Quelle: WR Plettenberg vom 20.01.2006

Ein Linksaußen mit Herz am rechten Fleck

Plettenberg. (mau) Mit Betroffenheit wurde gestern in Plettenberg die Nachricht vom Tode Heinz Reimanns aufgenommen. Reimann, in den 50er Jahren im Trikot der Sportfreunde Holthausen einer der herausragenden Fußballer der Vier-Täler-Stadt, verstarb am Dienstag im Alter von 75 Jahren.

Heinz Reimanns Fußballkarriere begann noch beim TuS Elsetal Holthausen, der sich 1949 in Sportfreunde Holthausen (Fußballer) und TuS Westfalia Elsetal (Turner) aufsplittete. Das Team der SF Holthausen schrieb mit Beginn der 50er Jahre eines der glorreichsten Kapitel Plettenberger Fußballhistorie.

Als wieselflinker, dribbelstarker und torgefährlicher Linksaußen hatte Reimann großen Anteil am "Wunder von Holthausen", als die durch ihre Ausgeglichenheit in Technik und Kampfkraft bestechende Mannschaft innerhalb von nur drei Jahren von der Kreis- über die Bezirksklasse 1954 in die Landesliga aufstieg, die damals höchste deutsche Amateurklasse. Neben Reimann waren an diesem bemerkenswerten Siegeszug sportliche Weggefährten wie Hans Schulte, K.-H. "Hermi" Schulte oder Hans Voß beteiligt.

Am Stammtisch der "alten Elsetaler"
Nach Ende seiner Aktivenzeit engagierte sich Reimann als Trainer beim Nachfolgeverein TuS Elsetal sowie bei den Sportfreunden Eschen. Am Fußball-Stammtisch im trauten Kreise der "alten Elsetaler" war die beliebte Frohnatur bis zuletzt nach Möglichkeit jeden Samstag in der Gaststätte Haus Elsetal dabei. Noch bis vor wenigen Jahren gehörte Reimann zu treuesten Teilnehmern an der Sportabzeichen-Aktion.

Neben seiner Sportleidenschaft engagierte sich Heinz Reimann ehrenamtlich in der Ortsgruppe des Sozialverbands Deutschland, ehemals Reichsbund, in der auch seine Gattin Irene tätig ist. Noch im September 2005 ließ sich Reimann als Beisitzer in den Ortsverbandsvorstand wählen. Immer wieder erledigte er mit Reichsbund-Pressemitteilungen getreulich "Botengänge" zur WR-Redaktion. Auch dort war Heinz Reimann mit seiner ansteckend fröhlichen Art ein immer gern gesehener Gast, jederzeit für ein Anekdötchen gut. Seine Besuche werden uns sehr fehlen.

Der gebürtige Schlesier hinterlässt seine Frau Irene, der er am 28. August 1953 in der damaligen Laurentiuskirche am Alten Markt das Ja-Wort gab, Sohn Michael, Schwiegertochter und zwei Enkeltöchter. Beruflich war Reimann lange Jahre bei der Firma A. Vieregge in Holthausen beschäftigt, zuletzt als Leiter des Versands. Das Seelenamt für den Verstorbenen ist morgen, Samstag, 21. Januar, um 10 Uhr in der Laurentiuskirche an der Lehmkuhler Straße; anschließend findet die Beisetzung von der Friedhofskapelle am Hirtenböhl auf dem Kath. Friedhof statt.