Quelle: Wochenblatt für den Kreis Altena von 1840
Druck und Verlag von P. A. Santz in Altena


Nr. 1 Sonnabend den 4. Januar 1840
Nothwendiger Verkauf. Land- und Stadtgericht Plettenberg
[431] Die Immobilien des Winkeliers Friedr. König hierselbst, bestehend aus einem in hiesiger Stadt belegenen Wohnhause und den Zubehörungen, einem Garten, mehreren Wiesen, Aeckern und Bergen in der städtischen Flur, gerichtlich gewürdigt nach der mit dem neuesten Hypothekenscheine in der Registratur vorliegenden Taxe zu 1138 Thlr. 25 Sgr., sollen in termino den 2. März 1840, Nachmittags 3 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle subhastiert werden.


Nr. 2 Sonnabend den 11. Januar 1840
Verdingungs-Anzeige
[8] Der Bau einer Polizeistraße von der Eyringhauser Brücke bis Plettenberg, in einer Länge von 334 Ruthen, veranschlagt
a) für Erdarbeiten zu 1026 Thlr. 6 Sgr. 9 Pf.
b) für Steinmaterial zu 965 Thlr. 19 Sgr. 3 Pf.
c) für Schutzanlagen zu 26 Thlr. 20 Sgr. - Pf.
d) für Brücken und Durchlässe 104 Thlr. 3 Sgr. 2 Pf.
Summa 2122 Thlr. 19 Sgr. 2 Pf.
soll in termino den
29. Januar d. J., Vormittags 10 Uhr, auf dem hiesigen Rathause an den Wenigstfordernden öffentlich verdungen werden.
Unternehmenslustige werden hierzu mit dem Bemerken eingeladen, dass nur diejenigen zur Abgabe von Forderungen zugelassen werden, die entweder als hinreichend angesessen bekannt sind, oder sich als kautionsfähig ausweisen.
Kostenanschlag nebst Zeichnung und Vorbedingung können von heute an auf dem hiesigen Rathause eingesehen werden.
Plettenberg, den 2. Januar 1840
Der Magistrat.


Nr. 3 Sonnabend den 18. Januar 1840
Nachweisung
über die im Jahre 1839 bei der Polizeibehörde zu Herscheid abgeurteilten Polizei- bzw. Kontraventionen und die dafür erkannten Strafen.

No. Benennung der Strafen Zahl Geldstrafe Arrest-/Arbeitstage
1. Ordnungspolizeistrafen 19 22 Thlr.   - Sgr.   -
2. Sicherheits u. Feuerpolizeistrafen   5 17 Thlr.   - Sgr.   -
3. Gewerbepolizeistrafen   1   - Thlr. 15 Sgr.   -
4. Jagd- u. Forstpolizeistrafen 12   9 Thlr. 20 Sgr.   6
5. Gewerbesteuer-Defraudationsstrafen   1 16 Thlr.   - Sgr. 21
6. Kommunalsachenstrafen   1   1 Thlr.   - Sgr.   -
7. Schulversäumnisstrafen 127 37 Thlr.   - Sgr.   -
         Summa 166 103 Thlr.   5 Sgr.  27


Nr. 4 Sonnabend den 25. Januar 1840
Anlegung eines Schleifkottens und eines dazu erforderlichen Sammelteiches auf dem Stöpplingerbach
[25] Der Peter Hermann Lüttringhaus zu Stöpplin, Kirchspiels Herscheid, beabsichtigt, auf dem Stöpplingerbach unterhalb Stöpplin, und zwar auf seinem eigenthümlichen Grundstück, Flur VII, No. 218 der neuen Mutterrolle, einen Schleifkotten und oberhalb desselben einen dazu erforderlichen Sammelteich anzulegen.
Diejenigen, welche gegen diese Anlage ein Recht des Widerspruchs begründen zu können vermeinen, werden hierdurch aufgefordert, solches binnen einer präklusivischen Frist von 8 Wochen, vom Tage dieser Bekanntmachung an gerechnet, hier und bei dem Bauherrn geltend zu machen, andernfalls der landespolizeiliche Konsens zu der fraglichen Anlage ertheilt wird.
Altena, den 18. Januar 1840. Der Landes-Direktor von Holzbrink.


