Seit 1797 hält man Schule in Landemert


Von 1797-1818 existierte eine Winkelschule (Privatschule, Unterricht nur im Winter), das Schulzimmer war eine Stube der Schäferwohnung; erste Lehrer waren Maul (Düsseldorf), Sänger (Siegen), Fink (Elberfeld) und Arnold Gregory (Plettenberg). 1819 Umwandlung in eine öffentliche Schule; Lehrer: Christian Schauerte (1827-), Kiel (Laasphe), Weber (aus Heed/Meinerzhgn., 1854-1860), Schneider, Reichmann (1864-1875); 1825 erster Schulbau, an das Gebäude wurde 1877 ein Saal für 100 Kinder angebaut, in dem ab 28.06.1877 Unterricht gehalten wurde. 1908/1909 Neubau der Schule am Ortseingang; 07.09.1963 Einweihung der neuen Schule Landemert - das Bild in der Eingangshalle schuf Prof. Hermann Hundt, Düsseldorf, Studienrat Knobloch schuf ein Mosaik für das Lehrerwohnhaus; am 16.11.1974 wurde die umgebaute Schule als Feuerwehr-Gerätehaus eingeweiht;





Am 7. September 1963 wurde die "Evang. Volksschule Landemert" eingeweiht



Die 1908/1909 erbaute alte Schule am Ortseingang


Aus einem Bericht über das Dorf Landemert, vermutlich um 1940 in der Westf. Landeszeitung "Rote Erde" (NSDAP-Parteizeitung) erschienen.

Quelle: Stadtchronik Albrecht v. Schwartzen, Januar 1959

Am 12. Januar 1959 brach im Gebäude der Landemerter Schule ein Brand aus. Ausgehend von einem Bodenzimmer verbreitete sich das Feuer bald im ganzen Raum, griff auf das Nebenzimmer über. Die Zimmer brannten völlig aus. Auch der Dachstuhl wurde ein Opfer der Flammen. Gebäudeschaden etwa 7.000 DM, Sachschaden etwa 3.000 DM.


Nach dem Brand am 12. Januar 1959 wurden der Dachstuhl und die Dachbodenzimmer erneuert.


Schulraum in Landemert bot
ein wüstes Durcheinander

Thema: Die letzten Kriegstage in Plettenberg
Quelle: Chronik der Schule Landemert 1807-1962 Stadtarchiv Plettenberg Sign. Seite 108

Der Schulbetrieb in der Zeit des Zusammenbruchs
Der Schulbetrieb, der in den Kriegsjahren bis 1944 noch einigermaßen geregelt und regelmäßig durchgeführt worden war, kam 1945 durch die Kriegseinwirkungen ins Stocken. Zunächst fanden empfindliche Störungen durch Fliegeralarm statt. Im September 1944 brausten zum ersten Mal gegnerische Tiefflieger durch unser Tal. Im Januar 1945 fiel der Unterricht total aus, teilweise wegen Mangels an Heizmaterial, einer Folge des Luftkrieges, durch den das Transportwesen bereits weitgehend desorganisiert war.

Im Februar und März wurde nur stundenweise unterrichtet; in der Hauptsache wurden nur die Schularbeiten nachgesehen und neue aufgegeben, da den Kindern ein längerer Aufenthalt im ungeheizten Schulraum nicht zugemutet werden konnte.
Am 26. März 1945 wurde die Schule wegen zunehmender gegnerischer Fliegertätigkeit ganz geschlossen. Fräulein Adams verließ Landemert. Schon am folgenden Tage belegte eine deutsche Truppeneinheit das Schulgebäude. Bald wimmelte das ganze Dorf von deutschen Soldaten. Durch einen groß angelegten Durchbruch motorisierter Einheiten der USA-Truppen war der südwestfälische Raum inzwischen eingekesselt worden, und die Front bewegte sich aus der Gegend von Winterberg lenneabwärts auf uns zu.

In der Nacht vom 11. zum 12. April wurde durch Granatwerferfeuer vor allem das Dach der Schule beschädigt; auch wurden fast alle Scheiben zertrümmert. Auch die Schulbänke, die während der Einquartierung von deutschen Soldaten auf den Dachboden gebracht worden waren, erlitten allerlei Beschädigungen. Am 12. April gegen 3.00 Uhr besetzten die amerikanischen Truppen unser Dorf. Der Schulraum, der bis dahin ununterbrochen von ständig wechselnden deutschen Truppeneinheiten benutzt wurde, bot ein wüstes Durcheinander von Stroh, weggeworfener zerlumpter Wäsche, allerlei Zubehör von Truppenausrüstung. Landkarten waren zu Verdunkelungszwecken benutzt worden. Die Lehrmittelschränke waren zerbrochen, mit den Lehrmitteln allerlei Unfug angestellt worden.

