Quelle: Süderländer Tageblatt vom 08.04.2014
*25.06.1959 06.04.2014

Quelle: P-Weg-Homepage, 08.04.2014
In Erinnerung an Bernd Maus
„Grüß dich“...., mit diesen Worten hat Bernd Maus als Moderator die Sportlerinnen und Sportler bei allen P-Weg-Marathonwochenenden auf der Bühne empfangen.
Am Sonntag, 06.04.2014, ist Bernd im Alter von 54 Jahren plötzlich verstorben.
Bernd hatte die Gründungsmitglieder vor dem ersten P-Weg in der Vorbereitung begleitet und in den Folgejahren das P-Weg-Team auf vielerlei Arten unterstützt. Mit seiner konstruktiven Kritik, seinem Engagement und mit seinem unverwechselbaren Wesen hat er den P-Weg mitgeprägt.
Er wird uns sehr fehlen.
Quelle: Lüdenscheider Nachrichten vom 09.04.2014
Trauer um einen
alten Freund
Bernd Maus verstarb 54-jährig in Plettenberg
Plettenberg. Die Kontakte waren aufgrund räumlicher Trennung rar
geworden. Dennoch schlug zu Wochenbeginn die Nachricht aus Plettenberg
wie ein Donnerhall in Lüdenscheid ein: Bernd Maus ist tot.
Gut zehn Jahre lang hatte die Plettenberger Frohnatur die Sportredaktion
des Märkischen Zeitungsverlages in Lüdenscheid von 1980 bis 1990 bereichert.
Bereichert mit seinem profunden Fachwissen, seiner Liebe zum Sport, seiner
Kollegialität und Hilfsbereitschaft. Bernd Maus machte sich schnell einen
Namen in der heimischen Sportszene, vor allem in der Kreisstadt Lüdenscheid
und in Schalksmühle, wo er über Fußball, Handball und die gesamte Bandbreite
des Sportgeschehens stets objektiv, aber auch mit großer Leidenschaft
berichtete.
Bernd Maus war ein echter Sauerländer mit seinen Ecken und Kanten, der eine
kaum überschaubare Schar von Freunden sein eigen nannte, aber als unverbiegbarer
Berichterstatter auch nicht jedermanns Freund war. Doch auch bei seinen
Kritikern genoss der Vier-Täler-Städter, der gern arbeitete, gerne den Kollegen
half, aber für den Arbeit auch nicht alles war, großen Respekt. Abseits der
Schreibtische war Bernd mit seiner "Klampfe" und beim Bierchen gern gesehener
Gast zu jedem Anlass, ein toller Unterhalter und Freund.
Als Bernd Maus dann mit Ehefrau Susanne eine Familie gründete und sich die
Chance bot, beruflich in seine Heimatstadt zurückzukehren, folgte er dem Ruf
lachenden Auges, denn Heimat und Familie standen bei ihm ganz hoch im Kurs.
Neben seiner beruflichen Tätigkeit hat er sich dort hohes Ansehen als Multitalent
in zahlreichen Vereinen erworben, in den vergangenen Jahren zudem als humorvoller
Moderator mitgeholfen, den P-Weg-Marathon zu einem überregional bedeutenden
Ereignis zu machen.

