Siehe auch: Plettenberger Stiftungen

Quelle: Süderländer Tageblatt vom 22.07.2011

Stadt mit Stiftungs-Tradition
Anerkennungsurkunde für Friedrich-Wilhelm-Berges-Stiftung bei Feierstunde überreicht


Marianne Schmidt präsentierte als Vorsitzende des Stiftungsvorstandes gestern stolz die Anerkennungsurkunde, die Regierungsdirektor Paul Köhler (3.v.re.) im Beisein von Michael Kaufmann (li.), Cathrin Brückmann, Bürgermeister Klaus Müller, Dr. Werner M. Ruschke (re.) und 60 weiteren Gästen im Ratssaal überreichte. Foto: G. Dickopf

Plettenberg. "Dieser Termin gehört zur Kür, denn es ist schön dabei zu sein, wenn etwas Neues beginnt", sagte Bürgermeister Klaus Müller, als gestern vor 60 Gästen im Ratssaal die Anerkennung der Friedrich-Wilhelm-Berges-Stiftung besiegelt wurde. In der heutigen Zeit und dem Trend zur Single-Gesellschaft müsse man über eine Erneuerung nachdenken und sich bewusst machen, "dass wir alle die Kommune sind." Bürgerschaftliches Engagement sei das Stichwort, so Müller der sich hocherfreut über die Stiftung zeigte, aus deren Erträgen das Seniorenzentrum im Krankenhaus und das Matthias-Claudius-Haus finanziell unterstützt werden.

"In unserer Stadt kann man fast schon von einer Stiftungstradition sprechen", sagte Müller mit Verweis auf erste Stiftungen im Mittelalter und im Kaiserreich. 1893 habe Wilhelm Seißenschmidt das Krankenhaus mitfinanziert. Adolf Hohage, William Edenborn, Annerose Iber-Schade, Anneliese Ohm und Reinhold Mendritzki hätten mit ihren Stiftungen ebenfalls sehr viel für die Stadt getan.

Regierungsdirektor Paul Köhler empfahl dem Stiftungsvorstand, das staatliche Gütesiegel der Friedrich-Wilhelm-Berges Stiftung in den Zeiten von "Vergreisung und Kinderarmut" sinnvoll zu nutzen. Angesichts von 500 Stiftungen im Regierungsbezirk Arnsberg sei man froh über jede Stiftung, die Recht und Gesetze beachte. "Wir wollen nichts wieder von Ihnen hören - vor allem nichts Negatives", so Köhler, bevor er die Anerkennungsurkunde an Marianne Schmidt überreichte. ged


Das heute vermietete Haus der Familie Berges an der Lehmkuhler Straße gehört ebenfalls zum Stiftungsvermögen.


Quelle: Süderländer Tageblatt vom 22.07.2011

Hundefreundin Hanne-Liese Berges
stirbt in ihrem Haus

Enge Vertraute Marianne Schmidt berichtet von Vermächtnis für Hündin "Fixi" und von der Bedeutung des Familiensitzes


Auch das Wohn- und Geschäftshaus am Maiplatz mit Eiscafé Sagui und Engel-Apotheke gehört zum Vermögen der Friedrich-Wilhelm-Berges-Stiftung.

Plettenberg. Wer war die Familie Berges, die schon früh festlegte, ihr Vermögen in eine Stiftung einzubringen, deren Erträge den alten Menschen der Heimatstadt Plettenberg nun zugute kommt? Auf diese Frage gab Testamentsvollstreckerin Marianne Schmidt, enge Vertraute der im Jahr 2009 verstorbenen Hanne-Liese Berges, bei der gestrigen Feierstunde einige Antworten.

"Frau Berges war es sehr wichtig, dass sie in ihrem Haus leben und sterben durfte. Die Stiftung ist vielleicht so etwas wie ein Dank von ihr an die Gesellschaft. Wer im Altenheim leben muss, der soll dort auch gerne leben." Und mit den Erträgen aus der Stiftung für das Seniorenzentrum des Krankenhauses und das Matthias-Claudius-Haus könne der Alltag für die Menschen dort angenehmer und schöner gestaltet werden.

