Löschgruppe ist optimal ausgerüstet

Die aktiven Feuerwehrleute der Löschgruppe Eiringhausen im September 2002:
(Reihe vorne - von links nach rechts) Peter Tillmann - Thorsten Kirchhoff -
Stefan Junior - Jens Kunen - Mathias Wach - H.-W. Iken - Jaroslaw Kubiak -
Manfred Schäfer - Martin Gäde (mit Fahne der Löschgruppe ) - (Reihe hinten
- von links nach rechts) Damian Schubert - F.-P. Zündorff - Volker Rein -
Daniel Wach - Dimitrios Vasiloudis - Rüdiger Witt - Sven Rolke - Julian Depta
- Olaf Jahn. Auf diesem Bild fehlen: Nina Chodziak - Henning Feyh - Rolf
Dömmecke - Frank Nölle - Stefan Pavlakis - Lutz Cronauge - Patrik Völker.
Plettenberg. Viel Arbeit machte sich die Löschgruppe Eiringhausen mit dem Festbuch zum 100-jährigen Bestehen. Hundert Jahre zusammen zu fassen, gestaltete sich nicht immer leicht. Werner Klippert und Manfred Schäfer machten sich aber erfolgreich daran, die Geschichte aufzuarbeiten. Die Westfälische Rundschau veröffentlicht die Chronik in Auszügen. Den kompletten Text gibt es im 124-seitigen Festbuch, das am Wochenende von den Blauröcken angeboten wird.
Die Chronik sagt über die Löschgruppe Eiringhausen folgendes aus: "Im Jahre 1903 wurde ein erneuter Anlauf genommen. Am Sonntagnachmittag, dem 22. November 1903, um 17 Uhr, fand in der Gastwirtschaft A. Siepmann - in Eiringhausen - die einberufene Generalversammlung der neu zu gründenden Freiwilligen Feuerwehr für den hiesigen Ort statt.
400 Mark für die neu zu gründende Wehr
Herr Wilhelm von Almsick eröffnete die Versammlung. Er begrüßte die zahlreich erschienenen Bürger, insbesondere den Vorstand und die Mitglieder der schon existierenden Freiwilligen Feuerwehr Plettenberg.
Im weiteren Verlauf verlas er ein Schreiben, in dem der neu zu gründenden Wehr 400 Mark zugesichert wurden. Man hatte ja schon früher versucht, eine Wehr zu gründen und zu diesem Zwecke eine Sammlung durchgeführt.
Dem neuen Wehrvorstand wurde die Verwaltung des Restbetrages, der unterstützungsbedürftigen Wehrleuten zugute kommen sollte, übertragen. Bei der Wahl wurden folgende Herren in den Vorstand gewählt:
1. und 2. Hauptmann:
Wirt W. Plankemann und Fabrikant J. Kaiser jr.
1. und 2. Steigerführer:
Polizeidiener W. Langhammer und Anstreichermeister W. Seuthe.
1. und 2. Hydrantenzugführer:
Klempnermeister G. Werle und Rentner H. Kellermann.
1. und 2. Zeug- u. Geräteführer:
Schlossermeister A. Balz und Schreinermeister C. Schmellenkamp.
1. und 2. Schriftführer:
Lehrer E. Leonhardt und Kommis R. Rentrop.
1. und 2. Ordnungsführer:
Unternehmer F. Wunderlich und Wirt A. Siepmann.
Kassierer:Fabrikant W. Eweler.
Hornistenführer:Schlossermeister D. Siepmann.
Mit Elan begann nun der Aufbau. Gerätschaften und Uniformen mussten neu angeschafft werden. Anfang des Jahres 1904 legte man die neuen Satzungen fest.
In § 1 wurde der Leitgedanke der Wehr niedergelegt: Zweck der Eiringhauser Feuerwehr ist, durch gemeinsame Übungen und Belehrungen die Wehr so auszubilden, dass sie befähigt ist, in Fällen von gemeinsamer Not und Gefahr Menschenleben zu retten und zu schützen, Brände erfolgreich anzugreifen und dabei Sachschäden nach Möglichkeit zu verhindern. Die Mitglieder sollen zu pflichteifrigen Menschen erzogen und zu treuer Kameradschaft angeleitet werden.
