Quelle: Plettenberg-Lexikon
Rudolf Emil Gottlob Köhler
Quelle: Staatsarchiv Osnabrück (durch Thomas Koesling)
Lebenslauf
Nachdem ich in Celle das
Realgymnasium bis zur
Ober-Sekunda absolviert hatte
Trat ich am 1. October 1883 als
Einjährig-Freiwilliger in
Das 2 te Hannoversche Infanterie
Regiment No. 77 in Celle ein,
wurde nach halbjähriger
Dienstzeit zum Gefreiten
befördert und zum 1. October
1884 zur Reserve entlassen.
Zum Lebensberuf hatte ich
mir die Verwaltungs-
Carriere gewählt und
bin auf meinen Antrag
durch Erlaß des Herrn Ober-
Präsidenten der Provinz
Hannover vom 20. März 1885
als Regierungs-Civil-Supernumerar
für die Königliche
Bezirks-Verwaltungsbehörden
der Provinz Hannover
notiert.
Zu meiner informatorischen
Vorbereitung für den
Verwaltungsdienst war
ich bei verschiedenen Verwaltungsbehörden
beschäftigt.
Am 15. October 1884 bis 15.
December 1885 bin ich beim
Königlichen Landrathsamt
in Celle thätig gewesen.
Darauf habe ich mich auf besonderen
Wunsch des Herrn
Ober-Bürgemeisters, Geheimer
Regierungs-Rath Hattendorff,
bis zum 1. Juli 1886
die Geschäfte des erkrankten
Stadtsekretärs beim
Magistrat der Stadt Celle
wahrwahrgenommen.
Da nach dem erfolgten Tode
des Stadtsekretärs dessen
Stelle sofort definitiv wieder
besetzt werden sollte,
ich aber damals lieber in Staatsals
Communal-Diensten
treten wollte, so bat ich um
Entschäftigung bei der Königlichen
Regierung in Hannover,
wo ich dann auch vom 1. Juli
1886 bis Mitte Juni 1887 als
Hilfsarbeiter in verschiedenen
Bureaus beschäftigt
worden bin, ohne jedoch
irgend welche bestimmte
Entschädigung dafür zu
erhalten.
Ich nahm daher die mir
vom Königlichen Bade-
Inspektor und Hilfsbeamten
des Landraths des Kreises
Norden, Dömänen-Rath
Hanebuth auf Norderney,
angebotenen Stelle eines
Badeinspektionsgehülfen,
mit welcher ein gutes Gehalt
halt verbunden war.
Die Beschäftigung bei der Badeund
Polizei-Verwaltung in Norderney
darf ich wohl als die interessanteste
und lehrreichste für mich
bezeichnen. In den beiden Saisons
welche in meinen Aufenthalt
auf Norderney fallen, betrug die
Zahl der Badegäste ca. 18.000.
Es war mein Bestreben, den
Badeinspektor, welcher mit
Arbeiten überlastet war und
mit dem ich mich freundschaftliche
Beziehungen verknüpfte,
wirksam zu unterstützen
und von seinen Geschäften zu
entlasten.
Ich glaube, daß mir dies gelungen
ist.
Ende October 1888 erhielt ich
die Einberufung als Regierungs-
Civil-Supernumerar zur Regierung
in Osnabrück, wo ich fast ausschließlich mit
der Bearbeitung von Dömänen- und Steuersachen
beauftragt wurde. Seit dem 1. December
v. Js bin ich dem Landrath von Liebermann in Bersenbrück
überwiesen. Hier liegt mir die Bearbeitung
der Polizeisachen ob.
Quelle: Staatsarchiv Osnabrück (durch Thomas Koesling)
Regierungs-Civil-Supernumerar
Köhler
An
den verehrlichen Magistrat
in
Bramsche
z.Hd. des Herrn Rathsherrn
Schreiber daselbst
Unter Bezugnahme
auf die in der Bramscher
Zeitung wiederholt erlassenen
Bekanntmachung wegen
Wiederbesetzung der zum
1. April ds. Js frei werdenden
Bürgermeisterstelle, beehre
ich mich dem verehrlichten
Magistrat beifolgend meinen
Lebenslauf und 4 Zeugnisse
mit der Bitte ganz ergebenst
zu überreichen,
mich bei der Wiederbesetzung
der fraglichen
Stelle geneigtest berücksichtigen
zu wollen.
Wie der verehrliche Magistrat
aus dem anliegenden
Lebenslauf und den
Zeugnissen zu ersehen
belieben wolle, bin ich seit
dem 1. October 1884 bei verschiedenen
Verwaltungsbehörden,
theils – und zwar bis zum
18. October 1888 – zu meiner
informatorischen Vorbereitung
für den Staatsdienst, theils -
vom genannten Zeitpunkt
ab – als Regierungs-Civil-
Supernumerar im Staatsdienst
thätig gewesen.
Seit dem 1. December 1892
bin ich vom Herrn Regierungs-
Präsidenten in Osnabrück
dem Herrn Landrath von
Liebermann in Bersenbrück
als Hülfsarbeiter überwiesen.
Ich glaube noch hervorheben
zu sollen, daß ich ca. 8 Monate
die Stelle des erkrankten
Stadtsekretärs in Celle, mit
ca. 20.000 Einwohnern, wahrgenommen
habe.
Während meiner Beschäftigung
bei der Königlichen
Regierung in Osnabrück
habe ich vorzugsweise
DomänenDomänen-
und Steuersachen
bearbeitet.
In meiner jetzigen Stelle
liegt mir vorzugsweise
die Bearbeitung der
Polizei- und Unfallsachen,
sowie einiger Brandkassenund
Gewerbesachen ob. |