Quelle: WR Plettenberg vom 15.11.2000
Fabrikant Horst Römer (77) verstorben
Stadtgebiet. (mau) Nach schwerer Krankheit verstarb am Sonntag im Alter
von 77 Jahren der Plettenberger Fabrikant Horst Römer, der über Jahrzehnte hinweg
auch maßgeblich die Geschicke der über 1000 männliche Mitglieder zählenden
Plettenberger Schützengesellschaft (PSG) mitbestimmte.
Fast bis zuletzt galt Horst Römers Schaffenskraft seinem Lebenswerk, der Firma
Römer GmbH im Grünetal, einem Zulieferbetrieb für die Automobil-, Landmaschinen-
und Hausgeräteindustrie. Von kleinen Anfängen baute der gelernte Industriekaufmann
den Stanz- und Umformbetrieb in 55 Jahren zum Unternehmen heutiger Größe und
modernster Prägung aus, geradlinig und stets mit einem offenen Ohr für die Anliegen
der Mitarbeiter, wie es seinem Wesen entsprach. Mittlerweile führt sein einziger
Sohn Detlef die Geschäfte.
Ehrenamtlich engagierte sich Horst Römer mit ganzem Herzen in der PSG. 1938 trat
er der Schützengesellschaft als 15-Jähriger bei und wurde zu einem ihrer Aktivposten.
Er scheute kein Amt und keine Verantwortung. 1951 trat er ins Offizierskorps der
PSG ein, zwölf Jahre später stand er der Kommission als Oberst vor. 1974 wurde er
zum Ehrenoberst ernannt, dessen Rat von Jüngeren gefragt und dessen Wort in Reihen
des Vereins höchstes Gewicht genoss.
Als eines von bisher nur sieben PSG-Mitgliedern ist Römer Träger des Großen
Verdienstkreuzes der Schützengesellschaft. Besondere Verdienste erwarb sich
Römer Anfang der 60er Jahre beim Wiederaufbau der Jungschützenkompanie. Weitsichtig
widmete er sich der Nachwuchsarbeit in einem der heute mitgliederstärksten Vereine
im Stadtgebiet. Römers Herzblut hing ebenso an der vereinseigenen Schützenhalle am
Wieden, für deren Erhalt er sich nahezu aufopferungsvoll einsetzte. Dabei trug er
manche Entscheidung im Blick auf die Immobilie als Keimzelle und Heimstätte eines
funktionierenden Schützenvereinslebens konsequent wie kaum ein anderer PSG-Verantwortlicher.
1966 holte Horst Römer den Königsvogel von der Stange und regierte die PSG-Schützen für ein Jahr zusammen mit seiner Königin Gisela Böckmann. Letztmals öffentlich trat Horst Römer, der seine Frau Margret, Sohn und Enkelkinder hinterlässt, noch vor gut zwei Wochen beim PSG-Altmajestätenball in der Schützenhalle auf. Als habe er sein nahes Ende geahnt, notierte er sich dabei akribisch jeden Freund aus PSG-Reihen, der ihn am Tisch persönlich und mit offener Herzlichkeit begrüßte. Nicht nur ihnen wird der verdiente Unternehmer und Schützenkamerad sehr fehlen. Die Trauerfeier für den Verstorbenen findet morgen, Donnerstag, 16. November, um 14 Uhr in der Friedhofskapelle am Hirtenböhl statt; anschließend erfolgt die Beisetzung auf dem evangelischen Friedhof
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