Quelle: WR Plettenberg vom 09.07.2004

"Stadt sollte bei Schützenhalle
ein Mitspracherecht erhalten"

Plettenberg. Unter dem Titel "Erst abgewirtschaftet - jetzt Zuschüsse beantragt" schreibt der Veranstalter Heiner Cronjaeger (Rigo-Party) zur geplanten Renovierung der Schützenhalle der Plettenberger Schützengesellschaft (PSG):

"Im November 2003 und Februar 2004 habe ich in Plettenberg in der Schützenhalle zwei Partys organisiert. Nach dem großen Erfolg der ersten Veranstaltung forderte die PSG zuzüglich zu den Mietkosten eine Beteiligung des Hausmeisters durch die kostenlose Vergabe der Garderobe, was einer Zahlung von etwa 500 Euro für den Hausmeister je Veranstaltung entspricht. Herr Mainz bestand auf die Veränderung des Vertrages. Ein Hausmeister sei schwerer zu finden als ein Veranstalter.

Des Weiteren kündigte er eine Hektoliterbeteiligung an, die jede weitere Veranstaltung eines professionellen Veranstalters mit Wareneinsätzen von über 45 Prozent unrentabel macht. Seinem Wortlaut nach würden nach meinem ersten Erfolg die Veranstalter jetzt Schlange stehen, und er sei auf mich nicht angewiesen.

Ich habe daraufhin meine weitere geplante Veranstaltungsserie eingestellt. (Man denke an die 9. Mallorca-Nacht, bei der trotz hohen Eintritts und ehrenamtlichen Einsatzes bei 1000 Leuten nichts übrig blieb.) Während sich seitdem in der Schützenhalle in Altenaffeln ein Veranstaltungserfolg an den anderen reihte, produzierte die PSG mit ihren neuen Veranstaltern einen Flop nach dem nächsten. Das Hallenimage wurde noch weiter abgewirtschaftet und ist bei Veranstaltern wieder auf dem Nullpunkt angekommen.

Ehrenamtlichkeit hin oder her, ein professionelles Hallenmanagement bräuchte für eine der schönsten Hallen im Kreis wahrscheinlich gar keinen Zuschuss. Allein von mir hätte die PSG bei geplanten sieben Wochenendveranstaltungen über 15 000 Euro Netto-Erträge erzielt. Weitere 100 000 Euro wären jährlich in der Stadt in Form von Löhnen, Dienstleistungen und Waren ausgegeben worden. Man kann sich ausrechnen, wie viel Miete das bei 52 Wochenendveranstaltungen im Jahr - selbst bei reduzierten Mietkonditionen - für die PSG ist und was an Kaufkraft in die Stadt kommen könnte.

Ich bin überrascht, dass ein Verein, der bei der Vermietung seiner Halle erfolglos agiert, einen Zuschuss in Höhe von 185 000 Euro von der Allgemeinheit beantragt und sich selbst nur mit 50 000 Euro in die Pflicht nehmen will. Wenn die Stadt für ihre Bürger 75 Prozent der Investitionskosten trägt, sollte das offene und moderne Rathaus, was ich kennen gelernt habe, auch einen Anteil und ein Mitspracherecht erhalten.

Eine der Top-Hallen der Gegend in einem der größten Orte der Region muss in Zukunft wieder eine positive Anziehungskraft auf das Umland ausüben. Die Veranstaltungen, die in Plettenberg stattfinden, sind wichtig für die weitere Entwicklung der Stadt. Ein Nachdenken über veränderte Eigentums- und Managementstrukturen sollte einem Zuschuss vorangehen, damit wirkliche Mehrwerte für die Allgemeinheit geschaffen werden."

