Quelle: WR Plettenberg vom 29.08.2003 Wanderfreunde um Natur und Hobby bemüht
Plettenberg. Vor 75 Jahren wurde die Abteilung Eiringhausen im Sauerländischen
Gebirgsverein (SGV) gegründet. Den Umweltschutz und die gemeinsame Freizeitgestaltung
immer im Blick, sind die Wanderfreunde seit jeher um ein sinnvolles Nebeneinander von
Zivilisation und Natur bemüht. "Landschaften kennen lernen, Natur entdecken und erleben,
in der Natur lernen und lehren" - dieses Motto nehmen sich auch die Eiringhauser SGVer
generationsübergreifend zu Herzen. Hier ein Blick in die Historie des Vereins.
Am 24. November 1928 wurde die zu Beginn rund 100 Mitglieder starke SGV-Ortsgruppe
Eiringhausen/Ohle gegründet. Bürodirektor Alfred Hefendehl übernahm die Vereinsführung,
Dr. Deinert wurde in der Gründungsversammlung zu seinem Stellvertreter gewählt. Der
Jahresbeitrag belief sich auf 4 Reichsmark.
Die erste offizielle Vorstandssitzung fand nur kurze Zeit später, am 6. Januar 1929, statt.
Danach begannen die Eiringhauser Wanderfreunde mit der Wegearbeit. Bänke und Wegetafeln
wurden nach und nach aufgestellt. Da die aktiven Mitglieder mit der Wegearbeit jedoch bald
überfordert waren, übernahmen Arbeiter der Firma Graewe & Kaiser für einen Lohn von 2 Reichsmark
pro Nachmittag diese Aufgabe. Da die Gruppenkasse allerdings nur spärlich gefüllt war, konnte
man sich diesen Luxus nicht allzu lange leisten.
Der erste Heimabend fand am 16. Februar 1929 statt. Für die musikalische Unterhaltung sorgte das Orchester des Turnvereins Eiringhausen, in dem der amtierende SGV-Vorsitzende Hefendehl selbst aktiv war.
Im Jahr 1931 erhöhte der Hauptverein seine Beiträge auf 3 Reichsmark jährlich und vereinbarte mit den Abteilungen gleichzeitig eine Ratenzahlung, um diesen Betrag aufzubringen.
Da 1933 der Vorsitzende durch einen Vereinsführer ersetzt werden musste, fand eine Mitgliederversammlung statt, bei der Amtsbürgermeister Engelbert Wahle zum 1. Vereinsführer gewählt wurde. In den folgenden Jahren wurden zahlreiche Veranstaltungen und Wanderungen durchgeführt. 1936 errichteten die Mitglieder auf der Molmert eine Schutzhütte.
Zum 10-jährigen Bestehen der Abteilung richteten die SGVer 1938 ein Bezirksfest aus.
Kontinuierlicher Zuwachs an Mitgliedern
In den folgenden Jahren gab es nur wenige Aktivitäten, da viele Männer eingezogen worden waren. Nach dem Krieg 1945 zählte die SGV-Abteilung gar nur noch vier Mitglieder. Doch der Verein erholte sich wieder und kann bis heute einen nahezu kontinuierlichen Mitgliederzuwachs verzeichnen.
Im Jahr 1952 fand eine Adventsfeier mit der Dichterin Josefa Behrens-Totenohl statt, an der immerhin 145 Personen teilnahmen.
1978 wurde mit großem Erfolg die bisher größte Jubiläumsfeier zum 50-jährigen Bestehen auf dem Albertschen Saal in Eiringhausen gefeiert.
1982 sollte es zu einer weiteren positiven Wendung für den SGV kommen: In der Grutmecke wurde eine Hütte, vormals Domizil des Schäferhundevereins, erworben, die nach fast vier Jahren Umbauzeit am 1. September 1986 eingeweiht wurde. Der Einweihungssspruch "Der Jugend sei das Haus geweiht, drum steh es fest auf lange Zeit" ist vielen Mitgliedern noch heute im Ohr. Die Bremcker Angler, die nahe der Hütte ihr Revier haben, waren und sind immer noch gern gesehene Gäste in der Grutmecke.
"Berliner Eiche" gepflanzt und Maibaum gesetzt
Ein Jahr später bauten einige rüstige Rentner - stellvertretend zu nennen sind vor allem Peter Linke, Hugo Pohle und Egon Vormweg - eine Grillhütte, die noch heute bei zahlreichen Festlichkeiten zum Einsatz kommt.
1998 erreichte die SGV-Abteilung Eiringhausen die magische Zahl von über 400 Mitgliedern
und zählt auch heute noch zu den größten Abteilungen im gesamten Lennegebiet. In den
beiden vergangenen Jahren musste nicht nur das Vordach der Hütte erneuert werden; das
gesammte Heim wurde renoviert. Freiwillige Helfer und aktive Wanderfreunde leisteten über
4500 Arbeitsstunden, eine einzigartige Leistung.
Die SGV-Abteilung Eiringhausen stellt sich heute als ein moderner und flexibler Verein dar,
dessen breitgefächertes Programm sich sehen lassen kann. Neben den jährlichen Festen
(Maifest und Sommerfest) wird ein abwechslungsreiches Programm angeboten. Es finden
zahlreiche Nachmittagswanderungen, Tageswanderungen, wöchentliche Gebirgswanderungen
sowie hin und wieder Radwanderungen statt. Auch kulturelle Ausflüge und Veranstaltungen
sowie eine Hüttenfreizeit über mehrere Tage stehen auf dem Programm. Sehr beliebt ist die
jährliche Seniorenfahrt. Zudem betreut die Abteilung Eiringhausen über 94 Kilometer Wanderwege
und 29 Ruhebänke. Nistkästen werden werden regelmäßig angebracht, repariert und gereinigt.