Nr. 4 Sonnabend den 25. Januar 1840
Holz-Verkauf
[30] Der Wilhelm Eick in der Bubecke ist Willens, am
1. Februar, Morgens 10 Uhr,
in seinem Berge in der Wimmert 50 Eichen (1 1/2 bis 2 Fuß Kante haltend), und mehrere dicke Buchen öffentlich verkaufen zu lassen, wozu Kauflustige eingeladen werden.
Ludemart, den 20. Januar 1840
Aus Auftrag: Theodor Geck


Nr. 5 Sonnabend den 1. Februar 1840
Verkaufs-Anzeige
[39] Die zum Nachlaß der verstorbenen Eheleute Johann Pieper zu Stottmert, Kirchspiels Herscheid, gehörigen Haus- und Ackergereioen, Betten, Leinwand, 1 Karrenochse mit dem Sattelzeuge, 2 Kühe, 3 Rinder, 2 Schweine, 2 Kälber, 1 Schaaf, eine Ziege, einige 1000 Pfund Heu und Kartoffeln, und 2000 Stück Hafergarben sollen Donnerstag, den
6. Februar d. J., Vormittags 10 Uhr, im Sterbehause gegen Zahlungsausstand verkauft werden.
Lüdenscheid, den 22. Januar 1840
Brüggen, Auktions-Kommissar


Nr. 5 Sonnabend den 1. Februar 1840
Holz-Verkauf
[16] Montag, den 3. Februar d. J., sollen auf dem Gute zur Voshelle, Kirchspiels Herscheid, dem Freiherrn Kammerherrn von der Busche, Kessell, zu Neuenhoff zugehörend, 56 Nummern schweres Eichenholz öffentlich verkauft werden.
Kauflustige werden daher eingeladen, sich am besagten Tage Morgens um 10 Uhr in der Voshelle einzufinden.
Neuenhoff, den 16. Januar 1840
Der Rentmeister Cornelius


Nr. 6 Sonnabend den 8. Februar 1840
Nothwendiger Verkauf. Land- und Stadtgericht Plettenberg
[47] Die Immobilien des Nadlers P. D. Schnepper, bestehend aus der Hälfte des in der hiesigen Stadt sub Nro. 97 belegenen Wohnhauses mit einigen Zubehörungen in der städtischen Flur, gerichtlich gewürdigt zufolge der mit dem Hypothekenscheine in der Registratur vorliegenden Taxe zu 269 Thlr., sollen in termino den
4. Mai 1840. Morgens 10 Uhr
an hiesiger Gerichtsstelle subhastiert werden.
Alle diejenigen, welche an der Wiese in der Grüne, Flur 3 der Steuergemeinde Plettenberg, Nro. 250, nicht gekannte Realansprüche haben, werden aufgefordert, diese bei Vermeidung deren Präklusion bis zu dem obigen Termine anzumelden.


Nr. 7 Sonnabend den 15. Februar 1840
[66] Ein gesitteter und starker Jüngling kann bei dem Hufschmied Wilh. Funke zu Theindel in die Lehre treten.


Nr. 8 Sonnabend den 22. Februar 1840
Vom Ursprung und Namen einiger bekannter Ortschaften
1. Plettenberg. Diese Stadt liegt am Fuße eines Berges, welchen man gegenwärtig noch die Bracht nennt. Als die Ahnen der altberühmten und weithin verzweigten adeligen Familie von Plettenberg ihr Schloß hierselbst anlegten, nannten sie dasselbe, weil es an einer flachen oder platten Stelle dieses Berges angebracht war, Platt am Bracht. Die Erbauer aber selbst nahmen, wie das überhaupt bei den Adeligen damals gebräuchlich war, den Namen ihrer Burg an, und nannten sich Junkern Platt am Bracht; es gehörten ihnen die meisten Grundstücke im Weichbilde der jetzigen Stadt.
Noch vor dem Anfange des 13. Jahrhunderts wurde der Ort Plettenbracht genannt, welcher Name auch bis um die Mitte des 15. Jahrhunderts beibehalten wurde. Erst nach dieser Zeit verwandelte man das Bracht in Berg und man nannte nun die Stadt Plettenberg.
Schon im Jahre 1179 lebte der Ritter Gotscalcus von Plettenberg, woraus auf das Alter der Stadt zu schließen. Im Jahre 1312 scheint sie aber noch ein Dorf gewesen zu sein, weil der Ritter Johann von Plettenberg, welcher nicht in der Burg wohnte, seinen Namen mit dem Zusatze "genannt von Plettenberg im Dorf", bezeichnete.
Die Kirche zu Plettenberg hatte ehemals zwei Filiale, nämlich die Kirchen in Affeln und Ohle, und es scheinen die noch jetzt auf der Mutterkirche vorhandenen beiden Thürmchen hieraus hinzudeuten.