Die amerikanischen Truppen schauderten davor zurück, diesen Raum zu benutzen. Sie interessierten sich jedoch für die Dienstwohnung des Lehrers, die sie mehrere Male als Quartier benutzten. Im Mai mußte die Familie des Lehrers die Wohnung für einige Tage ganz räumen. Ein abenteuerlicher Weg führte den Lehrer Gödde aus dem bereits von den Russen eingeschlossenen Breslau in den Tagen des Zusammenbruchs nach Landemert zurück. Als ein Befehl der Militär-Regierung verlangte, daß alle ehemaligen Angehörigen der Deutschen Wehrmacht sich bei der amerikanischen Militärpolizei meldeten, kam er diesem Befehl nach und geriet auf diese Weise noch in Gefangenschaft. Auf Befehl der Militär-Regierung blieben alle Schulen vorläufig geschlossen. Alle Lehrpersonen wurden zum 1. Juni 1945 von ihrem Amt suspendiert. Das Schulwesen sollte ganz neu aufgebaut werden.
Lehrer Gödde wurde am 15. Juli aus der Gefangenschaft entlassen, im August von der Militärregierung wieder zum Schuldienst zugelassen, so daß bei der Wiedereröffnung der Grundschulen im Kreis Altena am 24. September 1945 auch die Schule Landemert den Schulbetrieb wieder aufnehmen konnte.


Landemert vor 1900
Landemert vor 1900

Quelle: Schulchronik der Schule Landemert, 134 Seiten (Kopie im Archiv H. Hassel); von der Urschrift übertragen im Oktober 2009 durch Horst Hassel

Aus der Chronik der Schule Landemert
Um 1770 ist das Zimmer "rechts vom Eingang" der Schäferwohnung zur Schule gemacht worden

Zur Einleitung sei in folgendem niedergeschrieben, was über Schule und Ort zu ermitteln war:

Eine sehr alte Siedlung ist das Dorf Landemert. Als "Landenbert" wird es schon in den ältesten Chroniken des 13. und 14. Jahrhunderts erwähnt. Auch die Schule des Ortes hat schon sehr früh bestanden. Leider sind über die ältesten Zeiten fast gar keine Nachrichten aufzufinden. Was aber aus der vorhandenen Chronik zu entnehmen war, ist mit einigen Ergänzungen, die mir befreundete Herren freundlichst zur Verfügung stellten, hier niedergeschrieben:

In der Mitte des Dorfes stand das Gemeindehaus, das dem Schäfer des Ortes zur Wohnung angewiesen war. Um 1770 ist hier das Zimmer "rechts vom Eingang zur Schule gemacht worden". Die Einrichtung desselben war sehr einfach. Ein Tisch, mit Bänken umgeben, ein Ofen und ein Stuhl für den Lehrer füllten den Raum. Der Unterrichtsstoff dieser Zeit war Religion, Rechnen, Lesen und Schreiben. Am Rechnen beteiligten sich nur die ...... Die Schulbildung der ersten Lehrer soll sehr mangelhaft gewesen sein. "Die waren vielfach zu keiner anderen Arbeit tauglich".


Es wurde nur im Winter Schule gehalten. Als Lohn bekamen die Lehrer neben dem Wandertische täglich 7 1/2 Stüber. Die Pfarrer überwachten den Unterricht. Sie sorgten sehr für die weitere Ausbildung der Lahrer. Genannt werden die Pastoren Dümpelmann, Bode, Schlieper und Paffrath. Der Prüfer in externis war der Freiherr von Plettenberg zu Schwarzenberg. Er hat die hiesige Schule oft besucht.

Bis zum Jahre 1807 wurden folgende Lehrer genannt:
1. Lehrer Maul aus Düsseldorf
2. Lehrer Fink aus Elberfeld
3. Arnold Gregory aus Plettenberg
4. Lehrer Joh. G. Heinrich Sänger aus Siegen
Von letzterem heißt es: "1803 heiratete der 33 Jahre alte Schulmeister Joh. G. Heinrich Sänger zu Landemert eine 33jährige Witwe."

Im Jahre 1807 gab es 49 schulpflichtige Kinder. Dabei ist zu bemerken, dass zur hiesigen Schulgemeinde auch die Orte Baukmecke, Dormecke, Almecke, Sonneborn und Helfenstein gehörten.
Damals waren Prediger und Ortsvorsteher der Ansicht, im Else- und Oestertale müssten regelrechte Schulen eingerichtet werden, in Pasel und Landemert dagegen könnten vorläufig die alten Zustände weiter bestehen bleiben, was die Bauerschafts-Vorsteher auch verlangten. Dieses Protokoll hat von hier der Vorsteher Hinschemann unterschrieben.

Ein Übelstand für die Schulen war es auch, dass für den Lehrer keine Wohnung da war. Über den baulichen Zustand der Schule heißt es in einem Bericht aus dem Jahre 1809: "Das Schulhaus zu Landemert ist baufällig und sehr klein. Es sind höchsten einige Stämme davon zu gebrauchen." Nach einiger Zeit wurde dann auch der Bau einer neuen Schule beschlossen. Zu erwähnen ist noch, dass Landemert zu dieser Zeit die Glocke bekommen hat, die heute noch im Schulturm hängt. Sie hat folgende Inschrift: "Johann Hendrich Schauerte gen. Hinschemann Vorsteher; Johann Dietrich Schauerte Landemert. Nicolaus Bernhard von Diefenbach goß mich i. 77 an."

