Quelle: Westfalenpost Plettenberg vom 04.04.1962
Ein Leben für die Kunst
In seiner Freizeit befasste er sich mit der musischen Kunst.
Besonders hatte er sich der Muse Polyhymnia gewidmet. Von
dieser Liebhaberei geführt, verschrieb sich der damals 33-jährige
junge Anwalt dem Volksbildungsverein Plettenberg und wirkte
aktiv mit. Bald wurde er in den Vorstand berufen und formte
so mit an dem Kulturleben seiner neuen Heimatstadt. Er selbst
wirkte in unzähligen Veranstaltungen als Solist.
Nach dem II. Weltkrieg war Rechtsanwalt Küchen einer der ersten,
die versuchten, den kulturellen Wiederaufbau zu betreiben.
Nach mehreren Versuchen gelang es ihm im Juli 1952 die heutige
Kunstgemeinde aus der Taufe zu heben. Er wurde deren Vorsitzender.
Heute ist die Kunstgemeinde nicht mehr aus dem Kulturleben der
Stadt Plettenberg wegzudenken. Der Aufschwung, den die Kunstgemeinde
in den zehn Jahren ihres Bestehens unter der bewährten Leitung von
Kurt Küchen genommen hat, beweist zur Genüge, dass sein Gedanke
richtig war, die Kunst dem Bürger nahe zu bringen.
Erfreulich, dass dies mit finanzieller Hilfe der Stadtverwaltung
möglich war und ist. Man braucht nur einen Blick in das Gästebuch
der Kunstgemeinde Plettenberg zu werfen, um mit Stolz feststellen
zu können, dass schon mancher Künstler und manches Ensemble von
Weltruf in den Mauern Plettenbergs weilten.
An die kulturellen Belange zu erinnern, die das Antlitz einer
Stadtgemeinde formen, freut uns heute besonders, um damit auch
den Mann zu ehren, der hierfür in vier Jahrzehnten eine Grundlage
schuf und das Rüstzeug gab.
Hierfür ist unser Mitbürger Karl Küchen an seinem 75. Geburtstag
besonders zu danken; wir möchten dies mit dem Wunsch verbinden,
dass er noch viele Jahre für das Kulturleben unserer Heimatstadt
erfolgreich tätig sein möge.
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