Quelle: WR Plettenberg vom 11.08.2004
"HGL" wird heute 60: Ein
Von Bernd Maus
Plettenberg. Auch vor dem ehemals jüngsten Schulleiter von Nordrhein-Westfalen macht
die Zeit nicht Halt. Hans Günther Lubeley, der am 12. November 1981 als 37-Jähriger zum
Direktor des Städt. Neusprachlichen Gymnasiums Plettenberg - 1982 umgetauft auf
Albert-Schweitzer-Gymnasium (ASG) - ernannt wurde, feiert heute, Donnerstag, 12. August,
seinen 60. Geburtstag.
Auf die näher rückende Pension schielt einer wie "HGL", wie ihn Generationen von Pennälern
nennen, indes nicht. Dafür ist Lubeley zu sehr Lehrer aus Leidenschaft, manchmal ein
unbequemer, aber immer ein kluger Kopf mit klaren Zielen, wenn es um die Belange "seiner"
Schule geht. Es ist ganz entscheidend mit sein Verdienst, dass das Plettenberger Gymnasium
dank seiner hohen Bildungsstandards landesweit einen tadellosen Ruf genießt und kreisweit
die Schule mit den höchsten Aufnahmeziffern in Klasse 5 ist.
Keine Frage - Lubeley ist der richtige Mann am richtigen Platz. Im sensiblen Spannungsfeld
zwischen Schülern, Eltern und Kollegium bewegt er sich dank seiner Kompetenz souverän,
stets bemüht, das rechte Maß zu finden, gerecht zu sein. Sein oberstes Ziel, das er dabei
nie aus dem Blick verliert: "Die Schüler so zu fördern, dass sie fürs Studium und ihr
weiteres Leben gut gerüstet sind, ihnen gegenüber fair zu sein, aber auch Grenzen aufzuzeigen."
Der gebürtige Eiringhauser, Sohn eines Eisenbahners, beginnt seine Schullaufbahn als
i-Männchen an der Jüttenschule. Ostern 1955 wechselt er ans, wie es damals heißt,
"Städt. Neusprachliche Gymnasium für Jungen (und Mädchen) Plettenberg" an der Königstraße,
an dem er 1964 sein Abitur ablegt.
Interessant: ASG-Direktor Lubeley hat als Schüler noch bei drei seiner Amtsvorgänger
Unterricht, bei Dr. Walter Luck (seit 1947), Dr. Herbert Hiddemann (seit 1958) und
Dr. Heinz Baberg (seit 1975). Als Baberg 1980 für die SPD in den Landtag zieht, übernimmt
dessen ehemaliger Schüler Lubeley zunächst kommissarisch und ab 1. Oktober 1981 offiziell
die Leitung des ASG.
Nach Bundeswehrzeit als Gebirgsjäger und Studium der Germanistik, Leibeserziehung und
Pädagogik in Marburg und Bochum lernt Lubeley das Lehrerleben aus allen Positionen heraus
kennen: als Richtlinienautor zur Entwicklung des Leistungsfachs Sport in NRW, als
Lehrerausbilder, als Lehrer und als Schulleiter. Es schadet nicht, über Tellerränder
hinaus zu blicken.
Quelle: WR Plettenberg vom 11.08.2004
Plettenberger Schulsystem
Plettenberg. (mau) Als "HGL" 1972 seinen Dienst als Lehrer antritt, wird er mit der Planung, Organisation und Betreuung der ersten Kooperation in NRW im Leistungsfach Sport an Freiherr-vom-Stein-, Goethe- und Hildegardis-Schule in Bochum betraut. In diesem bis dahin einzigartigen Modellprojekt ist Lubeley maßgeblich an der Entwicklung der neuen Sportrichtlinien beteiligt.
Bei seiner Versetzung ans Gymnasium Plettenberg 1974 "ist bei Einführung der reformierten differenzierten Oberstufe das Leistungsfach Sport mit mir hierher gekommen", sagt Lubeley. Den Schritt in seine Heimatstadt hat er sich wohl überlegt. Nicht nur familiäre Gründe oder seine durchaus ausgeprägte Heimatverbundenheit spielen eine Rolle. Lubeley sieht auch die idealen Rahmenbedingungen, die sich für das Gymnasium seit 1966 am neuen Standort Böddinghausen bieten.
Auf dem kurzen Dienstweg zum Kultusministerium, zu dem er seit seinem Wirken in Bochum in engem Kontakt steht, regt er die Bezuschussung und Genehmigung für die zweite Dreifachsporthalle im Schul- und Sportzentrum an. Dazu wirkt sich die Doppelfunktion von Dr. Baberg als Direktor und Bürgermeister vor Ort sicher nicht zum Nachteil der Schule aus.
Gleichzeitig bleibt Lubeley in Düsseldorf tätig. Kultusminister Girgensohn beruft den ehrgeizigen 30-Jährigen in die NRW-Curriculumkommission "Schulsport". Fortan arbeitet Lubeley mit an der Planung und Durchführung des Kollegschulversuchs im Land und im Märkichsen Kreis. Im Kreis leitet er die Regionale Fachgruppe Sport. 1975 wird er Mitglied des Fachausschusses Sport beim Schulkollegium Münster.
Anfang der 80er Jahre folgt seine Berufung zum Mitglied des Staatlichen Prüfungsamtes für Lehrämter an Schulen der Universität Münster. Seit dem Schuljahr 2002/03 ist Lubeley Vorsitzender der Bezirksdirektorenkonferenz aller Gymnasien des Märkischen Kreises. "In Plettenberg haben wir ein Schulsystem, das optimal auf die Stadt abgestimmt ist", bewertet der Vater eines Sohns und einer Tochter die Möglichkeiten für Schüler in der Vier-Täler-Stadt.
Leidenschaft für Sport offenbar ein Lebenselixier
Nicht nur "Meilensteine" wie Erweiterungsbauten am Gymnasium mit seinen um die 1000 Schülern, Sportstättenbauten in Böddinghausen, zuletzt die Sanierung der Aula und Einrichtung einer ehrenamtlich von Eltern betriebenen Cafe?teria sind für Lubeley in dessen 32-jährigem Berufsleben bedeutsam. Auch in vielen Details trägt das ASG heute seine Handschrift. "Als ich hier anfing, gab es keine Bilder an den Wänden und keinen Baum auf dem Schulgelände. Das ist heute anders."
Fußball beim TuS Eiringhausen, Turnen beim TV Jahn, Rettungsschwimmer bei der DLRG - sportbegeistert ist Lubeley von Kindesbeinen an. Früh entwickelt sich seine große Liebe zum Skisport, die seine Familie mit ihm teilt. Als Volleyballtrainer ist er über Jahre beim TV Jahn erfolgreich, in dessen Reihen er auch die Kanuabteilung mitbegründet.
Sport als Lebenselixier. Denn wie ein "60er" wirkt "HGL" weißgott nicht. Ganz im Gegenteil. Auf dass ihm seine Gesundheit und Vitalität noch lange erhalten bleibe! Herzlichen Glückwunsch, Hans Günther Lubeley.
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