Heiner Cronjaeger
Partyveranstalter
Bahnhofstraße 83
31542 Bad Nenndorf


Quelle: WR vom 06.07.2004

Thomée: "Schrittweises Renovieren
macht keinen Sinn"

Stadtmitte. (mau) Würde die Plettenberger Schützengesellschaft (PSG) von den Kommunalpolitikern Eintritt für Führungen durch die sanierungsbedürftige Schützenhalle am Wieden verlangen, könnten die Renovierungsarbeiten möglicherweise schon vom Erlös bezahlt werden.

Keine Woche ohne "Ortstermin": Nach CDU und SPD gab sich am Montag die FDP Plettenberg in der "Hall am Wieden" die Klinke in die Hand. Ehe der Rat in seiner Sitzung am kommenden Dienstag, 13. Juli, (wie berichtet) über einen von der PSG beantragten Sanierungskostenzuschuss in Höhe von rund 185 000 Euro berät, wollten sich auch die Liberalen persönlich ein Bild machen.

PSG-Vorsitzender Dirk Thomée und Architekt Lars Niggemann als Chef der Besitzerhaltungskommission der PSG führten 13 FDP-Politikern die gravierendsten Baumängel der Schützenhalle vor Augen. Diejenigen, die lange nicht in der Halle gewesen sind, waren regelrecht überrascht vom Umfang der notwendigen Arbeiten.

"Aber schrittweises Renovieren macht einfach keinen Sinn", erneuerte Thomée seinen Antrag auf öffentliche Hilfe, um Plettenbergs einzigen zentral gelegenen Veranstaltungsort dieser Größenordnung wieder von Grund auf in Schuss zu bringen. Allein wäre die PSG als Halleneignerin mit den Kosten überfordert. Immerhin steuert sie bereits stolze 50 000 Euro und jede Menge Eigenarbeit zur Renovierung bei, die nach Thome?es Vorstellung noch im Spätsommer in Angriff genommen wird, wenn der Rat die Mittel bewilligt.


Quelle: WR vom29.06.2004

PSG hofft auf 185 000 Euro
Finanzspritze von der Stadt

Plettenberg. (mau) Eine Finanzspritze von rund 185 000 Euro hat die Plettenberger Schützengesellschaft (PSG) beim Stadtrat beantragt.

Mit dem Zuschuss sollen dringende Reparatur- und Renovierungsarbeiten in der vereinseigenen Schützenhalle am Wieden in Angriff genommen werden, die eben nicht nur "Schützentempel", sondern auch einzige zentrale Stätte für zahlreiche andere Veranstaltungen ist.
Ehe der Stadtrat in seiner Sitzung am 13. Juli über den PSG-Antrag entscheidet, machten sich die Vertreter der SPD-Fraktion am Montag vor Ort ein Bild über den Zustand der Halle. PSG-Vorsitzender Dirk Thome?e und Architekt Lars Niggemann als Chef der PSG-Besitzerhaltungskommission standen den Politikern bei einer Führung Rede und Antwort. Bedenken des SPD-Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Schrader, ob ein städtischer Zuschuss, der jetzt in die Schützenhalle fließe, nicht zum Fenster hinausgeworfen sei, wenn in absehbarer Zeit eine Stadthalle als Erweiterungsbau zur Debatte stünde, zerstreute Niggemann. "90 Prozent der Investitionen hätten selbst dann Sinn, wenn eine Stadthalle wie nach Entwürfen des Architekten Teichert sofort angebaut würde", erklärte der Fachmann. Und wenn eine Stadthalle "erst in fünf oder zehn Jahren entstünde, wäre so gut wie kein Cent in den Sand gesetzt".

Konzepte erörtern
50 000 Euro und jede Menge Eigenleistung stemme die PSG für die geplanten Renovierungen erneut aus eigener Kraft, vornehmlich für die Umgestaltung der Sektbar und beider Thekenbereiche in der Halle. Überdies habe Niggemann - auch in Absprache mit Baurat Norbert Sunderdiek - aus den Umbauplänen gestrichen, was im Moment nicht unbedingt erforderlich sei, beispielsweise die Erneuerung loser Stufen im Eingangsbereich.

