen erneuert. In diesem Jahr wird die Errichtung
einer Umwälzanlage nebst dazugehörigem Umwälzhaus, Kostenaufwand etwa 150 000 DM, diskutiert.
12. Mai 1960: Die neu errichtete Umwälzanlage und das dazugehörige Umwälzhaus gehen ihrer Fertigstellung
entgegen. Die Eröffnung der neuen Freibadsaison steht unmittelbar bevor. Erstmals wird in Plettenberg somit das
Freibadwasser umgewälzt. Kostenpunkt der Umwälzanlage ca. 90 000 DM.
1961: Einzelkarte kostet 50 Pfennig
1961: Das Freibad erfordert Bewirtschaftungskosten von 11 000 DM, die damit doppelt so hoch lagen wie
1960. Außerdem müssen die Eintrittspreise erhöht werden. Die Einzelkarten für Erwachsene kosten 0,50 DM, für
Jugendliche 0,25 DM. Die Zehnerkarte für Erwachsene 4,00 DM und für Jugendliche 2,00 DM und die Saisonkarte für
Erwachsene 10,00 DM und für Jugendliche 4,00 DM.
1964: Das Freibad Grünetal wird mit einer weiteren Startbahn versehen, so dass 8 Startbahnen vorhanden sind.
Außerdem ist in der Umwälzanlage ein neuer Filter eingebaut worden. Ein neuer Eingang wird geschaffen und ebenso die
Zufahrt vom Landemerter Weg her verbreitert.
16. Mai 1967: Saisoneröffnung der Freibadsaison 1967. Schwimmmeister Norbert Geistert hat sein Amt angetreten.
25. April 1968: Die Freibadsaison 1968 steht kurz vor der Eröffnung. Neben einer Erhöhung der Eintrittspreise
in allen Bereichen wird geplant, nach Beendigung der Saison mit einem Kostenaufwand von ca. 105 000 DM insbesondere
eine Abdichtung des Schwimmerbeckens mit einer Folie vorzunehmen.
15. Oktober 1970: Klaus Hägerbäumer tritt seinen Dienst als Schwimmmeister an.
1. Juni 1971: Reinhard Holterhof beginnt seine Ausbildung zum Schwimmmeistergehilfen, die er nach zwei Jahren
abschließt.
27. April 1973: Der neue Umkleidetrakt im Freibad Grünetal ist fast fertig. Die Freibaderöffnung soll am 1.
Mai erfolgen. Im Vorwärmbecken ist eine sogenannte "Froschinvasion" zu verzeichnen. Die Frösche tummeln sich zu Hunderten
in dem Teich und überschwemmen sogar die Keller der umliegenden Häuser.
19. Mai 1973: Das Freibad Grünetal ist eröffnet. Das neu gestaltete Umkleidehaus nebst angebauter Milchbar
wird eröffnet. Besonderes Prunkstück der eingerichtete Schwimmkanal, der bis heute einzigartig im Märkischen Kreis ist.
Ferner wird das Freibad mit einer Heizanlage für das Beckenwasser versehen.
9. Mai 1974: Die Sitzbänke um das Hauptbecken werden installiert. Ebenfalls wird eine Flutlichtanlage für
das Spätschwimmen bei früher einbrechender Dunkelheit angeschafft.
1976: Infolge des außerordentlich guten Sommerwetters kann ein bisher nicht übertroffener Besucherrekord von
103 000 Badegästen verzeichnet werden.
7. Mai 1977: Das Freibad Grünetal verfügt mit der Eröffnung zur neuen Saison über einen neuen Sprungturm und
über erweiterte Liegeflächen. Erste Überlegungen zur Anschaffung einer neuen Umwälzanlage werden in den politischen
Gremien angestrengt.
30. April 1978: Das Freibad Grünetal öffnet wiederum die Pforten, ausgestattet mit einer neuen Wasserrutsche
in das 90-cm-Becken.
