Meldung: WR Plettenberg vom 01.06.2012 Denkmalpflege-Förderer tagen bei Ochtendung Plettenberg. Der Gemeinnützige Förderverein für Denkmalpflege in Plettenberg lädt für kommenden Dienstag, 5. Juni, um 18.30 Uhr zur außerordentlichen Mitgliederversammlung in das Central-Café Ochtendung (Grünestr.) ein.
Quelle: WR Plettenberg vom 31.05.2012
Stimme für den Denkmalschutz
Von Bernd Maus
Vorsitzende Karin Gutschlag,
Tischlermeisterin aus Ohle, und
deren Stellvertreter Helmut Teichert,
Architekt und ehemaliger
FDP-Ratsherr, gehen davon aus,
dass der Eintrag ins Vereinsregister
innerhalb der nächsten Tage über
die Bühne geht und luden für kommenden
Dienstag, 5. Juni, 19 Uhr,
zur ersten außerordentlichen Mitgliederversammlung
ein. Der Tagungsort
ist noch offen. Vorgeschlagen
werden soll dann ein Jahresmitgliedsbeitrag
in Höhe von 12
Euro. „Wer freiwillig mehr geben
will – herzlich gerne“, so Gutschlag.
Im Blick auf das Wagner-Haus
als erstes konkretes Projekt, das
sich der Verein auf die Fahne geschrieben
hat, verwies Baufachmann
Teichert die vom Gemeinnützigen
Wohnungsunternehmen
(GWU) genannte Mindestsanierungssumme
in Höhe von 200 000
Euro, basierend auf eingeholten
Handwerkerangeboten, ins Reich
der „Märchen“. „Heizung und
Elektroinstallation sind tadellos in
Schuss. Ein paar neue Tapeten, ein
bisschen Dach ausbessern – dann
könnte man da morgen einziehen“,
behauptet Teichert. „Mit Geld
kann man eben alles kaputtreden“,
merkte er an, ehe er ein flammendes
Plädoyer für den Erhalt des
Hauses mit seinen baulich in Plettenberg
einzigartigen Besonderheiten
hielt und die türkische Familie
lobte, die das Haus als Mieter vorbildlich
pflege.
„Wir paar Männekes werden in
Plettenberg nichts erreichen gegen
die Mafia, die im Rathaus sitzt.“
Nach dieser Aussage von Dr. Burkhard
Vohwinkel, seit 10 Jahren Besitzer
des Weidenhofs, drohte die
Diskussion abzugleiten in wilde
Spekulationen. Der Vorstand distanzierte
sich davon unter dem Beifall
der anderen Versammelten.
Um Sachlichkeit bemüht
Friedrich W. Schulte war um mehr
Sachlichkeit bemüht und riet wie
Teichert dazu, sich vor allen weiteren
Schritten und der erklärten Absicht,
mit dem Aufsichtsrat des
GWU in den Dialog zu kommen,
rechtliche Beratung von der Oberen
Denkmalbehörde (Münster)
einzuholen: „Schließlich hat die
das Haus mal unter Denkmalschutz
gestellt. Und der soll jetzt
nicht mehr gelten?“
Auch Martina Reinhold (die
SPD-Ratsfrau hatte wie Teichert im
Planungsausschuss für den Erhalt
des Wagner-Hauses gestimmt, 10
andere Ausschussmitglieder für
den vom GWU beantragten Abriss)
mahnte zum Dialog. Allerdings
müsse man doch erst wissen,
wofür das Haus genutzt werden
könne, ehe über Sanierung und
Wirtschaftlichkeit lamentiert werde.
CDU-Fraktionsmitglied Uwe
Meister wollte wissen, ob sich die
Denkmalpflege-Förderer als „Parallelverein
zum Heimatkreis“ verstünden.
Darauf Karin Gutschlag:
„Wir möchten mit allen zusammenkommen.“
INFO-Box
WR-Kommentar
Polemik kann
Emotional erörtertes Thema: die Wagner-Villa
PLETTENBERG "Der Denkmalschutz bekommt nun eine weitere Stimme",
kündigt Karin Gutschlag an. Sie ist die erste Vorsitzende des neuen
"Gemeinnützigen Fördervereins für Denkmalpflege Plettenberg". Ein
Notar soll so schnell wie möglich für den Eintrag des Vereins ins
Vereinsregister sorgen.
Die Diskussion um den Abriss der Wagner-Villa an der Kaiserstraße
gab den Ausschlag für die Gründung des Fördervereins für Denkmalpflege
in Plettenberg. Ziel soll es sein, zwischen denkmalschützerischen
und wirtschaftlichen Interessen zu vermitteln. Am Dienstagabend
fand die erste öffentliche Versammlung des Vereins statt.
(Bericht Seite 4)
Quelle: Süderländer Tageblatt vom 31.05.2012
Denkmalförderverein sucht
Plettenberg. "Der Denkmalschutz bekommt nun eine weitere Stimme",
kündigt Karin Gutschlag an. Sie ist die erste Vorsitzende des neuen
"Gemeinnützigen Fördervereins für Denkmalpflege Plettenberg". Ein
Notar soll so schnell wie möglich für den Eintrag des Vereins ins
Vereinsregister sorgen. "Das wird noch ein paar Tage dauern", hieß
es am Dienstag bei der Mitgliederversammlung.
"Die Idee zu dem Verein geht auf den September 2009 zurück", berichtete
Karin Gutschlag vor rund 30 Besuchern der Versammlung. Damals, beim Tag
des offenen Denkmals, hatte ihr eine Fotoausstellung zu denken gegeben:
"Viele Häuser der 70er Jahre sind inzwischen der Abrissbirne zum Opfer
gefallen." Man müsste einen Verein gründen, um alte Gebäude zu bewahren . . .
Als dann der "Abriss des einzigartigen Güterschuppens am Bahnhof"
diskutiert wurde, habe sie sich den Schuppen angesehen: "Schade,
dass es hieß, das Gebäude jkonnte nicht erhalten werden."
Vierköpfiger Vereinsvorstand
Allerdings fehlt dem Verein derzeit nicht nur ein eigenes Konto, sondern offenbar auch noch eine klare Linie, wie man die Ziele erreichen will. Vorsitzende Gutschlag betonte am Dienstag, dass man stets "den Dialog mit allen Beteiligten" suche. Als Helmut Teichert, 2. Vorsitzender, später feststellte, dass das bisherige Vorgehen von GWU und Stadt beim Wagner-Gebäude ein "Geschmäckle" habe, erntete er aus der Versammlung Widerspruch von Martina Reinhold. Sie wollte das so nicht gelten lassen: "Das Verfahren ist einwandfrei vonstatten gegangen. Mir liegt das Haus am Herzen - ich will es erhalten und dafür nach realistischen Möglichkeiten suchen."
Auch Burkhard Vohwinkel erntete Kritik, als er befürchtete: "Wir werden als ein paar Männekes nichts erreichen gegen die Mafia, die im Rathaus sitzt." Teichert: "Das tut uns keinen Gefallen, wenn hier solche Worte in den Raum gesetzt werden." Was aber auch für seine eigene Aussage gelte, fügte Reinhold hinzu. gt
WR 29.05.2012 |