Quelle: Westfalenpost Plettenberg vom 04.04.1962

Ein Leben für die Kunst
Rechtsanwalt Kurt Küchen wird 75 Jahre alt


Plettenberg. Der am 5. April 1887 in Bielefeld geborene Rechtsanwalt und Notar Kurt Küchen vollendet am Donnerstag sein 75. Lebensjahr. Über Hamm kam Kurt Küchen im Juni 1920 nach Plettenberg und ließ sich hier als Rechtsanwalt und Notar nieder. Inzwischen sind die Bindungen Rechtsanwalt Küchens zu seiner Wahlheimat Plettenberg sehr eng geworden. 42 Jahre hat er sich als Mäzen dem Kulturleben seiner Stadt verschrieben.

In seiner Freizeit befasste er sich mit der musischen Kunst. Besonders hatte er sich der Muse Polyhymnia gewidmet. Von dieser Liebhaberei geführt, verschrieb sich der damals 33-jährige junge Anwalt dem Volksbildungsverein Plettenberg und wirkte aktiv mit. Bald wurde er in den Vorstand berufen und formte so mit an dem Kulturleben seiner neuen Heimatstadt. Er selbst wirkte in unzähligen Veranstaltungen als Solist.

Nach dem II. Weltkrieg war Rechtsanwalt Küchen einer der ersten, die versuchten, den kulturellen Wiederaufbau zu betreiben. Nach mehreren Versuchen gelang es ihm im Juli 1952 die heutige Kunstgemeinde aus der Taufe zu heben. Er wurde deren Vorsitzender. Heute ist die Kunstgemeinde nicht mehr aus dem Kulturleben der Stadt Plettenberg wegzudenken. Der Aufschwung, den die Kunstgemeinde in den zehn Jahren ihres Bestehens unter der bewährten Leitung von Kurt Küchen genommen hat, beweist zur Genüge, dass sein Gedanke richtig war, die Kunst dem Bürger nahe zu bringen.

Erfreulich, dass dies mit finanzieller Hilfe der Stadtverwaltung möglich war und ist. Man braucht nur einen Blick in das Gästebuch der Kunstgemeinde Plettenberg zu werfen, um mit Stolz feststellen zu können, dass schon mancher Künstler und manches Ensemble von Weltruf in den Mauern Plettenbergs weilten.

An die kulturellen Belange zu erinnern, die das Antlitz einer Stadtgemeinde formen, freut uns heute besonders, um damit auch den Mann zu ehren, der hierfür in vier Jahrzehnten eine Grundlage schuf und das Rüstzeug gab. Hierfür ist unser Mitbürger Karl Küchen an seinem 75. Geburtstag besonders zu danken; wir möchten dies mit dem Wunsch verbinden, dass er noch viele Jahre für das Kulturleben unserer Heimatstadt erfolgreich tätig sein möge.


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