16. Oktober 1978: Die Entscheidung über den Einbau einer neuen Umwälzanlage ist gefallen. In den Wintermonaten
der Jahre 1978/79 wird die neue Umwälzanlage im Freibad eingebaut. Dazu wird ein Anbau an das vorhandene Umwälzgebäude
errichtet.
1. Mai 1980: Nach der Durchführung der jährlich wiederkehrenden Instandsetzungsarbeiten kann das Freibad
Grünetal wieder für Badegäste geöffnet werden.
12. Mai 1983: Das Freibad öffnet die Pforten zur 49. Badesaison. Diese Saison wird das zweitbeste Ergebnis
bringen, das im Freibad erreicht wurde, da über 90 000 Besucher die Pforten passieren.
4. Mai 1984: Das Freibad wird auf Grund der sehr guten Temperaturen vorzeitig eröffnet.
12. Mai 1984: Zum 50. Mal kann die Freibaderöffnung begangen werden.
Zum Jubiläum findet am 13. Mai eine Jubiläumsveranstaltung statt. Leider macht die Witterung einen erheblichen
Strich durch die Veranstaltung. Reißenden Absatz findet der Glühwein.
1984: Für das Jahr 1984 ist der 31. Juli mit 2400 Besuchern der bestbesuchte Badetag. Insgesamt besuchen
62 736 Gäste das Freibad.
1985: In diesem Jahr beträgt die Gesamtbesucherzahl 54 866.
Glühwein zum 50. Jubiläum
29. Juni 1986: Ganze 2 617 Badegäste verhelfen dem 29. Juni zum Rekordbadetag.
1986: Das Freibad verzeichnet 1986 insgesamt 64 879 Badegäste.
29. Mai 1987: Ein Mann wartet seit 2 Uhr nachts vor dem Freibad, um als erster Besucher eine
Freibadsaisonkarte geschenkt zu bekommen.
26. November 1987: Der Sportausschuss beschließt, für das Jahr 1988 eine neue Heizungsanlage im Wert von
50 000 DM einzubauen.
8. Dezember 1987: Der Vorwärmteich wird entschlammt, um wieder genügend Volumen speichern zu können.
1988: Die Heizungsanlage wird eingebaut. Wirkungsgrad: 98 Prozent.
Dieses Jahr haben 41 646 Gäste das Freibad besucht, wobei der 7. August der bestbesuchte Tag ist. (2043 Gäste).
1989: Schon am 25. Mai kamen 2796 Besucher ins Freibad Grünetal. Auch der restliche Sommer verlief so gut,
dass seit 1976 die höchste Besucherzahl mit 68 952 gemessen wird.
1990: Am 4. August macht sich das Sommerwetter auch auf die Besucherzahlen bemerkbar: 2250 Gäste. Über die
Saison verteilt sind es 56 517 Gäste.
1991: Am 11. Juli befinden sich 3048 Badegäste im Freibad Grünetal, fast so viele, wie 1976. Damit ergibt
sich eine Rekordzahl, wie sie bis 2002 nicht mehr vorkommt. In der restlichen Saison zählt man insgesamt 59 741 Badegäste.
20. Mai 1992: Es entwickeln sich erste Gedanken über die Sanierung des Hallen- und Freibades und werden dem
Sportausschuss vorgelegt. Die Sanierungskosten belaufen sich auf circa 5 Millionen DM.
30. Juni 1992: Der 30. Juni ist in diesem Jahr der bestbesuchte Tag mit 2095 Besuchern. Mit 65 885 Besuchern
kann mn von einer sehr guten Saison reden.
20. Juli 1994: Dieses Jahr werden bis zum 20. Juli 36 000 Badegäste gezählt und somit eine gute Badesaison
verzeichnet.
2. August 1994: Der 50 000. Badegast wird begrüßt.
6. August 1994: Es wird eine Sommerparty im Freibad veranstaltet. Leider ereignet sich ein Unfall an der
Wasserfontäne.
