Quelle: "Plettenberger Köpfe", Plettenberger Stadtgeschichte Bd. 3, 2000
Werdes-Plaßmann, Karl
Landwirt, Politiker, geb. 21.06.1872 in Leinschede im Amt Plettenberg
Karl Werdes-Plaßmann, auf dem elterlichen Hof an der Lenne geboren, wurde
nach dem Besuch der Volksschule in Pasel (heute Plettenberg) als Landwirt
für die Übernahme des Hofes ausgebildet. Frühzeitig kümmerte er sich um
die Belange des bäuerlichen Berufsstandes im Landbund, Landwirtschaftlichen
Kreisverein Altena, Waldbauernverein, Reiterverein Plettenberg u. a. m.
U. a. war er Mitbegründer der Spar- und Darlehnskasse Plettenberg und
deren 1. Vorsitzender bis zu seinem Tod. Insbesondere bemühte er sich
um das Genossenschaftswesen in der Landwirtschaft. Bis 1940 war er Präsident
des Verbandes ländlicher Genossenschaften in Münster. 1928 wurde W-P.
für die "Christlich-Nationale Bauern- und Landvolkspartei" in den
Preußischen Landtag in Berlin gewählt. Er blieb Abgeordneter dieser
Partei bis 1933.
Quelle: Ewald Baberg (in Festschrift der Spar- und Darlehnskasse)
Karl Werdes-Plaßmann
Am Ehrentage der Spar- und Darlehnskasse eGmuH Plettenberg gedenken wir des Mannes,
der sich um die Gründung und um die Entwicklung dieses Geldinstitutes in den schweren
Jahren nach dem I. Weltkrieg sehr verdient gemacht hat: Karl Werdes-Plaßmann aus
Leinschede bei Plettenberg.
Aber nicht nur bei der Gründung dieser Spar- und Darlehnskasse, deren 1. Vorsitzender
er bis zum Jahre 1953 war, sondern auch in einer Reihe landwirtschaftlicher Organisationen
sprach er als führendes Mitglied ein gewichtiges Wort. Genannt seien der
landwirtschaftliche Kreisverein Altena, der Landbund, der Waldbauverein und der
Reiterverein Plettenberg sowie die Hengsthaltungsgenossenschaft.
Sein großes fachliches Können und seine Beredsamkeit kamen Karl Werdes besonders
zustatten, als er im Jahre 1926 als Abgeordneter der Christlich-Nationalen Bauern-
und Landvolkpartei in den preußischen Landtag gewählt wurde. Dort war er bald ein
sehr geschätzter Redner und Befürworter der "grünen Front". Er verstand es meisterhaft,
seine Gegner entweder mundtot zu machen oder sie zu seiner Meinung zu überzeugen.
Als Karl Werdes nach 1933 nicht in den preußischen Landtag zurückkehrte, wurde er
Präsident des Verbandes ländlicher Genossenschaften in Münster. Aber einerlei,
ob er in Berlin oder Münster tätig war, immer blieb er der schlichte Bauer seiner
sauerländischen Heimat. Es machte ihm nichts aus, einem Regierungspräsidenten in
seiner plattdeutschen Mundart Rede und Antwort zu stehen. Für Karl Werdes-Plaßmann
galt immer das westfälische Wort: "Bo Isen liät un Eiken wasset, do sint ouck Lüe,
dei dobie passet".
Quelle: Plettenberg-Lexikon
Werdes-Plaßmann, Karl; *21.06.1872 †24.03.1953; Landwirt, aus
Leinschede, Mitbegründer der Spar- und Darlehnskasse Plettenberg
im Jahre 1925, deren Vorsitzender bis 1953, führendes Mitglied in
Landwirtschaftlicher Kreisverein, Landbund, Waldbauernverein, Reiterverein
Plettenberg, Hengsthaltungsgenossenschaft; 1926 Abgeordneter der
Christl. Nationalen Bauern- und Landvolkpartei im Preußischen Landtag
(1928-1932), Spitzname »Käbbel Kaal«, Präsident des Verbandes ländlicher
Genossenschaften Münster (1933-1943), nach dem Tod des "alten Flügge
von der Wiebecke" übernahm er 1922 den Vorsitz im Landwirtschaftlichen
Ortsverein; er gilt als Mitbegründer der Ev. Kirchengemeinde Eiringhausen;
als ältestes von 12 Kindern führte er den "Plaßmannshof"; |