Schon im selben Jahr - 1904 - konnte die neue Wehr bei mehreren Bränden ihr Können unter Beweis stellen, und sie wurde laut Protokoll ihrer Aufgabe voll und ganz gerecht. Der erste Steigerturm - eine Holzkonstruktion - wurde wenig später errichtet. Er stand an der Stelle, an der heute die Johanniskirche Eiringhausen steht.
Im Jahre 1911 wurde der marode gewordene Steigerturm aus Holz abgerissen, er musste dem beginnenden Bau der Johanniskirche weichen. Der neue Turm, eine Stahlkonstruktion, wurde auf dem Platz gegenüber dem Messingwerk, heute ein Parkplatz dieser Firma, errichtet. Hier stand er bis zu seinem Abriss im Jahre 1952.
Die immer noch vorhandene Handdruckspritze und die Geräte für die Feuerwehr wurden in einer Garage des Messingwerks untergebracht.
Im Jahre 1913 traten erstmals größere Unstimmigkeiten auf. Es herrschte Krisenstimmung in der Wehr, und im November wurde eine außerordentliche Versammlung einberufen mit nur einem Tagesordnungspunkt: Auflösung der Wehr!
Unstimmigkeiten untereinander, Reibereien mit der Bevölkerung und Ärger über massive öffentliche Beschimpfungen durch einen Eiringhauser Bürger hatten die Lage so zugespitzt, dass man auseinander gehen wollte. Aber der damalige Amtmann und der Wehrführer verstanden es mit viel Geschick, die Lage zu entschärfen und mit erneuter Einstimmigkeit entschied man, die Wehr bleibt geschlossen zusammen!
Dann kam der Erste Weltkrieg. Dadurch war die Personalstärke soweit geschrumpft, dass ein ordentlicher Brandschutz nicht mehr möglich erschien und die "Freiwillige Bürger-Feuerwehr" musste sich auflösen. Noch verbliebene taugliche Männer wurden zum Dienst in der "Pflichtfeuerwehr" bestimmt.
Am 12. September 1919 fanden sich dann über 140 Eiringhauser Bürger zur Bildung der neuen Freiwilligen Feuerwehr zusammen. Hermann Werdes übernahm die Leitung dieser Wehr.
Im Jahre 1924 "Feuerwehr-Zug"
In der damaligen Bauernschaft Böddinghausen war während und nach dem Krieg ebenfalls eine Brandwehr verpflichtet worden. Nach Vorgesprächen Anfang 1924 sorgte im Februar eine Generalversammlung der beiden Wehren für die entsprechenden Grundlagen zum Anschluss der Böddinghauser Wehr an die Freiwillige Feuerwehr Eiringhausen.
Noch im gleichen Jahr schlossen sich die Wehren zu einem "Feuerwehr-Zug" zusammen.
Im Dritten Reich gab es zahlreiche Veränderungen. Absichtlich oder tatsächlich durch die Wirren des Krieges verschwanden viele Unterlagen aus dieser Zeit und so ist eine lückenlose Dokumentation kaum noch möglich ist.
Die meisten Unterlagen enden 1934.
Im Jahr 1941 erfolgte dann im Rahmen der kommunalen Neuordnung der Zusammenschluss der bisher politisch selbstständigen Gebietskörperschaften Stadt Plettenberg, Amt Plettenberg und Gemeinde Ohle zur neuen "Stadt Plettenberg". Damit verbunden war die Zusammenführung der selbstständigen Löschgruppen zur "Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Plettenberg".
Am 17. November 1946 fand im "Hotel zur Bahn" die erste Nachkriegs-Generalversammlung der Löschgruppe Eiringhausen statt. Brandmeister Rudolf Müller hatte die Leitung der Wehr übernommen.
Als Krönung konnte man dann im Jahre 1953 - zum 50-jährigen Bestehen - das neue Gerätehaus auf der Bredde, in der Schulstraße, beziehen. Nachdem man im selben Jahr den noch aus der Kriegszeit stammenden Einsatzwagen an die Fliegergruppe Plettenberg abgegeben hatte, erhielt die Wehr im Oktober 1953 ein neues Löschgruppenfahrzeug aus den Beständen der Löschgruppe Stadtmitte.
Im Jahr 1959, in dem die Wehr 16 mehr oder weniger große Waldbrände zu bekämpfen hatte, wütete vom 1. bis zum 4. Oktober der bisher größte Waldbrand in der Geschichte der Eiringhauser Feuerwehr: Der Silberg stand in Flammen.