Die Familie von Friedrich-Wilhelm Berges, dem Namensgeber der gestern anerkannten Stiftung, habe zunächst mit den beiden Töchtern in Werdohl gewohnt, wo Berges seinerzeit bei VDM arbeitete. Später zog die Familie nach Plettenberg um und Stieftochter Dr. Charlotte Crummenerl ließ 1953 an der Lehmkuhler Straße ein Haus nach den Vorstellungen und Bedürfnissen der Familie Berges errichten. "Mit zum Haushalt gehörten mit Bodo und Raudi schon damals zwei Hunde", berichtete Schmidt.

Als die Eltern von Hanne-Liese Berges und Oberstudiendirektorin Dr. Charlotte Crummenerl im Jahr 1971 ihre goldene Hochzeit in Wörrishofen feiern wollten, habe Mutter Elisabeth Berges dort einen Schlaganfall erlitten und sei eine Woche später verstorben.

Friedrich-Wilhelm Berges war neben der Arbeit in Werdohl Teilhaber der Firma Rasche, nahm verschiedene ehrenamtliche Aufgaben wahr und wurde von seinen Töchtern sehr geschätzt. "Seine Entscheidungen waren für die beiden wichtig und unantastbar. Seine Stieftochter widmete ihm ihre Dissertation", erklärte Marianne Schmidt.

Hanne-Liese Berges habe in den 90er Jahren nach einer Erkrankung ihrer Schwester viel unternommen, damit Charlotte Crummenerl weiter im Haus an der Lehmkuhler Straße leben konnte. Ein Treppenlift sei installiert und ein Pflegedienst morgens und auch abends zur Betreuung engagiert worden. Im September 1999 starb Dr. Charlotte Crummenerl in ihrem Haus. In den Jahren danach lebte Hanne-Liese Berges alleine an der Lehmkuhler Straße. "Sie war aber nach unserem Eindruck nicht einsam. Limbo, der kleine Münsterländer, lebte mit ihr dort und war oft ihr Gesprächspartner", erinnerte sich Schmidt.

"Sie ging noch zu besonderen Feiern, Jubiläen und Weihnachtsfeiern der Firma Rasche und kümmerte sich um die Arbeit des Beirates. Ihren Blumengarten hinter dem Haus pflegte sie mit großer Hingabe", so Schmidt, die im Jahr 2005 Mischlingshündin "Fixi" aus dem Tierheim in das Berges-Haus geholt habe.

Ein Einschnitt sei der Sturz der damals 87-Jährigen auf der Terrasse ihres Hauses gewesen, bei dem sie sich einen Oberschenkelhalsbruch zugezogen habe. Weil sie Dinge wie einen Hausnotruf abgelehnt habe, sei sie von einer Haushaltshilfe erst einen Tag nach dem Sturz gefunden worden. "Im Krankenhaus erzählte sie, dass "Fixi" ihr geholfen habe, die 20 Stunden einigermaßen zu überstehen." Probleme habe es ihr danach bereitet, von Fremden abhängig zu sein und ihr Leben nicht mehr komplett selbst bestimmen zu können.

Kurz vor ihrem Tod habe Hanne-Liese Berges noch zwei große Wünsche gehabt: "Sie wollte gerne noch einmal mit ihrem geliebten alten BMW ins Städtchen fahren, um auf dem Markt einzukaufen und sie wünschte sich sehr, zu Hause sterben zu können." Nur der erste Wunsch sei nicht mehr in Erfüllung gegangen. Nach einem Krankenhausaufenthalt habe sie sich am 29. Juni 2009 über ihre Entlassung und die Ankunft in ihrem Haus gefreut.
"Am nächsten Tag wollte Hündin Fixi unbedingt zu Frau Berges ans Bett. Sie hat ihren Hund noch einmal gestreichelt und starb zwei Stunden später im Schlafzimmer." In ihrem Vermächtnis habe Hanne-Liese Berges festgelegt, dass Hündin "Fixi" weiterhin von Marianne Schmidt liebevoll versorgt werde. Bereits 1972 und habe sich Hanne-Liese Berges mit ihrer Schwester geeinigt, ihr Vermögen für Altenpflege und Altenhilfe zur Verfügung zu stellen. ged


Hanne-Liese Berges liebte Hunde und starb im Alter von 88 Jahren wie ihre Schwester im Haus an der Lehmkuhler Straße.


