Quelle: Süderländer Tageblatt vom 17.09.1971

Eine hochherzige Bürgerin ist nicht mehr
Frau Anneliese Pfeiffer wurde gestern in die Ewigkeit abberufen

Von Hans Düsterer

Plettenberg-Ohle. Eine hocherzige Bürgerin ist nicht mehr. Gestern verstarb im Alter von 71 Jahren Frau Anneliese Pfeiffer geb. Berg aus Ohle. Sie war die Gattin des Fabrikanten Walter Pfeiffer. Die "Dorfmutter von Ohle" wurde in die Ewigkeit abberufen.

Frau Anneliese Pfeiffer hat sich in ihrem Leben große Verdienste erworben. So gründete sie im Jahre 1925 in Ohle das Deutsche Rote Kreuz, dessen Vorsitz sie bis jetzt inne hatte. Außerdem war sie von 1932 bis 1939 Kreisvorsitzende des Kreisvereins der Frauenarbeit des Roten Kreuzes. Während dieser Zeit zog sie in unermüdlicher Arbeit den weiblichen Bereitschaftsdienst auf, der sich besonders während des Krieges und bei Katastrophenfällen bewährte. Ebenfalls richtete Frau Pfeiffer 1927 eine Schwesterstation ein, die bis heute Mittelpunkt der Fürsorge in Ohle ist.

Besonders auf dem karitativen Gebiet hat die nun Verstorbene viel geleistet. Ihre ganze Sorge galt den Kranken und Gebrechlichen und nicht umsonst erhielt sie den Namen "Dorfmutter von Ohle". Eine hochherzige Spende machte Frau Pfeiffer im Jahre 1956 mit der Stiftung des Kindergartens in Ohle und ihre Aufgabe war auch der Aufbau des Jugend-Rot-Kreuzes. Nicht vergessen soll ihr ständiger Einsatz bei den Blutspendeterminen sein sowie ihre Tätigkeit bei der Betreuung der zahlreichen Paketaktionen für die Brüder und Schwestern im Osten. Der Dienst für die Allgemeinheit war ihr nicht zuviel.

Für alle ihre Verdienste wurde sie vor einiger Zeit mit dem Ehrenzeichen des Deutschen Roten Kreuzes ausgezeichnet. In großer Trauer nimmt man Abschied von einer vorbildlichen Persönlichkeit, der ein ehrendes Andenken bewahrt wird.



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