Quelle: ST vom 20.10.2008         pdf-Datei (WR vom 11.10.2008):"Geschätzter Feuerwehrmann mit Herz"

Großer Bahnhof für
"Lennefürst" Rolf Dömmecke

Nach 18 Jahren verabschiedete Feuerwehr Stadtbrandinspektor aus aktiven Dienst. Ehrenwehrführer auf Lebenszeit


Im Beisein der Weggefährten Udo Heßmer, früherer Leiter der Feuer-und Rettungswache, sowie Horst Schulte (früherer stellvertretender Stadtbrandmeister) wurde Rolf Dömmecke (re.) am Samstag mehrfach ausgezeichnet und zum Ehrenwehrführer auf Lebenszeit ernannt. Foto: C. Vogelsang


Für Rolf Dömmecke gab es viele Geschenke zum Abschied.

PLETTENBERG In der Oesterhalle hatten sich am Samstag 300 geladene Gäste aus Feuerwehrdienst, Politik und Verwaltung eingefunden, um einen Mann zu ehren, der maßgeblich dafür verantwortlich ist, dass die freiwillige Feuerwehr Plettenberg zu dem wurde, was sie heute auszeichnet. Nach 18 Jahren verabschiedete die Freiwillige Feuerwehr Plettenberg ihren Wehrleiter Stadtbrandinspektor Rolf Otto Dömmecke aus dem aktiven Dienst.

Während seiner Amtszeit als Leiter der Freiwilligen Feuerwehr und der hauptamtlichen Kräfte wurde nahezu der komplette Fuhrpark ausgetauscht, erneuert bzw. modifiziert. Er rief die Jugendfeuerwehr und die Notfallseelsorge ins Leben, ließ sämtliche Gerätehäuser und auch die Feuer- und Rettungswache in Plettenberg sanieren bzw. um- oder neu bauen und holte den Musikzug zurück zur Feuerwehr. Weiterhin "legalisierte" er, wie er es selbst immer wieder nennt "die wilde Ehe" mit dem Tambourcorps Landemert. Am Samstag organisierten andere - an diesem Tag musste Stadtbrandinspektor Dömmecke nur eins - sich feiern und ehren lassen.

Nach der musikalischen Begrüßung durch den Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Plettenberg und des Tambourcorps Landemert, begrüßte Bürgermeister Klaus Müller die Gäste mit den Worten "Kommen und Gehen bestimmt unser Leben" und sprach in würdigem Rahmen Rolf Otto Dömmecke seinen Dank für dessen aufopferungsvollen Einsatz im Feuerwehrdienst aus. Kreisbrandmeister Rainer Blumenrath schloss sich seinem Vorredner an und würdigte den Mann, der auch in verzwickten Situationen immer die Nerven und den Überblick behalten habe. Von "preußischen Tugenden" war in Zusammenhang mit Rolf Dömmecke die Rede, von einer Ziegenledertasche, deren Geschichte offensichtlich einige "Eingeweihte" zum Schmunzeln brachte und von der herausragenden Zusammenarbeit mit dem Kreisbrandmeister und dessen Vorgängern. Als Erinnerung und Ehrung überreichte Rainer Blumenrath den Ehrenteller. Georg Würth, der Vorsitzende des Feuerwehrverbandes des Märkischen Kreises, sprach von gemischten Gefühlen. Man wüsste schließlich, was man an Rolf Dömmecke hätte. Nicht umsonst wird er unter den Kameraden der "Lennefürst" genannt. Auch nach seinem Übergang in die Alters- und Ehrenabteilung möchte man auf seinen Rat und seine Hilfe keinesfalls verzichten. Würth verlieh dem Wehrleiter die Ehrenmedaille in Gold des Märkischen Kreises.

Im Anschluss ergriff der zuständige Brandschutzdezernent der Bezirksregierung Arnsberg, Volker Milk, das Wort. Rolf Otto Dömmecke trat im Jahre 1969 im Alter von 16 Jahren in die Freiwillige Feuerwehr ein. Am 17. Dezember 1985, seinem Geburtstag, wurde er zum stellvertretenden Wehrleiter berufen und am 17. Oktober 1990 zum Wehrführer ernannt. Für seine Verdienste um die Feuerwehr und für seine übermäßige Pflichterfüllung verlieh Volker Milk ihm das Feuerwehr-Ehrenzeichen der Sonderstufe in Silber. Peter Kalthoff, der dienstälteste Löschgruppenführer und Chef der Löschgruppe Selscheid, lobte Dömmecke als den Kameraden, der er schon vor 40 Jahren war, einen, der für jeden - nicht nur jeden Feuerwehrmann - ein offenes Ohr hätte und die Plettenberger Feuerwehr weit voran gebracht hat. Gemeinsam erinnerte man sich an eine Vielzahl von Einsätzen - viele verlangten Dömmecke das Äußerste ab.

Das Hobby, dem Rolf Dömmecke gern und so oft wie möglich frönt, ist das Skifahren, doch ein neues Hobby soll sich in Zukunft dazu gesellen. Das Radfahren und die mögliche Teilnahme am P-Weg stehen auf dem Plan, daher überreichte Peter Kalthoff ihm ein Fahrradtrikot. Auch Gerd Holthaus, Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Herscheid, fand Worte wie "Vorbild" und "Ansporn" für Rolf Dömmecke und dankte ihm für die sehr gute Zusammenarbeit und Unterstützung. "Rettungsdienste", so seine Worte, "sind nur möglich, wenn einer für den anderen Sorge trägt".

Dank der Beharrlichkeit ihres Wehrführers ist die Freiwillige Feuerwehr Plettenberg technisch auf dem neuesten Stand. Lohn dafür: Seit dem 18. Oktober ist Rolf Dömmecke nun Ehrenwehrführer der Stadt Plettenberg auf Lebenszeit. Die einzelnen Laudationes wurden umrahmt von musikalischen Einlagen. 1885 wurde die erste Freiwillige Feuerwehr in Plettenberg ins Leben gerufen, um sich des Feuers zu erwehren. Am 12. April 1725 hatte ein Stadtbrand bereits 94 Prozent der städtischen Bebauung vernichtet. Soweit der Erinnerung!

Als Rolf Otto Dömmecke selbst das Rednerpult betrat, war er ergriffen und bewegt von all den Dankes- und Lobesworten und der Vielzahl an Ehrungen und Geschenken. Sein Dank galt seiner Familie, die ihm während seiner Amtszeit unablässig den Rücken stärkte und Verständnis für seine Feuerwehrarbeit zeigte, seinen Freunden aber unter anderem auch seinen Vorgängern; Stellvertretern und Nachfolgern, allen Feuerwehrfrauen und -männern, den Kameraden der Rettungswache, den Bürgermeistern seiner Amtszeit, dem Rat der Stadt Plettenberg, den Fachbereichsleitern, der Leitstelle in Lüdenscheid und allen Rednern dieses Abends. Er erntete dafür stehende Ovationen der Gäste. "Danke" sagte er außerdem den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Herscheid, die während der Veranstaltung den Brandschutz in Plettenberg übernommen hatten. cv


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