Landemert war wohl ein großes Dorf, aber die Bewohner waren arm. Pastor Schlieper schrieb am 6.4.1818: "Landemert ist eines der größten aber auch ärmsten Dörfer meiner Gemeinde." Er schlägt zu Schulvorstehern vor: den Kirchmeister Schauerte gen. Hinschemann zu Landemert u. den Landwirt Peter Frommann in der Almecke. Auf diesen Vorschlag hin wurden die vorgeschlagenen Väter zu Schulvorstehern ernannt.

Zu dieser Zeit hatte die Schule 88 Schüler. An dieser Zahl waren beteiligt: Landemert mit 66, Almecke und Sonneborn mit 19, Berenberg und Huemberg mit 3 Kindern. Der Pastor Schlieper sollte in dieser Zeit geeignete junge Männer zu Lehrern für die einzelnen Schulen vorschlagen. Da berichtete er am 28.6.1818, "für Landemert wisse er keinen, der jetzige sei erst 17-18 Jahre alt u. noch weit zurück." Es muss dies der spätere Lehrer Peter Wilhelm Plankemann aus Herscheid gewesen sein, denn am 24.9.1819 wünschte Christian Schauerte den P. W. Plankemann bis Mai 1820 zu behalten. Christian Schauerte ist der erste geprüfte Lehrer der hiesigen Schule gewesen.

Der bauliche Zustand der Schule war nun so schlecht geworden, dass man im Jahre 1825 ein neues Schulhaus baute. In diesem Jahre wurde "keine Schule gehalten". Über diesen Neubau der Schule schreibt ein Bericht des Kreisschulinspektors Pastor Re...ler - Werdohl an die Regierung. Es heißt, er habe zu seiner Freude in Landemert eine neue, gar nicht unzweckmäßig eingerichtete Schule gefunden u. bitte die Regierung, etwas für Lehrmittel und Utensilien zu bewilligen.

Im Jahre 1825 brannte Landemert fast ganz ab. Die Bauerschaften Landemert, Berg u. Himmelmert hatten nur eine Feuerspritze. Da diese gerade in Himmelmert war, so konnte man dem Feuer nicht entgegentreten. Leider kam dabei der 6jährige Sohn der Familie Greil (jetzt Meister'sches Haus Muth) zu Tode. Der oben erwähnte Lehrer Schauerte heiratete die Maria Katharina Kettelhage von hier und verwaltete die hiesige Schule bis Januar 1848.

Außer den obigen Ergänzungen zu der alten Niederschrift gelang es dem Lehrer Wilhelm Schäfer, noch einiges aus der Geschichte Landemerts zu vermitteln.
In Urkunden aus dem Jahre 1350 taucht schon der Name unseres Ortes als "Landenbert" auf. Das Alter dieser Siedlung reicht aber noch bedeutend weiter zurück. In den oben genannten Jahren begannen die Streitigkeiten um den Besitz Landemerts. Die Streitenden waren Gerd von Plettenberg u. der Graf Engelbert III. von der Mark. Der Grund und Boden gehörte dem Rittergeschlecht von Plettenberg. Sie traten im Laufe der Zeit durch Verkauf ihre Rechte an die Grafen von der Mark ab. Die Bewohner Landemerts waren zum großen Teile ...ten oder Lasten. Sie standen mit ihrem Besitz und ihrer Person im Eigentum des Grundherren, dem sie zu Dienstleistungen und Abgaben verpflichtet waren. Sie waren darum Halbbauern.

Im Laufe der kommenden Jahrhunderte wurden einzelne Besitzungen und Höfe an die Kirche oder wohltätige Anstalten verschenkt. Denen mussten auch die Abgaben geleistet werden. Diese Abgaben blieben bis zum Jahre 1850 bestehen. Die Abgaben, die nicht in Naturalien bestanden, wurden durch Zahlung des 18fachen Betrages abgelöst. Die Bauern mussten einen Zins zur Unterhaltung des Predigers abliefern. Im Jahre 1682 lieferten 12 Viertel Hafer die Bauern: Peter aufm Brinke, Schawert (wahrscheinlich d. heutige Schauerte), Brösecke, Kesebrink, Schulte, Hellweg (heute Hollweg), Kettelhake, Fischer, Schnepper und Kampe.

Im Jahre 1818 waren in Landemert 25 Erbpächter u. 1 Zeitpächter. Der Pächter Kampmann musste in diesem Jahre an die Kirche zu Plettenberg 1 Pfund Wachs abgeben. Schnepper besaß ein Gut des sogenannten Armenhospitals der Boeler Kapelle. Er gab dafür ab: 1 Schwein, 6 Rtlr. u. 2 Hühner, außerdem musste er noch an zwei Tagen mit je zwei Pferden dem Armenhospital zur Verfügung stehen.

