Quelle: WR Plettenberg vom 14.05.2004

Edda Janssen musikalisch verabschiedet

Einen dicken Blumenstrauß bekam Edda Jansen von Direktor Günther Lubeley zum Abschied. (WR-Bild: Krahl)

Plettenberg. (rol) Das Brandenburgische Konzert für zwei Blockflöten, Solovioline und Streichorchester leitete die Verabschiedung von Edda Janssen am Albert-Schweitzer-Gymnasium gestern Morgen ein. Ein langgehegter Wunsch wurde der Lehrerin erfüllt. Die Musik, wie sie an den mittelalterlichen Höfen gespielt wurde, hatte sich die Lehrerin, die in zwei Welten (der Musik und dem Lehramt) zuhause war, zur feierlichen Verabschiedung selbst ausgesucht. Und sie spielte auch bei diesem "fröhlichsten Kammerkonzert", wie sie es nannte, selbst mit. Wie es ihre Mutter sie gelehrt hatte, spielte sie zusammen mit ihrer Cousine die Flöte. Eigens für das Kammerkonzert waren auch Freunde gekommen, die den Schulchor musikalisch begleiteten.

Das "Märchen vom Dis" von Reiner Kunze brachte Wolfgang Kopplin, langjähriger Wegbegleiter von Edda Janssen am Gymnasium zu gehör. "Sie hat es sich so gewünscht", kam dem gerne nach. Doch er ergänzte das Märchen durch abschließende eigene Worte, in der das "dis" immer wieder vorkam. Auch auf die schlimme Kindheitsgeschichte mit Flucht und Verlust der Heimat ging er ein, "doch sie hat ihre Heimat in der Kunst und Musik aber auch in Plettenberg wieder gefunden", schloss er. "Weg in das andere Leben´, könnte das Motto des heutigen Tages sein", wies ASG-Direktor Günther Lubeley auf den letzten Schultag der Lehrerin hin, die fast 33 Jahre hier tätig war.

Bewegte Kindheit hinter sich gelassen
1944 in Templin geboren musste sie zusammen mit der Mutter 1945 flüchten, Erst 1953 kehrte ihr Vater aus der Gefangenschaft zurück und sechs Jahre später trat dieser in den Dienst der Schule ein. Und damit erhielt die junge Edda erstmals Kontakt mit ihrer späteren Wirkungsstelle. Nach dem Abitur 1964 ging sie nach Paris, wollte dort für das Lehramt die französische Sprache perfektionieren, doch es kam der Gesangsunterricht dazwischen und damit begann das Leben in zwei Welten, führte Lubeley aus. Denn für das Lehramt studierte sie Mathematik. Seit 1976 ist sie als Vollzeitkraft am Gymnasium tätig, trotzdem ließ sie die Musik nicht los. Es folgten in den darauffolgenden Jahren Konzertreisen nach Italien, Hongkong, Brüssel und Paris.

"Dieses Leben in zwei Welten endet jetzt auf eigenen Wunsch", kam Lubeley zum eigentlichen Anlass des Festatges zurück und überreichte der scheidenden Edda Janssen ein dicken Blumenstrauß.


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