Quelle: WR Plettenberg vom 24.12.2009

Stiftung
Plettenberg erbt 16 Millionen
von verstorbener Bürgerin

Bernhard Schlütter

Plettenberg. Diese Weihnachtsgeschichte schreibt das Leben: Eine bescheidene, allein lebende Frau verstirbt und vermacht ihr Vermögen von 16 Millionen Euro den Bürgern ihrer Heimatstadt Plettenberg. Ihr letzter Wille ist, dass die Stiftung den Namen ihres Vaters Friedrich Wilhelm Berges trägt.

Hanne-Liese Berges verstarb im Juni dieses Jahres. In ihrem Testament setzte sie die gemeinnützige Friedrich-Wilhelm-Berges-Stiftung als Erbin ein. Zweck der Stiftung ist die Beschaffung von Mitteln zur Förderung von älteren Menschen, der Altenhilfe und der Krankenpflege. In der Satzung der jetzt gegründeten Stiftung ist die Unterstützung des Matthias-Claudius-Hauses sowie des Krankenhauses Plettenberg benannt.

Am Tag vor Heiligabend traf sich erstmals der Stiftungsvorstand, zu dem gemäß der Satzung die Testamentsvollstreckerin Marianne Schmidt, der Vorstandsvorsitzende des Evangelischen Perthes-Werks e. V., Pfarrer Dr. Werner Max Ruschke sowie der Geschäftsführer der Krankenhaus Plettenberg gGmbH, Michael Kaufmann, bestimmt sind. Über die Höhe des Stiftungsvermögens schweigt sich der Vorstand aus. Nach Informationen der Westfälischen Rundschau handelt es sich um zirka 16 Millionen Euro.

Passender Zeitpunkt
„Das ist ein wunderbares Geschenk für die beiden Einrichtungen und für Plettenberg”, jubelte Michael Kaufmann, „und der Zeitpunkt könnte, nicht nur wegen Weihnachten, nicht besser sein.” Aus Sicht des Krankenhauses freue er sich besonders darüber, dass die unternehmerische Stiftungsidee Reinhold Mendritzkis eine Nachahmerin gefunden habe.

Im Gespräch mit der WR erläuterte Kaufmann, dass das Stiftungsvermögen nicht ausgegeben werden dürfe, sondern ausschließlich die Erträge für besondere Vorhaben verwendet werden sollten. „Projekte, die nicht zum Tagesgeschäft gehören, die sonst keine Chance auf Verwirklichung hätten”, so seine Definition. Angedacht seien zum Beispiel auch hausübergreifende Maßnahmen zwischen Krankenhaus und Matthias-Claudius-Haus.

Gezielte Förderungen
„Wir freuen uns sehr”, kommentierte Marita Sievers, Leiterin des Matthias-Claudius-Hauses, die Nachricht von der weihnachtlichen Bescherung. Die Stiftungssatzung wurde am Mittwoch verabschiedet. Sie muss nun noch von der Bezirksregierung in Arnsberg genehmigt werden – eine Formsache. „Die Stiftung kann dann ihre Arbeit aufnehmen und gezielt Förderungen im Sinne des Stiftungszwecks vornehmen”, heißt es in der Pressemitteilung der Friedrich-Wilhelm-Berges-Stiftung.

Der Namensgeber Friedrich Wilhelm Berges gründete im Jahr 1925 zusammen mit Adolf Hollweg die Firma Gustav Rasche Nachf., die heute unter Rasche Umformtechnik GmbH & Co. KG in Plettenberg firmiert. Auch Berges' Tochter Hanne-Liese wohnte bis zuletzt in Plettenberg, ihrer Heimatstadt, deren Bürgern sie mit dem Vermächtnis ein großherziges Geschenk macht.


