Quelle: Westfaelische Landeszeitung "Rote Erde", NSDAP-Zeitung, vom 17.05.1938

Einführung des Bürgermeisters Brüggemann
Stellv. Gauleiter Vetter über die Notwendigkeit der Personalunion


Plettenberg. Die feierliche Einführung des neuen Bürgermeisters für Plettenberg-Stadt und -Amt erfolgte gestern vormittag in der Aula der Oberschule durch den Landrat im Beisein des stellvertretenden Gauleiters Vetter. Landrat Dr. Bubner wies auf die Notwendigkeit der seit Jahren schwebenden Zusammenlegung beider Ämter hin und bezeichnete die Personalunion als den ersten Schritt zu dieser Lösung. Die beiden scheidenden Bürgermeister verabschiedete er mit Worten der Anerkennung für die geleistete Arbeit und wünschte auch im neuen Wirkungskreis weiteres gedeihliches Arbeiten zum Wohle der Allgemeinheit.

Landrat Dr. Bubner verpflichtete dann den neuen Bürgermeister durch Handschlag. Kreisleiter Borlinghaus begrüßte noch einmal die Voraussetzungen, die zu dem Entschluss der Personalunion geführt haben. Auch er fand Worte der Anerkennung und Dankbarkeit für die bisherigen Behördenleiter. Stellvertretender Gauleiter Vetter fand dann in seinen Worten Verständnis für die Notwendigkeit der gefassten Beschlüsse und wies darauf hin, dass die von ihm getroffenen Anordnungen im Interesse des Volksganzen und im Interesse beider Gemeinden erforderlich gewesen seien.

Ortsgruppenleiter Zimmermann von der Ortsgruppe Plettenberg-Land fasste in seiner Ansprache nochmals die Verdienste des scheidenden Amtsbürgermeisters Wahle zusammen und überreichte im Namen seiner Gemeinde zur Erinnerung das Werk "Geschichte des Kreises Altena". Nach ihm fand Ortsgruppenleiter Menschel von der Ortsgruppe Plettenberg-Stadt herzliche Worte des Dankes für den scheidenden Bürgermeister der Stadt, Dr. Eckler, und wünschte ihm in seiner neuen Gemeinde Lüdenscheid-Land weitere Erfolge. Namens der Stadt überreichte er das Werk "Das schöne Westfalen". Beide Bürgermeister dankten in herzlichen Worten.

Dann sprach Bürgermeister Brüggemann und bat die hiesige Bürgerschaft, ihm in seinem Amt behilflich zu sein und mit ihm die gestellten Aufgaben zu lösen. Möge seine hiesige Tätigkeit von viel Erfolg zum Wohle beider Gemeinden begleitet sein.


Quelle: Westfaelische Landeszeitung "Rote Erde", NSDAP-Zeitung, vom 16.05.1938

Personalunion für Plettenberg Stadt und Amt
Heute Einführung des neuen Bürgermeisters Brüggemann / Bürgermeister Dr. Eckler übernimmt das Amt Lüdenscheid und Amtsbürgermeister Wahle das Amt Burbach im Siegerland

Plettenberg. Mit dem 15. Mai 1938 scheidet Amtsbürgermeister Parteigenosse Brüggemann aus den Diensten der Amtsverwaltung Burbach (Siegerland) aus, um die Amtsbürgermeisterstelle in Plettenberg zu übernehmen. In seinem Wirkungskreis wird er in seiner Eigenschaft als Amtsbürgermeister nicht nur das Amt, sondern auch die Stadt Plettenberg in Personalunion mit verwalten.

Parteigenosse Brüggemann ist am 14.02.1897 in Unna geboren und trat nach der Erlangung der Oberprimareife als Anwärter für die obere Laufbahn bei der Justizverwaltung ein. Infolge Kriegsdienstes legte er eine Prüfung erst im Jahre 1920 ab und war seit dieser Zeit bis zu seiner planmäßigen Anstellung bei verschiedenen Gerichten des Oberlandesgerichtsbezirks Hamm tätig. Schon sehr früh kam Parteigenosse Brüggemann zur Bewegung, zu der er sich als Frontsoldat besonders verpflichtet fühlte.

Seit dem Jahre 1920 gehörte er zur Ortsgruppe Hamm bzw. Unna des Deutsch- Völkischen Schutz- und Trutzbundes. Im Anfang des Jahres 1922 besuchte er die erste Versammlung der NSDAP in Dortmund, wo Parteigenosse Esser sprach. Bei dieser öffentlichen Versammlung erklärte er seinen Beitritt zur NSDAP. Bis zum Verbot der Partei in Preußen war er Mitglied der Ortsgruppe Dortmund und sodann bis zum 9. November 1923 Einzelmitglied der Ortsgruppe München. Bis zur Neugründung der Bewegung im Jahre 1925 hat er sich in verschiedenen Verbänden, die sich in erster Linie aus Mitgliedern der NSDAP zusammensetzten, betätigt. U. a. im Völkisch-Sozialen Block. Bei Neugründung der Bewegung im Jahre 1925 trat er am 1. Mai desselben Jahres der Ortsgruppe Unna wieder bei.

Im Frühjahr 1933 wurde er als Amtsbürgermeister für das Amt Burbach angestellt, und seit 1934 ist ihm auf Grund gesetzlicher Vorschrift auch gleichzeitig die Verwaltung der Gemeinde Burbach mit übertragen worden. Neben seinen Ämtern des öffentlichen Dienstes war er auch gleichzeitig stellvertretender Gemeindegruppenführer des Reichsluftschutzverbandes, Kreisinspekteur der NSDAP, und bis zur Zusammenlegung der Kreisleitung der NSV Siegen Stadt und Land, Kreisamtsleiter der NSV des Kreises Siegen-Land. Die Ortsgruppe des Beamtenbundes für den Ober- und Hickengrund führte er bis Ende des Jahres 1934. Alle seine Ämter im öffentlichen Dienst und im Dienste der Partei hat Parteigenosse Brüggemann mit großer Hingabe und Pflichttreue verwaltet.
Wie wünschen dem neuen Amtsbürgermeister in seiner neuen Stelle viel Erfolg.


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