Arnold Hollweg besaß laut Erbpachtvertrag vom 27.07.1808 vom Armenhospital ein Gut von 83 Morgen Wiese und Ackerland und 128 Morgen Berge. Die Abgabe bestand in 25 Zentner Holzkohlen, die zum Besten der Armen verkauft wurden. Dem Hollweg passte das Abhängigkeitsverhältnis nicht. Er wollte freier Herr über Grund und Boden sein, wollte diese Abgabe auskaufen. Im Jahre 1831 setzte er sich dieserhalb mit dem Re.......tum des Boeler Armenshospitals in Verbindung. Es kam ein Vertrag zustande, wonach er für 481 Tlr. 11 Sgr. u. 8 Pfg. die gutsherrlichen Rechte bekam.

Der Freiherr von Plettenberg hatte auch noch gutsherrliche Rechte in Landemert, die jedoch viel höher waren. So musste Kaemper jährlich 12 Rtlr. 1 Schwein u. 10 Pfund Butter abliefern. Außerdem musste er an 8 Tagen dem Freiherrn v. Plettenberg zur Verfügung stehen. Brinkermann von diesem seine Abgaben, 3 Fuder Holzkohlen, für 40 Tlr. aus. Im Jahre 1850 wurden alle gutsherrlichen Rechte durch einmalige Auszahlung abgelöst.

Ehedem stand in Landemert eine Kapelle, die dem heiligen Anton geweiht war. Sie ist aber schon weit länger als 200 Jahre zerfallen. Die Glocke, die in einem Gestell (....l) untergebracht war, wurde noch weiter geläutet. Die aus Stiftungen stammenden Einkünfte der Kapelle wurden nun unter den Armen verteilt. An das Vorhandensein dieses Kirchlein erinnert nur noch der "Kiärkhuof". Hier sollen auch Beerdigungen stattgefunden haben.

Landemert war früher das größte Dorf in der Gemeinde Plettenberg. Nach Angaben des Vorstehers Kesebrink standen 1817 hier 33 Wohnhäuser u. 19 Stall- und Nebengebäude. Davon waren 25 Gebäude ganz aus Holz und sämtliche Häuser (52) mit Stroh gedeckt. Die Zahl der Bewohner betrug 265. Unter ihnen waren vier Schuhmacher, 1 Zimmermann, 1 Schneider und 1 Drechsler. An Vieh waren vorhanden: 12 Pferde, 1 Bulle, 5 Ochsen, 72 Kühe, 37 Jungvieh, 56 Schafe, 20 Ziegen u. 27 Schweine.

Die Landwirtschaft war die Erwerbsquelle der Bewohner unseres Ortes. Schon in alter Zeit wandte man sich auch der Erzgewinnung zu. Davon zeugt noch die Bezeichnung "Schmelzhütte". Beim Neubau des Weges nach Plettenberg wurde in der Wiese des Heveschotten ein alter Röstofen freigelegt. Jedoch war die Ausbeute gering. Solche Schürfstellen für Erz waren noch in der "Mark" u. am Wege nach Dormecke, Sonneborn und zwar im Hakesbrauke und dort, wo hinter der Dormecke der Weg in die Almecke abgeht, auf dem sogenannten "Berghause".

Um das Jahr 1751 (1731?) bestand in Landemert eine blühende Hausindustrie. Unzählige Spinnräder wurden angefertigt, die in alle Welt verkauft wurden. Die Landemerter Spinnräder waren weit u. breit bekannt. Zu gleicher Zeit stand auch die Spinnerei auf der höchsten Stufe. Im siebenjährigen Kriege [1756-1763] soll der Ort sehr gelitten haben. Die Gewerbetätigkeit erlahmte völlig u. ist nie wieder aufgeblüht.

In alten Zeiten sollen manchmal ernsthafte Streitigkeiten zwischen Landemert u. dem nahen kurkölnischen Hülschotten bestanden haben. Es handelte sich um Kämpfe um die Grenze und das Recht der Fischerei. Mit blutigen Köpfen sollen die Kämpfenden oft auseinander gegangen sein.

Die oben (Seite 2 - 8) erwähnten Tatsachen verdankt der Schreiber dieser Zeilen zum Teil den Forschungen des Rektors P. D. Frommann zu Boele bei Hagen (gen. zu Frehlinghausen) und den Aufzeichnungen des C. W. Wever zu Plettenberg. Eine Drucklegung der Ausführungen ist verboten.


Bericht im Süderländer Wochenblatt von 1907

Landemert bekommt elektrisch Licht
Schon seit langer Zeit wünschten die Bewohner unseres Ortes die Versorgung mit Elektrizität. Die Versuche, den Wunsch zu erfüllen, scheiterten an dem hohen Preise. Da beabsichtigte der Herr Heinrich Meister, eine Anlage zu schaffen, um dem Dorfe wenigstens elektr. Licht zu liefern. Die Zahl der Abnehmer musste so groß sein, dass eine ...tabilität .... war. Die Verhandlungen führten dahin, dass Heinrich Meister dem Herrn Wilh. Bühne die Ausführung der erforderlichen Arbeiten übertrug. Im Jahre 1923 bekam das Dorf elektr. Licht. An der Mühle wurde Gleichstrom erzeugt. Bald aber schon erwies sich diese Anlage als zu schwach. Die Folge war, dass die Leute den Anschluss an das elektr. Werk "Mark" herbeiwünschten.

