Quelle: WR Plettenberg vom 28.11.2003

Morgen Festakt zum Jubiläum in der Kirche St. Maria Königin mit Jubilarehrung
Heute vor 40 Jahren wurde
Kolpingsfamilie Ohle gegründet


Mit einem eigenen Wagen beteiligte sich die Kolpingsfamilie 1966 am Umzug des Papenkuhler Karnevalsvereins (PKV).

Plettenberg. Am morgigen Sonntag, 30. November, blickt die Kolpingsfamilie Ohle auf vier Jahrzehnte ihres Bestehens zurück. Der Festakt zum 40. Geburtstag beginnt mit der Heiligen Messe ab 11 Uhr in der Pfarrkirche von St. Maria Königin in der Papenkuhle. Eine Jubilarehrung sowie ein gemeinsames Mittagessen im Gemeindesaal schließen sich an.

Am 29. September 1963 wurde die Kolpingsfamilie Ohle gegründet. Zum "1. Senior" (heute 1. Vorsitzender) wurde Reinhold Pieper gewählt. Es wurden 23 Kolpingsöhne in die Gemeinschaft aufgenommen. Von diesen Gründungsmitgliedern stehen heute noch sechs in Reihen der Kolpingsfamilie Ohle, die am Sonntag als Gründer eine besondere Ehrung erfahren.

An der Gründungsfeier nahmen Abordnungen der Kolpingsfamilien Bochum-Weitmar, Lüdenscheid, Werdohl und Werdohl-Eveking teil. Die Kolpingsfamilie Bochum-Weitmar übernahm die Patenschaft über die neu gegründete Abteilung. Als äußeres Zeichen dieser Verbundenheit schenkten die Bochumer den Ohlern ein Banner.

Der erste Vorstand setzte sich wie folgt zusammen: Präses Adrian Metzemaekers, Senior Reinhold Pieper, Schriftführer Mathias Sesterhenn, Kassierer Winfried Albold, Beisitzer Heinz-Dieter Lange und Horst Zoschke.

Pfarrer Adrian Metzemaekers initiierte Gründung
Gleich im ersten Jahr ihres Bestehens feierte die junge Kolpingsfamilie ein Karnevalsfest im Ohler Saal sowie eine Ferienfreizeit am Schliersee. Noch im Gründungsjahr traten der Kolpingsfamilie zwölf weitere Mitglieder bei.

Am 6. Dezember 1964 wurde die Gruppe Alt-Kolping mit 14 Neuaufnahmen gegründet. Zur Fronleichnamsprozession 1965 von St. Maria Königin baute die Kolpingsfamilie Ohle einen eigenen Altar und beteiligte sich am Karnevalsumzug des Karnevalsvereins Ohle mit einem eigenen Wagen.

Da der Kolpingsfamilie für Veranstaltungen zunächst kein Raum zur Verfügung stand, wurde in der Gaststätte Ritterklause in der Papenkuhle getagt. Schließlich bauten engagierte Mitglieder unter der Kirche einen Raum aus, der am 10. April 1964 eingeweiht wurde und bis zur Errichtung des Gemeindehauses Domizil der Kolpingsfamilie Ohle bleiben sollte.

Am Gemeindeleben in St. Maria Königin nahm die Kolpingsfamilie aktiv teil - egal ob Pfarrfesten, Baumaßnahmen oder sonstige Arbeiten auf dem Programm standen. Kolpingsveranstaltungen waren stets für die gesamte Gemeinde offen, von Tanzabenden über Karnevalsfeiern bis hin zu Familienfesten.

Reisefreudig war die Kolpingsfamilie Ohle von Gründung an. Ausflüge nach Köln, ins Münsterland, an die Mosel, zum Landtag in Düsseldorf, zum Bundestag damals noch in Bonn, ins Europaparlament nach Straßburg, ins Emsland, nach Thüringen, in den Schwarwald oder ins Weserbergland sind besonders den älteren Mitgliedern noch in lebendiger Erinnerung. Auch an Stadt- oder Werksbesichtigungen war die Beteiligung rege.

Die 1967 gegründete Jugendgruppe dagegen floppte, was ihre Auflösung zur Folge hatte. Mit zunehmenden Alter der Mitglieder wechselten diese entweder in die Erwachsenengruppe oder kehrten der Kolpingsfamilie den Rücken.

In der Bezirksgruppe Lenne hat sich die Kolpingsfamilie Ohle längst ihren festen Platz erobert. Mehrfach errangen die Ohler bei Bezirks-Kegeln oder -Skat die Titel.

Was aber wäre eine Kolpingsfamilie ohne ihre geistigen Beistände - den Präses? Hauptinitiator der Neugründung war der beliebte und leider viel zu früh verstorbene Pastor Adrian Metzemaekers, der die Gemeinde am 26. Oktober 1962 als Pfarrer übernommen hatte. Während seiner Zeit als Kaplan in Bochum-Weitmar war er dort bereits Präses der dortigen Kolpingsfamilie. Für alle ein Schock: Während der Eucharistiefeier am 6. Dezember 1975, zum Anlass des Kolpinggedenktags, verstarb Präses Metzemaekers plötzlich und unerwartet.

Am 11. April 1976 wurde Ludger Knaden als neuer Pfarrer von St. Maria Königin eingeführt. Knaden erklärte sich spontan bereit, das Amt des Präses zu übernehmen, das er bereits bei seiner Kaplanstelle in St. Michael/Werdohl bekleidete. Gleichzeitig wurde Pastor Knaden zum Bezirkspräses gewählt. Bis zu seiner Versetzung nach Haßlinghausen im Februar 1986 übte er beide Ämter aus.

Nachwuchssorgen: Noch vor dem 50. droht Auflösung
Als Knaden-Nachfolger übernahm Pfarrer Gerhard Wojtyna die Gemeinde und wurde Präses - was er bis auf den heutigen Tag ist.

Vorsitzende im Lauf der 40-jährigen Geschichte waren Reinhold Pieper, Mathias Sesterhenn, Heinz-Ewald Schüßler, Karl-Friedrich Keyser sowie Rudolf Stiewe. Heute wird die aktuell 30 Mitglieder zählende Kolpingsfamilie Ohle von einem Vorstandsgremium geleitet. Sorgen bereitet der hohe Altersschnitt; intensive Bemühungen zur Werbung von Neumitgliedern brachten bislang keine Erfolge. Dennoch ist der Besuch der alle zwei Wochen donnerstags stattfindenden Versammlungen ausgesprochen zufriedenstellend. Sollte es jedoch nicht gelingen, jüngere Leute für die Mitgliedschaft in der Kolpingsfamilie Ohle zu gewinnen, könnte es noch weit vor dem 50. Jubiläum zur Auflösung kommen. Um so inniger soll am Sonntag zum "40." der verstorbenen Mitglieder gedacht werden, die sich in vielen Jahren stets vorbildlich für "ihre" Kolpingsfamilie Ohle eingesetzt haben.