Quelle: WR Plettenberg vom 24.07.2007
Steuermann gegen die Diabetes
Von Roland Krahl
Während der Vorstellung, an der auch die Ärzte des Zentrums teilnahmen, plauderte der Diabetologe darüber, was er alles in Plettenberg anbieten will. Zwei Schwerpunkte werde es geben: die Stoffwechseleinstellung und die Behandlung des Diabetischen Fußes.
Diabetes sei eine zunehmende Krankheit, an der 7 Prozent der Bevölkerung leiden. Allerdings hätten rund 70 Prozent der an Diabetes erkrankten Patienten später einen Herzinfarkt. Schuld an dieser Entwicklung sei die falsche Ernährung und der Lifestyle schlechthin.
"Wenn ich als Jugendlicher mit jemanden sprechen wollte, fuhr ich mit dem Fahrrad. Heute geht das am Mittagstisch mit dem Handy", gab er nur ein Beispiel dafür, dass schon im jugendlichen Alter die Bewegung fehlt.
Steuermann gegen die Diabetes
Doch so weit will es Dr. Gerd Friese gar nicht erst kommen lassen. Das ist sein persönlicher Schwerpunkt im Rahmen der Diabetologie, dem er sich widmet. Diesem "Entleibungsphänomen" durch die Nervenschäden begegnet er mit moderner Diagnostik.
Doch warum kommt so ein Mann, der im Deutschen Diabetikzentrum auch mit Foschung zu tun hatte, ausgerechnet nach Plettenberg? "Weil hier einfach alles passte", erläutert er. Er fühle sich für den Fachbereich als Steuermann. Kleine chirurgische Eingriffe würden dann in der Gemeinschaftspraxis von den Chirurgen erledigt, größere im Krankenhaus Plettenberg (siehe dazu Bericht auf der 3. Lokalseite). Die Patienten würden aber aus der gewohnten Betreuung durch ihn nicht entlassen, sondern durchweg beraten.
Um das alles bewerkstelligen zu können bedarf es neben den entsprechenden Einrichtungen in der Praxis auch geschulten Personals. "Ich bin froh, dass ich aus meinem früheren Team Gabi Heidenheim mitbringen konnte." Die Podologin wohnt jetzt in Plettenberg. Ferner gehören Sabine Blumenbauer, Caren Dubrau-Beyer und als selbstständige Podologin Claudia Schreich zum Plettenberger Team.
Neu ist auch, dass Dr. Gerd Friese Patienten jeden Alters behandelt. "Wir werden regional die Diabetes-Patienten behandeln und überregional die Fußversorgung übernehmen", ist sich der Arzt sicher, dass in diesen speziellen Fällen auch Kollegen aus der Region ihre Patienten zu ihm schicken werden.
Quelle: WR Plettenberg vom 24.07.2007
Krankenhaus wichtiger Bestandteil
(Fortsetzung von Seite 1)
So will er auch im Krankenhaus Ansprechpartner der Patienten sein. "Ich erwarte, dass die Fachleistungen eingekauft werden." Es soll aber keine Belegabteilung eingerichtet werden. Als Steuermann will er auch im Hospital den Weg vorgeben, legt aber dabei besonderen Wert auf Zusammenarbeit mit den Chirurgen. Oft sei es so, dass beide zuwenig miteiner kommunizieren und jeder nur seinen Weg sehe und gehe. "Es wird höchste Zeit, diese Richtung zu ändern." Oft sei es richtiger und für den Patienten wichtiger, sich in der Mitte zu treffen. Letztendlich solle aber der Diabetologe das letzte Wort haben.
Diese Gespräche mit Dr. Doldi und Dr. Hacker im Krankenhaus hätten gezeigt, dass man gemeinsam hier etwas aufbauen will, was für die Region wichtig sei. "Natürlich soll das Krankenhaus von der Zusammenarbeit profitieren", sieht er optimistisch in die Zukunft. Man arbeite an einem "sauerländischen Fußzentrum", nur der richtige Name fehle noch.
Die Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus in Plettenberg und in Altena würden auch auf der Präventivebene ausgebaut. Im Oktober fange ein weiterer Mitarbeiter an, der sich um diesen speziellen Bereich kümmere. Diese Infoveranstaltungen fänden jeweils in den Krankenhäusern statt.
Ausbauen will er auch den Diabetessport mit Fitnesstreffen in drei verschiedenen Gruppen. Dabei will er an Bestehendem nicht vorbeiplanen, sondern "andocken und weiter ausbauen."
|