Artikel aus der Westfälische Rundschau vom 07.08.2002
Vom dampfendem Solebad Blick ins schneebedeckte Tal
Böddinghausen. (jam) Beeindruckend wie das Bauwerk sind die technischen Eckdaten, die Beigeordneter Klau
Müller, Geschäftsführer der AquaMagis-GmbH, Kommunalpolitikern und interessierten Bürgern bei der Besichtigung des
neuen Freizeitbades AquaMagis durch die SPD-Fraktion präsentierte.
Da das Grundwasser im Frühjahr bis knapp unter der Grasnarbe steht, mussten nach dem Baubeginn Anfang
Mai 2001 für ein halbes Jahr täglich rund 1,8 Millionen Liter, insgesamt etwa 290 Millionen Liter, in die Lenne gepumpt
werden.
Bei den Erdarbeiten sind 30 000 Kubikmeter Boden bewegt worden. Für den Rohbau wurden 8000 Kubikmeter
Beton benötigt, angeliefert von etwa 1500 Betonfahrzeugen. Aneinandergereiht würde dies eine Fahrzeugkolonne von 15
Kilometer ergeben.
Wie Müller erläuterte, werden für das Beheizen der Anlagen im Jahr rund 3100 Kilowatt erforderlich
sein - ausreichend für 85 Einfamilienhäuser. Gut zwei Drittel dieser Energie wird über einen Brennwertkessel und
einen Niedertemperaturkessel im Bad erzeugt. Weitere 1000 Kilowatt kommen über Wärmetauscher und Fernwärmeleitung
als "Abfallprodukt" aus dem Ohler Alcan-Werk.
Beim Rundgang durch den imposanten Bau betonte Klaus Müller, dass die Benutzung des Sportbeckens im
Gebäude und des Freibades zu einem ähnlichen Preis möglich sein wird, wie heute ein Besuch im Grünetaler Warmwasserbad.
Zusätzliche Leistungen wie Sauna oder ein Besuch der Spaßbecken für Kinder und Erwachsenen kosten jedoch zusätzlich.
Wer im nächsten Jahr den Badespaß nur im Freien genießen möchte, soll nach dem Gang zur Kasse den Weg
um das Gebäude nehmen können. Auch eine separate Kassenbox in Höhe der Tennisplätze ist laut Müller im Gespräch.
Das im Gebäude ohnehin geplante, 60 Quadratmeter große Solebad wird um ein 74 Quadratmeter großes
Vier-Jahreszeiten-Becken im Außenbereich ergänzt. Im dampfenden, warmen Salzwasser liegend aufs schneebedeckte
Böddinghauser Feld schauen: diese Vorstellung hat etwas.
Die Entscheidung, diese zusätzliche Attraktion zu verwirklichen, fiel im Juni, nachdem feststand, dass
die günstigen Ausschreibungsergebnisse es ermöglichen, dennoch den gesteckten Kostenrahmen von umgerechnet 40 Millionen
Mark einzuhalten.
Angesichts der konkurrierenden Einrichtungen in der Nachbarschaft sind die Saunaanlagen bewusst
großzügig und komfortabel angelegt. Während in dem Sportbecken mit seinen fünf 25-Meter-Wettkampfbahnen, das mit
einem Hubboden den verschiedenen Zwecken angepasst werden kann, bereits die Fliesenleger am Werk sind, lassen im
Kinder- und im Erlebnisbereich für die Erwachsenen frisch angelegte künstliche Felsen den fertigen Zustand erahnen.
Im Kinderbereich wird einmal ein Piratenschiff, bestückt mit Wasserkanonen, zum Tollen einladen.
Ältere Semester können sich in ihrem Bereich von Sprudeldüsen erfrischen lassen oder entspannt durch
einen Wellenkanal treiben lassen - durch einen Wasserfall hinein in die geheimnisvoll-grüne AquaMagis-Grotte.
Den Besuchern werde eine Vielzahl von Ruhemöglichkeiten zur Verfügung stehen, betonte Müller.
Auf Nachfrage erklärte er, die im Eingangsbereich des Bades angesiedelte Gastronomie werde in
Eigenregie betrieben. Nur so lasse sich garantieren, dass auch in besucherschwächeren Zeiten am späten Abend ein
Öffnung garantiert sei. Das Restaurant wird auch von Gästen genutzt werden können, die nicht ins Bad wollen.
Eine weitere Attraktion des Bades sind die beiden riesigen Rutschen, die von einem Turm an der Seite
des Gebäudes aus zugänglich sind. Aus etwa 10 Meter Höhe startet die 126 Meter lange Wildwasser-Rutsche.
