JANUAR
16. Donnerstag. Die gestrige Generalversammlung des SGV erfreute sich einer regen Beteiligung.
Amtsrichter Hiddemann als Vorsitzender konnte feststellen, daß sich der Fremdenverkehr in unserer Stadt
erfreulich gehoben hat. Die Wirte indes hätten darüber Klage geführt, daß die Fremden ihren Besuch nur
auf den Tag beschränkt und weniger Nachtquartier genommen hätten. Den Wirten konnte aber hier der
Vorwurf nicht erspart beleiben, daß sie dem an sie ergangenen Ersuchen, zur besseren Kontrolle des
Fremdenverkehrs Fremdenbücher zu führen, mit einer Ausnahme, nämlich des Wirtes Ostermann am Bahnhof,
nicht entsprochen hätten.
23. Seit einiger Zeit sind Briefcouverts erschienen, welche mit einem Ausschnitt auf der Vorderseite
zu dem Zweck versehen sind, die auf der Briefeinlage versehene Adresse zugleich als äußere Briefaufschrift
verwerten zu können. Die Briefumschläge sind zur Postbeförderung unzulässig.
25. Samstag. Mit vier, zum Teil beladenen, Staatswagen auf den Rollböcken wurde heute eine Probefahrt
auf der Straßenbahn unternommen. Das Resultat war ein durchaus zufriedenstellendes. Nach der nun doch bald
bevorstehenden Betriebseröffnung dürfte unsere Straßenbahn bei anderen Kleinbahnbauten ein gewisses Interesse
erregen, als die Anwendung der Rollböcke noch ziemlich neu ist und unseres Wissens in Westfalen die hiesige
Straßenbahn eine der ersten ist, welche die geniale Einrichtung sich zunutze macht. Wie uns berichtet wird, hielt
sich letzten Samstag ein Vertreter der russischen Regierung, Graf Soltan, Direktor der Warschau-Lodzer-Eisenbahn
hier auf, um die Neuanlagen in Augenschein zu nehmen.
JUNI
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