Neben Wehren aus dem gesamten Kreisgebiet war auch eine Bundeswehreinheit aus Hemer herangezogen worden, um eine noch größere Katastrophe zu verhindern. Auch aus diesem Grunde erhielt die Wehr 1960 - als erste Löschgruppe in der Stadt - ein neues, voll geländefähiges Tanklöschfahrzeug.
Am 8. September 1978 begann die 75-Jahr-Feier der Freiwilligen Feuerwehr Eiringhausen um 18 Uhr mit einer Alarm-Übung an der Breddeschule. Anschließend war zu einem kleinen Umtrunk im Gerätehaus geladen worden. Am 9. September, ab 9.30 Uhr, trafen die Fahrzeuge sämtlicher Löschgruppen der Stadt Plettenberg zu einer großen Fahrzeugschau auf dem großen Parkplatz gegenüber dem Bahnhof ein.
Am 17. Januar 1981 erhielt die Löschgruppe Eiringhausen ein neues Löschfahrzeug vom Typ Magirus LF8. Am 14. Juni 1989 erhielt die Löschgruppe ein neues Tanklöschfahrzeug vom Typ Mercedes Unimog TLF 8/18 mit Aufbau der Fa. Schlingmann.
Nach einer Neuordnung der Löschgebiete im Bereich der Stadt Plettenberg kommt das gesamte Wohngebiet Eschen zum Löschgebiet Eiringhausen.
Im Jahr 1998 beginnen die ersten Planungen für ein neues Gerätehaus. Das Gerätehaus in der Schulstraße entspricht schon seit langem nicht mehr den technischen und organisatorischen Voraussetzungen für eine Unterbringung der Feuerwehr. Nachdem eine Zusammenlegung mit der Ohler Feuerwehr nicht zustande kommt, wird als Standort für das neue Gerätehaus eine Freifläche an der Breddestraße ins Auge gefasst. Im Jahre 1999 werden erste konkrete Pläne für den Gerätehausneubau vorgestellt. Das Gerätehaus soll demnach gegenüber der MEG neben dem Graeka-Gelände direkt an der Hochbrücke gebaut werden.
Da zum Jahrtausendwechsel technische Probleme und ein vermehrtes Einsatzaufkommen befürchtet wird, besetzt die Eiringhauser Feuerwehr zur Wachverstärkung die Feuer- und Rettungswache. Doch das befürchtete Chaos blieb aus und die Eiringhauser Wehr brauchte nur die "ganz normalen" Einsätze in dieser Nacht abzuarbeiten.
Die Planungen sehen die Anschaffung eines neuen LF 8-6 (Löschgruppenfahrzeug mit Wassertank) und einer neuen Tragkraftspritze für die Eiringhauser Wehr vor. Ein Festausschuss für die im Jahr 2003 stattfindende 100-Jahrfeier wird gegründet. Am 16. Juli kann Richtfest am neuen Gerätehaus gefeiert werden. Rechtzeitig zur Jahreshauptversammlung im Januar 2002 ist das neue Gerätehaus fertiggestellt.
Das neue Löschgruppenfahrzeug, ein MAN Gruppenfahrzeug mit Magirus-Aufbau, wird in Auftrag gegeben, und die neue Tragkraftspritze wird in Dienst gestellt. Im Februar 2002 wird das neue Gerätehaus offiziell durch Vertreter der Stadt an die Löschgruppe übergeben.
Feuerwehr stellt sich zum Jubiläum vor
Im Februar 2003 wird das neue Löschgruppenfahrzeug offiziell an die Eiringhauser Wehr übergeben. Das alte Löschgruppenfahrzeug wird bis zu einer Neuanschaffung an die Löschgruppe Holthausen übergeben. Im Gegenzug erhält die Eiringhauser Feuerwehr einen Mannschaftstransportwagen der Holthauser Wehr.
Somit ist die Freiwillige Feuerwehrlöschgruppe Eiringhausen zu ihrem 100-jährigen Bestehen optimal ausgerüstet. Die Jubiläumstage sollen auch dazu genutzt werden, sämtliche Fahrzeuge und Geräte, sowie das neue Gebäude allen interessierten Bürgern zugänglich zu machen."
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