Gerade für Kinder wird die rasante Fahrt auf der ebenfalls 126 m langen, bis in 13 Meter Höhe
reichenden Riesenrutsche "Black Hole" ein unvergessliches Erlebnis sein. Ausgeklügelte Licht- und Soundeffekte und
modernste Projektionstechnik sorgen in der gegen Außenlicht abgeschirmten schwarzen Röhre für Aha-Effekte Wer jetzt
auf den Geschmack gekommen ist, muss nicht bis zum Nimmerleinstag auf eine Besichtigung der riesigen Baustelle
verzichten. Gruppen, die an einer Führung durch das Freizeitbad interessiert sind, können über AquaMagis-Geschäftsführer
Klaus Müller im Rathaus, Tel. 92 31 01 einen Termin vereinbaren.
Auf Nachfrage erklärte Müller, dass jener Trakt des alten Hallenbades, in dem sich der Trimm- und
Gymnastikraum befindet, von der Substanz her durchaus zu erhalten ist. Über die weitere Nutzung sollen Gespräche mit
den Beteiligten Vereinen stattfinden.
Die eigentliche Schwimmhalle sei jedoch so marode, dass eine Sanierung viel zu teuer würde.
Artikel aus dem Süderländer Tageblatt vom 05.07.2002
Südseestimmung mit edlen Fliesen von "Villeroy & Boch"
PLETTENBERG. (ged) Das Plettenberger Freizeitbad "AquaMagis" nimmt Gestalt an. Mittlerweile sind die Arbeiten
an der Glasfassade weit vorangeschritten und auch die riesigen Leitungen für das Heizungssystem sind installiert. Wer den Rohbau des
zukünftigen Sauna-Bereiches betritt, erblickt draußen bereits das komplett aus Edelstahl angelieferte und zusammengebaute
Sauna-Außenbecken. Ein paar Meter weiter wird in Richtung Lennedamm ebenfalls fleißig gebaggert, denn dort werden gerade die
Voraussetzungen für die Errichtung des ebenfalls aus Edelstahl gefertigten 25-Meter-Außenbeckens geschaffen. Dahinter sieht man bereits
das Fundament für das Freibad-Kiosk, in dem auch Sanitäranlagen untergebracht werden.
Zurück im großen Freizeit- und Schwimmbereich des 20 Mio. Euro teuren Bades werden derzeit die letzten Maurerarbeiten durchgeführt.
Parallel dazu wird verputzt und Estrich verlegt, damit in wenigen Tagen die Fliesenleger ihr Quartier in Böddinghausen aufschlagen können.
Bei der Ausschreibung der Fliesenarbeiten setzte sich die Firma »Fliesen und Natursteine Vater GmbH« aus Bad Blankenburg (Thüringen)
mit dem günstigsten Angebot gegen die übrigen Bewerber (unter anderem ein Unternehmen aus Ohle) durch. Was die geforderte
Fliesenausstattung angeht, wurden allerdings Abstriche gemacht, nachdem sämtliche Anbieter in der ersten Ausschreibungsrunde deutlich
über dem avisierten Limit lagen.
Wie AGN-Bauleiter Burkhard Berens gegenüber der Heimatzeitung erklärte, soll nun nicht der komplette Badbereich mit »deutschen«
Fliesen ausgestattet werden.
Demnach werden nun im Sportbecken blaue Fliesen aus italienischer Fertigung verlegt, mit denen auch schon das Aquatic Swim-Center
bei den Olympischen Spielen in Sydney ausgestattet wurde und Stars wie Ian Thorpe zu Weltrekorden beflügelte.
Edle Fliesen aus dem Hause »Villeroy & Boch« sollend dagegen für Südseestimmung im Erlebnis-Wellenbecken sorgen. Wie Edgar Maisel,
Bauleiter der Firma Vater, gegenüber der Heimatzeitung betonte, sollen im hinteren, tiefen Bereich des Beckens tiefblaue Fliesen zum
Einsatz kommen, im mittleren Beckenteil gehen diese dann über in azurblaue und grün schimmernde Fliesen, ehe die Farbabstufung zum
flachen Einstieg immer heller wird und in einem Sandton ausläuft.
Wie Maisel weiter erklärte, wurden die entsprechenden Fliesen aus dem in Mettlach an der Saar beheimateten Hause Villeroy & Boch
bereits angeliefert. Die im Bodenbereich ursprünglich geplante Verwendung von Naturstein wurde verworfen - dort soll nun aus Funktions-
und Kostengründen rutschfestes »Deutsches Steingut« verarbeitet werden.
Die Fliesenarbeiten, bei denen zwischenzeitlich bis zu 30 Mitarbeiter im Einsatz sind, ziehen sich bis unmittelbar zur
Fertigstellung des Bades hin, da in nahezu allen Bereichen des Freizeitbades Fliesen verbaut werden.
"Der Auftrag in Plettenberg ist unser sechstes Freizeitbad in diesem Jahr", betonte Maisel - alles in allem habe die Firma Vater
bereits 28 Bäder im In- und Ausland mit Fliesen ausgestattet.
