Kölner Dom besteht aus 900 000 Streichhölzern
Ewald Kotyczka arbeitete 30 Jahre an seinem unglaublichen Kunstwerk, das nun bei Foto Schlütter zu bestaunen ist
Der Macher und sein Werk - die Türme sind fast größer als Ewald Kotyczka. Foto: D. Grein
PLETTENBERG Der Kölner Dom steht - wie der Name schon sagt - in Köln. Eine exakte Kopie des Bauwerks befindet sich aber auch in Plettenberg, und zwar im Keller der Familie Kotyczka. Dort hat Bastelfreund Ewald Kotyczka in den letzten 30 Jahren (!) ein Modell aus Streichhölzern gebaut, das dem Original in Köln täuschend ähnlich sieht.

"Ich habe mich schon immer künstlerisch betätigt", erklärt Kotyczka. Zuerst habe er das Brandenburger Tor gebaut, das sei auf Dauer "nicht kompliziert genug gewesen". Deshalb widmete er sich dem Dom. Er sammelte Fotos, Postkarten und Bücher über das imposante Bauwerk und nutzte sie als Vorlagen.

Insgesamt 900 000 Streichhölzer und unzählige Tuben Uhu-Kleber stecken in seinem Prunkstück. Auch die Fenster sind authentisch bemalt und auf Knopfdruck kann der Plettenberger die Glocken ertönen lassen - vom Tonband. In einem der Türme steht ein Kassettenrekorder. "Ich habe mir den Original-Glockenschlag auf Kassette gekauft", so Kotyczka.

Besonders tüftelig waren die abgerundeten Hölzer. "Die musste ich zunächst kochen, dann formen und abschließend im Ofen trocknen lassen", verrät der Bastler. In der letzten Woche hat er sein Modell fertiggestellt. Das imposante Holzbauwerk ist 1,80 Meter lang und 1,20 breit. Die Türme haben eine Größe von 1,60 Meter.

Auch Ehefrau Gisela ist stolz auf ihren Mann. Weil er sehr viel Zeit im Keller verbracht habe, entwickelte sich im Laufe der Zeit schon ein "Geheimzeichen". "Wenn es Essen gab, habe ich im Wohnzimmer mit dem Fuß auf den Boden gestampft - dann wusste er Bescheid", erzählt sie. Nach dem Essen kurz verschnaufen und schon begab sich Ehemann Ewald wieder an seinen Dom.

Nach der harten Schnitzerei und Bastelei habe er sich Anfang des Jahres ein Ziel gesetzt: "Ich wollte das Modell unbedingt bis zur PleWo fertigstellen." Da er seinen Zeitplan einhielt, kann er seinen Plan realisieren: "Ich möchte den Dom gerne ausstellen und den Plettenbergern zeigen." Noch am Mittwochabend ging der Dom auf Tour. Während der PleWo steht das Kunstwerk nun in den Räumen der Foto-Drogerie Schlütter an der Wilhelmstraße. Ein Besuch lohnt sich, denn wann sonst sieht man schon den Kölner Dom in Plettenberg? dg