Quelle: WAZ DerWesten vom 18.12.2013

Ein sehr bewegender Moment


Applaus gab es von den Gästen in der Schützenhalle nicht nur für die langjährige Arbeit des scheidenden ersten Vorsitzenden Manfred Probull, sondern auch für das gelungene und abwechslungsreiche Programm.

Plettenberg. Ein großes Lob an den scheidenden ersten Vorsitzenden des Plettenberger Sozialverbandes (SoVD, vormals Reichsbund) Manfred Probull sorgte für Gänsehautstimmung am Ende der Jahresabschluss-Feier am Samstag in der Schützenhalle. Inmitten eines abwechslungsreichen Programms, das für eine gelungene und fröhliche Feier sorgte, erinnerte SoVD-Kreisvorsitzender Klaus Seeling aber auch an die derzeitigen Probleme des heimischen SoVD.

Am Ende der Jahresabschluss-Feier stand noch einmal die gesamte Schützenhalle auf: Klaus Seeling hatte die Anwesenden gebeten, Applaus für die jahrelange Arbeit des scheidenden ersten Vorsitzenden des heimischen SoVD Manfred Probull zu spenden. Es war ein bewegender Moment, als die rund 300 Besucher mit stehenden Ovationen einen Mann feierten, "der sich auch nach dem Tod seiner Frau so sehr für den SoVD engagiert hat, wie die Jahre zuvor", sagte Seeling. Das verdiene höchste Anerkennung.

Seeling lobte besonders die Arbeit des heimischen SoVD-Vorstandes in den vergangenen Jahren - insbesondere die Manfred Probulls: "Ich bin stolz einen Mann wie Manfred Probull beim SoVD zu haben", sagte Seeling, der jedoch auch auf die Probleme des Plettenberger SoVD hinwies.Denn für den nicht mehr zur Wahl stehenden ersten Vorsitzenden des heimischen SoVD hat sich bislang immer noch kein Nachfolger gefunden. "Schlagen Sie Brücken, stehen Sie auf und sorgen Sie dafür, dass der SoVD-Ortsverband weiter bestehen kann", appellierte Seeling an die Mitglieder.Die Solidarität, die vom SoVD ausgehe, sei einmalig. "Wie wäre die Welt auf einmal schön", wenn Brücken zwischen allen Völkern, Kontinenten und Glaubensrichtungen geschlagen werden könnten, sagte Seeling.

Auf die Solidarität, die heute wichtiger denn je sei, ging auch Manfred Probull ein. "Die Sozialarbeit, die der SoVD leistet, ist in unserer politischen Wirklichkeit unverzichtbar geworden", sagte Probull. Er dankte den Mitgliedern für ihr Engagement und richtete auch besondere Worte des Dankes an die Stadt Plettenberg: "Auch wir sind von Kürzungen betroffen und sind dankbar für die Unterstützung der Stadt, ohne die diese Feier nicht stattfinden könnte."

Bürgermeister Klaus Müller dankte für das ehrenamtliche Engagement des SoVD, der beispielhaft für die tägliche, teils nur wenig beachtete Arbeit der Ehrenamtlichen in allen Vereinen und Organisationen stehe. "Wir können positiv in die Zukunft blicken, denn wir haben in Plettenberg unglaublich viel uneigennütziges Engagement", sagte Müller. Jeder Mensch, der sich für andere engagiere, mache die "Welt ein Stück heller."

Solidarität unter den Plettenbergern
Zur Weihnachtszeit stehe die Zeit still und so hätten die Menschen die Möglichkeit, eine Bilanz zu ziehen. Für Plettenberg zog Müller eine positive Bilanz. "Und die Erfolge der Stadt beruhen auf Ihrem Engagement, auf dem Einsatz aller Bürger", sagte Müller. Probleme der Stadt in der Zukunft müssten zusammen angegangen werden. "Denn unsere Stadt ist eine Gemeinschaft von Menschen, die von bestimmten Werten und der Solidarität zusammengehalten wird", erklärte Müller. Und der SoVD setze sich beispielhaft für die Solidarität unter den Menschen und die Erhaltung dieser Werte ein.

Bei allem Lob musste der Überraschungsgast des Nachmittages auch mahnende Worte finden. "Die Plettenberger sind ein Volk von Leserbrief-Schreibern geworden", beklagte der Nikolaus. Gebe es mal neue Pläne, seien sofort die "Meckerer" da, um alles zu kritisieren. Für die Arbeit des SoVD konnte jedoch auch der Nikolaus nur positive Worte finden. "Knecht Ruprecht ist traurig. Er hatte sich extra eine neue Rute gebastelt, doch die kann er hier nicht benutzen", sagte der Nikolaus.

Wie der Zusammenhalt zwischen Alt und Jung aussehen und gelebt werden kann, bewiesen Romina Proto sowie Nadine und Christina Schauer. Seit acht Jahren treten sie bei der Jahresabschluss-Feier des SoVD auf. Sie begeisterten in den vergangenen Jahren die Gäste in der Schützenhalle unter anderem mit Tänzen, Aufführungen und Gedichten. Die heute drei 15-, 14- und zwölfjährigen Mädchen sind quasi mit den Abschlussfeiern des SoVD aufgewachsen und auch jetzt, schon fast erwachsen, wollten sie den Senioren am Samstag durch weihnachtliche Gedichte ein wenig Freude schenken.