Ohnehin befinde sich die Schützenhalle nur deshalb in einem allgemein so guten Zustand, weil die PSG als Eigentümerin über Jahre enorme Summen, Spenden und ehrenamtliche Arbeitskraft in den Erhalt der Bausubstanz gesteckt habe. Für die jetzt notwendigen Arbeiten aber könne der Verein allein nicht aufkommen.

Thomée signalisierte Gesprächsbereitschaft des PSG-Vorstands in alle Richtungen. Eine Entscheidung aber läge allein bei den Mitgliedern, die jetzt in den Prozess einer Diskussion über die Zukunft der Schützenhalle mit eingebunden werden müssten.

Schrader regte einen "runden Tisch" an, der mögliche Konzepte über Trägerschaften, Nutzungsrechte etc. erörtern solle. Nach WR-Informationen ist bereits ein konkreter Termin für ein Gespräch zwischen PSG-Verantwortlichen und Bürgermeister Walter Stahlschmidt anberaumt.

Ohne sich zu Versprechen hinreißen zu lassen, sah auch Schrader am Montag ein, dass "vieles in der Halle gemacht werden muss, damit der Betrieb erhalten bleiben kann". "Jedenfalls ist eine schnelle Entscheidung gefordert", drückte Thomée aufs Tempo. Denn wenn der Zuschuss bewilligt wird, soll die Renovierung nach seinen Vorstellungen noch im Spätsommer/Herbst dieses Jahres erfolgen.


Quelle: WR Plettenberg vom 02.06.2004

Party ein Flop: Stripper
lockten kaum Publikum

Plettenberg. (mau) Viel Aufregung um nichts! Die Strip-Party am Samstag in der Schützenhalle wurde zum totalen Flop. Bestenfalls 30 Personen, darunter auch Frauen, verloren sich im weiten Rund des Schützentempels; Ballermann-Partystimmung sieht anders aus. Nach Mitternacht schließlich gaben eine Frau und ein Mann auf der Bühne eine etwa zehnminütige "Tanz"-Einlage, bei der die beiden die Hüllen fallen ließen und sich mit Körperöl einschmierten. Das wars. Anschließend trat das Häuflein Zuschauer nahezu geschlossen den Heimweg an.
Weder der eigens für die Veranstaltung engagierte Sicherheitsdienst noch die Plettenberger Polizei notierten irgendwelche Vorkommnisse: Alles verlief friedlich.

Lange Gesichter zeigte das Team des Veranstalters aus Dortmund, der in Abstimmung mit der Plettenberger Schützengesellschaft (PSG) als Hallenvermieter dort zunächst eine "Modenschau" aufziehen wollte (die WR berichtete). Als heimische Modegeschäfte daran kein Interesse zeigten, sollte stattdessen eine Mallorca-Party aufgezogen werden. Von den Strip-Darbietungen erfuhren die PSG-Verantwortlichen erst fünf Tage zuvor.
Wie die WR erfuhr, soll dieser vermeintliche "Skandal" in PSG-Reihen zu erheblicher Aufregung geführt haben. Letztlich soll sogar versucht worden sein, die Strip-Party im Vorfeld auf juristischem Weg zu stoppen. Doch fehlte dafür wohl die rechtliche Handhabe, nachdem Verträge unterzeichnet waren. Die "Gefahr", dass es jemals zu einer Neuauflage dieser Art von Fete in der Schützenhalle kommen könnte, scheint allerdings sehr gering.

Nach Mai-Tanz erneut ein finanzielles Debakel
Nach dem jüngsten finanziellen Debakel dürfte sich so schnell kein neuer Veranstalter finden, der gewissermaßen "auf blauen Dunst" in der Vier-Täler-Stadt eine Veranstaltung aus dem Boden stampft, nach der niemand verlangt hat.

