Quelle: WR Plettenberg vom 06.06.2005

Oldtimer heimliche Stars beim
Motorsportfreunde-Empfang

Plettenberg. (pr) 75 Jahre Motorsportfreunde (MSF) Plettenberg - ein gutes Stück motorsportliche Vereinsgeschichte und ein großes Stück in der Entwicklung des Automobils. Zum runden Vereinsjubiläum eröffneten die Plettenberger Motorsportfreunde am Samstag mit einem kleinen Empfang im Heimathaus eine Ausstellung zur Vereins- und Automobilgeschichte.

Bürgermeister Klaus Müller gratulierte dem Verein zum Geburtstag und brachte natürlich auch ein "flaches" Geschenk mit: "Ihr Vereinsleben war immer sehr rege und erfolgreich. Und die Veteranen-Rallye ,Rund ümme Plettmert´ ist ein wichtiger Beitrag zum Bekanntheitsgrad der Vier-Taler-Stadt."

Veteranenrallye am 17. September
Rolf-Peter Kahle, Geschäftsführer des Deutschen Motorsport Verband - Landesgruppe Westfalen, erinnerte in seiner Vereinslaudatio an die "goldenen" Zeiten des Motorsports, als die Motorrad- und Autorennen noch auf der Straße stattfanden und Strohballen zur Streckensicherung ausreichten. Der heute 75 Mitglieder zählende Verein, gegründet in wirtschaftlich schwieriger Zeit am 1. Juni 1930, nahm in der Anfangsphase erfolgreich an zahlreichen Bergrennen mit Motorrädern teil. Später, in den 60er Jahren, lockten die "Motoballspiele" mit eigenen Motorrädern stets viele Zuschauer auf die Elsewiese.

In den 70er Jahren richteten sich die Vereinsaktivitäten mehr auf Automobilslalom und Orientierungsfahrten aus. Zahlreiche Pokale und Trophäen im Vereinsheim in der Wiesenstraße belegen die Erfolge der Motorsportfreunde Plettenberg. Der Nachwuchs holte sogar Deutsche- und Landes-Meistertitel im Kart-Slalom nach Plettenberg. Einzelne sind später in der Formel V und im Renault-Cup gestartet.

Ein weiteres Aktionsfeld der MSF sind historische Fahrzeuge. Viele Mitglieder besitzen Oldtimer und nehmen mit den liebevoll gepflegten Schätzchen an Oldtimer-Rallyes und Orientierungsfahrten teil. Am Eröffnungstag der Jubiläumsausstellung standen einige Schnauferl vor dem Heimathaus und waren die heimlichen Stars der Veranstaltung. Die Ausstellung im Heimathaus ist noch zu sehen am Mittwoch von 15 bis 18 Uhr, Samstag von 10 bis 17 und Sonntag von 10 bis 16 Uhr. Im Jubiläumsjahr machen die Motorsportfreunde das runde Dutzend von "Rund ümme Plettmert" voll. Die Oldtimer rollen am Samstag, 17. September, durch die Vier-Täler-Stadt.


Quelle: WR Plettenberg vom 31.05.2005

Motorsport erlebte in
Nachkriegszeit mit Motoball
einen neuen Höhepunkt


Der Nachwuchs der Motorsportfreunde gehörte in den 80er und 90er Jahren im Jugend-Kart-Slalom zur nationalen Spitze. Auch auf dem Pausenhof des Gymnasiums fanden Wettbewerbe statt.

Plettenberg. 75 Jahre Motorsportfreunde (MSF) Plettenberg - gewürdigt werden soll das Jubiläum des ältesten Motorsportvereins in der Vier-Täler-Stadt am kommenden Samstag, 4. Juni, bei einem Empfang ab 11 Uhr im Heimathaus am Kirchplatz. Hierzu wird eine Ausstellung zur Vereinsgeschichte gezeigt.

Elf motorsportinteressierte Herren gründeten die "MotorSportFreunde Plettenberg e.V." am 1. Juni 1930, einem wirtschaftlich nicht gerade rosigen Jahr. Hubert Schulte, Frido Gering, Ernst Brösecke, Georg Pohl, Hans Geßner, Karl Keiderling, Herbert Voß, Friedrich Wilhelm Marl, Alois Detemple, Erwin Dönges und Bruno Spiller waren die Gründungsmitglieder. Zum Vorsitzenden wurde Friedrich Wilhelm Marl gewählt, der dieses Amt bis 1937 inne hatte und den Verein zu schönen Erfolgen bei Motorrad-Bahnrennen und in der Touristik führte. Schon in den Jahren 1931/32 belegte Ernst Brösecke vordere Plätze beim Hohensyburg-Rennen.