2. Neuenrade
3. Werdohl

4. Ohle, ehemals auch Oel und Ole genannt, hat ebenfalls, wie im Vorhergehenden gezeigt worden, den Namen von seiner Lokalität erhalten, da es im Lennethale und zwar in einem anmuthigen und reizenden Theile desselben gelegen ist. Seine Begründung hat das Dorf ohne Zweifel den Herrn von Ohle zu verdanken, welche ehedem zu den alten Rittern der Grafschaft Mark gehörten, gegenwärtig aber in hiesiger Gegend ausgestorben sind. Sie stammen wahrscheinlich von Brüninghausen, und nannten sich nach ihrem Schlosse, welches neben der Kirche zu Ohle im sogenannten Schneiders Hofe gestanden hat, Herrn von Ohle, d. i. vom Tahle. Vermuthlichstand das Schloss schon um's Jahr 1200, aber 1582 war es nicht mehr vorhanden. Als Johann von Oel, welcher 1456 zu Frielentrop wohnte, das er mit seiner Frau geerbt hatte, von hier verzog, hinterließ es das dem Einsturz drohende Haus Ohle nebst allem Zubehör seiner Schwester, die es durch Heirat an von Rüspe zu Brüninghausen brachte, zu welchem Rittersitze von nun an sämmtliche Bauern des Dorfs bis zum Jahre 1812 als Vasallen gehörten.
Die Kirche in Ohle, welche, wie schon erwähnt, früher von Plettenberg aus bedient wurde, und dem St. Martin gewidmet war, hatte jedoch schon im Jahre 1555 ihren eigenen Pastor, nämlich den Theodor Hügel von Selscheid. Als eine Seltenheit ist es zu betrachten, daß der Thurm an derselben nach Osten über dem Chore gebaut ist, eine Ausnahme, die vielleicht, außer der reformirten Kirche Breckerfeld, in ganz Westphalen ihres Gleichen nicht hat. Von der Zeit ihrer Erbauung weiß man gar nichts, doch war sie 1391 schon vorhanden, weil in diesem Jahre etwas an sie geschenkt wurde.

5. Attendorn
Verfasser: - n.


Nr. 9 Sonnabend den 29. Februar 1840
Bekanntmachung
Zufolge Bestimmung des Königl. hohen General-Postamtes werden vom 1. März d. J. ab
1) die zeitherige Kariol-Post von Altena über Werdohl, Neuenrade nach Balve und
2) die Botenpost von Altena über Neuenrade, Werdohl nach Plettenberg aufgehoben, und dagegen
1) eine zweimal wöchentlich koursirende 2-spännige Personenpost von Altena über Neuenrade nach Balve, und
2) eine ebenfalls zweimal wöchentliche Kariol-Post von Altena über Werdohl nach Plettenberg eingerichtet.
Die erstere Post wird aus Altena am Mittwoch und Sonnabend um 1 Uhr Mittags ab, und an den folgenden Tagen um 8 Uhr Morgens von Balve zurückgehen. Zu derselben wird ein neuer und bequemer viersitziger Wagen in Gebrauch genommen, und ist das Personengeld bei freier Mitnahme von 30 Pfund Gepäck auf 6 Sgr. pro Meile festgesetzt.
Die Post nach Plettenberg wird aus Altena am Sonntag und Donnerstag um 1 Uhr Mittags und aus Plettenberg am Montag und Freitag um 8 Uhr Morgens abgefertigt. Zu derselben kommt ein auf Druckfedern ruhendes Kabriolet in Gebrauch, und wird bei dieser Post 5 Sgr. pro Meile an Personengeld erhoben, wofür 20 Pfund an Frei-Gepäck mitgeführt werden können. Die beiden neuen Posten gehen unmittelbar nach Ankunft der ersten Personenpost aus Iserlohn von Altena ab, und treffen daselbst am folgenden Tage vor Abgang der zweiten Personenpost nach Iserlohn wieder ein, so daß also Reisende ? von und nach Iserlohn, Grüne, Limburg, Hagen, Elberfeld etc. ein ununterbrochenes Fortkommen finden, und auch in Altena der Anschluss an die nach Lüdenscheid gehende erste Personenpost aus Iserlohn erreicht wird.
Zur Post nach Balve werden in Altena nöthigenfalls Bei-Chaisen gestellt werden.
Iserlohn, den 27. Februar 1840
Königl. Postamt


