Quelle: ST vom 03.10.2009
"Tierschutzverein auf Wohlwollen
PLETTENBERG
Die Bundestagswahlen sind vorbei, doch die Themen, die im Wahlkampf diskutiert wurden,
rücken jetzt erst wirklich in den Vordergrund: Nun geht es an die Umsetzung. Für den
Plettenberger Tierschutzverein bedeutet das konkret die Hoffnung auf Veränderungen
und die Behebung von Missständen.
Am Freitagabend trafen sich die Mitglieder im Hotel Klinger, um die Positionen der
Parteien ein letztes Mal vor den Wahlen zu diskutieren, neue Projekte zu planen und
sich über große Erfolge zu freuen. "Vor einigen Tagen haben wir es geschafft, eine
Labrador-Hündin aus katastrophalen Verhältnissen zu befreien", erzählt Corinna
Czernik-Schulz, Geschäftsführerin des Tierschutzvereins. Mit großem Einsatz
gelang es, die Hündin an das Lüdenscheider Tierheim zu vermitteln, das in enger
Kooperation mit dem Verein steht, da Plettenberg kein eigenes Tierheim hat. Eine
Nacht musste die junge Labrador-Hündin laut Czernik-Schulz in Lüdenscheid bleiben,
wo es ihr sichtlich besser ging, bevor sie von einer Familie mit nach Hause
genommen wurde: "Ein Glücksfall, den es leider nur selten gibt."
Umso mehr freut sich der Tierschutzverein Plettenberg, dass der Deutsche Tierschutzbund zusammen mit der evangelischen und katholischen Kirche vom 27. bis 29. August 2010 einen ersten Deutschen Kirchentag mit dem Thema "Mensch und Tier" feiert. Die ökumenische Veranstaltung soll unter anderem auf die Massentierhaltung aufmerksam machen. Momentan werden nach den Worten von Czernik-Schulz rund 360 Millionen Tiere (Geflügel nicht eingerechnet) im Jahr quer durch Europa transportiert. "Dabei werden die Tiere eingepfercht, oft misshandelt und sterben zum Teil an ihren Verletzungen und den extremen Bedingungen", so die Geschäftsführerin. Aber nicht nur der Tierschutz in Deutschland soll durch den Kirchentag gefördert werden, mal will die Bürger auch für das Ausland sensibilisieren, denn nicht selten werde man im Urlaub unfreiwillig mit streunenden Katzen und Hunden oder Traditionen wie dem Stierkampf konfrontiert.
Für den Tierschutzverein in Plettenberg, der sich am Freitag auch über die zwei neuen
Mitglieder Mechthild und Hermann Luke freuen konnte, steht als nächstes der Tierschutztag
am 4. Oktober an. Zudem wurde ein Besichtigungstermin bei der Stadt für den städtischen
Zwinger beantragt, um sich dort ein Bild von den Bedingungen zu machen. Ein Hinweis aus
der Bevölkerung warf hier Fragen auf und der Tierschutzverein geht jedem Anruf so gut es
geht nach. Die 33-jährigen Erfahrungen helfen hier stets, um gegen Tierquäler auch gerichtlich vorzugehen oder um Protestaktionen zu starten. "Das größte Problem ist, dass wir keine Macht haben. Der Tierschutzverein ist auf das Wohlwollen von Beamten und Behörden angewiesen", erzählt der erste Vorsitzende Hans König. "Aber oft ist es schon schwer genug den Schuldigen zu finden. Beziehungen lassen Gerichtsverfahren leider oft verloren gehen. Das Leben von Tieren hat in unserer Gesellschaft noch nicht genug Bedeutung", betonte König gegenüber unserer Zeitung.
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Quelle: WR Plettenberg vom 21.04.2008
Quelle: WR Plettenberg vom 16.04.2007
Quelle: WR Plettenberg vom 07.04.2006
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