Immer wieder wurde dieser Wunsch laut. Da fand am 21. Januar 1927 beim Gastwirt Käsebrink eine Versammlung statt. Hierzu waren auch die Bewohner der Bauerschaft Berg (Dormecke, Almecke, Sonneborn, Helfenstein und Humberg) eingeladen. Vollzählig erschienen die Hausbesitzer. Unter dem Vorsitz des Herrn Amtmann Abel fanden die Besprechungen statt. Der Herr Ingenieur Lindner von der "Mark" gab die fachlichen Erläuterungen. Man beschloss, den Anschluss an die Mark zu vollführen, wenn sie finanziell tragbar war.

Die Herren Lehrer Schäfer, Wilh. Frommann u. Wilh. Kohlhage (Fabr.Arb.) hatten die Angelegenheit weiter zu bearbeiten. Der Kostenanschlag ergab die Summe von 65.000 Mk. Diese Summe konnte von den Leuten nicht aufgebracht werden. Der Lehrer Schäfer verhandelte mit dem Herrn Landrat, Geheimrat Thomee zu Altena, als dem Mitglied des Aufsichtsrates der "Mark". Der Herr Landrat brachte den erfreulichen Beschluss zustande, wonach von uns nur noch 30.000 RM gefordert wurden. Nachdem der Bürgermeister Abel weitere 5.000 RM in Aussicht stellte, war die Anlage gesichert.

Am 14. Juni versammelten sich abermals die Bewohner von Landemert und Umgegend. In dieser Versammlung wurden die Leistungen der Lichtabnehmer festgelegt. Es zahlten die Bewohner der Bauerschaft Berg je 625 RM, die Landemerter und Bauern 425, b. Kleinbesitz 315 u. die Fabr.Arb. 210 RM. Die Firma Rasche (Herr Adolf Hollweg) zahlte 1.300 RM. Das letzte Hindernis, dass eine Anzahl der Leute die Gelder nicht aufbringen konnte, beseitigte der Lehrer Schäfer durch Verhandlung mit der Amtssparkasse. 26 Anleihen erhielten die Summe von 1.184 RM dergestalt, dass eine gegenseitige Bürgschaft bis zum Abtrag der ganzen Summe vereinbart wurde.

Nun konnten die Arbeiten beginnen. Die "Mark" hatte die gesamte Anlage dem Herrn Ernst Hummel, Weidenau, übertragen. Die Schiwerigkeiten des Setzens der Masten und der Anbringung der Dachständer war auch bald überwunden. Schnell schritten die Arbeiten vorwärts. Das elektr. Licht wurde endlich ein freudig aufgenommenes Weihnachtsgeschenk. Am 15. Dezember wurde der Strom eingeschaltet. Große Freude herrschte im ganzen Dorf.

Am 14. Jan. 1928 wurde in der "Halle" das Lichtfest gefeiert. Das war eine Feier, wie Landemert noch keine gesehen hatte u. auch keine je eine begehen wird. Hierzu waren erschienen der bereits in den Ruhestand versetzte Geheimrath Thomee, sein Nachfolger, der Herr Landrat Graubner, und der Bürgermeister Herr Abel. Von der "Mark" waren anwesend Herr Direktor Annemann u. der Herr Ingenieur Lindner. Der Hersteller der Anlage, Herr Ernst Hummel, und die Vertreter der Presse beschlossen die Reihe der Gäste. Die Bewohner des Ortes und der Umgebung waren vollzählig erschienen. Ein bäuerliches Wurstessen war die erste Veranstaltung des Abends. Nach einem Eröffnungsmarsch des Plettenberger Orchesters sprach Frl. Auguste Kettelhake (Pauls) den vom Lehrer Schäfer verfassten Prolog u. überreichte dem Herrn Geheimrat einen Fliederstrauß. Ein Kuss war der Dank des Herrn Geheimrats.

Nun ergriff der Lehrer Schäfer das Wort zur Begrüßungsansprache. Er dankte dem Herren Geheimrat für die wohlwollende Unterstützung, die erst die Anlage möglich machte. Mit einem Hoch auf den Lichtbringer Herrn Geheimrat Thomee schloss er seine Ausführungen. Welche Freude, als das Orchester das Musikstück "Hopp Major" (das Lieblingsstück des Herrn Geheimrat) spielte. In heller Begeisterung sangen alle kräftig mit.

Die Musikvorträge des Orchesters wurden abgelöst durch plattdeutsche Darbietungen des Herrn Lehrer Schwerter (Milspe). Ein Gedicht des Fabrikanten A. Hollweg schilderte in unserer Mundart recht humorvoll den Werdegang der Lichtanlage. Im weiteren Verlauf des Abends dankte der Herr Geheimrat in seiner humorvollen Weise für die schöne Feier. Auch der Herr Landrat Graubner dankte für die Einladung und wünschte für seine Tätigkeit dieselbe Harmonie zwischen sich u. den Bewohnern des Kreises zu erhalten.
Leider nahm auch diese schöne Feier ein Ende. Die Erinnerung an die wird noch lange Jahre lebendig bleiben.