Nr. 10 Sonnabend den 7. März 1840
Anlegung eines Sammelteiches am Ahebach unterhalb Friedlin
[91] Der Landwirth und Eigenthümer der unterhalb Friedlin, in der Gemeinde Herscheid, gelegenen Oelmühle, Peter Diedrich Funcke zu Friedlin, beabsichtigt, etwas oberhalb dieser Oelmühle am Ahebach einen Sammelteich anzulegen.
Diejenigen, welche gegen diese Anlage ein Recht des Widerspruchs begründen zu können vermeinen, werden hiermit aufgefordert, solche von heute an binnen einer peremtorischen Frist von 8 Wochen hier oder bei dem Funcke geltend zu machen, widrigenfalls demselben der landespolizeiliche Konsens zur Anlage ertheilt werden wird.
Altena, den 2. März 1840.
Der Landes-Direktor v. Holtbrink


Nr. 11 Sonnabend den 14. März 1840
Verkaufs-Anzeige
[110] In Sachen Johann Caspar Kellermann und Johann Diedrich Kellermann, beide zu Frehlinghausen wohnhaft, sollen folgende Pfänder:
eine Hausuhr mit Kasten, 4 Rinder, 4 Kälber, 2 Ziegen und 1 Schaaf
am 20. März, Nachmittags 3 Uhr, an Ort und Stelle zu Frehlinghausen verkauft werden.
Plettenberg, den 10. März 1840.
vig. comm. Hölterhoff


Nr. 13 Sonnabend den 28. März 1840
Zur Nachricht
Die Kommunal-, Schul-, Kirchen-, Förster-Steuer etc. pro 1. Quartal wird erhoben:
. . .
5) für die Gemeinde Ohle auf den 6. April, Vormittags 9 Uhr;
. . .
7) für die Stadt und das Amt Plettenberg auf den 10. April, Vor- und Nachmittags.
Altena, den 24. März 1840.
Der Kommunal-Rendant v. Toenges


Nr. 14 Sonnabend den 4. April 1840
Holz-Verkauf
[149] Dienstag, den 7. April laufenden Jahres, Vormittags 11 Uhr, sollen in den Waldungen des Kammerherrn Freiherrn von Wrede zu Brüninghausen an der Lenne circa 500 Malter Kohlholz meistbietend verkauft werden.
Brüninghausen, den 1. April 1840.
Der Förster Hoff


Nr. 16 Sonnabend den 18. April 1840
Verkaufs-Anzeige
[174] In Sachen der Wittwe Fischer zur Allmecke wider den Peter Wilhelm Tusch hierselbst sollen folgende Pfänder:
eine Kuh, ein Ofen mit Hinterofen und Röhren, ein messingener Ofenkessel, ein Pult mit Schrank, eine Bleiwinde mit Zubehör, drei Diamante (für Glaser), ein Beutelkasten, zwei Tische und zwei Dutzend Stühle, zwei vollständige Betten mit Bettstellen und zwei Koffer, am
24. April, Nachmittags 3 Uhr
in der Behausung des Schuldners öffentlich verkauft werden.
Plettenberg, den 8. April 1840.
vig. comm. Hölterhoff, Aktuar.


Nr. 16 Sonnabend den 18. April 1840
Kohlholz-Verkauf zu Lenhausen
[178] Das in dem hiesigen Gräflich von Plettenbergschen Forste pro 1839 und 1840 gehauene Kohlholz, circa 1100 Klafter, soll am
1. Mai d. J., Morgens 10 Uhr
im Eulerichschen Gasthaus hierselbst meistbietend verkauft werden. Kauflustige, welche die Klaftern vorher zu besichtigen wünschen, wollen sich bei dem Unterzeichneten melden.
Lenhausen, den 9. April 1840.
Limberg


