Quelle: WR Plettenberg vom 16.03.2003
Große Mehrheit: Frauen sind beim
Biergericht auch weiterhin verpönt


Vorstandsverjüngung: Bernward Mainz (2.Vorsitzender) und Joachim Schade (1.Schriftführer) wurden einstimmig gewählt.

Plettenberg. (oso) Gerd Marl brachte bei der Jahreshauptversammlung den Stein ins Rollen. "Wir müssen den Festablauf ändern", forderte Marl das Programm komplett um einen Tag vorzuverlegen und den Montag ersatzlos zu streichen. Bis November 2003 sollen nun Vorschläge ausgearbeitet werden. "Bis 2005/2006 soll eine Entscheidung umgesetzt werden - falls sich eine Mehrheit findet", machte PSG-Chef Dirk Thomee´ dies zum Thema der nächsten Arbeitskreissitzung.

Knapp 200 Mitglieder erlebten am Freitagabend eine Jahreshauptversammlung der Plettenberger Schützengesellschaft (PSG), die trotz bevorstehender einschneidender Veränderungen jederzeit sachlich geführt wurde und überaus harmonisch verlief. "Aber ohne Frauen", schmetterte Dirk Thomee´ und im Einklang mit der überwältigenden Mehrheit der anwesenden Mitglieder den eher halbherzig vorgetragenen Versuch der Biergerichtskommission ab, bei der Diskussion um eine Verlegung des Biergerichts auf den Freitagabend den Frauen Zugang zu verschaffen. "Die Kommissionen sollen bis November Vorschläge erarbeiten, die dann dem Vorstand zugehen", brachte Dirk Thomee´ die unter dem Tagesordnungspunkt "Verschiedenes" entbrannte Debatte auf den Punkt. "Wenn wir uns entscheiden, muss das für einen langen Zeitraum gelten".

So könnte sich dann ab 2005 oder 2006 der Festablauf darstellen: Donnerstag (Huldigungsmarsch), Freitag (Königsschießen), Samstags (Schützenumzug, Krönung, Ball), Sonntag (Biergericht, Ball).

Ralf Kaisers Vorschlag, das Königschießen am Samstag zu belassen und das Biergericht auf den Freitagabend zu legen fand wenig Zustimmung. "Freitagabend können und wollen wir die Frauen nicht ausschließen - ein Biergericht mit Frauen wird es aber nicht geben", machten der neugewählte 2.Vorsitzende Thomas Hiby und Dirk Thomee´ den Schwachpunkt deutlich. "Darüber haben wir bereits vor Jahren abgestimmt", lehnte PSG-Chef Dirk Thomee den Vorstoß von Biergerichtspräses Bernhard Schlütter und Jens Stederoth unter dem einhelligen Beifall der anwesenden Mitglieder kategorisch ab.

Wie bereits im Vorfeld bekanntgegeben setzte die PSG den Generationswechsel im Vorstand um. Für den langjährigen 2.Vorsitzenden Karl-Josef Pfeiffer rückte Bernward Mainz nach. Den "Mann der präzisen Protokolle" - Thomas Hiby - löste als 1.Schriftführer Joachim Schade ab. Dessen Amt als 2. Schriftführer übernahm Detlef Römer. Als 5. Beisitzer wählte die Versammlung einstimmig Stefan Teichmann. Neuer 2.Beisitzer (bisher Klaus-Dieter Engel) wurde der neue Schießmeister Gerd Marl, für den zum Ehrenoberschießmeister ernannten Klaus Dieter Engel in den Vorstand rückte.

Ein Comeback feierte der Ehrenvorsitzende Dieter Schauerte. "Da kannst du jetzt eine neue Karriere beginnen", gratulierte Dirk Thomee´ mit einem Schmunzeln seinem Amtsvorgänger zur Wahl als 6. Beisitzer im neuen Vorstand.


Quelle: WR Plettenberg vom 14.03.2003
Klaus-Dieter Engel trat in den
"schießtechnischen Ruhestand"

Plettenberg. (mau) Auf der Jahreshauptversammlung der Plettenberger Schützengesellschaft (PSG) drehte sich gestern Abend im Zuge einer langfristig angelegten Vorstandsverjüngungskur das Personalkarussell.

Nach 25 Jahren ehrenamtlichen Engagements im PSG-Vorstand trat Klaus-Dieter Engel auf eigenen Wunsch in den "schießtechnischen Ruhestand", wie es PSG-Vorsitzender Dirk Thomee in seiner Würdigung ausdrückte. Was Engel jedoch nicht ganz gelingen wird, ist er doch seit 16 Jahren gleichzeitig Vorsitzender der eigenständig geführten PSG-Sportschützen.

1963 trat Engel dem Offizierskorps der PSG bei, fünf Jahre später wurde er Mitglied der Schießkommission. Hier war er als Übungsleiter tätig, leitete die Rundenwettkämpfe und wurde 1978 für Werner Fingerhut Schießmeister. Vor 25 Jahren wurde Engel 2. Beisitzer im PSG-Vorstand. 1984 folgte die Beförderung zum Oberschießmeister und gestern die Ernennung zum Ehrenoberschießmeister. Engels Nachfolge trat Gerd Marl an.

Bernward Mainz Nachfolger von Karl-Josef Pfeiffer
Mit Karl-Josef Pfeiffer schied ein weiteres PSG-Urgestein aus dem Vorstand aus. Als stets loyaler "Vize" hielt er über 16 Jahren den Vorsitzenden Karl-Josef Schmidt, Dieter Schauerte und zuletzt Dirk Thomee den Rücken frei und war überdies als Betreuer des Wirtschaftsbetriebs der Schützenhalle "ein unermüdlicher Arbeiter zum Besten der Gesellschaft", so Thomee - zum Teil "mit gefürchteter Genauigkeit am Werk". Für seinen Nachfolger Bernward Mainz hinterlässt "Kalli" Pfeiffer als Zuverlässigkeit in Person und fleißiges Lieschen im Hintergrund einen langen Schatten.

Immer wenn es in früheren Jahren "präzise" Protokolle der Hauptversammlungen zu verlesen gab, hatte Thomas Hiby seinen großen Auftritt. Auch er machte gestern Abend als Schriftführer für einen Jüngeren Platz, für seinen bisherigen Stellvertreter Joachim Schade, für den als 2. Schriftführer wiederum Detlef Römer nachrückte.

Thomas Hiby wurde 1976 2. Schriftführer "und stand der PSG immer zur Verfügung, wenn Not am Mann war", wie es Thomee ausdrückte. Als 1. Schriftführer seit 1989 legte Hiby einen entscheidenden Grundstock für die Darstellung der jüngeren Geschichte der Schützengesellschaft.

Im nächsten Jahr dürfte die Vorstands-Verjüngungskur und das Stühlerücken bei der Plettenberger SG ihre Fortsetzung finden, wenn nach dann 27 Jahren als "Hüter der Finanzen" Rendant Wolfgang Schulte abdanken wird, wie er bereits angedeutet hat.