Geburtstagsfeier steigt morgen in der Grutmecke
Quelle: WR Plettenberg vom 29.08.2003
Plettenberg. Wichtige Daten und Ereignisse prägten das Vereinsleben des SGV Eiringhausen. Im Folgenden ein kurzer Überblick:
1929: Wegearbeit beginnt, Bänke werden angeschafft und aufgestellt; erste Wegetafel am Bahnhof Eiringhausen 1936: Bau der Schutzhütte auf der Molmert 1939: Bezirksfest aus Anlass des 10-jährigen Bestehens der Ortsgruppe 1940: Trennung der Abteilungen Eiringhausen/Ohle; Bezirks-Sternwanderung nach Eiringhausen 1952: Adventsfeier mit Josefa Behrens-Totenohl mit rund 150 Gästen 1978: Jubiläumsfeier zum 50-jährigen Bestehen des SGV Eiringhausen in Alberts Saal 1982: Die Hütte in der Grutmecke wird erworben 1986: Nach 4 Jahren Umbauzeit Einweihung des Heims mit dem Spruch: "Der Jugend sei dieses Haus geweiht, drum steh es fest auf lange Zeit."
1987: Pflanzung der "Berliner Eiche", von Emil Wille vom Deutschen Turnfest in Berlin mitgebracht 1988: Aufstellen des 1. Maibaums 1989: Gruppe rüstiger Rentner baut Grillhütte 1998: Erstmals mehr als 400 Mitglieder 2002: Das Vordach des SGV-Heims in der Grutmecke wird erneuert 2003: Das Heim wird komplett renoviert; rund 4.500 freiwillige Arbeitsstunden werden geleistet
Die Vorsitzenden:
Der Vorstand im Jubiläumsjahr:
Quelle: ST Plettenberg vom 01.09.2003
PLETTENBERG "Wenn wir das Jubiläum am Gründungstag feiern wollten, müssten wir uns
eine warme Jacke anziehen", erklärte Günter Fülle, Vorsitzender der SGV-Abteilung Eiringhausen
gestern im Rahmen des Sommerfestes. Statt im Winter hatte man es vorgezogen, das 75-jährige
Jubiläum der Abteilung im Rahmen des Sommerfestes zu feiern - die eigentliche Gründungsversammlung
fand am 24. November 1928 statt.
Fülle ließ in seiner Ansprache vor den rund 250 Gästen die wechselhafte Geschichte der Abteilung
Revue passieren. Nachdem man 1945 gerade noch vier Mitglieder gezählt habe, seien die Zahlen in
den folgenden Jahrzehnten immer weiter angestiegen. Heute zähle man über 400 Wanderfreunde zur Abteilung.
Besondere Erwähnung fand das Vereinsheim, das man laut Fülle 1982 vom Schäferhundeverein erwarb, jahrelang
umbaute und das sich nach der letzten Renovierung und über 4 500 Arbeitsstunden mittlerweile zu einem
ansehnlichen Heim entwickelt habe. Das konnte Schirmherr und Bürgermeister Walter Stahlschmidt nur
bestätigten. Das Stadtoberhaupt, selbst seit 48 Jahren Mitglied beim SGV Elsetal, erinnerte an die Anfänge
und die Vorläufer der SGV-Abteilung. So habe sich der 1890 gegründete Stammverein »Sektion Plettenberg
des Sauerländer Touristenclubs« bezeichnet. Das Wandern sei früher eine Art »Ausbruch aus der
Industriegesellschaft« gewesen. "Man wanderte damals von Jugendherberge zu Jugendherberge - die
Lagerfeuerromantik kam dabei nicht zu kurz", betonte Stahlschmidt. Heute seien die Zeiten, als man mit
Klampfe und einem Wanderlied auf den Lippen durch die Wälder gegangen sei, lange vorbei.
"Wandern ist heute ein Mittel gegen die Bewegungsarmut" stellte Stahlschmidt fest und skizierte ein Bild von
der heutigen Zeit, in der man sehr viel mobiler sei. Dass es um die Eiringhauser Abteilung gut bestellt sei,
zeige der Ausbau des schmucken Abteilungsheime. "Ich hoffe, dass sich der Verein auch in Zukunft so
weiterentwickelt", gab der Schirmherr den SGVern mit auf den Weg und erntete dafür viel Beifall von den
zahlreichen Gästen.
Musikalisch untermalt wurde die Jubiläumsfeier bei wechselhaftem Wetter vom Musikzug der Feuerwehr, der
seinen Beitrag zur guten Stimmung leistete (Bericht folgt). ged
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