Nr. 16 Sonnabend den 18. April 1840
Verkaufs-Anzeige
[179] Die sämmtlichen Mobilien der Wittwe Kellermann, genannt Risse, zu Dankelmert, Amts Plettenberg, bestehend in allerhand Hausgeräthen, mehreren vollständigen Betten, Bett-Ueberzügen, Bett-, Tisch- und Handtüchern etc., 14 Stück leinen Tuch; ferner Wagen und sonstiges Ackergeschirr, dann noch 1 Zugochse, 8 milchgebende Kühe, mehrere Rinder, 3 Mutterschweine, 21 Stück 7 bis 8 Wochen alte gut genährte Ferkel, 7 Schaafe, 4 Lämmer, 2 Ziegen und endlich 40 Scheffel Roggen, 100 Scheffel Hafer, 20.000 Pfund Kartoffeln, 10.000 Pfund Heu, Grummet und Stroh, 500 Fuß diverse Bretter, sollen Mittwoch, den
22. Aüril, Morgens 9 Uhr anfangend,
Theilungshalber meistbietend öffentlich verkauft werden.


Nr. 18 Sonnabend den 2. Mai 1840
Subhastations-Patent Land- und Stadtgericht Plettenberg
[195] Die Immobilien der verstorbenen Eheleute Heinrich Arnold Korte hierselbst, bestehend aus einem in hiesiger Stadt Flur 9, Nro. 174 belegenen Wohnhause, zwei Ackerländern auf'm Braucke Flur 7, Nro. 276 und 439a, und zwei Gartenstücken auf'm Badekumpe Flur 9, Nro. 470 und 475, gerichtlich gewürdigt nach der in der Registratur vorliegenden Taxe zu 306 Thlr., sollen in termino den
10. August d. J.
an hiesiger Gerichtsstelle Theilungshalber subhastiert werden.
Unbekannte Realprätendenten haben bei Vermeidung der Präklusion ihrer Ansprüche bis zum Termine anzumelden. (Anzeige wird noch mehrfach wiederholt, u. a. in Nr. 29 vom 18.07.1840)


Nr. 18 Sonnabend den 2. Mai 1840
Verkaufs-Anzeige
[198] Folgende Pfänder:
eine Kuh, zwei Oefen, zwei Pulte mit einem Glaserschrank, ein Bett und eine Bettstelle, ein Spiegel, ein Tisch und sechs Stühle sollen am
16. Mai, Nachmittags 3 Uhr,
an der Bebauung des Friedr. Wolff auf dem Hammer öffentlich verkauft werden.
Plettenberg, den 18. April 1840.
Hölterhoff


Nr. 19 Sonnabend den 9. Mai 1840
Subhastations-Patent. [207] Der beim Dorfe Himmelmert am Ebbebach belegene sogenannte Himmelmerter Rohstahlhammer soll Theilungshalber in termino den
3. August dieses Jahres
an Ort und Stelle subhastiert werden.
Taxe und Hypothekenschein können in der Registratur eingesehen werden.
Plettenberg, den 26. März 1840.
Königliches Land- und Stadtgericht.


Nr. 20 Sonnabend den 16. Mai 1840
Verkaufs-Anzeige.
Der Nachlaß des Kunstdrechslers Peter Meuser hierselbst, namentlich
Hausgeräthe aller Art, Kupfer, Zinn, Messing und Eisen, mehrere Betten und Bettstellen, einige tausend Pfund Kartoffeln, eine Parthie Heu, Stroh, Grummet und Hafer,
ferner: sämmtliche Drechsler-Geräthschaften und etwa 40 Karren Holz, theils verarbeitet, theils unverarbeitet, soll am
22. Mai, Morgens 9 Uhr,
an dem Sterbehause des Erblassers dem Meistbietenden zum Verkaufe ausgesetzt werden.
Plettenberg, den 11. Mai 1840.
vig. comm. Hölterhoff


Nr. 22 Sonnabend den 30. Mai 1840
CHARADE
Zweisilbig ist mein ganzes Wort,
Und zählt der Glieder vier;
Es nennt Dir einen kleinen Ort,
Der liegt im Kreise hier.
Ersteigst Du einen hohen Berg,
Wo's vor Dir bunt und kraus,
Der Riese scheint zu sein ein Zwerg, Rufst du die Erste aus.
Die Zweite ist der erste Theil
Von deinem Lebenslauf.
Und einen Buchstab, stets an Heil,
Nennt, umgekehrt, sie auch. -
Nun kennst Du wohl den kleinen Ort,
Der zählt der Glieder vier!
Gehst Du im Lennethal nur fort,
So findest Du ihn schier.


