Quelle: WR Plettenberg vom 30.09.2004
Klare Worte des Bürgermeisters
Stadtmitte. (oso) Klare Worte fand Bürgermeister Walter Stahlschmidt am Samstagnachmittag im Haus Elsetal bei der Feierstunde zum 50-jährigen Bestehen der Landsmannschaft Ost-, Westpreußen und Danzig. "Sie sind ein wertvoller Teil unserer Kultur in Plettenberg. Machen sie so weiter", stellte er die Verdienste der 4.000 Vertriebenen, darunter ungefähr 1000 aus den Reihen der Landsmannschaft, die es nach Plettenberg verschlagen hatte, für die Stadt Plettenberg heraus. Die Ostdeutsche Heimatstube und die Verdienstmedallie der Stadt Plettenberg an das Ehepaar Heidner nannte Stahlschmidt hier beispielhaft.
Über 40 Mitglieder, Freunde und Gäste der Landsmannschaft feierten gemeinsam mit ihrem Vorsitzenden Raimund Schulzke mit Liedern, Gedichten, Musik und einem vom stellvertretenden Vorsitzenden, Martin Freitag, vorgelesenen Rückblick auf die wechselvolle Geschichte der Landsmannschaft, ihr Jubiläum. Musikalisch untermalt von Ursula Neukirch feierten die Vertriebenen ein Jubiläum, zu dem es erst durch den schmerzhaften Verlust ihrer Heimat kam. Die Ehrungen langjähriger Mitglieder, der Rückblick auf ein halbes Jahrhundert Plettenberger Geschichte der Landsmannschaft, aber auch der Blick auf aktuelle Themen wie das geplante Zentrum gegen Vertreibungen in Berlin, warfen Schlaglichter auf die Geschichte der Heimatvertriebenen.
In seinem mit viel Beifall bedachten Grußwort wiederholte Bürgermeister Walter Stahlschmidt seine persönliche Zustimmung für das Zentrum gegen Vertreibungen. "Ich bin dafür. Solche Ereignisse, wie die Vertreibung von 14 Millionen Menschen, dürfen sich nicht wiederholen", stellte er seine Position klar. Zugleich sprach er sich aber ebenso eindeutig gegen unsinnige Entschädigungsforderungen der Vertriebenen aus. "Das Thema ist durch", kritisierte Stahlschmidt ebenso eindeutig die im Gegenzug vom polnischen Parlament aufgestellten Entschädigungsforderungen an Deutschland. Raimund Schulzke dankte dem scheidenden Bürgermeister für seine herzlichen Worte, die Stahlschmidt in seiner Festrede für die Landsmannschaft gefunden hatte.
Den Rückblick der Landsmannschaft in geraffter Form präsentierte Martin Freitag. Dabei erinnerte er an die Gründungsversammlung am 14. August 1954 im Saal Brücher in Eiringhausen, in der Fritz Stach zum Vorsitzenden gewählt wurde. Monatliche Heimatabende schweissten eine Gemeinschaft zusammen, die die Erinnerung an ihre unwiederbringlich verlorene Heimat aufrecht hielt. Über 100 Landsleute feierten am 12. Dezember 1954 im Gasthof Erholung die erste Adventfeier nach 10-jähriger Abwesenheit aus der alten Heimat.
Ab 1983 wurden Hilfstransporte in die alte Heimat organisiert und durchgeführt: Kleidung, Schuhe, Lebensmittel, Bettwäsche, Kindernahrung Verbandsstoffe und Medikamente wurden, so Martin Freitag, "ohne Rücksicht auf Nationalität oder Religion" dort an die Bedürftigen verteilt. Zum dauerhaften Treffpunkt der Landsmannschaft wurde ab Mai 1992 die Ostdeutsche Heimatstube im alten Rathaus.
Nach der Mitgliederehrung, die Bezirksreferent Dieter Maier durchführte, sowie den Grußworten der BdV-Kreisvorsitzenden Brigitte Gottmann, Manfred Heidner (BdV-Ortsvorsitzender) und Irmgard Holzinger (Pommern) ließ die Landsmannschaft die Ost-, Westpreußen und Danzig ihr 50jähriges Jubiläum in geselliger Runde ausklingen.
Quelle: WR Plettenberg vom 27.09.2004
"Werden immer um unsere Heimat trauern"
Plettenberg. (oso) "Die abgerissenen Wurzeln schmerzen; wir werden immer um unsere Heimat trauern." Die Landsmannschaft Ost-, Westpreußen und Danzig erinnerte auf ihrer Feier zum 50-jährigen Bestehen der Ortsgruppe an den traurigen Gründungsanlass: den Verlust ihrer ostdeutschen Heimat.
Raimund Schulzke, Vorsitzender der Landsmannschafts-Ortsgruppe, bekannte sich beim Festakt zum 50. Jubiläum zu Plettenberg: "Wir fühlen uns in hier zu Hause - es ist unsere Heimat."
Beim Festakt in der Gaststätte im Haus Elsetal wurden die langjährige Mitglieder Anna Rau, Otto Ragnitz, Martin Freitag, Ewald Mottel und Raimund Schulzke mit Treueurkunden geehrt. Das Verdienstabzeichen erhielten Waltraud Gotzeina und Raimund Schulzke. (Bericht folgt) |