Quelle: WR Plettenberg vom 22.03.2006

Zu teuer: PSG verlässt Schützenbund


Die Mitglieder mussten über ein dickes Reformpaket des Vorstandes abstimmen. (WR-Bild: Maus)

Plettenberg. (mau) Gründung von Stadtteilkompanien, Austritt aus dem Deutschen Schützenbund, 5 Euro Aufschlag für Beitrags-"Barzahler": Bei aller Traditionspflege schreckt der heutige Vorstand der Plettenberger Schützengesellschaft (PSG) nicht vor Reformen zurück. Im Wandel der Zeiten bleibt nur zeitgemäß, wer sich Veränderungen gegenüber nicht verschließt. Eine Erkenntnis, die sich auch die PSG-Verantwortlichen zu eigen machen. Und weil sie geplante Neuerungen sinnvoll begründen, stießen sie auf der Hauptversammlung am Freitag in der Schützenhalle (die RUNDSCHAU berichtete) auf keinerlei Kritik.

Gründung von Stadtteilkompanien
Nach Eiringhauser Vorbild soll nun auch in der PSG die Gründung von Stadtteilkompanien gefördert werden, wurde bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung beschlossen.

Vorsitzender Dirk Thomee hält die Aufteilung der beiden Schützenkompanien nach Namen (A bis K und L bis Z) für realitätsfremd und absurd: "Denn wir bedenken damit weder Freundschaften noch Ortsteile oder Klubs. Und in unserem Festzug wird die bisherige Kompanieaufteilung eh nicht dokumentiert."

Unter Regie von Weide-Bewohner und Biergerichtspräsident Bernhard Schlütter soll ein Testballon gestartet und demnächst auf einer Versammlung das Interesse an der Gründung einer Kompanie Unterstadt-Weide abgecheckt werden - "gewissermaßen als starkes Bollwerk an der Lennegrenze", wie Thome?e augenzwinkernd in Richtung der Schützenbrüder jenseits des Flusses anmerkte. "Bestandsschutz" genießt bei der PSG indes die 3. Kompanie, die so genannte Junggesellenkompanie.

Austritt aus dem Deutschen Schützenbund
Einstimmig ermächtigten die gut 100 Versammelten den Vorstand, den Austritt aus dem Deutschen Schützenbund abzuwickeln. Eine drastische Erhöhung der Verbandsabgabe ließe den PSG-Beitrag von einigen 100 auf künftig knapp 5000 Euro klettern - viel Geld, das nach Auffassung des Vorstands sinnvoller angelegt werden könne. Unter diesen Rahmenbedingungen erwägt Thome?e den Austritt aus dem Schützenbund, zumal dies für den Verein kaum Konsequenzen habe. Eine günstige Versicherung ließe sich auch woanders abschließen.

is zum 14. April Schonfrist für Barzahler
Und die Förderungswürdigkeit der PSG nach den Sportförderungsrichtlinien der Stadt würde durch den Beitritt in Dachverbände mit günstigeren Konditionen für die Mitgliedsvereine bewahrt, beispielsweise in den Sauerländer Schützenbund.

Die Sportschützen der PSG als eigenständiger, ausschließlich schießsporttreibender Verein bleiben laut Thome?e unter dem Dach des Deutschen Schützenbundes.

Bearbeitungsgebühr bei Nichtteilnahme am Lastschrifteinzugsverfahren
PSG-Mitglieder, die ihre Beiträge nicht vom Bankkonto abbuchen lassen, zahlen ab sofort wegen des mit der "Barzahlung" verbundenen Mehraufwands für die Kassierer einen Aufschlag von 5 Euro.

Thomas Grote als 2. Rendant erntete keinerlei Widerspruch, als er allen "Barzahlern" eine "Schonfrist" von vier Wochen (also bis 14. April) einräumte. Wer seinen Beitrag bis dahin nicht freiwillig gezahlt habe, werde mit 5 Euro zusätzlich zur Kasse gebeten.


Quelle: WR Plettenberg vom 20.03.2006

Langjährige Mitglieder der PSG geehrt

Schützenkönig Christoph Hümmler (re.), Vorsitzender Dirk Thomée (li.) und Ehren-Oberschießmeister Klaus-Dieter Engel (2.v.li.) ehrten auf der Hauptversammlung eine Reihe langjähriger Mitglieder der Plettenberger Schützengesellschaft (PSG). Mit dem Ehrenbrief für 50-jährige Vereinstreue wurden Rudolf Heinzemann, Heinz Hellwig, Jürgen Heßmer, Dieter Rasch, Werner Schaffstein, Friedrich Wilhelm Schulte, Fritz Sperber und Heiner Stock ausgezeichnet. Seit 25 Jahren PSG-Mitglieder sind Guido Arndt, Stefan Cernuta, Klaus Cvetkovic, Christoph Florath, Wolfgang Fernholz, Friedrich Karl Geske, Axel Gillmann, Kai Goedecke, Klaus Peter Grelich, Thomas Hagen, Dr. Wolfgang Palmowski, Matthias Rhiel, Ulrich Ruffer, Stefan Schauerte, Dirk Schulte und Ralf Schäfers. Lediglich diese acht der insgesamt 24 geehrten PSG-Schützen nahmen die Auszeichnung persönlich entgegen. (weiter 2. Seite)