Nr. 26 Sonnabend den 27. Juni 1840 - Außerordentlich Beilage
Testament König Friedrich Wilhelms III.
Die Preußische Staats-Zeitung enthält unter der Rubrik "Amtliche Nachrichten" folgende Mittheilung, die wir bei ihrem hohen Interesse im Kreise unserer geehrten Leser sofort zu veröffentlichen uns beeilen.
An das Staats-Ministerium
Ich befehle, zwei kostbare Dokumente der Öffentlichkeit zu übergeben, welche Mir, nach dem Willen Meines in Gott ruhenden Königlichen Vaters und Herrn, am Tage Seines Heimganges eingehändigt worden, wovon das eine bezeichnet ist "Mein letzte Wille," das andere "Auf Dich Meinen lieben Fritz u.s.w." anfängt, und welche Beide von Seiner eigenen Hand geschrieben und vom 1. Dezember 1827 datirt sind.
Der Helden-König aus unserer großen Zeit ist geschieden und zu Seiner Ruhe, an der Seite der Heißbeweinten und Unvergeßlichen, eingegangen. Ich bitte Gott, den Lenker der Herzen, daß Er die Liebe des Volks, die Friedrich Wilhelm III. in den Tagen der Gefahr getragen, Ihm sein Alter erheitert und die Bitterkeit des Todes versüßt hat, auf Mich, Seinen Sohn und Nachfolger übergehen lasse, der Ich mit Gott entschlossen bin, in den Wegen des Vaters zu wandern. . . .
...Sanssouci, den 17. Juni 1840. gez. Friedrich Wilhelm
(es folgt "Mein letzter Wille.". . .
.... Berlin, den 1. Dezember 1827. gez. Friedrich Wilhelm


Nr. 28 Sonnabend den 11. Juli 1840
Bekanntmachung
An die Stelle der wegen abgelaufener vierjähriger Funktion auf ihr Ansuchen ausgeschiedenen Gemeinderäthe Höllermann im Bartmannshof und Cordt zu Danklin, sind im versammelten Gemeinderaths-Collegio die Gutsbesitzer H. D. Grüber im Ebfeld und Leop. Bauckhage zu Friedlin wiederum als Mitglieder des Gemeinderaths erwählt, vom Herrn Landes-Direktor von Holzbrink zu Altena unterm 5. Juni bestätigt und heute in ihr Amt eingeführt worden.
Herscheid, den 6. Juli 1840
Der Bürgermeister Siebel


Nr. 28 Sonnabend den 11. Juli 1840
Einladung zum Schützenfeste
[300] Am 16. und 17. Juli feiert die Stadt Plettenberg ihr
Schützenfest
wozu Fremde höflichst eingeladen werden.
Plettenberg, den 7. Juli 1840. Der Schützen-Vorstand.


Nr. 28 Sonnabend den 11. Juli 1840, Seite 167
Seltene Feier
Am 2. Juli wurde zum Hohagen in der Gemeinde Ohle ein eben so einfaches, als seltenes und schönes Fest gefeiert. Es war das Hochzeits-Jubiläum der Eheleute Johann Peter Glingener daselbst. Sämmtliche Mitglieder der Familie, viele Freunde und Bekannte, nebst der ganzen Nachbarschaft, hatten sich in dem Wohnhause des allgemein geachteten und geliebten Jubel-Paares eingefunden, um demselben ihre herzlichsten Glückwünsche zu einem so seltenen und frohen Ereignisse darzubringen. So umgeben von allen Festgenossen ließ sich das ehrwürdige Jubel-Paar, mit einer Thräne der dankbarsten Rührung im Auge, an der Seite eines Tisches zur Anhörung der Festrede nieder, welche der Herr Pastor Wille über Jes. 46,4 hielt, und die, wie sie von Herzen kam, auch wiederum zu aller Herzen ging. -
Nachdem in herkömmlicher Weise einige Erfrischungen eingenommen waren, blieben die zahlreichen Festgenossen, in einzelnen Gruppen Vertheilt, noch lange in froher und traulicher Unterhaltung versammelt, und erst, als der Tag anfing, sich zu neigen, verloren sich dieselben allmählich, dem geliebten Jubel-Paare beim Abschied die heißesten Segenswünsche erflehend. Es war ein schöner Tag - ländlich, sittlich.
Möchte recht vielen friedlich Ehen dies seltene Glück fünfzigjähriger Verbindung zu Theil werden, und möchten alle derartigen Feste mit reger allgemeiner Theilnahme begangen werden, um solch lieben Alten die schuldige Hochachtung zu bezeigen und ihnen den Abend ihres Lebens erheitern!


