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Hofstaat: Erich Baetzel - Herta Florath, Heinz Werminghaus -
Inge Figge, Wilfried Figge - Friedel Werminghaus, Willi Baetzel -
Herta Niekamp, Edwin Niekamp - Margarethe Baetzel, Gerhard Pusch -
Alma Schöpe, Wilhelm Schöpe - Gerda Pusch, Heinz Florath - Brigitte
Pusch, Eugen Pusch - Gertrud Florath.
Den Probevogel hatte am 07.06.1959 im Rahmen der Einweihung des völlig
umgebauten und erweiterten Schießstandes auf dem Kohlbuschberg Werner
Stremel erlegt.
Quelle: Süderländer Tageblatt vom 23.06.1959
Plettenberg im Zeichen des Schützenfestes
Plettenberg. In unserer engeren Heimat nahm am Samstag
die Saison der Schützenfeste ihren Beginn mit dem Fest der
Plettenberger Schützengesellschaft, bei dem Ernst Florath,
Betriebsleiter der Firma Fastenrath, mit dem 450. Schuss
den Vogel von der Stange holte und sich als "Königin Luise"
Frau Luise Baetzel, Gattin des Bäckermeisters Erich Baetzel,
erkor. Nachdem am Freitag bereits Jung-Plettenberg mit dem
traditionellen Kinderumzug gewissermaßen den Auftakt zum
Plettenberger Schützenfest gegeben hatte, nahm die eigentliche
Festfolge am Sonnabend mit dem Antreten und dem anschließenden
Marsch zum Böhler Friedhof ihren Anfang.
Am Mahnmal für die Gefallenen beider Kriege hielt Alte
Majestät Paul Thomee eine kurze, würdige Ansprache, in der
er der Toten der Kriege gedachte. Er gab der Freude darüber
Ausdruck, dass die Schützengesellschaft zum ersten Mal auf
heiligem Boden den Kranz zur Ehrung der Toten niederlegen
könne. Hier an dieser Stätte hätten schon unsere Vorfahren
ihre letzte Ruhestätte gefunden. Die Steinkreuze des
Ehrenfriedhofes gemahnten an die Opfer des Krieges; viele
Schützenbrüder ruhten ebenfalls auf diesem historisch-heiligen
Boden. Gleichzeitig gedachte er der zehn Schützenbrüder, die
während des vergangenen Vereinsjahres durch Tod aus den
Reihen der Plettenberger Schützengesellschaft gerissen
worden sind und die, so betonte er, der Gesellschaft
immer die Treuer gehalten haben.
Nach der nun erfolgten Kranzniederlegung unter den Klängen
des Liedes vom guten Kameraden formierten sich die Kompanien
zum Abmarsch zum Schießplatz auf dem Kohlbuschberg.
Dann nahm das Schießen seinen Anfang. Stolz saß der
schwarze Vogel auf seiner Stange, doch schon nach dem
14. Schuss, von Karl Thomee abgeschossen, musste er den
Reichsapfel hergeben. Danach konnte er sich lange Zeit
über behaupten; erst mit dem 281. Schuss holte Günter
Prangel das Zepter herunter.
Während des Schießens herrschte nicht nur im Schützenheim
großer Andrang, auch auf dem Vorplatz war vergnügliches,
feuchtfröhliches Treiben. Fleißig spielte die Festkapelle,
und wenn sie einmal pausierte, standen Gruppen von Schützen
am Ausschank im Freien und bekämpften erfolgreich die innere
Trockenheit, die als Folge der heißen und trockenen Witterung
nicht ausbleiben konnte. So ergab sich denn auch das glückliche
Zusammentreffen, dass der Vogel fiel, als die Bierfässer
leergezapft waren. Die leeren Fässer machten auch manchem
Schützen den Abschied vom Kohlbuschberg leichter, so dass
der Ausgang des Schießens als allgemein befriedigend zu
bezeichnen wäre.
Beim 400. Schuss, der Schütze war Karl Lange, verlor der
Vogel seinen linken Flügel. Dann kam die Sensation: Beim
450. Schuss purzelte der ehedem stolze Vogel mitsamt Krone
und rechtem Flügel zu Boden. Damit war in Ernst Florath
der neue Schützenkönig ermittelt und das Vogelschießen
1959 um 18.20 Uhr nach nur 3 Stunden und 20 Minuten beendet.
Lauter Jubel der Schützen und dröhnende Böller verkündeten
das große Ereignis. Bald darauf setzte sich dann auch der
Zug zum Abstieg in die Stadt in Bewegung.
Frohes Treiben des Nachwuchses
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