Plettenberger Jahresrückblick 1992

(Quelle: Süderländer Tageblatt vom 31.12.1992 - zusammengestellt von Horst Hassel)

Flächendeckend 30 km/h - Ein richtiges Erdbeben
Westtangente kommt - Lichterkette gegen Haß

Auch im Jahre 1992 blieb die Welt nicht von Kriegswirren verschont. In Plettenberg konnte man dies - wenn man wollte - von Mitbürgern aus erster Hand erfahren: Asylbewerber, die vor den Greueltaten in Bosnien-Herzegowina und anderswo geflohen waren, fanden z. B. in der Papenkuhle Obdach und Hilfe. "Ausländerhaß in Deutschland" war wohl das 1992 im Ausland und in der Bundesrepublik meistdiskutierte Thema: Plettenberg blieb von so schlimmen, rechtsradikalen Ausschreitungen wie in Rostock oder Mölln verschont. ". . . und Frieden auf Erden" lautet die Weihnachtsbotschaft. Bemühen wir uns doch alle miteinander noch mehr um diesen Frieden. Es lohnt sich.                Horst Hassel

JANUAR
 1. Zur Jahreswende wird eine Disco-Party in der Schützenhalle gefeiert. 600 Jugendliche nehmen teil. 500 Flaschen Sekt werden verkauft. Ein buntes Feuerwerk und Silvestersänger gehören zum Jahreswechsel.
 3. Die Baumaschinen stehen bereit: der Fuß- und Radweg Wiesenthal - Oester kann gebaut werden. - Erhard Hollmann wird Kreismeister der Gabelstaplerfahrer. - Das ST stellt die 85 Jahre alte Oestertalsperre vor.
 6. Sternsinger sind wieder unterwegs. - Die Diakonissen vom Mutterhaus Kinderheil Bad Harzburg gehen, das Perthes-Werk kommt: Die Trägerschaft des Matthias-Claudius-Heimes wechselt. - Die Oestertaler Schützen beschließen eine automatische jährliche Beitragsanpassung an die Inflationsrate. - Die Allianz-Gebetswoche beginnt. - Armin Szymczyk heißt der erste Neubürger des Jahres 1992.
 8. Die Feuerwehr Oestertal nennt ihr neues Tanklöschfahrzeug TLF 16-12 "DIDI" (nach Löschgruppenführer Dieter Meier). - Der Taubenzuchtverein Ebbevogel feiert sein 60jähriges Bestehen mit einer Ausstellung. - Die milde Witterung begünstigt den Kanalbau in Pasel.
 9. Zum Bahnunglück kommentiert der Bundesminister für Verkehr: Die Feuerwehr durfte helfen. - Die Arbeitslosenquote steigt auf 4,4 (4,0) Prozent.
10. Der künftige WERKSTATT-Stipendiat wird keine Präsenzpflicht haben, weil der Verein kein Domizil zur Verfügung stellen kann.
11. Der Bauhof ist für den Winter gerüstet: 400 t Salz sind eingelagert.
13. Der MGV Eiringhausen feiert sein 120jähriges Bestehen mit einem Konzert mit Solisten in der Aula. - Die offizielle Übergabe des TLF 16-12 an die Oestertaler Wehr erfolgt.
15. Tag der offenen Tür in der Realschule. - Eine 75jährige Frau wird tödlich verletzt, als sie von einem Pkw auf der Ohler Straße angefahren wird. - Die Rußlandhilfe berichtet von ihrem Transport mit 27 t Hilfsgütern nach St. Petersburg. - Bei der MME wird die "Biebelies" wieder in Dienst gestellt.
17. Als Pilotprojekt gilt der "ökologische Schrottplatz" der Firma Herzhoff in Eiringhausen. - Der Umbau des Heimathauses spätestens zum Kreisheimattag 1994 ist notwendig. - Die Umweltverträglichkeit der Westtangente wird untersucht. - Die meisten Mittel des Landes für Verschönerungen aus dem Dorferneuerungsprogramm sind geflossen bzw. werden nach Plettenberg fleißen. 21 Dorferneuerungsmaßnahmen (incl. 30 km/h-Zonen-Gestaltung) wurden in Plettenberg bezuschußt.
