Quelle: WR Plettenberg vom 22.06.2010
Vorsitzender Dirk Thomee wünscht sich für künftige Königsanwärter
die Spontanität eines Werner Winkemann zurück
Ai-Lan Na-Schlütter
Plettenberg. Jung, strahlend,
wenn auch noch ein wenig
schüchtern – so präsentierte
sich am Sonntagabend das
neue Schützenkönigspaar
Moritz Hiby und Anna Szajna
zur Krönung in der gut besetzten
Schützenhalle.
Hiby ist mit seinen 28 Jahren
nach seinemVater Thomas der
bislang jüngste Schützenkönig
der Plettenberger Schützengesellschaft
(PSG) und der dritte
aus der Familie nach 1936 und
1967. Dem scheidenden
Königspaar Bernward Mainz
und Petra Lux wurde für dessen
großartige Vereinsarbeit
gedankt. Zur Inthronisation
begrüßte Vorsitzender Dirk
Thomée auch das Altmajestätenpaar
Werner Winkemann
und Hiltrud Fröhlich, Königspaar
vor 50 Jahren. Winkemann,
langjähriger Vorsitzender
und Ehrenvorsitzender,
erinnerte an damals: Ganz
spontan habe er im Jahr 1960
auf Anregung von Ida Römer,
der Mutter des verstorbenen
Ehrenoberst Horst Römer, auf
den Königsvogel angelegt.
Eine Idee mit Bestand
Ein ereignisreiches, aufregendes
Jahr voller Überraschungen
läge hinter den
Schützen, so Thomée im Blick
auf Planungen fürs 175. Jubiläumsjahr
2011, die Lösung der
Hausmeisterfrage und ständige
Instandsetzungsarbeiten an
der Schützenhalle. Dazu sei
ein von Eigenleistung getragener,
umfangreicher Renovierungsplan
aufgestellt worden.
Die Hausmeisterfrage sei
bereits zum dritten Mal innerhalb
von nur eineinhalb Jahren
„endgültig“ gelöst worden,
und die Renovierung der
Hausmeisterwohnung habe
allerlei Überraschungen zutage
gefördert.
Thomée rief dazu auf, für die
geplante Ausstellung zum 175.
Jubiläum der PSG Erinnerungsstücke
aus derVereinsgeschichte
sowie zum Thema
„Plettenberg und seine Bürger“
zur Verfügung zu stellen.
Statt einer Festschrift sei eine
filmische Collage mit den
Schützenfesthöhepunkten
seit 1930 in Arbeit.
Thomée endete mit den
Worten: „Wenn eine Idee wie
die der PSG 175 Jahre trägt,
sich erhält über Kriege und
Änderungen der Staatsform,
lässt mich das zuversichtlich
sein, dass die PSG auch zum
Ende des Jahrhunderts noch
existiert und ähnlich wie heute
ein Schützenfest begangen
wird. Und, etwas ketzerisch
bemerkt, vielleicht sogar mit
Frauen beim Biergericht.“
EHRUNGEN
Quelle: Süderländer Tageblatt vom 21.06.2010
Moritz Hiby ist der zweitjüngste König der PSG
PLETTENBERG Die Stadt hat einen neuen König! Moritz Hiby ist neuer Regent der Plettenberger Schützengesellschaft. Mit dem Erlangen der Königswürde krönt er dieses besondere Schützenfest-Wochenende. Denn es steckte voller Überraschungen.
Ungläubig steht PSG-Vorsitzender Dirk Thomée am Schießstand auf dem Kohlbuschberg und schaut in die Runde. Vor ihm stehen gleich sieben Schützen, die auf den hölzernen Aar anlegen wollen. "So viele Kandidaten waren es ja noch nie!" Er sagt es - und setzt gleich noch einen obendrauf, indem er selbst als Kandidat antritt. Somit sind es die Schützen Karsten Körner, Freddy Cordes, Moritz Hiby, Thomas Römer, Sebastian Müller, Hendrik Schauerte, Henning Voß und Dirk Thomée, die Schützenkönig werden wollen.
Vor der kleinen Sensation mit dem Oktetts der Schützen, die die Königswürde erlangen wollen, gibt es bereits eine weitere: Henning Roesner gelingt es, mit dem 497. Schuss beide Flügel des Holzvogels gleichzeitig zu erden. Eigentlich fast unmöglich. Erklärung dafür: "Die beiden Flügel sind durch eine Stange miteinander verbunden. Beim Schuss auf den einen Flügel bebte diese Stange so stark, dass durch die Wucht des Schusses der andere Flügel gleich mit hinunter purzelte", so Peter Krieger, Pressesprecher der PSG.
Beide Flügel mit
einem Schuss geerdet
Die beiden Flügel gehen wie erwähnt an Henning Roesner, Dirk Schlönhardt sichert sich mit dem 550. Schuss den Reichsapfel.
Dann kommt die berühmte Schießpause, in der sich die Kandidaten für das finale Schießen auf den hölzernen Aar melden sollen. Und Dirk Thomée kann (sich eingeschlossen) acht Kandidaten aufrufen. Dann treten sie auch schon gegeneinander an. Der erste trifft den Vogel - dieser erzittert, aber er fällt nicht. Anschließend ist Moritz Hiby dran. Vor allem von inzwischen hinzugestoßenen Mitgliedern der dritten Kompanie wird der 28-jährige frenetisch angefeuert.
Dann, für einen kurzen Moment ist Ruhe. Moritz Hiby konzentriert sich, legt an, atmet durch, zielt.
Uuuuund..... trifft! Jubel brandet auf, Schützen stürmen zu Moritz, fallen ihm um den Hals, "Oh la la, wir haben einen König, oh la la, König wunderbar"- Gesänge erschallen auf dem Schießstand. Augenblicke später wissen es alle: Moritz Hiby ist neuer Schützenkönig der PSG - und auch gleich der zweitjüngste in der Historie. Der jüngste war - gleich die nächste Sensation - der eigene Vater, Thomas Hiby.
Als könne er es selbst kaum fassen, lässt sich Moritz auf die Schultern heben, bejubeln. Zwei Schüsse nach der Schießpause ist er neuer König der Schützengesellschaft - und der Star des Tages. Von allen Seiten kommen Glückwünsche, Vorgänger Bernward Mainz gratuliert ebenso wie sämtliche Anwesende.
Und mit dem Schall der Böllerschüsse vom Kohlbuschberg weiß es dann die ganze Stadt: Wir haben einen König! Das ist auch der Startschuss für die Plettenberger, sich am Umlauf zu versammeln. Zur Huldigung des neuen Regenten. Trotz des unmittelbar nach dem Schießen einsetzenden Regens kommen zahlreiche Bürger und säumen den Straßenrand. Sie wollen den König sehen. Sie wollen an diesem Samstag dabei sein. (Bericht 5. Lokale). Am Sonntag folgte dann der große Festumzug durch die Stadt. fa
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