Für die musikalische Unterhaltung sorgten nicht nur Uwe Schmidt am Keyboard, sondern auch die Sänger des MGV Eiringhausen und die Kohlbergspatzen Meinerzhagen, beide unter der Leitung von Rosel Neumann, und nicht zuletzt die Besucher selbst, die zahlreiche Weihnachtslieder - teilweise mit den Chören gemeinsam - sangen.Zum Abschluss mahnte Probull zum Frieden, zum Einreißen der Mauern, die die Menschen trennen. "Ich wünsche Euch Frieden und glaube daran, dass dieser Wunsch schon Frieden schaffen kann."


Quelle: WR Plettenberg vom 18.05.1987

Reichsbund Ortsgruppe feierte:
Seit 40 Jahren im Dienst am
Nächsten streitbar engagiert

Plettenberg. (jam) Wenn wir das gewußt hätten, hätten wir die Schützenhalle gemietet", scherzte Vorsitzender Heinz Dörr angesichts des Andrangs. Buchstäblich bis auf den letzten Stuhl besetzt war der Versammlungsraum im AWo-Haus, wo sich der Reichsbund am Samstag zur Jahreshauptversammlung traf. Gleichzeitig wurde das 40jährige Bestehen der Ortsgruppe Plettenberg gefeiert. Gründungstag war der 1. April 1947. Heinz Dörr hieß unter den Besuchern besonders den Kreisvorsitzenden Vogel und Ehrenvorsitzenden Heinz Kallweit willkommen.

40 Jahre Reichsbund in Plettenberg - das sind 40 Jahre Arbeit im Dienst am Nächsten", machte Heinz Dörr in seinem historischen Rückblick deutlich.

Rund 100 Personen hatten sich seinerzeit zur Gründungsversammlung zusammengefunden, bei der H. Stukenbrock zum 1. Vorsitzenden gewählt wurde. Trotz Problemen mit den britischen Militärbehörden und bei der Erfassung der Mitglieder nahm die Ortsgruppe schon bald einen beträchtlichen Aufschwung. 1952, als Stukenbrock ausschied und seine Amtsgeschäfte an Heinz Kallweit übergingen, konnten schon fast 600 Mitglieder gezählt werden. Damals war die große Weihnachtsfeier in der Schützenhalle schon zu einer festen Institution geworden.

Aus beruflichen Gründen trat Kallweit 1954 zurück und Otto Schröder wurde 1. Vorsitzender, um das Amt 1961 abermals an Heinz Kallweit zu übergeben. Die Mitgliederzahl stieg bis 1962 auf knapp 1.100 in die Höhe.

Allein die Summe von 138.000 Mark an Nachzahlungen, die im Jahre 1964 vom Reichsbund erkämpft wurde, läßt deutlich werden, welchen Verdienst sich die Organisation in all den Jahren erworben hat.

1979 kam eine abermalige Zäsur, als Heinz Kallweit aus gesundheitlichen Gründen den Vorsitz in die Hände von Heinz Dörr legte. In Anerkennung seiner Verdienste ernannten die Mitglieder Heinz Kallweit zum Ehrenvorsitzenden.

2. Vorsitzender Friedrich Kampmann hatte zu Beginn der Hauptversammlung noch einmal die Ereignisse des letzten Jahres Revue passierem lassen. So sei die montägliche Beratungsstunde von insgesamt 312 Personen in Anspruch genommen worden. Unter anderem sei es gelungen, insgesamt 32.700 DM an Nachzahlungen für die Ratsuchenden zu erwirken. Weiterhin habe der Reichsbund 24 Kuren vermitteln können.

Herausragendes Ereignis sei die Tagesfahrt nach Bonn und Königswinter gewesen, die bei den Mitreisenden einen bleibenden Eindruck hinterlassen habe. Kampmanns Dank galt Kassierer Siegfried Switaiski, der die Fahrt mustergültig organisiert habe. Überaus gelungen gewesen sei auch die tradionelle Weihnachtsfeier mit über 500 Besuchern. Die Frauengruppe habe maßgeblich zum Erfolg beigetragen.

In Vertretung von Frauenbetreuerin Edeltraut Wagenführ berichtete Maria Schwesig über die Arbeit der Reichsbund-Frauen, die im Heimathaus am Kirchplatz ein neues Domizil gefunden haben. Da die Räume nicht immer zur Verfügung gestanden hätten, sei es 1986 bei sechs Zusammenkünften geblieben. Nach dem guten Erfolg der Nachmittagsfahrt - Ziel war die Gruga in Essen - solle auch in diesem Jahr wieder ein Ausflug stattfinden.

Ein positives Bild gab der gewohnt detaillierte Finanzbericht von Kassierer Siegfried Switaiski. Der Bestand von 655 Mitgliedern (Anfang 1986) habe trotz Tod und Wegzug von insgesamt 39 Mitgliedern durch Neueintritte und die Angliederung der 24 Köpfe zählende Ortsgruppe Oestertal annähernd gehalten werden können, sagte Switaiski. Anerkennung zollte er den Hauskassierern, die unermüdlich für das pünktliche Eintreffen der Beiträge sorgten und den Kontakt zu den Mitgliedern lebendig hielten. (Die WR wird noch berichten)


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