Abschnitt I - Schulort und Schulgemeinde
Bestimmung: Der Abschnitt I wird sich in Städten und geschichtlich sonst bedeutsamen Orten auf die besonderen bürgerlichen, kirchlichen und gewerblichen Verhältnisse beschränken dürfen, welche für die Verfassung des Schulwesens von Bedeutung sind (Schulsozietät, Übernahme der Schullasten seitens der bürgerlichen Gemeinde , Ortschulvorstand, Schulaufsichtsbehörden).

Schuljahr 1928-1929. Die Schule Landemert gehört zum Schulverband Plettenberg-Land. Zu diesem gehören außerdem die Schulen zu: Sonneborn, Lettmecke, Himmelmert, Bremke, Holthausen, Eiringhausen und Pasel. Aus unserm Orte gehört der Fabr.Arb. Wilh. Kohlhage zum Schulvorstande. Der Lehrer unseres Ortes, Wilhelm Schäfer, ist als Vertreter der Lehrerschaft Mitglied des Schulvorstandes. Die hiesige Schule gehört zum Schulaufsichtsbezirk Altena, der z. Zt. von Herrn Schulrat Bierbaum zu Altena verwaltet wird.

Schuljahr 1929-1930. Durch Neuwahl der Gemeindevertretung kam der Fabr.Arb. Wilhelm Kohlhage, bisher Mitglied des Schulvorstandes, in diese Bürgerschaft. Mitglied des Schulvorstandes wurde der Fabr.Arb. Heinrich Sönnecken von hier. Gemeindevorsteher wurde der Gastwirt Heinrich Groll aus Böddinghausen. Zum Bauerschaftsvorsteher wurde der Waldarbeiter Wilhelm Käsebrink von hier. Der Lehrer Wilhelm Schäfer wurde von der Lehrerschaft wieder als Vertreter in den Schulvorstand gewählt. ..... im ..... der hiesige Bezirk dem Herrn Oberregierungsrat Frohneberg zu Arnsberg. Er übernahm den Bezirk Dortmund während der hiesige Bezirk dem Herrn Reg.-Rat Dr. Müller unterstellt wurde.

Schuljahr 1930-1931. In dieses Jahr fiel die Neuwahl des Elternbeirats. Während in den Vorjahren kein Elternbeirat gewählt worden war, wurde in diesem Jahr die vorbereitende Versammlung von einem Teile der Elternschaft besucht. Eine Wahlhandlung war nicht notwendig, da nur ein Wahlvorschlag eingereicht worden war. In der ersten Versammlung des Elternbeirats wurde der Gemeinde-Vertreter Wilhelm Kohlhage zum Vorsitzenden und die Frau Emma Sönnecken geb. Gester zur Schriftführerin gewählt. Die übrigen Mitglieder des Eltern-Beirats sind Fabr.Arb. August Schauerte, Bahnbeamter Heinrich Schauerte und Frau Käthe Göbeler.

Im Februar 1931 kam eine Änderung des Schulverbandes. Unser Bezirk des bisherigen Gesamtschulverbandes Plettenberg-Land wurde zum Schulverband: Sonneborn, Landemert, Pasel aus der Gemeinde Plettenberg-Land und Therek aus der Gemeinde Schönholthausen. In diesem Verbande gehört der Fabr. Arb. Wilhelm Kohlhage zu den Mitgliedern des Schulvorstandes.

Schuljahr 1940. Am 1.4.1940 wurde die Schule Sonneborn geschlossen. Die Schüler wurden teilweise der Schule Hülschotten zugewiesen, teilweise (Dormecke) der Schule Landemert. Lehrer Gödde wurde November 1947 von der Lehrerschaft der Stadt Plettenberg als deren Vertreter in die Stadtschuldeputation gewählt. Landemert gehört seit 1940 durch Eingemeindung zur Stadt.

Abschnitt II - Die äußere Einrichtung der Schule
Bestimmung: Der II. Abschnitt wird in besonderen Kapiteln Nachrichten zu bringen haben über die Entstehung und allmähliche Entwicklung der Schule zu ihrer gegenwärtigen Verfassung. Über die Schulgebäude, die Schulgrundstücke, die Regelung des Diensteinkommens der Lehrpersonen, die Verbindung der Schulstellen mit kirchlichen Ämtern, die Personalien der Lehrer und Lehrerinnen (Stellvertretung v. Lehrpersonen).

Schuljahr 1928-1929. In diesem Schuljahr erkrankte der Lehrer Wilhelm Schäfer an Gelenkrheumatismus. Nachdem vom 31. August bis 3. September der Unterricht ausfallen musste, trat in den Weihnachtsferien eine wesentliche Verschlimmerung ein. Alle Glieder des Körpers waren von dieser schmerzhaften Krankheit befallen. Vom 1. Januar 1929 musste er für längere Zeit beurlaubt werden. Die Vertretung wurde so ge... , dass der Herr Eberg vom Sonneborn vom 28. Januar 1929 ab wöchentlich 4 Tage an der hiesigen Schule unterrichtete.