Schon der Testballon einer "Tanz in den Mai"-Feier mit der Band "Jones Gang", den vor Monatsfrist das damals noch in Plettenberg existierende Restaurant Locos Morenos in der Schützenhalle steigen ließ, platzte mangels Publikum und angesichts vor Ort etablierter Konkurrenz (Holthausen, Eiringhausen) wie eine Seifenblase.


Quelle: WR Plettenberg vom 18.05.2004

200.000 Euro für Schützenhalle benötigt

Plettenberg. (jam) Der Sanierungsbedarf an der Schützenhalle ist enorm, erfuhren die Mitglieder der CDU-Fraktion am Montag bei einem Ortstermin von Dirk Thome?e, dem Vorsitzenden der Plettenberger Schützengesellschaft. 250 000 Euro sind erforderlich, um die "gute Stube" der PSG wieder auf "Vordermann" zu bringen (die WR berichtete bereits).

"50 000 Euro kann die Schützengesellschaft in Form von Darlehen schultern", erklärte Thomée. Bei den restlichen 200 000 Euro sieht Beigeordneter Wolfgang Ising, seines Zeichens Bürgermeisterkandidat der CDU, die Stadt Plettenberg in der Pflicht. Die Schützenhalle sei gleichzeitig Stadthalle, deshalb müsse man der PSG helfen, hatte Ising bereits auf der Jahreshauptversammlung der CDU angekündigt.

Die Schützengesellschaft habe bereits einen entsprechenden Antrag gestellt, jetzt müssten verwaltungsintern die Kosten noch einmal geprüft und ein Vorschlag für die Politik gemacht werden. Eine Entscheidung soll voraussichtlich in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 1. Juni getroffen werden. Ising erwartet, dass sich die Stadt beteiligen werde, aber über die Höhe werde zu diskutieren sein.

In Sommerferien Arbeiten geplant
In den Sommerferien, die am 22. Juli beginnen, so die Planung der PSG, sollen die umfangreichen Arbeiten durchgeführt werden.

Thomée erklärte, die PSG werde jährlich mit 1750 Euro von der Stadt unterstützt, die dafür zwei Veranstaltungen frei habe. Auf Nachfrage von Wilhelm Wicker betonte er, der Verein habe alleine in den vergangenen zehn Jahren gut 120 000 Euro in die Halle investiert in Form von Eigenleistungen und Spenden. Die Weichen für die weitere Zukunft der Schützengesellschaft werden laut Thomée spätestens im Jahre 2026 gestellt, wenn der Erbpachtvertrag über das Grundstück ausläuft. Der Vorstand werde für alle Gespräche offen sein - entscheiden müsse letztlich "der Souverän", die Jahreshauptversammlung der Mitglieder.

Die CDU-Fraktion hatte sich beim Rundgang durch die 1927 gebaute Halle zuvor den Erneuerungsbedarf detailliert schildern lassen. Neben der Sanierung von Elektrik, Beleuchtung, des Anstrichs und der Toiletten, der Renovierung der Sektbar und einer neuen Decke für die Küche schlägt speziell die Reparatur des Bodens in den Seitenschiffen mit hohen Kosten zu Buche.

Seitenschiffe sind am teuersten
Geschätzt 39.000 Euro kostet das Betonieren einer neuen Bodenplatte und die Herrichtung des Unterbaus, weitere 33 000 Euro stehen für den Abbruch des vorhandenen Bodens und der Einbaus des neuen Bodens auf der Liste. Wie Thome?e erläuterte, soll es wieder eine Dielenkonstruktion sein. Zum Parkett im Mittelschiff hin werde die Stufe erhalten bleiben, die zweite Stufe zu den Stuhlreihen an den Außenwänden jedoch solle im Zuge der Umbauten verschwinden.