Quelle: WR Plettenberg vom 20.03.2006

Wasserschaden erfordert Nachbesserung

Plettenberg. (mau) In nur rund eineinhalb Stunden und nahezu verblüffender Einigkeit, die ja bekanntlich stark macht, erledigten gut 100 der insgesamt mehr als 1000 ausschließlich männlichen Mitglieder der Plettenberger Schützengesellschaft (PSG) am Freitag auf der Hauptversammlung in der Schützenhalle ihre Hausaufgaben. PSG-Vorsitzender Dirk Thomée staunte selbst, wie konzentriert die Tagesordnung diesmal abgehandelt wurde. Ein Grund dafür war zweifellos die Tatsache, wie gut sich sein offenbar sehr gut harmonierendes Vorstandsteam auf die Sitzung vorbereitet hatte. Da war das Feld bestellt.

Das von Rendant Uli Neumann vorgelegte und von den Kassenprüfern Walter Scholle und Uli Knecht als tadellos bewertete Zahlenwerk gab keinerlei Anlass zur Kritik. Es sieht so aus, als stemme der Verein seinen 50 000-Euro-Eigenanteil bei der insgesamt 225 000 Euro teuren und von der Stadt mitfinanzierten Renovierung der Schützenhalle am Wieden dank enormer Eigenleistungen, dank Spenden und solider Rücklagen ohne Probleme. Bereits in fünf Jahren soll ein günstiges Brauerei-Darlehen laut Thomée getilgt sein.

Auf seit Monaten kursierende Vorwürfe, dass Arbeiten am neuen Holzfußboden in einem Seitenschiff der Schützenhalle nicht fachgerecht ausgeführt wurden, reagierte Lars Niggemann in seinem Bericht als Chef der PSG-Besitzerhaltungskommission erstmals öffentlich. Ein Schaden an einer Hauptwasserleitung unterhalb des Seitenschiffes habe zu den Ausdehnungen bzw. Durchfeuchtungen des Holzbodens geführt, erläuterte der Architekt. "Dadurch werden noch Nacharbeiten im Zuge der Beseitigung des Leitungswasserschadens erforderlich sein, die nicht zu Lasten der Schützengesellschaft gehen, weil der Schaden von der Versicherung übernommen wurde.""Aufgabe hat Vorstand dankenswerter Weise alleine übernommen" (Lars Niggemann)

Gleichsam betonte Niggemann, in die Renovierung des Holzfußbodens durch eine Plettenberger Firma damals wegen Urlaubs nicht einbezogen gewesen zu sein. "Diese Aufgabe hat der Vorstand seinerzeit dankenswerter Weise alleine übernommen", so Niggemann.

Viele zum Erhalt der Schützenhalle notwendige Arbeiten sind erledigt, mit denen das PSG-"Wohnzimmer", gleichsam die einzige Halle für Großveranstaltungen in der Stadtmitte, überdies deutlich aufgewertet wurde. Abgeschlossen ist der Renovierungsprozess damit nicht. Niggemann listete weitere gegeplante Baumaßnahmen auf: Einbau eines behindertengerechten WCs in der Herrentoilette, Beseitigung des Wasserschadens im Seitenschiff, Neuverlegung einer Wasserleitung, Neuanschluss der Regenwasserfallleitungen, Einbau zusätzlicher Beheizungsmöglichkeiten im Foyer und in der Damentoilette, auf der Nutzerinnen während des Winterballs im Januar bei Temperaturen um 10 Grad frieren mussten.
(Die WR berichtet noch)


Quelle: WR Plettenberg vom 20.03.2006

Neues Konzept verkürzt
PSG-Hauptversammlung

PLETTENBERG HEUTE
In nur rund eineinhalb Stunden und nahezu verblüffender Einigkeit, die ja bekanntlich stark macht, erledigten gut 100 der insgesamt mehr als 1000 ausschließlich männlichen Mitglieder der Plettenberger Schützengesellschaft (PSG) am Freitag auf der Hauptversammlung in der Schützenhalle ihre Hausaufgaben. Selbst PSG-Vorsitzender Dirk Thomée staunte.


Quelle: ST vom 22.03.2006

PSG beschließt den Austritt
aus dem Deutschen Schützenbund

Reaktion auf drastische Beitragserhöhung. Plettenberger Schützengesellschaft plant Aufbau von Stadtteil-Kompanien. Hauptversammlung in Rekordzeit


Langjährige Mitglieder der PSG wurden für ihre Treue ausgezeichnet. Foto: G. Günther

PLETTENBERG - "Das war eine rekordverdächtig kurze Versammlung", stellte Vorsitzender Dirk Thomee am Freitagabend zum Abschluss der gut eineinhalbstündigen Jahreshauptversammlung der Plettenberger Schützengesellschaft (PSG) fest. Das mag einerseits daran gelegen haben, dass man diesmal auf eine Pause für ein gemeinsames Essen verzichtet hatte, andererseits aber wohl auch daran, dass die Mitglieder mit der Arbeit ihres Vorstandes zufrieden sind. Denn aus den Reihen der über 100 Teilnehmer gab es bei der Jahreshauptversammlung kaum Kritik, es herrschte eine gelöste Stimmung. Die Sitzung konnte ohne größere Diskussionen vonstatten gehen.