Folge des Schulstreiks vom Dezember 1929: Lehrer Schäfers Zwangspensionierung

Schuljahr 1929-1930. Leider trat in der Erkrankung des Lehrer Wilhelm Schäfer noch keine Besserung ein. Seine Beurlaubung musste infolgedessen erneuert werden. Bis Ende Juni blieb die vorjährige Regelung bestehen. Am 1. Juli übernahm der Schulamtsbewerber Heinrich Schulte aus Hechmecke bei Plettenberg die Vertretung. Er verließ Ende November den hiesigen Ort, um in der Nähe von Hamm eine andere Stelle zu übernehmen. Mit dem 1. Dezember unterrichtete wieder der Lehrer Wilhelm Schäfer, trotzdem er noch nicht gesund war. Es sollte die Vertretung Schulte beendigt werden. Eine unliebsame Propaganda war von seinen Verwandten im Dorf in Szene gesetzt. Die Folgen dieses Tuns war der Schulstreik, der am Montag, dem 2. Dezember, ausbrach (man wollte Schulte behalten). Der Streik dauerte vom 2. - 9. Dezember 1929. Hohe Polizeistrafen veranlassten den Abbruch des Streiks.

Einige Männer des Ortes wurden bei der Regierung zu Arnsberg vorstellig. Unter ihnen berichtete der Fabr.Arb. Wilh. Kohlhage (Gemeinde-Vertreter) über die Erkrankung des Lehrers Schäfer, die er durch seine recht zahlreichen Besuche in allen Stadien genügend kennengelernt hatte. Daraufhin veranlasste die Regierung die Untersuchung Schäfers durch den Kreisarzt zu Altena. Die Folge dieser Untersuchung war, da Schäfer seine Pensionierung nicht beantragte, die Einleitung des Verfahrens der Zwangs-Pensionierung. Gegen diese Maßnahme protestierte der Herr Schäfer. Vom 8. Januar 1930 ab übernahm der Schulamtsbewerber Fritz Biermann aus Bielefeld die Vertretung.

Schuljahr 1930-1931. Kurz nach Beginn des Schuljahres - mit dem Anfang des Schuljahres, den Osterferien, verließ der Schulamtsbewerber unseren Ort, um an der neugegründeten "weltlichen" Schule zu Bielefeld seine Tätigkeit zu beginnen. Zum Nachfolger bestimmte die Regierung zu Arnsberg den Schulamtsbewerber Erich Stiepelmann aus Heeren - Werwe, der am 25. April seinen Dienst antrat. - Gegen den Lehrer Schäfer schwebte immer noch das Pensionierungsverfahren. Auf Veranlassung der Regierung in Arnsberg weilte er vom 2. - 5. Juli in der Univ. Klinik zu Münster. Hier wurde seine Dienstunfähigkeit auf längere Zeit festgestellt. Diese Feststellung veranlasste den Herrn Schäfer, bei der Regierung seine Versetzung in den Ruhestand zu beantragen. Diesem Antrag entsprach die Regierung und setzte den Beginn des Ruhestandes mit dem 1. Dezember 1930 fest. Am 4. März zog der Lehrer Schäfer nach Plettenberg in das Gebäude der Ortskrankenkasse.
Der Schulamtsbewerber Stiepelmann wird Ostern 1931 abberufen und der Schulamtsbewerber Noelle aus Hellersen bei Lüdenscheid mit der auftragsvor...n Verwaltung der Schulstelle beauftragt.

1937/38 (S. 78) Lehrer H. Schulte wird zum 1. April 1937 nach Ohle versetzt. Sein Nachfolger wird der Lehrer Ernst Feld, geb. aus Othlinghausen b. Lüdenscheid, bisher angestellt in Pelkum, Kreis Leer/Ostfriesland.

Die Schule beteiligt sich an der Feiergestaltung zum 1. Mai: die ansonsten eintönige Feier, die hierorts nur in Musik und Tanz besteht, wird durch die Mitwirkung der Kinder, durch Gedichtvorträge und Lieder ausgestaltet. Fabrikant Hollweg dankt der Schule dafür und stiftet für die Reisekasse 5 Mk.

Im Frühherbst unternimmt die Schule ihren jährlichen Ausflug. Das Ziel ist das Siebengebirge. Mit einem Autobus der Plettenberger Straßenbahn geht es über Herscheid zunächst zur Versesperre. Kurze Rast und Besichtigung der Sperre. Nun folgt nach Überquerung der Volmestraße eine wunderschöne Fahrt durch das Bergische Land. In Gimborn wird die erste größere Rast gemacht. Durch das Aggertal erreichen wir Siegburg und um 11 Uhr vormittags den Rhein bei Bonn...

Der Schulbetrieb in der Zeit des Zusammenbruchs
Der Schulbetrieb, der in den Kriegsjahren bis 1944 noch einigermaßen geregelt und regelmäßig durchgeführt worden war, kam 1945 durch die Kriegseinwirkungen ins Stocken. Zunächst fanden empfindliche Störungen durch Fliegeralarm statt. Im September 1944 brausten zum ersten Male gegnerische Tiefflieger durch unser Tal.