Quelle: WR Plettenberg vom 13.05.2004

Wolfgang Ising: Stadt soll PSG
bei Hallenrenovierung helfen

Plettenberg. (jam) CDU-Bürgermeisterkandidat Wolfgang Ising spricht sich dafür aus, der Plettenberger Schützengesellschaft (PSG) seitens der Stadt Plettenberg bei den bevorstehenden Sanierungsmaßnahmen in der Schützenhalle finanziell zu unterstützen.

In seiner Rede auf der Jahreshauptversammlung der CDU-Ortsunion erinnerte Ising an die seit geraumer Zeit bestehenden Überlegungen, die Schützenhalle im Wieden um ein "Kulturhaus" zu erweitern. Zwar sei es fraglich, ob in der nächsten Legislaturperiode das Geld dafür reichen werde. "Nichtsdestotrotz muss die Schützengesellschaft in ihre Halle investieren. Die dafür notwendigen Mittel kann die PSG nicht alleine schultern. Da müssen wir als Stadt helfen, denn die Schützenhalle ist unsere Stadthalle", erklärte Ising. Die Belastungen, so war auf der PSG-Jahreshauptversammlung deutlich geworden, werden immens sein.

Der RUNDSCHAU liegt eine detaillierte Kostenschätzung vor, nach der für Umbau und Sanierung des traditionsreichen Bauwerks Baukosten von insgesamt rund 250 000 Euro anfallen werden. Das Maßnahmenpaket - erforderlich unter anderem durch Brandschutzvorschriften - reicht von der Erneuerung der Beleuchtung über Renovierungen von Decken und Fußböden bis hin zur Sanierung der sanitären Anlagen.

Einen besonders "dicken Brocken" macht dabei die Erneuerung der Seitenschiffe aus - nach fast 80 Jahren sind dort die Fußböden hinüber, konstatierte Wolfgang Ising. Laut Kostenschätzung der PSG müssen alleine dafür rund 77 000 Euro aufgewendet werden. Die CDU-Fraktion will sich aus erster Hand einen Eindruck von der Situation verschaffen und trifft sich deshalb am kommenden Montag, 17. Mai, um 17 Uhr zu einer Ortsbesichtigung in der Schützenhalle.


Quelle: WR Plettenberg vom 29.03.2004

Geweih-Leuchter sollen ins
rechte Licht gerückt werden


Die Geweih-Leuchter werden demnächst nur noch als Deckenschmuck fungieren. (WR-Bild: Maus)

Plettenberg. (mau) Lars Niggemann, Architekt und damit fraglos Fachmann in allen Besitzerhaltungsfragen der Plettenberger Schützengesellschaft (PSG), ist ein erklärter Gegner jener Geweih-Kronleuchter unter der Decke der Schützenhalle am Wieden. Das gibt er offen zu.

Da die Mehrheit der übrigen 1038 männlichen PSG-Mitglieder aber nun mal darauf besteht, dass die ominösen Kronleuchter hängen bleiben sollen, macht der phantasievolle Architekt aus der Not eine Tugend und geht geradezu in die Offensive. Zwar werden die Kronleuchter selbst bald nicht mehr leuchten, dafür werden die schön bis schaurigen Geweihkränze - je nach Blickwinkel - künftig angestrahlt und somit erst recht zu historischen Hinguckern und bizarren Blickfängen der Innenausstattung hochstilisiert.

Das jedenfalls kündigte Niggemann auf der PSG-Hauptversammlung zu seinem "Lieblingsthema" im Bericht der Besitzerhaltungskommission an. Im Rahmen umfangreicher, notwendiger Renovierungsarbeiten für eine Euro-Gesamtsumme in sechsstelliger Höhe (die WR berichtete) soll die vereinseigene Halle u.a. eine neue Beleuchtung sowie einen hellen, freundlicheren Innenanstrich auch im Mittelschiff erhalten.

