Quelle: Süderländer Tageblatt vom 16.01.2012

"Michael, mir tut's leid. Glück auf!"
Emotionale Momente bei der Verabschiedung von Dr. Reinke und Tränen bei den Mitarbeitern


Das Arzthelfer-Team verabschiedete sich nach der Praxisübergabe von Dr. Michael-Alexander Reinke - da floss auch die ein oder andere Träne.


Das ist das Team von Dr. Reinke, das ihn während der letzten Jahre bis zur Praxisübergabe begleitet hat. Fotos: Schulz

PLETTENBERG Es gibt wohl kaum einen Bürger in der Stadt, der sich nicht schon einmal von Dr. Michael-Alexander Reinke behandeln lassen hat. Seit über 26 Jahren steht der Chirurg den Plettenberger Bürgern in seiner Praxis bei kleinen und großen Verletzungen zur Verfügung. Am Mittwoch nun hat der 68-Jährige das Ende seiner Zeit als niedergelassener Arzt vollzogen.

Viele Arbeitskollegen, Krankenhaus-Mitarbeiter, Freunde, Bekannte und die Mitarbeiter waren zugegen, als Dr. Reinke um 13.45 Uhr am Mittwoch ein symbolisches Skalpell an Dr. Torsten Schulz übergab; es war der Moment, in dem der Chirurg seine Praxis, "diesen gut situierten Laden" (Dr. Schulz), seinem Nachfolger überließ.

Es spielten sich kurz darauf emotionale Momente ab in der Gemeinschaftspraxis im ersten Stock des Ärztehauses. Das Mitarbeiterteam um die langjährigen Arzthelferinnen Andrea Mause und Andrea Wieczorek übergab seinem Chef ein selbstgestaltetes Geschenk. Bei der Umarmung flossen dann sogar Tränen. "Es ist wie eine Beziehung, die auseinander geht", beschrieb Andrea Mause ihre Gefühle.

Auch andere Weggefährten von Dr. Michael-Alexander Reinke brachten ihre Trauer zum Ausdruck. "Michael, mir tut's leid. Glück auf", schloss zum Beispiel Praxis-Kollege Dr. Malte Vieregge seine Rede ab. Dr. Wolfgang Ermes, der Reinke einst nach Plettenberg gelockt hatte, gestand: "Es schmerzt mich ganz erheblich."

Ermes drehte die Zeituhr in seiner Ansprache noch einmal zurück und erinnerte daran, wie er Reinke aus der "Toskana Deutschlands" - nämlich aus Freiburg - nach Plettenberg holte. "Ich betete zu dem Allmächtigen, dass bei seinem ersten Besuch in Plettenberg schönes Wetter herrschen möge. Und an diesem Tag herrschte tatsächlich strahlender Sonnenschein." Reinkes Zusage, im "blauen Haus" an der Eiringhauser Poststraße seine Praxis zu eröffnen, nannte Ermes einen kometenhaften Aufstieg in der Plettenberger Chirurgie.

Dr. Malte Vieregge sprach unterdessen die Tugenden an, die Reinke auszeichnen: "Fleiß, Ehrlichkeit, Pflichtbewusstsein, Geradlinigkeit und der Einsatz für alles." Er verglich Reinke mit Friedrich, dem Großen, dessen Bild in der Praxis des 68-Jährigen gehangen hat. "Von der Haltung, vom Blut hat er dich sehr geprägt", sagte Vieregge.

Bürgermeister Klaus Müller, für den es in seiner Amtszeit die erste Verabschiedung eines niedergelassenen Arztes war, sprach Reinke seinen Dank dafür aus, dass er sich um einen Nachfolger bemüht hat. Er bezeichnete den Chirurgen als "Arzt für alle Fälle" - "deshalb bekommen sie von mir auch als Geschenk ein Modellauto des Plettenberger Notarztwagens." Den echten Notarztwagen wird Dr. Reinke demnächst wohl öfter zu Gesicht bekommen, schließlich arbeitet er fortan in der Ambulanz des Krankenhauses und bildet nun allein mit seinem neuen Kollegen Dr. Harald Heisler 141 Jahre geballte Lebenserfahrung.

