Quelle: WR Plettenberg vom 1.02.2001

Stadthalle: PSG will Nägel mit Köpfen
Schützenhallen im Wandel der Zeit - Der Neubau?

Plettenberg. (mau) Jetzt bringt die Plettenberger Schützengesellschaft (PSG) mit einem eigenen Vorschlag Schwung in die Debatte um die Zukunft ihrer Schützenhalle am Wieden, in der sie noch bis zum Jahr 2026 Erbbaurecht genießt.
Im Beisein des PSG-Vorstands um Dieter Schauerte und Karl-Josef Pfeiffer legte Architekt und PSG-Mitglied Helmut Teichert Bürgermeister Walter Stahlschmidt, den Spitzen der vier Ratsfraktionen und Baurat Norbert Sunderdiek gestern eine Skizze vor, wie der zentrale Platz im Herzen der Vier-Täler-Stadt aus Sicht der PSG in 15, 20 Jahren einmal aussehen könnte. Danach bliebe die Schützenhalle, nach Teicherts Überzeugung "ein für Plettenberg bedeutendes Bauwerk der späten 20er Jahre", erhalten. Als Anbau schlägt er ein Kulturhaus vor, das zu einem Teil den Oesterbach überragt und die Lücke zwischen Schützenhalle und Jugendzentrum schließt.


"Im Schützen-Vorstand sind wir alle ziemlich begeistert von dieser Idee", gab Schauerte zu. Zuletzt sei die PSG mehr und mehr zwischen die Mühlsteine unterschiedlichster Interessen geraten, wenn es um die Vision von einer Stadthalle ging. In Teicherts Entwurf sind nach seiner Auffassung die meisten Wünsche unter einen Hut gebracht - hier die Schützenhalle als Festsaal, Markt- und Messehalle, direkt daran das neue Veranstaltungsgebäude für Theater, Konzerte, Ausstellungen, Vorträge, Tagungen und Empfänge.

"Solch ein Entwurf würde tatsächlich eine Menge von Problemen lösen", gestand Bürgermeister Stahlschmidt zu. Mit den von Teichert auf 10 bis 15 Millionen Mark geschätzten Baukosten sieht es Stahlschmidt aber nicht getan. Die Schaffung neuen Parkraums und die Sanierung einer dann auf Dauer zu erhaltenden Schützenhalle ließen das Investitionsvolumen nach seiner Einschätzung auf mindestens 20 Mio. Mark anwachsen.

Auch wenn für die Kommunalpolitiker Maßnahmen wie Freizeitbad Böddinghausen, Modernisierung der Schulen, Ausbau der Aula Böddinghausen und Westtangente derzeit absolute Priorität genießen, waren sie sich doch einig darin, in dieser Frage "in absehbarer Zeit" Planungssicherheit Nicht warten bis St.-Nimmerleinstag schaffen zu wollen. Schließlich hätte jede verbindliche Absichtserklärung zum Thema Stadthalle - wie auch immer - konkret Einfluss auf anstehende Einzel- maßnahmen wie Sanierung der maroden Oesterbach- Stützmauer, Anlage einer neuen Oesterbach-Brücke oder Aula-Ausbau.


Stahlschmidt hält eine "Zielformulierung" sogar für "kurzfristig" machbar - und darauf käme es der PSG an. Denn in deren Reihen sinkt merklich die Spendenbereitschaft, wenn es um Erhaltungsmaßnahmen für die Schützenhalle geht. "Die Halle wird doch abgerissen, oder nicht? Das hören wir immer häufiger", schilderte Schauerte, der auf konkrete Aussagen aus dem politischen Raum nicht bis zum St.-Nimmerleinstag warten möchte (die WR berichtet noch).



Quelle: WR Plettenberg vom 01.06.2001

Alles neu macht der Mai bei der
Plettenberger Schützengesellschaft

Plettenberg. (mau) Wenn die Männer auf dem Schützenfest der Plettenberger Schützengesellschaft (PSG) vom 8. bis 11. Juni die Blase drückt, finden sie Erleichterung im völlig neuen Ambiente. Dank großzügiger Spenden Plettenberger Handwerksbetriebe, eines kräftigen Griffs in die PSG-Kasse und mehrerer Arbeitseinsätze des Throns 2000 um das Majestätenpaar Lars Niggemann und Susi Manz wird die Herrentoilette der PSG-Schützenhalle am Wieden bis zum Festbeginn von Grund auf renoviert sein.

Alles neu macht der Mai: Und so bündelte der Fliesenlegerbetrieb Andreas Kurras aus Ohle seine Kräfte und flieste Fußboden und Wände in hellblau und weiß, mit attraktiven Farbtupfern in den PSG-Vereinsfarben gelb und blau. Zum Teil wurden vom Klempnerbetrieb Dirk Thome´e neue Leitungen verlegt. Und Maler Engel wird noch für einen frischen Anstrich sorgen.

Bei allen Arbeiten krempelten auch die Thronmitglieder von Lars Niggemann und Susi Manz die Ärmel auf und übten sich als Handwerksgehilfen. "Arbeitskraft statt Geldspende - das war unsere Motivation", erklärt der bald scheidende Schützenkönig Niggemann, gleichzeitig Chef der PSG-Besitzerhaltungskommission.

Und als solcher hatte er die Renovierung der Herrentoilette ganz oben auf seinem Katalog von Maßnahmen, die in den nächsten Monaten und Jahren durchgeführt werden sollen, um die vereinseigene Immobilie tadellos in Schuss zu halten.