Niggemann zu den geplanten Maßnahmen: "Die Beleuchtungskörper einschließlich der Verdrahtung werden aus den Kronleuchtern entfernt. Die Kronleuchter bleiben dann, wie sie heute sind, unverändert, nur ohne Beleuchtung, hängen. Es wird eine neue Beleuchtung in die Decke eingebaut, bei der die Beleuchtungskörper von oben (begehbarer Spitzboden) ausgewechselt werden können. Diese Beleuchtung ist zweigeteilt. Ein Teil der dimmbaren Leuchten beleuchtet die Halle wie bisher. Der andere Teil ist eine indirekte Beleuchtung, die die Kronleuchter anstrahlt."

Die Vorteile dieser Lösung liegen für Niggemann auf der Hand: Zum einen ist es nicht mehr notwendig, wie ein Artist in der Manege, auf einer langen Leiter die Birnen auszuwechseln oder teure Gerüste dafür aufzubauen. Zum anderen eröffnen sich völlig neue Perspektiven für die Hallenbeleuchtung - direkt oder indirekt durch das Anstrahlen der Geweihkränze.

Da für diese Arbeiten ohnehin das gesamte Mittelschiff eingerüstet werden muss, will Niggemann gleich in einem Abwasch Malerarbeiten ausführen und das Mittelschiff hell streichen lassen, die Oberlichter technisch überarbeiten und die Not- und Putzbeleuchtung (bisher unansehnliche Leuchtstoffröhren) austauschen lassen.

Hauptposten im üppigen Gesamtpaket der Renovierungsmaßnahmen an der Schützenhalle aber sind der Komplettaustausch aller Fenster an den Seitenfronten (aus Gründen des Schall- und Wärmeschutzes), ein Anbau zur Unterbringung der Marktstände, von Tischen und Stühlen sowie die Sanierung der Dielenböden in den Seitenschiffen.

Weitere geplante Maßnahmen: Erneuerung des Abwasserkanals der Herrentoilette, Renovierung der Damentoilette, Neugestaltung der Sektbar, Erneuerung der Geländer der Bühne und zur Sektbar, Austausch der zum Teil schon von Motten befallenen Vorhänge, Abhängen der Küchendecke mit einer abwaschbaren Kunststoffdecke, Neugestaltung der beiden Thekenanlagen mit hellem Holz und Einbaustrahlern.


Quelle: WR Plettenberg vom 28.03.2004

PSG steht vor sechsstelligen Investitionen

Plettenberg. (mau) Auf Leute, die der Plettenberger Schützengesellschaft (PSG) vorschreiben wollen, zu welchen Konditionen sie ihre vereinseigene Halle am Wieden vermieten sollen, sind die Verantwortlichen um den Vorsitzenden Dirk Thomee und dessen Stellvertreter Bernward Mainz nicht gut zu sprechen.

In einem knapp sechs DIN-A-4-Seiten Bericht für die Besitzerhaltungskommission, so detailliert wie nie zuvor, listete Architekt Lars Niggemann am Freitag auf der Hauptversammlung in der gut besuchten Schützenhalle bis auf zwei Stellen hinterm Komma genau auf, welche Unterhaltungskosten diese einzige große Festhalle im Stadtgebiet pro Jahr verschlingt. Wie ein Fass ohne Boden, denn die nächsten Sanierungsmaßnahmen stehen an. Das Paket an notwendigen Arbeiten, von denen der Austausch der Fensterfronten und des Dielenbodens in beiden Seitenschiffen sowie ein Anbau als Stuhl- und Tischlager die aufwändigsten sind, werde laut Niggemann eine Investition "auf jeden Fall im sechsstelligen Eurobereich" erfordern. Alle Arbeiten, betonte der Experte, erfolgten in Abstimmung mit dem Vorstand, Investoren bzw. Kreditinstituten und der Stadt.