Als Lokalredakteur bei der Westfälischen Rundschau, und später deren Lokalchef,
war Bernd Maus, der zwar eine raue Schale nach außen trug, aber im Innern sehr
sensibel war, nicht immer bequemer, aber stets hochgeachteter Streiter für seine
Heimatstadt - bis die Westfälische Rundschau auch in Plettenberg im Vorjahr
ihre Pforten schloss.
Typisch für Bernd Maus war, dass er nicht den Kopf in den Sand steckte, sondern
selbstbewusst aufstand und mit zwei Mitstreitern ein neues journalistisches
Betätigungsfeld im umkämpften Markt suchte und im "Komplett-Magazin" auch fand.
Dessen aktuelle Ausgabe hatte Bernd Maus am Sonntagnachmittag noch gut gelaunt
in Eiringhausen (Foto links) verteilt, ehe der 54-Jährige am Abend im Eigenheim in Ohle
plötzlich und unerwartet verstarb.
Die ehemaligen Kollegen des Märkischen Zeitungsverlages, und mit ihnen zahlreiche
ehemalige und aktuelle Sportler und Freunde aus der Kreisstadt, trauern um Bernd
und wünschen seiner Familie einen Teil jener Kraft und Zuversicht, die der
Verstorbene stets verkörpert hat.
Die Trauerfeier findet im engsten Familienkreis statt.
Jörg Hellwig
Komplett-Gründer Bernhard Schlütter und Bernd Maus. Bildrechte: WDR/Krischer
Quelle: "komplett" auf Facebook, 11.04.2014
Der Himmel hat endlich eine gute Lokalzeitung.
Plettenberg. (der) Mit Trauer und Bestürzung musste der Autor vernehmen,
dass der bekannte Plettenberger Lokaljournalist Bernd Maus jüngst unerwartet
und viel zu jung aus dem Leben gerissen wurde. Bernd Maus war den Menschen
bekannt, als in Dorf und Stadt verwurzelt, als menschlich und fröhlich und als Journalist und Chronist des Lebens der Menschen, die er so liebte.
Es war im Schülerpraktikum als ich Bernd Maus kennenlernte. Drei Wochen sollte
ich in der Lokalredaktion Plettenberg der Westfälischen Rundschau in die Welt
des Journalismus schnuppern. Aus drei Wochen wurden fünf Jahre, in denen ich
Woche für Woche lernen durfte, was guten, echten Lokaljournalismus ausmacht. Zu einem wesentlichen Teil verdanke ich diese Erfahrungen Bernd Maus.
Bernd war Ohler, Plettenberger und Sauerländer mit Leib und Seele. Die Stadt
und ihre Menschen interessierten ihn. Nichts war zu unwichtig, nichts war zu
klein, um es sich nicht zumindest anzuhören. Wann immer Menschen sich an die
Redaktion wandten hörte Bernd ihnen zu, versuchte zu verstehen, was sie bewegte
und wo hinter der Emotion eines einzelnen Bürgers vielleicht die Geschichte
steckte, die eine ganze Stadt interessieren könnte.
Wenn in den Journalistenschulen heute über die großen Themen gesprochen wird,
dann gerät vielleicht ein Teil menschlichen Zusammenlebens aus dem Fokus. Bernd
haben die kleinen Geschichten interessiert und häufig wurde aus einer kleinen
später eine ganz große Geschichte. Mit seinem unnachahmlichen Humor und seiner
sonoren Stimme konnte er nicht nur so manchem Lokalpolitiker oder Sportler ein
außergewöhnliches Zitat entlocken, sondern er konnte auch über die kleinen
Dinge des Lebens herzhaft lachen.
Nie vergessen werde ich seine aufmunternden Worte „Ist doch schönes Wetter,
fährst’e halt nochma nach Hülschotten“, als ich fluchend mit nicht entwickeltem Filmsalat aus der Dunkelkammer kam, oder das Schild „Rotfront“, dass er dem
„schwatten Ermes“ an den Computer gepinnt hatte.
Bernd Maus war all das, was guten Journalismus ausmacht. Leidenschaftlich und
neugierig, - interessiert an den Menschen und ihren Geschichten. Er hatte immer
starke Meinungen, aber er vermochte es wie kaum jemand Meinung und Information
zu trennen. Erst zu berichten, bevor er bewertete. Den Menschen zu erklären,
was um sie herum geschah. Sie zu faszinieren und zu erfreuen, das machte ihn
glücklich.
Das zeigte sich nicht zuletzt, als er https://www.facebook.com/komplettmagazin
aus der Taufe hob. Journalismus. Es war sein Leben. Als ich heute von seinem
Tod las, gingen mir viele Erinnerungen durch den Kopf. Kurz vor dem Abi, an einem Sonntag, hatte ich gerade einen Nachruf auf eine bekannte Plettenbergerin
geschrieben, als Bernd in einem für einen Westfalen unüblichen Lobesschwall
sagte, „wenn Du weiter solche Nachrufe schreibst, darfst Du mir auch mal einen
Schreiben“. Ich hatte nie befürchtet, diesem Satz zu früh nachzukommen. Diese und viele, viele weitere Geschichten fielen mir heute ein, als ich an
Bernd Maus dachte. Und wie mir geht es den vielen Menschen, die Bernd im
journalistischen Alltag erleben durften. Dieser Nachruf würde ihm nicht
gefallen. Viel zu persönlich, viel zu subjektiv. Aber was würde ich dafür geben, wenn Bernd jetzt vor mir stünde, um mit mir zu schimpfen!
Bernd, ich weiß ganz sicher, dass es im Himmel jetzt eine gute Lokalzeitung gibt.
Ruhe in Frieden, an einem besseren Ort!
S’ war mir eine Ehre, es war mir eine Freud’!


P-Weg 2005: Bernd Maus, eine der "Stimmen des P-Weg", und im September 2013 zum
9. Mal dabei, hier im Gespräch mit Michael Bartels. Foto: Nina Geske
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