18. "Lebensspuren" lautet der Titel einer Ausstellung im Rathaus über ostdeutsches Kulturgut. - 1 Jahr besteht die Selbsthilfegruppe sexuell mißbrauchter Kinder und Frauen "Survivers". - Tag der offenen Tür in der Zeppelinschule.
20. Die Kunstgemeinde bietet "Herzlichst Ihr Tucho" (Tucholsky) mit Almut Grytzmann im Ratssaal. - Blinde Zerstörungswut von Unbekannten macht dem SGV Eiringhausen im SGV-Heim in der Grutmecke zu schaffen.
21. Mathias Sesterhenn löst Rudolf Stiewe als Vorsitzender der Kolpingsfamilie ab.
22. Rudolf Bass, Anwohner der Bahnhofstraße, macht die Verkehrsbelästigung auf der Bahnhofstraße im WDR deutlich. - Das GWU hat von Januar 1990 bis Dezember 1992 für 20 Millionen Mark Wohnungen gebaut. Der Grundstücksbedarf der Zukunft kann am Dingeringhauser Weg gedeckt werden. - Ein 22jähriger läuft Amok. Mit einem Hammer schlägt er auf einen 61jähringen sowie auf mehrere Autos ein. - Dietrich-August Flügge steht weiter an der FDP-Spitze.
24. Techn. Beigeordneter Dr. Reinke: Die Westtangente ist die dringlichste Straßenbaumaßnahme in Nordrhein-Westfalen. - Die Politesse der Stadt bekommt ein Datenerfassungsgerät zum Registrieren der Parksünder.
25. ST-Reporter: der Bäckerberuf. - Die Grüner Schützen beschließen: Ab 1993 wird der Vogel 7 Tage vor dem Schützenfest geschossen, das Biergericht wird von Montag auf Sonntag vorgezogen. Das letzte Schützenfest verursachte allein ein Defizit von 10.000 DM. - In einer Gaststätte an der Moltkestraße wird der 29jährige Yilmaz K. durch einen Messerstich getötet. - Fünf Künstler stellen im Ratssaal aus. Wer Stipendiat der WERKSTATT wird, wird noch nicht bekanntgegeben. - Auf der Hauptversammlung des MGV Bremcke wird der Jahresbeitrag von 40 auf 50 Mark angehoben.
28. Hauptversammlung des Lenneverbandes der Frauenhilfen. - Matthias Jähnke aus München wird WERKSTATT-Stipendiat 1992. - Blau-Weiß Sundhelle ist auch im 40. Jahr seines Bestehens sehr aktiv.
29. Schüler sind zu Gast im Gerichtssaal des Amtsgerichtes. - Der Kirmesplatz im Wieden wird bald noch kleiner, prophezeihen die Grüner Schützen. - Große Diskussion über eine Fusion der beiden Hauptschulen. - Der Rahmenplan Elsetal wird in einer Bürgerversammlung vorgestellt. - Pastor Uwe Brühl wird in der Ev. Kirchengemeinde Eiringhausen in sein Amt eingeführt.
30. Die Ev. Frauenhilfe Oestertal erweitert ihren Vorstand, um die Arbeit zu intensivieren. - Lilo Duschek wird bei den Sundheller Schützendamen als Vorsitzende bestätigt.
31. Ein Firmenstandort unterhalb Bremcke soll durch eine Gewerbegebietsausweisung in Richtung Dorf gesichert werden. - Die Skizze einer Großgarage neben dem Feuerwehrgerätehaus im Wieden verdeutlicht, daß solch ein Anbau optisch nicht paßt. - Friedrich "Fitze" Hirschfeld, vor 20 Jahren nach Kanada ausgewandert, berichtet aus seiner neuen Heimat. - Die Königstraße wird für den Kanalbau voll gesperrt.

