Quelle: Süderländer Tageblatt vom 26.02.1960
Letztes "Schlafe Wohl" für Eduard Limper
Plettenberg-Ohle. Auf dem Ohler Waldfriedhof wurden die sterblichen
Reste des Hauptlehrers i. R. Limper nach einer würdigen Trauerfeier im Beisein
eines großes Trauergefolges der heimatlichen Erde übergeben.
Die schöne Trauerkapelle konnte die vielen Freunde und Bekannten, die dem
Verstorbenen die letzte Ehre erweisen wollten, nicht alle fassen. Ein Streichquartett
des Ohler Orchesters leitete die Feierstunde ein mit dem Largo von Händel. Herr
Superintendent Grünberg würdigte die Persönlichkeit des Verewigten. Er wusste
in seinem Leben christliche Glaubensüberzeugung und Glaubenshaltung stets in
Einklang zu bringen und mühte sich, seinen Schülern in den langen Jahren seiner
Erziehertätigkeit seine christliche Überzeugung vorzuleben.
Die Kriegerkameradschaft, SGV-Wanderfreunde, die Lehrerschaft Plettenbergs
und viele liebe Bekannte und Freunde des Verstorbenen aus nah und fern
geleiteten den Sarg zur letzten Ruhestätte.
In bewegten Worten wurde des Toten gedacht. So wies der Sprecher der Kriegerkameradschaft
darauf hin, dass die Kameradschaft mit Eduard Limper einen Kameraden verliere,
der in 40-jähriger vorbildlicher Mitarbeit im Vorstand seinen Mann gestanden habe.
Das ihm für seine Treue verliehene Kyffhäuser-Verdienstkreuz I. Klasse habe ihm
leider nicht mehr überreicht werden können, so unerwartet habe ihn der Tod aus
dem Leben gerissen.
Ein Klassenbruder, der Ehrenvorsitzende des Lehrervereins, der Leiter der Gemeinschaftsschule
würdigten die Erzieherpersönlichkeit, die in über 40 Jahren, in guten und bösen Tagen,
das Beste für die Schule gab. Erzieher sein sei ihm Ausdruck einer inneren Haltung
gewesen. Seine eigenwillige Persönlichkeit, kantig und drahtig in ihrem Wesen, mit
einer rauhen Schale, die aber einen guten Kern in sich barg, habe bei Eltern und
Schülern Achtung und Wertschätzung gefunden. In ihm habe sich in Fleiß und Treue
ein Schulmeisterleben erfüllt, das ihn für immer mit seiner Schule und der Kollegenschaft
verbinden wird.
Auch der SGV trauert um einen seiner treuesten Wanderfreunde, der als Vorsitzender
der Abteilung Ohle und als Mitarbeiter in der Naturschutz-Arbeitsgemeinschaft in
vorderster Reihe stand, wenn es um die Pflege und Erhaltung der Heimat in ihrer
ganzen Schönheit ging. Seinem persönlichen Einsatz ist es zu danken, dass überall
im Ohler Raum neue Bänke aufgestellt und Wanderwege neu gezeichnet wurden.
Die schöne Wegetafel in Ohle und der Kolbow-Spring am Selscheider Weg sind sein
persönliches Werk. Seiner tatkräftigen Unterstützung verdankt auch die Steinplatte
mit dem Ganghofer-Wort auf dem Stübel ihr Dasein.
Er war als Kind des Siegerlandes der Heimat und der heimatlichen Mundart bei
allem Streben für die Erhaltung der sauerländischen Landschaft bis zum letzten
Atemzug treu geblieben. Als das Lied vom guten Kameraden erklang, nahm man
Abschied von einem Manne noch voller Tatkraft und Ideale, dessen Hinscheiden
sicherlich eine nicht leicht zu schließende Lücke hinterlassen wird. Wie schön
und sinnvoll wurde es empfunden, dass Wanderfreund Baberg dem toten Bruder
in Plattdeutsch aus Heinz Wevers "Buernkost" ein letztes "Schlaf wohl" zurief. |