Quelle: WR Plettenberg vom 19.10.2007
Politisch und sozial Einfluss genommen
Plettenberg. (mau) Am 8. Juli 1917 wird in Plettenberg unter Pfarrer Gerhard Stuhlmann der Verein Christlicher Mütter und Frauen ins Leben gerufen. Der Grundstein für die Kath. Frauengemeinschaft (kfd) St. Laurentius ist gelegt. Morgen, Samstag, 20. Oktober, wird das 90-jährige Bestehen ab 14 Uhr im Pfarrzentrum an der Lehmkuhler Straße gefeiert.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts vollzog sich ein tiefgreifender Wandel im Rollenverständnis von Frauen, worauf die Kirche mit einer Intensivierung der Frauenseelsorge und -bildungsarbeit reagierte. In deren Folge entstanden in den Pfarrgemeinden bundesweit Jungfrauen- und Müttervereine.
Vieles hat sich im Lauf der Jahre verändert. Aus dem Mütterverein wurde die Frauen- und Müttergemeinschaft. 1968 änderte sich der Name noch einmal - in Kath. Frauengemeinschaft, um allen Frauen, auch kinderlosen und ledigen, die Möglichkeit zu geben, sich dieser Gemeinschaft anzuschließen. Mit aktuell über 620 000 Mitgliedern in 5700 pfarrlichen Gruppen ist die kfd der größte Frauenverband und der größte katholische Verband Deutschlands. Früchte trug die Arbeit der engagierten Gemeinschaft in vielen wichtigen gesellschaftspolitischen Fragen. So hat die kfd zusammen mit dem Kath. Frauenbund und dem Sozialdienst kath. Frauen z.B. die Anrechnung von Erziehungsleistungen in der Rentenversicherung durchgesetzt. Überdies setzte sich die kfd erfolgreich für die Ansiedlung der Pflegeversicherung in die gesetzlichen Krankenkassen ein.
"Nur durch eine große Mitgliederzahl kann die kfd starken Einfluss in politische und soziale Bereiche nehmen, von dem auch unsere Kinder und Enkelkinder profitieren", sagt die Vorsitzende der kfd St. Laurentius, Irmgard Wieczorek.
In "ihrer" 280 Mitglieder starken Gemeinschaft vor Ort, die sie zusammen mit Präses Hans Erlemeier, Edith Gosse, Brunhilde Seuthe und Marianne Großmann leitet, möchte sie jeder Frau die Möglichkeit zur individuellen Entfaltung geben.
"Als Glaubensgemeinschaft möchten wir den persönlichen Glauben vertiefen und am Leben und Dienst der Kirche aktiv teilnehmen", so Irmgard Wieczorek. Gelegenheit dazu biete sich in der gemeinsamen Eucharistiefeier jeden Dienstagmorgen in St. Laurentius, bei Einkehr- und Besinnungstagen, Wallfahrten oder Andachten. Aktivitäten wie ein Besuchsdienst, ein monatliches gemeinsames Frühstück, Gespräche zu aktuellen Themen oder die überkonfessionelle Kontaktpflege zu Gruppen der Ev. Frauenhilfe sind weitere Bestandteile der Vereinsarbeit.
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