Quelle: WR Plettenberg 29.05.2010
Einstige freie Mitarbeiterin der WR ist Chefredakteurin der größten Schweizer Frauenzeitschrift
Horst Hassel
Plettenberg/Zürich. Luxus, Mode und Lifesteyle haben im Leben von Dagmar „Lisa“ Feldmann, 1958 in Plettenberg geboren, seit Jahren oberste Priorität. Die einstige freie Mitarbeiterin der Westfälischen Rundschau hat sich einen beruflichen Traum verwirklicht: sie ist seit Mai 2004 Chefredakteurin der größten Schweizer Frauenzeitschrift „annabelle“.
Vorbestimmt war es Lisa Feldmann nicht, dass sie eines Tages einmal ihren Traum würde leben können. An der Brauckstraße in Eiringhausen als Tochter von Werner und Lisa Feldmann aufgewachsen, auf der Halle zur Schule gegangen, wechselte sie zum Albert-Schweitzer-Gymnasium. Zu ihren Mitschülern, die mit ihr 1977 das Abitur ablegten, zählten damals unter anderem Ann-Katrin Flügge, Holger Hülsmeier, Martina Reinhold, Prof. Dr. Friedrich Schade, Susanne Vohwinkel etc. In jenen A-S-G-Tagen war sie als freie Mitarbeiterin der Westfälischen Rundschau unterwegs, sammelte ihre ersten Erfahrungen auf dem journalistischem Parkett.
Nach dem Literatur-Studium (mit Bestnoten) in Münster, Hamburg und München hatte sie nicht nur eine fundierte Ausbildung aufzuweisen, sondern auch ihren jetzigen Mann kennengelernt. Die weiteren beruflichen Stationen von Lisa Feldmann (sie stellte ihren Rufnamen Dagmar zurück und schrieb fortan unter dem Vornamen ihrer Mutter Lisa) sind ein „Who is Who“ anerkannter Spitzenjournallie: Stellvertretende Chefredakteurin von „Elle“, Redaktionsleiterin der deutschen Frauenzeitschrift „Cosmopolitan“, Ressortleiterin beim „Magazin der Süddeutschen Zeitung“, dann als freie Autorin für Mode und Lifesteyle in der Trend-Redaktion der „Sonntags-Zeitung“, sie arbeitete bei „Tempo“, „Die Woche“, „Tagesspiegel“, „Financial Times“ und anderen.
Und seit 1. Mai 2004 ist Lisa Feldmann Chefredakteurin der „annabelle“, einer Zeitung „für das Schöne im Leben", das Vorbild all jener Frauen, die finanziell und beruflich unabhängig sind, die wissen wollen, was international angesagt ist zu den Themen Mode, Gesellschaft, Kultur, Politik, Beauty, Wohnen, Gourmet und Lebensstil. Was „en vogue“ ist, darüber berichtet Lisa Feldmann zwischen ihren Einkaufstrips in L.A., Paris, Nizza oder New York. In der Regel gelten die Tipps den Gutverdienenden und Betuchten, die sich Sonnenbrillen von Ann-Valerie Hache für 540 Schweizer Franken, Ankle-Boots von Derek Lam (ab 500 Dollar aufwärts) oder auf dem Haarspangen-Flohmarkt in Nizza ein neues Badetuch für den Sommer (Hermès Paris, für schlaffe 650 Franken) leisten können.
Zu den Frauen in Führungspositionen, deren Stimme in Helvetien Gewicht hat, zählt ohne Zweifel Lisa Feldmann. In Fernseh-Diskussionsrunden ist sie ein gern gesehener und gehörter Gast, ihre Kolumne in der alle 14 Tage erscheinenden „annaballe“ ist vielen Schweizerinnen, und nicht nur denen, die Vorlage zur Umsetzung eines eigenen Lebensgefühls. Dabei ist Dagmar „Lisa“ Feldmann aber nicht nur, wie man vermuten könnte, die Frau, die sich „zu Pfingsten ein paar faule Tage an irgendeinem Pool im Süden“ mit Freundinnen entspannt, „mit ihnen Backgammon spielt, ein wenig schwimmt, ohne Ende Milchkaffee trinkt und schon Nachmittags gespritzte Weisse oder leichte Rose’s“ trinkt.
Zwei- bis dreimal im Jahr kommt Lisa Feldmann nach Plettenberg, besucht ihre Mutter, lädt aber auch schon mal die ganze Familie, wie jetzt über Ostern, in ihr Haus in Nizza ein. Für Reportagen reitet sie durchs englische Dartmoor, testet neue Shops oder Gourmet-Lokale, beklagt aber auch, dass es viele individuell gestaltete Modelle von arbeitenden Müttern gibt, aber „nicht eines, das sich nicht mit dem Herstellen eines interessanten, aktuellen, kritischen und gleichzeitig glamourösen Frauenmagazin vereinbaren ließe“. Ach ja, ein Buch hat sie (2002) auch geschrieben, oder besser gesagt, beinahe schreiben lassen. „100 noch nicht geschriebene Bücher“ lautet der Titel. Dafür hat sie 100 prominente und nicht prominente Mitbürger gefragt, welche Gedanken sie als Buch veröffentlichen würden. Herausgekommen ist eine Textsammlung mit Einfällen zu gruseligen Krimis, ungewöhnlichen (Auto-)Biografien, noch nie da gewesenen Ratgebern und abgedrehten Wissenschaftsabhandlungen.
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