"Wir müssen sehen, dass wir die Erhaltung der Halle mit unseren Mieteinnahmen, Spenden und Mitgliedsbeiträgen finanzieren", wehrte sich Niggemann gegen zuletzt laut gewordene Beschwerden auswärtiger Partyveranstalter (die WR berichtete) über zu hohe Mieten bei Fremdveranstaltungen, zu hohe Strompreise oder Hektoliterabgaben. "Mit diesen Einnahmen können wir noch nicht einmal alle notwendigen Reparaturarbeiten durchführen und schon gar keine Überschüsse erwirtschaften." Somit sei eher eine Mieterhöhung statt einer Mietreduzierung erforderlich. Eine Mieterhöhung könne er nur ausschließen, "wenn Fremdmittel zur Hallenrenovierung zur Verfügung gestellt werden". Je nach Höhe dieser Fremdmittel, die überdies auf Dauer gesichert sein müssten, könne eventuell über eine geringere Miete nachgedacht werden. Bewegend verlief am Freitag der Abschied von Wolfgang Schulte aus dem Rendantenamt. 27 Jahre lang war der sympathische Unternehmer oberster Hüter der PSG-Finanzen. Und er hinterlässt den aktuell 1039 männlichen Mitgliedern nach eigenem Bekunden eine "sehr ordentliche Kassenlage". Zu Schultes Nachfolger wählte die Versammlung einstimmig Ulrich Neumann, ebenfalls einen gewieften Finanzexperten. Die WR berichtet noch.


Quelle: WR Plettenberg vom 26.03.2004

Schützenhalle für Cronjaeger zu teuer

Von Roland Krahl

Plettenberg. Die Party-Szene in Plettenberg ist um ein Event ärmer. Heiner Cronjaeger, zuletzt mit der Red-Bull-Party erfolgreich in der Schützenhalle, hat das Handtuch geworfen. Er fand nach eigenen Worten keine Unterstützung mehr bei der Schützengesellschaft.

"Durch vertragliche Änderungen ist es auf Dauer nicht möglich, den niedrigen Eintrittspreis zu halten", so Heiner Cronjaeger gestern im Gespräch mit der WR. Immerhin 900 junge Leute kamen im Februar - bei einem Eintrittspreis von 10 Euro oder mehr sei das nicht zu verwirklichen. Letztendlich stimmt dann die Kasse von Heiner Cronjaeger nicht mehr, der, wie berichtet, nach Plettenberg kam, weil hier sein Patenkind wohnt. Das hatte sich über die fehlende Party-Szene beklagt. Der Gastwirt aus Bad Nenndorf, versiert in der Organisation von derartigen Partys, wagte im November die erste Veranstaltung. Und da liegt auch der Knackpunkt. Während er im November noch Unterstützung von der Schützengesellschaft erfuhr, musste er im Februar die ganz normale Miete zahlen. "Das wusste Herr Cronjaeger", wies Bernward Mainz, 2. Vorsitzender und für die Hallenvermietung zuständig, auf den Vertrag hin. "Wir kommen jedem gerne entgegen. Das sind wir bei der ersten Veranstaltung", wollte die Schützengesellschaft Heiner Cronjaeger den Einstieg erleichtern. Deshalb gab es Sonderkonditionen und die Garderobe konnte er selbst verwalten. Das brachte ihm zusätzliche Einnahme, die jetzt - wie üblich - der Hausmeister kassierte.

"Ganz normal", kommentierte Mainz. Schließlich wohne der Mann dort und könne deshalb während der Veranstaltung nicht schlafen. Das wäre ein entsprechender finanzieller Ausgleich dafür. Im Februar sollten für die Party die ganz normalen Konditionen gelten. Im Klartext heißt das, dass die volle Hallenmiete fällig ist ebenso wie die Hektoliter-Abgabe. Gerade um die Zahlung der Bier-Umsatzbeteiligung scheint ein Streit zu entbrennen. Denn nach Cronjaeger sagte ein Neheimer Gastwirt die V-Plus-Party ab. Auch für ihn waren die Zusatzbelastungen zu hoch.

