Quelle: WR Plettenberg vom 05.08.2007
Karl H. Höggel verstorben
Plettenberg. Karl Heinrich Höggel, lange Jahre in den Reihen der
Unabhängigen Wählergemenschaft (UWG) kommunalpolitisch aktiv,
ist am 1. August im Alter von 67 Jahren verstorben. Als
Kirchmeister war er von 1980 bis 1995 für die Evangelische
Kirchengemeinde Plettenberg stellvertretender Vorsitzender
im Verwaltungsausschuss und späteren Aufsichtsrat des Ev.
Krankenhauses Plettenberg.
![]() Nachruf im ST vom 03.08.2007
Quelle: WR Plettenberg vom 11.08.1994
Verdienter langjähriger Kirchmeister in tragische Widersprüche verstrickt
Plettenberg. (jam/HH) Die Staatsanwaltschaft in Hagen ermittelt gegen
Dr. Karl-Heinrich Höggel, Kirchmeister der evangelischen Kirchengemeinde
Plettenberg, wegen unberechtigten Führens eines akademischen Titels. Es
ist zu prüfen, ob Dr. Höggel über die Voraussetzungen für einen Doktor der
Rechtswissenschaften verfügt und am Oberlandesgericht Hamm tätig war.
Bereits im Mai hatten sich die Gerüchte um die berufliche Tätigkeit von
Karl-Heinrich Höggel so sehr verdichtet, dass er von der Kirchengemeinde
aufgefordert wurde, sich zu erklären. Diese Klärung der Vorwürfe ist nach
WR-Informationen bis heute unterblieben. Eine Frist, die die Gemeinde Dr.
Höggel gesetzt hatte, verstrich.
Aus dem Umfeld von Dr. Höggel wurde hingegen darauf hingewiesen, dass er
durch einen Herzinfarkt und die anschließende Rehabilitationsphase gar
nicht in der Lage gewesen sei, die beabsichtigte Erklärung abzugeben. Was
momentan geschehe, laufe auf Rufmord hinaus.
"Der Beruf eines Presbyters ist unerheblich", betonte Pastor Schulz gestern
auf Anfrage der WR. "Uns interessiert, wie können wir einen unserer wertvollsten
Mitarbeiter vor einer Nachrede schützen, die ihm schaden kann. Dazu gehören
Offenheit und Vertrauen." Dieses Vertrauen in Karl-Heinrich Höggel ist in
Teilen der Gemeinde offenbar ins Wanken geraten. Nachforschungen an verschiedenen
Stellen hätten die erhoffte Entlastung nicht gebracht, hieß es.
Der Versuch der Kirchengemeinde, das Thema, auch angesichts der unbestreitbaren
Verdienste von Karl-Heinrich Höggel, so behutsam wie möglich zu behandeln und
ihm die Möglichkeit zu geben, sich zu erklären, wurden durchkreuzt, nachdem
gestern Reporter eines Massenblattes den seit Tagen immer üppiger gedeihenden
Gerüchten nachgingen.
Karl-Heinrich Höggel selbst war in den letzten Tagen nicht für eine Stellungsnahme
erreichbar - er kehrte erst gestern abend von einer Freizeit in Thüringen zurück.
Der weitere Ablauf in der örtlichen Presse:
ST vom 11.08.1995: "Erklärungsbedarf zu den Titeln des Dr. Karl-H. Höggel - "Jurist und/oder Oberstaatsanwalt"
ST vom 12.08.1995: Staatsanwaltschaft ermittelt wegen `Mißbrauch von Titeln` gegen Dr. Karl-Heinrich Höggel - "Darauf stehen ein Jahr Freiheitsstrafe oder Geldstrafe - `Oberstaatsanwalt Dr. Höggel` in Hamm unbekannt"
ST vom 15.08.1995: Dr. Karl-Heinrich Höggel - eine menschliche Tragödie unter Vorzeichen des Erfolgzwanges - "Angegriffener lehnte Stellungnahme gestern ab und wartet Einvernahme durch die Kripo ab - Kein Staatsdiener"
WR vom 15.08.1995: Karl-Heinrich Höggel schweigt zum Vorwurf des Titelmißbrauchs - "Zunächst will er Gespräch mit Ermittlungsbeamten führen"
ST vom 16.08.1995: Kirchengemeinde fordert Klarheit im Fall K.H.Höggel
WR vom 18.08.1995: Gemeinde wartet weiter auf Erklärung von K.-H. Höggel
ST vom 22.08.1995: Höggel: Studium nach Jahren abgebrochen - "Gestern Vernehmung durch Polizei"
WR vom 22.08.1995: Karl-Heinricht Höggel weder `Dr.jur.` noch Oberstaatsanwalt - "Persönliche Erklärung sorgte gestern für Klarheit"
ST vom 30.08.1995: Für jeden neuen Reisepaß werden die Daten akribisch überprüft - "Falscher Doktortitel auch in den amtlichen Wahlunterlagen der Stadt"
WR vom 02.09.1995: K.H. Höggel legt Ämter in Kirche nieder - "Gemeinde um Entschuldigung gebeten"
ST vom 02.09.1995: Karl-Heinrich Höggel möchte von Ämtern entbunden werden - "Schriftliche Erklärung an das Presbyterium"
ST vom 14.09.1995: K.H. Höggel: Sämtliche Ämter ruhen |
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