Die Bestätigung vom 23. Oktober 1911, dass der Evangelische Frauenverein Eiringhausen beim "Verband der Frauenhülfe des evangelisch-kirchlichen Hülfevereins" in die Mitgliederliste eingetragen wurde.


Quelle: Süderländer Tageblatt vom 28.10.2011

Frauenhilfe Eiringhausen: Seit
100 Jahren Säule der Gemeinde

Frauenverein wurde unter Leitung von Pastor Friedrich Tröller gegründet

Erinnerung an die Johanniskirche vor der Umgestaltung: Pastor Friedrich Tröller spricht von der hölzernen Kanzel zu seiner Gemeinde.

PLETTENBERG Als am 24. Oktober 1911 die Evangelische Frauenhilfe Eiringhausen gegründet wurde, ahnte wohl niemand, dass diese Vereinigung im Laufe der Zeit auf bis zu 100 Mitglieder anwachsen und eine wichtige Säule der Gemeinde werden würde. Am 9. November begeht die Frauenhilfe ihr 100-jähriges Bestehen mit einem festlichen Gottesdienst und einer Jubiläumsfeier.

Bei der Gründung der Eiringhauser Frauenhilfe als "Frauenverein" war die Evangelische Kirchengemeinde Eiringhausen gerade einmal zwei Jahre alt: Sie entstand am 1. November 1909 durch Abspaltung von der Evangelischen Kirchengemeinde Plettenberg. Die Johanniskirche gab es zu dieser Zeit noch gar nicht. Der Grundstein für die Kirche und das benachbarte Pfarrhaus wurde erst am 21. April 1912 gelegt, die Einweihung der Johanniskirche erfolgte am 18. Januar 1914. Die Treffen des Frauenvereins fanden daher zunächst bei den Frauen zuhause oder bei Alberts auf dem Saal statt.

Betreut wurde der Frauenverein von Pastor Friedrich Tröller. Er war am 16. April 1910 als Hilfsprediger aus Niederwetz im Kreis Wetzlar in die noch junge Evangelische Kirchengemeinde Eiringhausen gekommen. Bis dahin hatte mit kirchlichen Amtshandlungen Pfarrer Ebbinghaus aus Plettenberg den Eiringhausern gedient.

Die historische Aufnahme zeigt Pastor Friedrich Tröller, den ersten Pfarrer von Eiringhausen, und seine Ehefrau Marie-Christiane Tröller vor dem Pfarrhaus.

Zu den Frauen der ersten Stunden gehörten Marie-Christiane Tröller, die Ehefrau des neuen Pastors, sowie die Damen Schmellenkamp, Siepmann und einige weitere Damen, die den Frauenverein unermüdlich weiter aufbauten. Die Gottesdienste der Eiringhauser Gemeinde wurden bis zur Eröffnung der Johanniskirche im Albertschen Saal gehalten. Dort wurden auch die Konfirmationen gefeiert, dort traf sich der Missionskreis.

Vertrauen auf Gott in der Not des Krieges
Die Gemeindemitglieder - und damit auch die Damen der Frauenhilfe - befanden sich bei Pfarrer Tröller in guten Händen. Er führte sie mit großem Gottvertrauen durch die Jahre des 1. Weltkriegs. Die Frauenhilfe, der Kirchenchor, der Abendkreis und der Jungmädchenkreis überstanden so die notvollen Jahre des Krieges.

Die Damen der Frauenhilfe beteiligten sich auch in anderen Gemeindegruppen. Die Leiter des Eiringhauser Kirchenchores und Organisten an der Orgel waren in den ersten Jahren Hermann Braun und sein Sohn. Der Sopran und die Altstimmen des Chores waren dabei immer die Damen des Frauenvereins. Auch wohltätige Arbeiten übernahm der Frauenverein, zum Beispiel wenn es galt, den in Not geratenen Gemeindemitgliedern mit Hilfe von Spenden im Rahmen einer Familienbetreuung zu helfen.

Nach dem zweiten Weltkrieg stellte sich die Frauenhilfe dann vornehmlich in den Dienst der diakonischen Aufgaben in der Gemeinde. Kinderreichen Familien, Alten und Kranken bekamen finanzielle und praktische Unterstützung. Zudem wurden regelmäßig Lebensmittelpakete in die damalige DDR geschickt.

Die Evangelische Frauenhilfe Eiringhausen wuchs im Laufe der Jahre auf bis zu 100 Mitglieder an. Heute sind es noch gut 60 Mitglieder, die unter der Leitung der langjährigen Vorsitzenden Gerda Lerch der Frauenhilfe Eiringhausen angehören. Der Aufgabenbereich der Frauenhilfe hat sich mittlerweile verändert. Heim-und Krankenbesuche werden durchgeführt, die Teilnehmerinnen führen gemeinsame Ausflüge durch und erfahren bei den regelmäßigen Treffen wohltuende Gemeinschaft.

Gefeiert wird das 100-jährige Bestehen der Evangelischen Frauenhilfe Eiringhausen am Mittwoch, 9. November, mit einem Dankgottesdienst in der Johanniskirche, der um 14.30 Uhr beginnt. Die Predigt hält Pfarrer Uwe Brühl, Orgel spielt Peter Brenscheidt. Die anschließende Jubiläumsfeier - ausschließlich für geladene Gäste - beginnt gegen 15.30 Uhr im Saal des benachbarten Gemeindehauses. gt


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