Es ist schlussendlich also nicht zu hoch gegriffen, wenn Nachfolger Dr. Torsten Schulz sagt, dass mit Reinkes Praxisaufgabe eine Ära zu Ende geht. Reinke schließlich verabschiedete sich mit Friedrich Rückert: "Füge dich der Zeit, erfülle deinen Platz, und räum' ihn auch getrost, es fehlt nicht an Ersatz." sep


Quelle: Süderländer Tageblatt vom 13.01.2012

Attendorner Chirurgie-Oberarzt
löst Dr. Michael Reinke ab

Dr. med. Torsten Schulz arbeitet seit gestern in der Praxis im Ärztehaus


Von Dr. Michael-Alexander Reinke (rechts) erhielt Dr. Schulz ein symbolisches Skalpell mit dem Praxisübergabe-Datum.

PLETTENBERG Manch eine Arzthelferin konnte ihre Tränen nicht mehr zurückhalten: Nach 25 Jahren verabschiedete sich gestern der Chirurg Dr. med. Michael-Alexander Reinke aus seiner Praxis im Ärztehaus und übergab diese an seinen Nachfolger, Dr. med. Torsten Schulz.

Während Dr. Reinke ab sofort in der chirurgischen Abteilung des Plettenberger Krankenhauses arbeitet, praktiziert Dr. Torsten Schulz nun offiziell in der Praxis im ersten Stockwerk des Ärztehauses am Grafweg. Der 45-Jährige war zuvor Chirurgie-Oberarzt am Attendorner Krankenhaus. Hier erlebte er in den letzten Jahren eine Situation, "die mich nicht mehr befriedigt hat", berichtete Scholz gestern bei der Praxisübergabe. Er habe immer mehr Rufbereitschaftsdienste übernehmen müssen, hinzu kamen die Stellenstreichungen im Krankenhaus - "ich habe meine Kinder fast kaum noch gesehen", sagte Dr. Schulz, dessen drei Töchter elf, viereinhalb und anderthalb Jahre alt sind.

Angesprochen von Dr. Reinke entschied sich der Attendorner schließlich, sich in der Praxis in Plettenberg niederzulassen. Seit August ist Dr. Schulz nun bereits in der Reinke-Praxis präsent; seit gestern übernimmt er nun vollständig alle Aufgaben von Dr. Reinke und hat dessen Patientenstamm und Mitarbeiterteam übernommen. Seine Schwerpunkte sind die Handchirurgie und die Proktologie. Allgemeine chirurgische Behandlungen gehören ebenfalls zu dem Spezialgebiet des gebürtigen Merseburgers (an der Saale). Die Praxengemeinschaft bleibt außerdem weiterhin Anlaufstelle bei Arbeits-, Schul- oder Wegeunfällen.

Dr. Reinke beschrieb seinen Nachfolger gestern als gefestigten, sicheren Mann. "Ich kann Ihnen sagen, dass er mich mit seinen diagnostischen und chirurgischen Fähigkeiten überzeugt hat", erklärte Dr. Reinke und übergab Dr. Schulz symbolisch ein Skalpell.


Viele waren gestern zur Praxisübergabe gekommen, um Dr. Reinke zu verabschieden und Dr. Torsten Schulz (Foto) offiziell willkommen zu heißen. Fotos: S. Schulz

Dr. Wolfgang Ermes, Dr. Malte Vieregge, Bürgermeister Klaus Müller und Dr. Daan Berkhout, der stellvertretend für die niedergelassenen Ärzte sprach, bedankten sich in ihren Reden bei Dr. Reinke und wünschten ihm alles Gute für seine Arbeit am Krankenhaus. "Hier hat die Chirurgie unter der Leitung des neuen Chefarztes André Scholz im letzten halben Jahr einen guten Schritt nach vorne gemacht. Das gilt es auszubauen und ich bitte an dieser Stelle alle niedergelassenen Kollegen, das Krankenhaus mehr zu unterstützen, damit es am Leben bleibt", sagte Dr. Reinke gestern.