Nr. 29 Sonnabend den 18. Juli 1840, Seite 169
Bekanntmachung
Für die auf ihren Antrag und wegen beendeter vierjähriger Funktion aus dem hiesigen Schulvorstand ausscheidenden Schulvorsteher:
A. Bei der Schönebecker Schule:
a. Herm. Diedr. Alberts, Bäcker und Schenkwirth zur Mühle
B. Bei der Elsner Schule:
a. Diedr. Wilh. Schemm, Landwirth zu Friedlin;
b. Pet. Cordt, Landwirth zu Danklin.
C. Bei der Kalterhöher Schule:
a. Herm. Dunkel, Landwirt zu Kalthof,
sind in der vorigen Sitzung des Schulvorstandes wiederum folgende Eingesessenen der betreffenden Schulbezirke als Schulvorsteher und Stellvertreter gewählt resp. vorgeschlagen, von Herrn Landes-Direktor von Holzbrink zu Altena unterm 23. April d. J. bestätigt und heute bei versammeltem Schulvorstand in ihr Amt eingeführt worden:
ad. A., a.
Der Landwirth Diedr. Wilh. Schulte zur Verse zum Vorsteher und Pet. Casp. Bauckhage zur Mühle zu dessen Stellvertreter.
ad B., a.
Der Landwirth Joh. Gester zu Hüinghausen zum Vorsteher und Pet. Diedr. Schulte daselbst zu dessen Stellvertreter.
ad B., b.
Der Landwirth und Reidemeister Casp. Cordt zur Bulmecke zum Vorsteher und der Landwirth Diedr. Wilh. Bauckhage zu Danklin zu dessen Stellvertreter.
ad C., a.
Der Landwirth Casp. Bauckhage zu Müggenbruch zum Vorsteher und Pet. Heinr. Schröder zu Kalthof zu dessen Stellvertreter.
Herscheid, den 14. Juli 1840.
Namens des Schulvorstandes:
Der Bürgermeister Siebel


Nr. 30 Sonnabend den 25. Juli 1840, Seite 177
Todes-Anzeige
[322] Am 15. Juli d. J., Abends 7 Uhr, entschlief nach leisem Todeskampfe, gestärkt durch die Sakramentalmittel des christlichen Bundes, zu einem bessern Leben die Ehefrau des Gerichtstaxator Schmöle in christlicher Geduld und Gottergebenheit an den Folgen der Abzehrung. Bekannte und Verwandte, die die langjährigen Leiden der hart geprüften Dulderin kannten, werden ihr im Stillen Zeichen der Rührung und des Mitleids zu dem Chor der Seligen nachsenden. -
Plettenbnerg, den 18. Juli 1840
Für seine transatlantischen Brüder und sich der Sohn der Verblichenen
Friedr. Schmöle, Civilsup.


Nr. 31 Sonnabend den 1. August 1840, Seite 182
Bekanntmachung.
[326] Im 22. Stück des Altenaer Wochenblattes hat der Herr Bürgermeister Aubel zu Blemke bekannt gemacht, daß er die Agentur für die Berliner Hagel-Versicherungs-Societät übernommen habe und empfiehlt sich zur Annahme von Versicherungs- Anträgen.
Mit Bezug auf die vorerwähnte Bekanntmachung benachrichtige ich das Publikum hierdurch, daß der Bürgermeister Aubel zur Annahme von Versicherungs-Deklarationen nicht befugt ist, da er hierzu die Genehmigung seiner vorgesetzten Dienstbehörde nicht erhalten hat.
Der Landes-Direktor von Holzbrink


Nr. 32 Sonnabend den 8. August 1840, Seite 189
Verkaufs-Anzeige
[336] In dem Theilungsverfahren zwischen dem Johann Heinrich Kellermann und den Erben P. D. Kellermann zu Frehlinghausen soll das Mobilar-Vermögen in
Hausgeräthen aller Art, Kupfer, Zinn und Eisen, Leinwand und Betten
bestehend, ferner
sämmtliche vorhandenen Früchte, sie mögen eingescheuert sein oder nicht, das Wirthschaftsinventarium mit allem Vieh, ein Frachtfuhrwerk mit dem Pferde, am
27. August, Morgens 10 Uhr
zu Frehlinghausen meistbietend verkauft werden.
Plettenberg, den 27. Juli 1840.
vig. comm. Hölterhoff, Aktuar.