Die MSF hielten auch in den Vorkriegsjahren 1934 bis 1939 fest zusammen und zogen im Rahmen ihrer Möglichkeiten Sportveranstaltungen auf. Der Krieg beendete zwar die motorsportlichen Unternehmungen, aber nicht das Vereinsleben. Nach Kriegsende erlebten auch die MSF Plettenberg einen neuen Aufschwung. 1951 erfolgte die Aufnahme in den Deutschen Motorsport-Verband (DMV) - zunächst die Landesgruppe Mittelrhein, ab 1952 Landesgruppe Westfalen-Süd. Dies geschah unter Leitung von Otto Wever (Vorsitzender von 1938 bis 1953). Kurt Kortmann übernahm den Vorsitz von 1953 bis 1956. In seiner Amtszeit stieg die Mitgliederzahl stetig an. Auch lebte die Orientierungsfahrt "Rund ümme Plettmert" unter seiner Regie wieder auf. Überdies dürften älteren Plettenbergern die Motoballspiele auf der Elsewiese noch gut in Erinnerung sein.

Von 1957 bis 1966 übernahm Egon Voßloh den Vorsitz. In seiner Ära holten MSF-Mitglieder viele Mannschafts- und Einzelpreise nach Plettenberg. Zum Beispiel gewann Manfred Seiffert 1966 den Siegerpokal für Sportfahrer der Landesgruppe RWI.

Im Jahr 1966 vollzog sich bei den MSF ein Generationswechsel. Frido Kordt übernahm den Vorsitz bis 1969. In diese Zeit fallen viele große Erfolge bei Orientierungsfahrten. War von der Gründung bis 1968 die Gaststätte "Erholung" (heute "Akropolis") an der Uhlandbrücke das Vereinslokal, so wechselte der Club in die "Steinkuhle".

Auf Frido Kordt folgte bis 1976 an der Vereinsspitze Karl Heinz Niggemann. Zum 40. Vereinsjubiläum richteten die MSF 1970 in Plettenberg die 14. DMV-Pfingststernfahrt aus. Günter Schneider und Günter Scherweit belegten in dieser Zeit viele erste Plätze bei Geschicklichkeitsturnieren.

Vereinsheim an der Wiesenstraße seit den 80er Jahren
Unter Führung von Ulrich Wever, Vorsitzender ab 1976, wurde 1980 die 24. DMV-Pfingststernfahrt durchgeführt. Das letzte Motoball-Spiel, das Plettenberg je erlebt hat, fand 1982 auf dem Holthauser Sportplatz Katzenbusch statt. Der Bundesligist Tornado Kierspe empfing vor großem Publikum die russische Motoball-Nationalmannschaft. Vorsitzender war zu dieser Zeit Günter Heerich, der gleichzeitig für den ersten Kart-Slalom am 20. Juni 1982 auf Plettenberger Boden verantwortlich zeichnete. Motorsport verlagerte sich in diesen Jahren wegen zunehmender Reglementierungen und Auflagen von der Straße auf abgesperrte Turnierplätze. Mitte der 80er Jahre wurden jeweils im Frühjahr Sicherheitstrainings für Motorradfahrer angeboten. Ebenfalls in diese Zeit fällt der Ausbau des Vereinsheims an der Wiesenstraße, noch heute das Domizil der MSF.

MSF-Nachwuchs im Kart-Slalom bis zum Deutschen Meister
Hans-Georg Martin lenkte die Geschicke der MSF von 1988 bis 1997 als Vorsitzender. Er machte sich zusammen mit seinem langjährigen Stellvertreter Günter Schneider verdient um die Kart-Veranstaltungen und inzwischen überregional namhafte Veteranen-Rallye "Rund ümme Plettmert". Auch im 75. Jubiläumsjahr findet die Veteranen-Rallye, mittlerweile in 12. Auflage, wieder zeitgleich mit der Plettenberger Woche statt (17./18. September).
Im Jahr 2000 übernahm Klaus Voßloh den Vorsitz von Markus Schmidt. Voßloh war seit vielen Jahren als Jugendleiter im Verein aktiv.

Im Vereinsheim Wiesenstraße zeugen Pokale und Trophäen von einem regen Vereinsleben und erfolgreichen Abschneiden der MSF bei unterschiedlichsten Motorsport-Veranstaltungen, besonders der Jugendgruppe. Mehrfach holte der MSF-Nachwuchs Deutsche und Landesmeistertitel im Jugend-Kart-Slalom nach Plettenberg.

Auch nach einem Dreivierteljahrhundert seit Gründung bieten die MSF ihren Mitgliedern, aber auch anderen Motorsportbegeisterten vielfältige Möglichkeiten - z.B. Kartsport, Oldtimer-Treffen, Orientierungsfahrten, Seh- und Reaktionstests, Ehrungen für unfallfreies Fahren (in Zusammenarbeit mit der Kreisverkehrswacht), Vereinsfahrten zu Museen, zu Werksbesichtigungen sowie zu Motorsport-Veranstaltungen etc.

Jeden zweiten Donnerstag finden ab 20 Uhr im Vereinsheim an der Wiesenstraße Clubabende statt. Interessierte sind dort immer willkommen, denn auch in Zukunft haben die MSF noch eine Menge vor.


zurück