1994: Zum letzten Mal wird die Grenze von 60 000 überschritten, zu Saisonende werden 63 817 Badegäste gezählt.
27. Mai 1995: Aufgrund der schlechten Wetterlage wird das Freibad erst am 27. Mai geöffnet.
Juni 1996: Das Freibad Grünetal wird erst ab Anfang Juni geöffnet wegen zu schlechter Wetterlage.
1996: Mit lediglich 36 114 Badegästen wird diese Saison beendet.
20. Mai 1997: Angelika Thiesmeier übernimmt als neue Pächterin die Milchbar.
Juli 1997: Der Rat entscheidet über den Neubau eines Freizeitbades und gleichzeitige Schließung beider Bäder.
Eine Unterschriftenaktion zum Erhalt des Freibades wird mit 2000 Stimmen unterstützt.
12. August 1997: Genau 2000 Badegäste genießen das sommerliche Freibadwetter.
Noch ein letztes Mal wird mit 47 236 Schwimmern die 40 000er Hürde genommen.
23. Januar 1998: Eine Privatagentur will das Freibad Grünetal übernehmen. Der Stadtdirektor will das Angebot
sorgfältig prüfen.
20. Februar 1998: Die Firma Runkel erhofft sich tatkräftige Hilfe von der Interessengemeinschaft Grünetal
beim Betreiben des Bades. Der Rat vertagt die Entscheidung über die Freibadübernahme.
7. März 1998: Der private Betreiber bekommt eine Absage.
Juli 1998: Die abgeschafften Saisonkarten werden von den Freibadbesuchern vermisst.
1. August 1998: Kai Eckes beginnt seine Ausbildung als Fachangestellter für Bäderbetriebe bei der Stadt
Plettenberg. Nach Beendigung dieser Ausbildung wird er als Fachangestellter für Bäderbetriebe übernommen.
2. September 1998: Die Interessengemeinschaft Freibad Grünetal leitet ein Bürgerbegehren für den Erhalt des
Bades ein.
15. November 1998: Das Bürgerbegehren der Interessengemeinschaft ist gescheitert. Von 21 372 Stimmberechtigten
stimmten 6785 ab. Für den Erhalt des Freibades stimmten 1603, für den Neubau des Kombi-Bades 5163. 1998 ist eine miserable
Freibadsaison mit 26 723, so schlecht wie 1974!
15. Mai 1999: 2 Brüder warten 18 Stunden auf den Saisonstart und erhalten somit beide eine Zehnerkarte für
das Freibad.
18. Juli 1999: Die höchste Besucherzahl dieser Saison liegt nur noch bei 1341. Über die ganze Saison hinweg
werden 33 207 Badegäste gezählt.
20. Juni 2000: Ihre Ausbildung zur Fachangestellten für Bäderbetriebe beginnt Nicole Schulz am 1. August bei
der Stadt Plettenberg.
Auch dieses Jahr verzeichnet das Freibad nur eine negative Besucherresonanz von 28 361.
10. Mai 2001: Heute wird der Grundstein für das neue Kombi-Bad AquaMagis in Böddinghausen gelegt.
2001: Aufgrund des guten Wetters besuchen am 15. August 1522 Badegäste das Freibad.
Die Gesamtbesucherzahl ist mit 39 330 wieder auf dem Weg der Besserung.
Artikel aus der Westfälischen Rundschau vom 16.08.2002
Am 1. September endet letzte Freibadsaison im Grünetal
Plettenberg. Am 1. September 2002 schließt das Freibad im Grünetal nach 68 Jahren für immer seine Pforten.
Gemeinsam mit der DLRG, dem Schwimmverein Plettenberg und dem Tauchsportclub lädt die "AquaMagis"
GmbH zu einem Abschiedsbaden mit Spaß und Sport in das Warmwasserbad ein.
