Quelle: Plettenberger Stadtgespräch vom 13.04.2013

Ehrung für einen großen Plettenberger und
begnadeten Opernbariton: Eike Wilm Schulte

Auch um die Christuskirche verdient gemacht - Projektchor jetzt "Madrigalchor der Stadt Plettenberg"


Bürgermeister Klaus Müller dankte Eike Wilm Schulte im Namen der Stadt Plettenberg und überreichte ihm im festlichen Rahmen im Ratssaal ein geschmiedetes Stadtwappen aus „Plettenberger Edelstahl“ (Eisen) nebst Urkunde. Foto: Hendrik Schulz

Hendrik Schulz

Plettenberg. „Eine Industriestadt wie Plettenberg kann begnadete Ingenieure und Techniker hervorbringen. Aber auch ein Musiker mit Weltruhm ist Sohn der Stadt“, so Bürgermeister Klaus Müller in seiner Laudatio zur Sonderehrung des Opernbaritons und gebürtigen Plettenbergers Eike Wilm Schulte am Freitag im Ratssaal.

Besonders eindrucksvoll sei dies vor dem Hintergrund, dass das Spektrum der hohen Künste durch zahlreiche Vereine hier zwar abgebildet werde, trotz aller Qualität aber keine herausragende Rolle spiele. Schulte hat trotz Engagements an so gut wie allen renommierten internationalen Opernhäusern seine Heimatstadt nicht vergessen, pflegte über die Jahrzehnte gute Kontakte ins Märkische Sauerland und hat sich zuletzt besonders um die sanierungsbedürftige Christuskirche, ältestes Gebäude und Wahrzeichen der Stadt, verdient gemacht.

So wie in den letzten 40 Jahren für verschiedene Zwecke hat Schulte im vergangenen Jahr zwei Konzerte zugunsten des Gotteshauses vorbereitet, Solisten verpflichtet und eigens einen Projektchor ins Leben rufen lassen. Der Erlös von je 9000 Euro floss in den Sanierungsfonds; die Planungen für weitere Konzerte in diesem und dem nächsten Jahr sind bereits abgeschlossen, die Proben laufen.

Diesen Einsatz dankte die Stadt Plettenberg mit einer Feierstunde zu Schultes Ehren – er bekam ein geschmiedetes Stadtwappen aus „Plettenberger Edelstahl“ (Eisen) nebst Urkunde vor rund 100 Gästen überreicht. „Es ist eine große Ehre, mit einer solchen feierlichen Stunde geehrt zu werden“, so Schulte. Keine Ehrung ohne Vorschlag – Horst Walschus, Vorsitzender von Schultes „Heimat“-Gesangverein MGV Holthausen und Chorleiter Herbert Wilberg regten dies an.


Chorleiter Herbert Wilberg bekam vom Bürgermeister die Urkunde überreicht. Laut Ratsbeschluss darf sich der Projektchor jetzt „Madrigalchor der Stadt Plettenberg“ nennen. Foto: Hendrik Schulz

Wilberg nahm auch für den Projektchor die Urkunde in Empfang, der sich nun laut Ratsbeschluss „Madrigalchor der Stadt Plettenberg“ nennen darf. „Madrigale sind italienische Chorlieder der Renaissance und des Frühbarock“, erklärte Eike Wilm Schulte, „der Inbegriff anspruchsvollen, geselligen Singens.“


Foto: Hendrik Schulz

Im Rahmen dieser Ehrung setzte sich der Abend mit musikalischen Darbietungen fort: Schule solo, mit dem ehemaligen Projektchor, mit dem MGV Holthausen; begleitet von Pianistin Erika LeRoux und unterstützt von Sopranistin Annette Luig. Neben Musik Anekdoten und Wissenswertes aus fast 50 Jahren auf den Opernbühnen aller Welt. Dazu zitierte Schulte ein altes Sprichwort: „Wenn Du einmal Erfolg hast, kann es Glück sein. Beim zweiten Mal Zufall. Aber wenn Du dreimal Erfolg hast, liegt es an Fleiß und Tüchtigkeit.“

INFO
- Getauft und konfirmiert wurde Schulte in der Christuskirche Plettenberg.
- Mit 19 riet ihm Prof. Peter Hammers von der Staatlichen Hochschule für Musik in Köln zum Gesangsstudium, welches er an Salzburger Mozarteum fortsetzte und in der Rekordzeit von vier Jahren – Studienzeit von acht Jahren sind keine Ausnahme – abschloss.
- Neben Opern wurde Schulte immer wieder zu Konzerten und Konzertreisen verpflichtet, etwa mit den Berliner Philharmonikern in Japan. Schulte sang gleichzeitig an der Deutschen und der Staatsoper Berlin.