Quelle: ST vom 20.10.2008
"Hegering hat Jägerschaft zusammengehalten"
PLETTENBERG Den krönenden Abschluss des Jubiläums "100 Jahre Hegering Plettenberg" bildete am
Samstagabend die Feier in der jagdlich geschmückten Schützenhalle. Und so wunderte es auch nicht, dass
Hegeringleiter Robert Lützenkirchen seine Ansprache von einer ganz besonderen "Kanzel" - einem Hochsitz
- an die rund 200 Jagdfreunde in der Schützenhalle richtete. Nach der feierlichen Hubertusmesse
verzichtete Lützenkirchen dabei auf langatmige Ausführungen. "Heute ist kein Tag für Festreden, heute
ist ein Tag, um Danke zu sagen sagen".
Sein besonderer Dank galt den "Altvorderen" die vor 100 Jahren den "Jagdpflegeverein" in Plettenberg
gründeten. "Ich hoffe, sie schauen von oben zu und freuen sich zu sehen, wie sich der Hegering
entwickelt hat", betonte Lützenkirchen. Schon damals, als es noch keinen behördlichen Abschussplan
gab, habe sich sich die Erkenntnis durchgesetzt, "dass es besser ist in Gemeinschaft etwas aufzubauen
und sich gemeinsam für die Natur einzusetzen - Egoismus schadet allen Beteiligten. Es geht nur mit
gegenseitigem Verständnis", so Lützenkirchen, der sich dies auch in Zukunft in den 32 Revieren wünschte.
Der Hegering habe es verstanden, die Jägerschaft zusammenzuhalten.
Ein besonderer Dank gelte Ehren-Hegeringleiter Hans-Walter Pfeiffer für sein jahrzehntelanges Engagement.
"Ich hoffe, dass wir auch in Zukunft weiterjagen können und dürfen und uns für unser Wild einsetzen
können" so Lützenkirchen abschließend. Hans-Walter Pfeiffer griff den Gedanken auf und betonte bei
seiner Ansprache, dass Jagd angewandter Naturschutz sei. "Die Stadt Plettenberg ist mit 9 000 Hektar
die größte Landgemeinde in der Bundesrepublik Deutschland", so Pfeiffer. Das Revier in Plettenberg
umfasse ein Größe von 8 500 Hektar. Auch wenn es früher im Kopf gewisse Grenzen gegeben habe, so sei
heute alles gut zusammengewachsen und es gebe niemanden, der so flächendeckend Naturschutz praktiziere
wie die ägerschaft. Bei der "Schwarzwild-Katastrophe" seien beispielsweise nur die Jäger in der Lage,
das Problem zu lösen. Abschließend wünschte Pfeiffer den Waidfreunden "besten Anlauf, eine ruhige Hand
und kein Mucken".
Martina Reinhold überbrachte als stellvertretende Bürgermeisterin die Glückwünsche von Rat und Verwaltung der Stadt. "Für Ihr umfassendes Engagement verdienen Sie hohe Anerkennung", so Reinhold, die beispielsweise an die Entsorgung von Unfallwild durch die Jäger erinnerte. Dr. Matthias Dunkel überbrachte abschließend die Glückwünsche der 2 400 Mitglieder zählenden Kreisjägerschaft, deren stellvertretender Vorsitzender er ist. "Es ist wichtig, dass wir weiter mit Freunde jagen dürfen und sollen", so Dunkel, der deshalb an die Hegeringmitglieder appellierte, sich die Freude an der Jagd nicht nehmen zu lassen. Nach dem offiziellen Teil spielte die Showband "High Lights" zum Tanz auf und das Parkett füllte sich schnell mit tanzbegeisterten Jägern, die dabei zeigten, dass sie nicht nur ruhig "Ansitzen" können. ged
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