Auch Dr. Wolfgang Ermes, der Dr. Reinke vor 25 Jahren nach Plettenberg geholt hatte, brachte seine Freude über Reinkes Wechsel zum Krankenhaus zum Ausdruck: "Ich bin froh, dass du und Dr. Heisler versuchen, das Schiff wieder auf Kurs zu bringen." sep


Quelle: Süderländer Tageblatt vom 11.07.2006

Dr. Reinke praktiziert nunmehr
seit 20 Jahren in Plettenberg


Dr. Reinke und seine Mitarbeiterinnen feierten das 20-jährige Praxis-Bestehen. Foto: S. Schulz

Am 7. Juli 1986 eröffnete der Unfallchirurg seine Praxis im ehemaligen "blauen Haus" in Eiringhausen. Im Jahr 2000 Umzug ins Ärztehaus am Grafweg

PLETTENBERG Sein 20-jähriges Praxis-Bestehen konnte am Donnerstag Dr. Michael Alexander Reinke feiern. Das Süderländer Tageblatt gratuliert zu diesem Anlass recht herzlich. Angefangen hatte Dr. Michael Alexander Reinke am 7. Juli 1986 im "blauen Haus" in Eiringhausen, inzwischen hat der Unfallarzt seine Praxis im Ärztehaus am Grafweg. Hier feierte Dr. Reinke am Donnerstag gemeinsam mit seinen sieben Mitarbeiterinnen. Die Arzthelferinnen bedachten ihren "Chef" mit einer selbstgebackenen Torte und luden Reinke zu einem Sektfrühstück ein.

Die Heimatzeitung blickt zurück: Am 7. Juli 1986 eröffnete Dr. Michael Alexander Reinke seine Praxis in den ehemaligen Räumen der Sparkasse Plettenberg/Werdohl in Eiringhausen, Poststraße 7. Der Chirurg trat damit die Nachfolge von Dr. Jöris an, der im Unfallwesen aktiv war, dann aber aus Altersgründen seine Praxis schloss. Der Kontakt in die Vier-Täler-Stadt, wo mehrmals eine Stelle eines Durchgangsarztes erfolglos ausgeschrieben worden war, kam durch einen in Plettenberg praktizierenden Allgemeinmediziner zustande.

"Zuerst wollte ich nicht", erinnerte sich der inzwischen 62-jährige Reinke. Er hatte in der Klinik des Kreiskrankenhauses Ludwigsburg eine gut dotierte Stelle als angestellter Arzt und scheute im ersten Moment den Weg in die Selbständigkeit. Schließlich hat eine Abwägung stattgefunden zwischen der stetig steigenden Arbeitsbelastung in der Klinik mit immer weniger Mitarbeitern und den guten Startchancen, die ihm damals in Plettenberg eingeräumt wurden.

Die Entscheidung wesentlich beeinflusst hatte damals die Sparkasse Plettenberg/Werdohl mit ihrem Angebot, geeignete Räume im ehemaligen "blauen Haus" zur Verfügung zu stellen. "Die Zusammenarbeit war ausgezeichnet", betonte Reinke, der gebürtig aus Neuruppin/Berlin stammt, im Gespräch mit der Heimatzeitung. Im Jahr 2000 schloss Dr. Reinke seine Praxis an der Poststraße und zog mitsamt seinem Mitarbeiterstab in das neu erbaute Ärztehaus am Grafweg. Apropros Mitarbeiter: Zwei von seinen Arzthelferinnen begleiten Reinke schon (fast) seit seiner Praxis-Gründung in Plettenberg – Andrea Zeuschner seit 19, Andrea Mause seit 20 Jahren. Im Gesundheitswesen habe sich in den 20 Jahren einiges verändert. Mit süß-saurem Spott verrät uns der beliebte Arzt: "Wir müssen stapelweise dokumentieren. Das wird wirklich immer schlimmer". sep


Quelle: WR Plettenberg vom 08.07.2006

Vor 20 Jahren Praxis in Eiringhausen eröffnet

Auf Rosen gebettet fühlte sich Dr. Michael-Alexander Reinke gestern Morgen. Die sieben Arzthelferinnen hatten auf einem grünen OP-Tuch zum Kontrast rote Rosenblätter gelegt. Das ganze kam natürlich nicht von Ungefähr. Schließlich eröffnete der beliebte Mediziner am 7. 7. 1986, also genau vor 20 Jahren, seine Praxis an der Poststraße 7 in Eiringhausen. Das Datum, so Dr. Reinke, habe überhaupt keinen Symbolcharakter. Früher konnte er einfach nicht in die Räume der ehemaligen Sparkasse einziehen. In Eiringhausen blieb er bis zum Jahr 2000, bis er in die Praxengemeinschaft am Grafweg eintrat. Zwei Mitarbeiterinnen haben ihn zudem fast den ganzen Weg begleitet, sind sie doch schon 20 und 19 Jahre bei ihm. Zum Jubiläum spendierten die Arzthelferinnen zudem ein Torte. (Krahl)


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