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Quelle: Zeitungsausschnitt des Süderländer Tageblatt vom 24.06.1952
im Archiv HH
Ausklang des Schützenfestes
Plettenberg. Nun liegt mit dem gestrigen Montag auch das diesjährige Schützenfest
hinter uns. Es reiht sich den Vorgängern würdig an und hat die Geschichte unserer ehrwürdigen
Plettenberger Schützengesellschaft um ein weiteres Blatt bereichert.
Das Biergericht brachte wieder eine große Zahl origineller Urteile und humorvoller Begründungen.
Auch bei dieser Veranstaltung fehlte nicht Ernst Eckes, der "Spätheimkehrer" aus den USA
und zugleich das "jüngste" Ehrenmitglied der Plettenberger Schützengesellschaft. In einem ihm
zu Ehren vorgetragenen "plattdeutschen" Begrüßungsgedicht hieß es:
"Aein oller Plett'mescher Junge
Dei Truman selwer konn den Käl
Tau richt'gen Tied, taum Schützenfeste
Drümme, Schützenbroiers, brenget iämme
Bald gingen in der Halle die Wogen hoch und auch ein hübsches Gedicht des zum
Schützenfest wieder in die Heimatstadt zurückgekehrten ehemaligen Schützenkönigs
Emil Rückersberg trug zur Hebung der Stimmung bei. In diesem netten 18-strophigen
Poem ward auch das Biergericht nicht vergessen: "Des Montags tagt das Biergericht,
die Feuchtigkeit steigt hoch, denn jeden Schützenbösewicht erreicht sein Urteil doch!...
Daß sich ein "Schützenfestneuling" ein wenig vergaloppierte und glaubte, persönliche
Aergernisse von der Bühne aus abreagieren zu können, wurde zwar mit einigem Erstaunen
vermerkt, konnte jedoch der harmonischen Stimmung keinen Abbruch tun, zumal man
hier wohl den Alkohol als mildernden Umstand gelten ließ. (Vielleicht könnte im
Interesse eines reibungslosen Ablaufs das Biergericht künftig solche "Büttenredner aus
eigener Vollmacht" vorher etwas mehr unter die Lupe nehmen).
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