Beginn ist um 14 Uhr mit einem Grußwort des Bürgermeisters Walter Stahlschmidt. Daran schließen sich
ein Schnuppertauchen und Wettbewerbe im Luftmatratzen- und Surfbrettrennen sowie eine Reifen-Rallye an. Der Nachmittag
klingt mit der Siegerehrung und einem gemütlichen Beisammensein aus. Wer an den Wettbewerben teilnehmen möchte, muss
sich jeweils eine Stunde vor dem Start beim Schwimmeister melden.
Auf die Gewinner warten tolle Preise, und für das leibliche Wohl der Gäste wird bestens gesorgt sein.
Bekanntlich sollen die Flächen des Freibadgeländes zum Teil für Gewerbe, ansonsten für den Bau von
Wohnhäusern verwendet werden.
Ab Januar 2003 soll mit dem "AquaMagis" in Plettenberg der Ersatz für das Freibad wie auch das marode
Hallenbad zur Verfügung stehen.
All jene, die sich für den Neubau des Freizeitbades im Böddinghauser Feld ausgesprochen haben, sehen
sich durch den Verlauf dieser letzten Badesaison im Grünetal in ihrer Entscheidung bestätigt. Gerade einmal 21 697
Badegäste (Stichtag 14. August) haben seit Eröffnung am 14. Mai in diesem Jahr die Anlage aufgesucht - nochmals 8000
weniger als in der ebenfalls vom Wetter wenig verwöhnten Saison 2001 (zum gleichen Zeitpunkt).
Artikel aus dem Süderländer Tageblatt vom 08.08.2002
AquaMagis: Neue Freibadbecken sind komplett aus Edelstahl
PLETTENBERG. (gt) Da staunt der Fachmann und der Laie wundert sich: Mit allerlei Superlativen wartete
AquaMagis-Chef Klaus Müller bei der Besichtigung des Freizeitbades durch die SPD auf. So manche Zahl verdeutlichte
erst die Größe des Projektes.
Mit großem Aufwand wurde in der Rohbauphase gegen das Grundwasser angekämpft. Damit das Gebäude
nicht aufschwimmt, wurden pro Stunde 72.000 Liter Grundwasser abgepumpt - das sind rund 1,8 Millionen Liter pro Tag.
Insgesamt wurden während der Rohbauphase 290 Millionen Liter Grundwasser in die Lenne gefördert, rechnet Klaus Müller vor.
Geradezu gigantisch ist auch die Betonmenge, die im Böddinghauser Feld verbaut wurde. Insgesamt
wurden 8.000 Kubikmeter Beton zurn Baustelle transportiert, das entspricht 1.500 beladenen Betonlastern. Müller:
"Aneinander gereiht wäre das eine LKW-Schlange von 15 Kilometern Länge."
Gewaltig ist auch der künftige Energiebedarf. Für die Beheizung des Freizeitbades steht eine Leistung
von 3.100 Kilowatt zur Verfügung. Bäder-Chef Müller: "Das entspricht dem Bedarf von 85 Einfamilienhäusern." Während in
den Sommermonaten für die Beheizung des AquaMagis die von der Firma Alcan gelieferte Fernwärme ausreicht, stehen im
Winter zusätzlich zwei große Heizkessel mit einer Leistung von 2 100 Kilowatt bereit.
Damit es im Freizeitbad nicht stickig wird, werden durch zwei große Lüftungsgeräte pro Stunde 160 000
Kubikmeter Luft ausgetauscht. 70 Prozent der darin vorhandenen Wärme soll zurückgewonnen werden.
Die beiden Freibadbecken des AquaMagis werden, so erläuterte Müller, komplett aus Edelstahl gefertigt.
Dadurch spare man sich eine Beschichtung oder Fliesen im Außenbecken. Der Haken an der Sache: Die Grundreinigung kann
nur durchgeführt werden, wenn die Lenne absolutes Niedrigwasser hat. Sonst würden die leeren Becken durch das Grundwasser
aufschwimmen.
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