Heiner Cronjaeger hat indess die Hoffnung noch nicht aufgegeben, im heimischen Raum, wenn auch nicht in Plettenberg, weitere Partys zu veranstalten. "Ich will den jungen Menschen etwas bieten zu zahlbaren Preisen", lautet seine Devise.


Quelle: ST vom 30.03.2004

"Eigentlich wäre sogar eine
Mieterhöhung erforderlich"
Mietpreis für Schützenhalle laut PSG-Vorstand gerechtfertigt. Investitionen im sechsstelligen Euro-Bereich geplant

PLETTENBERG Der Vergleichsweise hohe Preis, den beispielsweise Partyveranstalter zahlen müssen, wenn sie die Plettenberger Schützenhalle anmieten - die Heimatzeitung berichtete ausführlich - hat nach einhelliger Meinung des PSG-Vorstandes seine Berechtigung. Lars Niggemann, Vorsitzender der Besitzerhaltungskommission, ging in seinem Bericht sehr ausführlich auf die hohen Unterhaltungskosten der Schützenhalle ein: "Wir sind eine der Gesellschaften, die eine eigene Halle unterhalten und wir müssen sehen, dass wir die Erhaltung der Halle mit unseren Mieteinnahmen, den Spenden und den Mitgliederbeiträgen finanzieren. Beschwerden über zu hohe Mieten, einem zu hohen Strompreis oder eine Hektoliterabgabe müssen wir widersprechen, da wir mit diesen Einnahmen noch nicht einmal alle notwendigen Reparaturarbeiten durchführen können und schon gar keine Überschüsse erwirtschaften", betonte Niggemann und erklärte weiter: "Das heißt, wir halten eine Halle für Fremdveranstaltungen vor, bei der wir nicht einmal die Kosten erwirtschaften, die wir zur Halleninstandhaltung benötigen. Somit ist eher eine Mieterhöhung als eine Mietreduzierung erforderlich."

Eine Mieterhöhung könne nur dann ausgeschlossen werden, "wenn Fremdmittel zur Hallenrenovierung zur Verfügung gestellt werden." Je nach Höhe dieser Fremdmittel, die auf Dauer zugesichert werden müssten, könne auch über eine Absenkung der Hallenmiete nachgedacht werden.

Da die anstehenden Investitionen laut Niggemann "auf jedem Fall im sechsstelligen Eurobereich liegen", werde der finanzielle Gestaltungsspielraum entsprechend eingeschränkt. Angefangen beim Austausch der Dielenbodens in den Seitenschiffen über den Anbau eines separaten Tisch- und Stuhllagers, der Modernisierung der Damentoilette und der Thekenbereiche, den Anstrich der oberen Seitenschiffe bis hin zur Modifizierung der von Niggemann wenig geliebten Geweihleuchter hat man noch einige kostspielige Sanierungsmaßnahmen vor der Brust. Entsprechende Abstimmungsgespräche mit dem Vorstand, Investoren und Kreditinstituten der Stadt sollen demnächst aufgenommen werden.

Gleich zu Beginn der Hauptversammlung hatte der Vorsitzende Dirk Thomée gemeinsam mit Schützenkönig Eberhard Koch die Ehrung der langjährigen Mitglieder vorgenommen. Für ihre 25-jährige Mitgliedschaft in der Plettenberger Schützengesellschaft wurden folgende 19 Mitglieder geehrt: Ralf Baetzel, Hannes Brehmer, Hartmut Damschen, Friedhelm Führt, Friedrich Gersonde, Heinz Heidbüchel, Ernst Holtmann, Christoph Hümmler, Dr. Paul Immekus, Dr. Harald Kallweit, Wolfgang Knorn, Ulrich Kortmann, Jens Uwe Nennstiel, Gerd Schöne, Volker Siepmann, Helmut Sternberg, Christian Teichert, Andreas Voßloh und Jörg Wilmink. ged