Quelle: WR Plettenberg vom 13.03.2002
Schauerte prägte PSG "volksnäher"
Von Bernd Maus
Plettenberg. Die Rekord-Amtszeit von Carl Meuser zu "toppen", der in den Jahren
von 1869 bis 1893 24 Jahre lang als Vorsitzender an der Spitze der Plettenberger
Schützengesellschaft (PSG) stand, ist nicht Dieter Schauertes Ziel. "Nach zwölf
Jahren ist ein Wechsel vernünftig. Da gehen einem die Ideen aus", sagt der 52-jährige
"Noch"-PSG-Chef, der auf der Jahreshauptversammlung am morgigen Freitag, 15. März,
ab 20 Uhr in der Wieden-Schützenhalle einem Jüngeren Platz machen will.
Nach Schauertes Vorstellungen soll "ein neuer Vorsitzender mit der alten Vorstandsmannschaft
in den nächsten fünf, sechs Jahren einen behutsamen Generationswechsel einleiten". Als
20. Vorsitzenden in der 166-jährigen Geschichte des ältesten Schützenvereins in der
Vier-Täler-Stadt wird der Vorstand daher am Freitag mit Dirk Thome´e einen der bislang jüngsten
Kandidaten für dieses Amt vorschlagen. "Der ideale Mann", ist Schauerte von den Qualitäten des
39-Jährigen überzeugt, der zuletzt als 2. Rendant und Archivar im Vorstand seinen Mann stand.
Aus einer Familie mit uralter Schützentradition stammend und als ehemaliger Hauptmann der
"Junggesellenkompanie" stellt der Installateur-Meister ein echtes Bindeglied zwischen Alt und Jung
in der heute fast 1100 männliche Mitglieder zählenden PSG dar, von allen gleichermaßen akzeptiert
und respektiert. Ob aus der Versammlung ein Gegenkandidat für Thome´e genannt wird, scheint
fraglich. "Aber das letzte Wort haben natürlich die Mitglieder", betont Schauerte.
Vor seinem Rücktritt nach insgesamt 24 Jahren Vorstandsarbeit (zwölf Jahre 6. Beisitzer, zwölf
Jahre Vorsitzender) zeigt er keine Spur von Wehmut. "Ich werde nichts vermissen, weil ich dem
Verein weiterhin eng verbunden bleibe." Rückblickend bleiben die positiven Eindrücke. "In zwölf
Jahren hat es im Vorstand nicht ein böses Wort gegeben. Es war eine super Teamarbeit, und
jedes Vorstandsmitglied hat seine Aufgaben eigenverantwortlich erledigt." Darauf ist Schauerte
stolz. Mit seinem "Vize" Karl-Josef Pfeiffer bildete er ein hervorragend funktionierendes Duo. "Kalli
ist für mich immer ein exzellenter 2. Vorsitzender gewesen", bestätigt Schauerte.
Sein besonderes Verdienst wird bleiben, der von vielen Plettenbergern kritisch beäugten Schützen-"Gesellschaft"
durch seine offene Art ein volksnäheres Image verpasst und die freundschaftlichen Kontakte zu
den Nachbar-Schützenvereinen im Stadtgebiet intensiviert zu haben. Sich weniger wichtig nehmen,
weil es doch in erster Linie nur darum gehe, gemeinsam fröhlich zu feiern - so formulierte Schauerte
stets sein Credo. Wird es am Freitag ein völliger Rückzug aus der Verantwortung? Schauerte
schmunzelt. "Die Zukunft der vereinseigenen Schützenhalle liegt mir schon am Herzen", sagt er.
So scheint nicht ausgeschlossen, dass sich Schauerte mit seinem Urteil, das Gewicht hat, in die
Diskussion einbringen wird, wenn einmal die Frage eines Schützenhallen-Umbaus zur Stadthalle
bzw. Kulturzentrum konkret diskutiert wird. Einer wie er geht bestimmt niemals so ganz. |