Heinz Gläser und Waltraud Hammer bejubelt


Die neuen Majestäten Karl Heinz Gläser und Waltraud Hammer lösten Ernst Köster und Siglinde Wolter ab.

Quelle: Chronik der Stadt Plettenberg, angefertigt im Auftrag der Stadtverwaltung Plettenberg von Albrecht von Schwartzen, Juni 1956, S. 61-62

Schützenvereine
Hauptereignis im Juni war für die Plettenberger wieder das Schützenfest der Plettenberger Schützengesellschaft. Den Probevogel hatte man bereits am letzten Mai-Sonntag zur Strecke gebracht. Die letzten Vorbereitungen waren getroffen worden. Dann wurde wie alljährlich das eigentliche Schützenfest durch die Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal eingeleitet. Anschließend begab sich der Schützenzug zum Kohlbuschberg, wo nach altem Brauch das Schießen von dem Bürgermeister durch einen Schuss zu Ehren des Bundespräsidenten eröffnet wurde. Der Wettkampf dauerte über drei Stunden, der schließlich durch den Polizeiwachtmeister Karl Heinz Gläser erfolgreich beendet wurde.
Bei anhaltendem Regen ging es dann später in die Stadt zurück, wo sich der Schützenzug auflöste, um sich für die große Proklamation im Rahmen des abendlichen Kommerses zu rüsten. Der neue Thron mit Hofstaat setzt sich wie folgt zusammen:
Majestäten Karl Heinz Gläser und Frau Waltraud Hammer; I. Adjutant Fritz Hammer mit Frau Helga Gläser, II. Adjutant Albert Bleckmann mit Frau Erna Liebisch. Hofstaat: Günter Cordt und Waltraud Cordt, Toni Anger und Gundula Kämpfer, Erwin Cordt und Grete Cordt, Otto Liebisch und Frau Aenne Bleckmann, Rita Cordt und Ingo Cordt, Rolf Witte und Inge Witte.
Auch der Sonntag und Montag zeigten sich im düsteren Grau. Trotzdem gab es an allen Schützenfesttagen Feststimmung. Das feuchtfröhliche Biergericht brachte wieder viele originelle Einlagen. Mit dem Schützenball und großer Polonaise ging das Schützenfest am Dienstag morgen zu Ende.





Quelle: Westfalenpost, Ausgabe Plettenberg, vom 11.06.1956

Polizei schoss den Vogel ab
Oberwachtmeister Karl-Heinz Glaeser Schützenkönig - Königin Frau Waltraut Hammer

Plettenberg. Mit dem 367. Schuss wurde das diesjährige Königsvogelschießen der Plettenberger Schützengesellschaft am Samstagabend auf dem Kohlbuschberg bendet und der Vogel durch Polizei-Oberwachtmeister der Polizeistation Plettenberg Karl-Heinz Glaeser abgeschlossen. Beim 306. Schuss fiel durch Bürgermeister Paul Thomée der rechte Flügel. Den Rest des linken Flügels holte beim 353. Schuss Werner Fingerhut, nachdem Ernst Henn lange vorher einen Teil des linken Flügels heruntergeholt hatte, was aber nicht gewertet wurde. Den Reichsapfel schoss Fritz Sperber, Krone und Zepter blieben dran.

In der Schützenhalle erfolgte dann am Abend unter dem Jubel des Schützenvolkes die Proklamation des neuen Königs Karl-Heinz Glaeser, der sich zur Königin die Frau seines Kameraden, Frau Waltraut Hammer geb. Menschel, erwählte.

Das Wetter war den Schützen nicht hold. Als um 12 Uhr die Böllerschüsse den Beginn des Festes ankündigten, war der Himmel tief verhangen, und noch kurz vor dem Antreten der Schützenkompanien vor dem Denkmal auf dem Wieden gingen heftige Regenschauer nieder. Bürgermeister Paul Thomée hielt nach altem Brauch die Totenehrung und gedachte in seiner Ansprache der im vergangenen Jahr gestorbenen sieben Schützenkameraden, die dem Verein bis zum Tode die Treue gehalten haben, aber auch der Opfer der beiden Kriege und derer, die bei der Vertreibung aus ihrer Heimat ums Leben gekommen sind. Auch der noch hinter Stacheldraht und Kerkermauern schmachtenden Kriegsgefangenen wurde gedacht. Nach dem Lied vom guten Kameraden und der Kranzniederlegung zogen dann die Schützen mit klingendem Spiel hinauf zur Bergeshöh, um den Vogel zu schießen.

Auf dem Schießstand war es dieses Jahr sehr eng, denn das unfreundliche Wetter ließ keinen Aufenthalt im Freien zu. Trotzdem war die Stimmung ausgezeichnet und steigerte sich, bis dann unter dem Jubel der Schützen um 18.15 Uhr der Vogel fiel. Den ersten Schuss gab nach alter Überlieferung das Stadtoberhaupt, Bürgermeister Thomée, zu Ehren des Bundespräsidenten ab, nachdem er zuvor dem Wunsch des gesamten deutschen Volkes Ausdruck gegeben hatte, dass es bald gelingen möge, die Wiedervereinigung des in zwei Teile getrennten deutschen Volkes herbeizuführen. Nach einem Hoch auf den Bundespräsidenten und das deutsche Vaterland wurde dann das Vogelschießen eröffnet.

Mit Fanfaren und Trommelwirbel des Tambourkorps der Schützengesellschaft unter der Leitung von Tambourmajor Rudolf Denker und des Kreismusikzuges der Freiwilligen Feuerwehr unter Leitung von Kapellmeister Willi Kraus nahm Vereinsvorsitzender Paul Wirth die Proklamation und Huldigung des neuen Schützenkönigspaares vor, dem er treue Gefolgschaft und Ergebenheit des Schützenvolkes versicherte.


Dem Hofstaat gehören an als 1. Adjutant Fritz Hammer und Frau Helga Glaeser, Albert Bleckmann und Frau Anna Liebig, Otto Liebig und Frau Aenne Bleckmann, Waltraud und Günter Cordt, Grete und Erwin Cordt, Ingo und Rita Cordt, Toni Anger und Gundula Kämpfer, Rolf Witte und Frau Inge.

Anschließend nahm der Vereinsvorsitzende die Auszeichnung der besten Schützen und verdienter Mitglieder vor, denen von der Königin die Auszeichnungen überreicht wurden, und zwar: Alte Majestät Paul Thomée, Fritz Sperber, dem besten Schützen beim Pokalschießen Karl-Heinz Schmitt, ferner für 25-jährige Mitgliedschaft den Schützen August Lerch, Ernst Marl und Fritz Rauterkus. Das Verdienstkreuz 2. Klasse erhielt Leo Geene sowie eine Ehrenurkunde der Präsident des Biergerichts und Schützenkönig des Jahres 1935, Paul Thomée.
Mit dem Marsch Alte Kameraden wurde der offzielle Teil des ersten Schützenfesttages beschlossen.