Russland- und
Osteuropahilfe
Plettenberg eV
Vorsitzender: Heinz Schulte

Geschäftsführer: W. Dasberg


Bericht über die Russlandhilfe von 1990 bis 2002

Sehr geehrte Damen und Herren,

im Dezember 1990 haben wir in unserer Stadt eine Initiative gegründet, die Hilfsgüter aus humanitären Gründen nach St. Petersburg und Tallinn in Estland gebracht hat.
Aus dieser Initiative ist 1992 ein Verein gegründet worden, der über 40 Mitglieder zählt.
Bis heute haben wir 56 Transporte mit insgesamt 105 Lkw-Ladungen nach St. Petersburg, Tallinn, Tirguviste (Rumänien) und Kaliningrad (Königsberg) durchgeführt.
Wir haben Kleidung, Lebensmittel, Medikamente, mediz. Geräte, Stoffe mit Zutaten und Nähmaschinen zu Kinderheimen, Altenheimen, Krankenhäusern und in die von uns eingerichtete Suppenküche in St. Petersburg gebracht. Da wir die Gegenstände selbst dorthin brachten, konnten wir sie auch an die wirklich Bedürfigen verteilen.

Im Kinderheim Nr. 3 in der Juschnoje Chaussee 104, sind ca. 140 Kinder, von wenigen Tagen bis zu vier Jahren alt, untergebracht. Etwa 70 dieser Kinder sind behindert und zum Teil bettlägerig. Alle werden aber liebevoll betreut.
Im Kinderheim Nr. 9 befinden sich etwa 170 Kinder zwischen 8 und 18 Jahren, im Kinderheim Nr. 34 sind etwa 60 kleine Kinder untergebracht. Auch hier werden Kleidung und Schuhe dringend gebraucht. Im Kinderheim Nr. 9 haben wir Hilfe zur Selbsthilfe eingeführt. Nachdem wir Stoffe und Zutaten, zwei neue und ein paar gebrauchte Nähmaschinen übergeben hatten, wurde dort eine Nähschule eingerichtet. Hier können 16- bis 18-jährige Mädchen und Jungen nicht nur Nähen lernen, sondern auch Bekleidung für sich und andere Kinder nähen. Wenn sie für andere Kinder nähen, bekommen sie einen kleinen Betrag für ihre Arbeit, dadurch sind sie ebenfalls stark motiviert.

Weiterhin brachten wir Kleidung und Bettwäsche zu Altenheimen. Hier besonders zu dem Altenheim "Maria". Dort lagen bei unserem ersten Treffen die alten Menschen auf blanken Matratzen in ihrem Unterzeug, weil alles andere fehlte. Inzwischen konnten wir jedoch Betten, Schlafanzüge und Bettzeug dorthin bringen, so daß sie menschenwürdig untergebracht sind.
Alle diese Kinder, alten Menschen sowie Frühinvaliden, die wir mit gebrauchter Kleidung beliefern konnten, sind dankbar, weil das Geld, welches sie monatlich an Unterstützung bekommen, gerade zum Essen reicht - Bekleidung kann davon nicht angeschafft werden.

Nachdem im Stadtteil Frunsenski in St. Petersburg im September 1992 ein Kulturpalast gefunden werden konnte, in welchem wir eine Suppenküche einrichten konnten, werden dort täglich zwischen 80 und 100 alte Rentner mit einer Mahlzeit versorgt. Von der Rußland- und Osteuropahilfe Plettenberg eV wurden die Einrichtung, Küchengeräte und Geschirr für diese Küche nach dort geschafft, damit die Menschen wenigstens einmal am Tag eine warme Mahlzeit erhalten konnten. Die meisten Lebensmittel wurden vor Ort gekauft. Die fünf Angestellten in der Küche wurden ebenfalls von uns bezahlt. Der Kostenaufwand für unseren Verein betrug für die Küche seit 1992 = 97.250,00 DM, der allein durch Spenden und Beiträge ausgebracht werden musste.

Das Leben für die alten und bedürftigen Menschen in Rußland ist bisher nicht viel besser geworden, da es aber in vielen Teilen der Welt ebenfalls Elend und Armut gibt, ist die Spendenbereitschaft für Russland leider etwas in den Hintergrund getreten.
Eine dauernde Unterstützung von hier aus kann nicht eingerichtet werden. Die 10 Jahre, die wir die Suppenküche unterstützt haben, sind für unseren kleinen Verein schon eine hervorragende Leistung. Hiermit möchte ich mich bei allen Mitgliedern, vor allem aber bei allen Spendern und den freiwilligen Helfern für unsere Sache und für die von ihnen durchgestandenen Schwierigkeiten, die sie bei vielen Hilfstransporten ertragen mussten, herzlich bedanken.

Mit freundlichen Grüßen, Ihre
Russland- und Osteuropahilfe Plettenberg eV

Walter Dasberg und Heinz Schulte