FEBRUAR
 1. ST-Reporter: Gemeindeschwester Regina Wilk - Beim Imkerverein wird Peter Steinbach zum Vorsitzenden gewählt. - Die Pläne für die Dorferneuerung Pasel werden vorgestellt.
 3. Eine Holzbaracke an der Scharnhorststraße, in der eine Wohnung untergebracht ist, brennt. Die Bewohner können sich rechtzeitig retten, die vierköpfige Familie ist allerdings zunächst obdachlos. - Die Idee zur Planung einer Stadtbahn von Eiringhausen über Oberstadt bis ins Industriegebiet Köbbinghausen wird publik. - Beim Kaninchenzuchtverein "Eintracht" löst Ralf Bröcker den langjährigen Vorsitzenden Heinz Hagedorn ab. - Der MGV Holthausen zieht eine positive Jahresbilanz.
 4. Trotz Lehrermangel findet am Gymnasium voller Unterricht statt. Uwe Schiemann wird den neu gegründeten Jugendchor leiten. - Die FDP Plettenberg fordert: Die beiden Hauptschulen müssen erhalten bleiben. Die Schülerzahlen steigen! - Überall im Stadtgebiet finden sich Graffiti-Malereien an Hauswänden, Brücken und Unterführungen.
 5. Die Stadtverwaltung stellt das neue Wohnbaugebiet Am Felde vor. Ein Problem ist die Zuwegung, die über die Dorfstraße in Holthausen führen soll. - Lebhafte Diskussion über den Glaubensstreit und Eugen Drewermann in der Kath. Kirche St. Maria Königin.
 6. Viele Eltern sind verunsichert, ob die Hauptschule Böddinghauser Feld bestehen bleibt. Sie melden ihre Kinder an der Realschule in Böddinghausen an.
 7. Die fünf ausstellenden KÜnstler protestieren gegen die Art und Weise, wie der WERKSTATT-Stipendiat 1992 ausgewählt wurde. Sie sehen in der an sie ergangenen Einladung und Beteiligung an der Ausstellung eine reine Alibifunktion.
 8. Ein Schulexperte aus Dortmund rät: ein zweites Gymnasium in der Zeppelinschule einrichten! - Das ST stellt das Amtshaus vor, das für 1,6 Millionen Mark umgebaut wurde zum Übergangsheim. Es wird dort überwiegend polnisch und russisch gesprochen. - I. Folge der Serie "Die Brockhaus-Siedlung" in Kückelheim.
10. Eigenartig: Auf der Lenne schwimmendes Öl, das die Feuerwehr aufzufangen versucht, taucht unter den Ölsperren hindurch. Als Ölquelle wird später ein altes Abflussrohr in Höhe der Eiringhauser Lennebrücke ausfindig gemacht. - Der SGV, Abtlg. Elsetal, ist sehr aktiv: Eine neue Wandertafel wurde aufgestellt und u. a. eine Säuberungsaktion gestartet, bei der 28 Säcke Müll aus dem Wald geholt wurden. - Das ST berichtet über die Arbeitsweise des Giftmobils.

MÄRZ
 2.

APRIL
 2.

MAI
 5.

JUNI

JULI

AUGUST

SEPTEMBER

OKTOBER

NOVEMBER

DEZEMBER
 1. Immer noch Unklarheiten bei der Vorfahrtregelung an der Zufahrt zum Maiplatz-Parkplatz. Abgebaute Schilder werden wieder anmontiert. - Schwelbrand in der Firma Pühl. - Ilse Cordes wird wird von der SIHK mit der Harkort-Medaille ausgezeichnet. - "The Black Gospel Pearls" aus New York begeistern in der Kirche St. Laurentius. - Kunstgemeinde bietet "Hoffmanns Erzählungen" mit den "Velvets", Werkstatt-Stipendiat Matthias Jähnke verabschiedet sich.
 2. Die Commerzbank plant an der Grünestaße die Neugestaltung des Eingangs auf dem ehemaligen Herberg-Grundstück. - Grüße von Plettenberg-Bay in Südafrika überbringen Marnetta und Ben Roos. - Mehr Sicherheit für Eiringhauser Fußgänger an der B 236, aber erst 1994! - Gemeindefest der Christlichen Jugend Oestertal unterstützt die Partnergemeinde in Tanzania.
 3. Die Osteuropahilfe eV hat eine Suppenküche in St. Petersburg eingerichtet. - Die Arbeitslosenquote stieg im November auf 5,8 (5,3) Prozent. - Mit den Plänen des "Naturpark Homert" zur Streichung von Wanderwegen und Anlegen von Wanderparkplätzen ist der Planungsausschuss nicht einverstanden.
 4.


Lexikon für die Stadt Plettenberg, erstellt durch Horst Hassel,
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