Artikel aus dem Süderländer Tageblatt vom 23.05.2002
Das Wellenbecken steht schon unter Wasser
PLETTENBERG. (dg) Das erste Wasser ist im Becken des Böddinghauser Freizeitbades „AquaMagis“ - natürlich nur
zu Probezwecken. Die Arbeiten in dem Plettenberger Mammut-Bauprojekt kommen gut voran, versicherte der Projektleiter Dipl-Ing. Burkhard
Berens im Gespräch mit der Heimatzeitung.
„Derzeit prüfen wir das Wellenbecken auf dessen Dichtheit“, erklärt Berens. Dazu habe man in das Becken viele Hektoliter
Grundwasser eingelassen "Das Wasser wird reingepumpt und dann sehen wir, ob das Becken den Druck aushält", so Berens. Beim Gang in den
Keller könne man an den Wänden kontrollieren, wo es tropft. Diese Stellen würden umgehend ausgebessert, seien aber nicht beunruhigend
sondern "normal". Das Sportbecken habe diesen Test bereits bestanden. Hier laufen bereits die Vorbereitungen auf die Fließarbeiten.
"Das Dach ist jetzt schon zu gut 90 Prozent fertiggestellt und auch die Fassaden sind schon teilweise angebracht",
erklärt der Projektleiter weiter. Tatsächlich kann man beim Gang durch die Baustelle schon genau erahnen, wo was hinterher entstehen
wird. "Die Außenbereiche wie beispielsweise das Außenschwimmbecken werden auch bald in Angriff genommen", so Berns.
Man liege im Zeitplan. Demnach könne man Ende des Jahres die Probephase einläuten. Berens: "Dann werden wir vier Wochen
lang Wasser- und Lüftungstechnik prüfen." Im Frühling des nächsten Jahres könne das „Aqua-Magis“-Bad dann eröffnet werden.
Artikel aus der Westfälischen Rundschau vom 18.05.2002
Badtest: "Mal gucken, ob´s tropft"
Plettenberg. (psr) Die Suppe läuft einem nur so runter. 25 Grad schon um 10 Uhr morgens. Ein eiskaltes Bad -
das wär´s. Ach, wäre das "AquaMagis" doch schon geöffnet.
Während sich einige angeheiterte Herren kurz vor Vatertag ein nächtliches Bad in Plettenbergs Prestige-Projekt
Nummer 1 gönnten, bleibt dem legalen Baustellen-Besucher vorerst nur ein Blick auf das erste Wasser, das derzeit zu Testzwecken im
Erlebnis-Becken plätschert. Mit etlichen Hektolitern Grundwasser wurde erst kürzlich das Sportbecken auf seine Dichtheit getestet und
bestand mit Bravur. Jetzt nehmen Projektleiter Dipl. Ing. Burkhard Berens und seine Mitarbeiter das Erlebnisbecken unter die Lupe. Auf
der Suche nach undichten Stellen und Haarrissen in den Betonbecken steht das moosgrüne Wasser gut zwei Wochen lang zwischen den Betonwänden.
Der Dichtigkeits-Test ist nicht nur Standard, sondern auch denkbar einfach: "Wir gehen regelmäßig in den Keller und
gucken, ob´s tropft - ist wie bei einer Badewanne", sagt Berens. Wenn´s tatsächlich tropft, muss schnellstens ausgebessert werden.
Kontrolle ist ein Kinderspiel
"Nichts Dramatisches", so der Projekt-Leiter. Kinderspiel. Wesentlich teurer würde es, wenn undichte Stellen sich
erst nach der Fliesung der Becken bemerkbar machten.
Ansonsten hat das Mammut-Projekt für stolze 20 Millionen Euro schon sehr konkrete Formen angenommen. Der über 16
Meter hohe Rutschturm steht, der Dachbau ist stark fortgeschritten, alle Becken im Gebäude - ob Wellen-, Sprung-, Sport, Baby- oder
Solebecken - haben Form angenommen. Schon jetzt lässt sich problemlos erahnen, dass das Spaßbad seinen Namen zu Recht trägt. Wenn
dieser Tage die Sonne vom Himmel brennt, ist nur eines zu bedauern: Das "AquaMagis" öffnet wohl erst im nächsten Frühjahr seine Pforten.
Bis dahin müssen sich - vor allem übereifrige - Wasserfreunde leider noch etwas gedulden.
Übrigens: Auch wenn in der Gerüchteküche der Frühschwimmer, die Mähr brodelt, dass das alte Hallenbad endgültig dicht
mache - dem ist nicht so. "AquaMagis" Geschäftsführer Klaus Müller versicherte der WR, dass das Hallenbad nach Ende der Freibadsaison
wie gewohnt öffnet.
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