Im Januar 1945 fiel der Unterricht total aus, teilweise wegen Mangels an Heizmaterial, eine Folge des Luftkrieges, durch den das Transportwesen bereits weitgehend desorganisiert war. Im Februar und März wurde nur stundenweise unterrichtet. In der Hauptsache wurden nur die Schularbeiten nachgesehen und neue aufgegeben, da den Kindern ein längerer Aufenthalt in ungeheizten Schulräumen nich zugemutet werden konnte.

Schließung der Schule
Am 26. März 1945 wurde die Schule wegen zunehmender gegnerischer Fliegertätigkeit ganz geschlossen. Fräulein Adams verließ Landemert. Schon am folgenden Tage belegte eine deutsche Truppeneinheit das Schulgebäude. Bald wimmelte das ganze Dorf von deutschen Soldaten. Durch einen groß angelegten Durchbruch motorisierter Einheiten der USA-Truppen war der südwestfälische Raum inzwischen eingekesselt worden, und die Front bewegte sich aus der Gegend von Winterberg lenneabwärts auf uns zu.

In der Nacht vom 11. zum 12. April wurde durch Granatwerferfeuer vor allem das Dach der Schule beschädigt; auch wurden fast alle Scheiben zerstrümmert. Auch die Schulbänke, die während der Einquartierung von deutschen Soldaten auf den Dachboden gebracht worden waren, erlitten allerlei Beschädigungen.
Am 12. April gegen 3 Uhr besetzten die amerikanischen Truppen unser Dorf. Der Schulraum . . .
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Im Jahre 1953 richtete die Schule mit Unterstützung durch Herrn Fabrikanten Adolf Hollweg, des SGV (Abtlg. Plettenberg), des Forstamtes Lüdenscheid und der Stadtverwaltung in der Nähe des Friedhofs einen Schulwald ein. Das Gelände stellte die Wassergenossenschaft Landemert zu diesem Zweck zur Verfügung. Nachdem durch die Schüler der Oberstufe das Grundstück von dem sehr alten, mannshohen Ginster gereinigt war, wurden mehrere tausend junge Bergahorn, Buchen, Lärchen und etwa 500 Tannen gepflanzt, außerdem eine Vogelschutzhecke. Überschüssige Laubbäumchen fanden dann noch ihren Platz an den neu geschobenen Forstwegen am Markberg.

Im Jahre 1955 wurden die "mittelalterlichen" Klosetts der Schule durch moderne sanitäre Anlagen ersetzt. Da sie bedeutend mehr Raum beanspruchten als die früheren Anlagen, wurde der bisherige Stallraum, der zur Dienstwohnung gehörte, mit in den Umbau einbezogen.

Schülerzahlen von 1953 bis 1958
In diesem Zeitraum schwankte die Schülerzahl um 45 herum (1953: 49 Schüler, 1954: 43 Schüler, 1955: 46 Schüler, 1956: 44 Schüler, 1957: 49 Schüler). Auf Grund der Geburtenzahlen im Dorfe war aber von da ab mit steigenden Schülerzahlen zu rechnen, weshalb an die Einrichtung einer 2. Lehrerstelle gedacht werden mußte.

Im Januar 1959 entstand im Dachgeschoß der Schule ein Brand (Ursache höchstwahrscheinlich ein Kurzschluß). Etwa die Hälfte des Dachstuhls wurde ein Raub der Flammen, da der Brand leider sehr spät bemerkt wurde. Da durch das Löschwasser auch die darunterliegenden Schulräume in Mitleidenschaft gezogen wurden, auch wegen des strengen und schneereichen Winters eine sofortige Herstellung des Daches nicht möglich war, mußte ein behelfsmäßiger Schulraum besorgt werden.

Lehrer Gödde schlug dafür den Jugendraum in der Dorfhalle vor. Schon am Tage nach dem Brande einigte sich die Stadtverwaltung mit der Besitzerin der Dorfhalle, der "Dorfjugend Landemert e.V.". Schon am gleichen Tag brachten die Schüler und Schülerinnen auf ihren Sportschlitten Tische und Stühle in den Behelfsschulraum, so daß der Unterricht fast ohne Unterbrechung weitergeführt werden konnte. Da der provisorische Schulraum aber größenmäßig nicht ausreichte, mußte in 2 Schichten unterrichtet werden. Die Wiederherstellung der Schule zögerte sich fast bis zu den Sommerferien hin.

Die 2. Lehrerstelle
Im Jahre 1959 war die Schülerzahl auf 54 gestiegen. Eine weitere Steigerung zeichnete sich ab. Deshalb beschloss der Schulausschuss der Stadt Plettenberg die Errichtung einer 2. Stelle an der Schule Landemert bei der Regierung in Arnsberg zu beantragen. Dem wurde stattgegeben und die Stelle zu Ostern 1960 errichtet. Wegen des Lehrermangels konnte sie aber nicht besetzt werden. Mehrere Vorstellungen der Elternpflegschaft (Vorsitzender H. Klute und Schriftführer P. Sönnecken) führten nicht zum Ziel. Zu Beginn des Schuljahres 1961/62 aber wurde die 2. Lehrerstelle Fräulein Mechthild Krautwurst übertragen.

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