Quelle: ST vom 08.04.2004 Ihre Grußworte waren Auftrag und Vermächtnis Nachruf zum Tod von Elisabeth von Chappuis. Besitzerin der Burg Schwarzenberg
PLETTENBERG Wie die Heimatzeitung erst jetzt erfuhr, verstarb am 5. März im Schloss Bodelschwingh in Dortmund Elisabeth von Chappuis, geb. Freiin zu Innhausen und Knyphausen, im hohen Alter von fast 98 Jahren.
Elisabeth Freifrau von Chappuis ist den Plettenbergern als Besitzerin des Forstgutes Schwarzenberg - genauer gesagt der Burgruine Schwarzenberg bekannt.
Das Forstgut Schwarzenberg, das über Generationen immer in weiblicher Linie weitervererbt wurde, lag der noch bis ins hohe Alter rüstigen Freifrau immer am Herzen. Bis Anfang der 90er Jahre verbrachte Elisabeth von Chappuis die Sommermonate regelmäßig in dem geräumigen Ferienhaus am Fuße der Burgruine.
Dass Elisabeth von Chappuis im Raum Dortmund jahrzehntelang sehr aktiv in der
Frauenhilfe Westfalen war, ist vielen Plettenbergern unbekannt, doch Auszüge
aus dem Nachruf der evangelischen Wochenzeitung für Westfalen und Lippe,
»Unsere Kirche«, zeigen das vielfältige Wirken der Freifrau, deren Leben vom
Interesse an den Menschen und tiefem christlichen Glauben geprägt war:
"Bereits im Jahre 1933 übernahm Elisabeth Freiin zu Innhausen und Knyphausen nach dem Tod ihrer Mutter die Leitung der Evangelischen Frauenhilfe Bodelschwingh. In der Zeit des Nationalsozialismus verband sie ihre Arbeit in der Frauenhilfe und in zahlreichen anderen kirchlichen Ämtern und Aufgaben mit ihrer entschiedenen Zugehörigkeit zur Bekennenden Kirche.
Sie war Vorsitzende des Kreisverbandes Dortmund - später Synodalverband der Evangelischen Frauenhilfe - und von 1964 bis 1974 des Landesverbandes der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V..
Ihr liebevoller und tatkräftiger Einsatz für die Menschen im Umfeld des Hauses Bodelschwingh werden ebenso in Erinnerung bleiben wie ihr kirchenleitendes Engagement in den Synoden der Evangelischen Kirche von Westfalen und der Evangelischen Kirche der Union sowie in der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche von Westfalen.
Elisabeth von Chappuis verstand sich in allen Gremien als Vertreterin der evangelischen Frauen und ihrer Aufgaben und Ziele in Kirche und Gesellschaft. Die Weiterentwicklung der Mutter-Kind-Kurarbeit und der Bezirksfrauenarbeit waren ihr ein besonderes Anliegen. Bis in ihre letzten Lebensmonate verfolgte sie aufmerksam, solidarisch und kritisch die Arbeit der Evangelischen Frauenhilfe in der Gemeinde, im Synodalverband und im Landesverband. Ihre Teilnahme an großen Veranstaltungen waren Höhepunkte, ihre Grußworte Auftrag und Vermächtnis.
In persönlicher Erinnerung und Geschichtsschreibung Evangelischer Frauenhilfe wird sie bleibend bewahrt werden."
ged
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