Dabei standen durchaus tiefgreifende Entscheidungen auf der Tagesordnung. Darunter der Austritt der Plettenberger Schützengesellschaft aus dem Deutschen Schützenbund. Er wurde von der Versammlung einstimmig beschlossen. Ausschlaggebend für diese Entscheidung waren neue Modalitäten für die Mitgliedschaft von Vereinen im Deutschen Schützenbund, die für die PSG eine drastische Beitragserhöhung bedeuteten. "Bisher haben wir einige hundert Euro bezahlt", erläuterte PSG-Vorsitzender Dirk Thomee in der Versammlung: "Künftig sollen wir jetzt 4 900 Euro bezahlen!" Daher schlug der Vorstand den Mitgliedern den Austritt der PSG aus dem Deutschen Schützenbund vor: "Das hat für uns nur geringe Konsequenzen." So entfalle die günstige Versicherung, die man dann eben woanders abschließen müsse. "Vorteile haben wir von der Mitgliedschaft sonst keine", meinte Thomee: "Ich halte es daher nicht für sinnvoll, den hohen Beitrag zu bezahlen."

Die Mitglieder sahen das ähnlich. Allerdings wurde von ihnen auch darauf hingewiesen, dass mit dem Austritt die Förderungswürdigkeit durch die Stadt aufgrund der Sportförderrichtlinien verloren gehe. Daher will die PSG eventuell einem anderen Verband beitreten, zum Beispiel dem Sauerländer Schützenbund. Nicht von dem Ausritt betroffen sind zudem die PSG-Sportschützen. Sie seien ein eigenständiger Verein und blieben daher Mitglied im Deutschen Schützenbund.

Beschlossen wurde von der Versammlung bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung auch eine neue Aufteilung der Kompanien innerhalb der Plettenberger Schützengesellschaft. Nach und nach sollen künftig Stadtteilkompanien gebildet werden. Bisher sind die Schützen in zwei Kompanien anhand ihrer Namen aufgeteilt: von A bis K und von L bis Z. "Das macht keinen Sinn", stellte Dirk Thomee fest: "Wir bedenken damit weder Freundschaften noch Ortsteile oder Clubs." Dies soll mit der Umstellung auf Stadtteil-Kompanien besser werden. "Wir beginnen mit der Kompanie Stadt-Weide – quasi als Bollwerk gegen Eiringhausen", schlug Thomee der Versammlung vor.

Mitglieder, die in diesem Bereich wohnen, sollen angeschrieben und zu einer Versammlung eingeladen werden. Organisiert werden soll dies von Bernhard Schlütter. "Falls wir dort erfolgreich sind, wollen wir das auch in anderen Stadtteilen machen", so der Vorsitzende weiter. Er denke dabei auch an Holthausen oder die Hechmecke, in denen ein eigener Schützenverein fehlt. Dies könne auch positive Auswirkungen auf die Mitgliederzahl der PSG haben, hofft er. Eines stellte Dirk Thomee zudem klar: "Es ist nicht geplant, in Bereichen tätig zu werden, in denen andere Vereine tätig sind." Unangetastet bleiben soll die dritte Kompanie, die Junggesellenkompanie.

Auch in diesem Jahr hat die Plettenberger Schützengesellschaft wieder viele treue Jubilare. Seit 70 Jahren dabei sind Hugo Kirchhoff und Hermann Michels. Seit 60 Jahren gehört Friedhelm Weyland der PSG an. Seit 50 Jahren dabei sind Rudolf Heinzemann, Heinz Hellwig, Jürgen Heßmer, Dieter Rasch, Werner Schaffstein, Friedrich Wilhelm Schulte, Fritz Sperber und Heiner Stock. 25 Jahre lang gehören Guido Arndt, Stefan Cernuta, Klaus Cvetkovic, Christoph Florath, Wolfgang Fernholz, Friedrich Karl Geske, Axel Gillmann, Kai Goedecke, Klaus Peter Grelich, Thomas Hagen, Karl Heinz Heering, Dr. Wolfgang Palmowski, Matthias Rhiel, Ulrich Ruffer, Stefan Schauerte, Dirk Schulte und Ralf Schäfers der PSG an. Die anwesenden Mitglieder wurden von dem amtierenden Schützenkönig Christoph Hümmler, dem Vorsitzenden Dirk Thomee sowie dem Ehrenschießmeister Klaus-Dieter Engel mit Ehrenbriefen beziehungsweise Medaillen ausgezeichnet. gt