Quelle: WR Plettenberg vom 24.12.2009, Seite "Westfalen-Rundschau"

Plettenberger Unternehmertochter Hanne-Luise Berges vermacht ihrer Heimatstadt ein Vermögen als Stiftung
Millionen-Geschenk für Krankenhaus und Altenheim

Bernhard Schlütter

Plettenberg. Wunderbare Bescherung für das Plettenberger Krankenhaus und die Altenhilfeeinrichtung Matthias- Claudius-Haus. Aus dem Vermögen der gestern gegründeten Friedrich-Wilhelm-Berges- Stiftung erhalten die beiden Häuser in Zukunft regelmäßig namhafte Beträge für besondere Vorhaben der Altenhilfe und Krankenpflege. Das Stiftungsvermögen beläuft sich nach WR-Information auf rund 16 Millionen Euro.

Zu verdanken haben die Plettenberger diesen Geldsegen der Unternehmertochter Hanne-Luise Berges, die im Juni dieses Jahres verstarb. In ihrem Testament verfügte sie die Gründung der Stiftung mit dem Namen ihres Vaters. Zweck der Stiftung ist die Beschaffung von Mitteln zur Förderung von älteren Menschen, der Altenhilfe und der Krankenpflege in Plettenberg.

»Ein Geschenk an alle Plettenberger«
„Das ist ein Geschenk an alle Plettenberger”, findet Krankenhaus- Geschäftsführer Michael Kaufmann, der zum dreiköpfigen Stiftungsvorstand gehört. Mit den dadurch zur Verfügung stehenden Mitteln könnten Projekte in Angriff genommen werden, die sonst keine Chance auf Verwirklichung gehabt hätten.

Die Bürger der 28 000-Einwohner- Stadt im Sauerland hatten mit einer bemerkenswerten Initiative vor gut drei Jahren verhindert, dass ihr Krankenhaus an einen privaten Träger veräußert wurde. Schon damals trug eine Stiftung des Unternehmers Reinhold Mendritzki zum Fortbestand des Hauses bei.

Zum Krankenhaus gehören 42 Einheiten für Betreutes Wohnen und ein Seniorenzentrum mit 70 Plätzen. Die Altenhilfeeinrichtung Matthias- Claudius-Haus des Ev. Perthes- Werks hat 57 Bewohner.


Das Krankenhaus in Plettenberg profitiert von der neu gegründeten Friedrich-Wilhelm-Berges-Stiftung.
Foto: WR-Archiv


Quelle: Süderländer Tageblatt vom 24.12.2009

Millionen-Nachlass unterstützt
Krankenhaus und Altenheim

Friedrich-Wilhelm-Berges-Stiftung gegründet. Maßnahmen für ältere Menschen
im Krankenhaus Plettenberg und im Matthias-Claudius-Haus werden gefördert

Plettenberg. Das Plettenberger Krankenhaus und das Matthias-Claudius-Haus bekommen künftig regelmäßig eine finanzielle Unterstützung. Das Geld stammt aus der Friedrich- Wilhelm-Berges Stiftung, deren Gründung gestern eingeleitet wurde.

Friedrich Wilhelm Berges war ein Plettenberger Unternehmer, der im Jahre 1925 zusammen mit seinem Geschäftspartner und Freund Adolf Hollweg die Firma Gustav Rasche Nachf. gegründet und aufgebaut hat. Daraus ist die heutige Rasche-Umformtechnik GmbH & Co KG hervorgegangen. Zudem leitete Friedrich Wilhelm Berges ein großes Werdohler Unternehmen.

Im Juni verstarb die Tochter von Friedrich Wilhelm Berges, Hanne-Liese Berges. Sie hatte vor ihrem Tod ein Testament verfasst, in dem sie die Gründung der gemeinnützigen Friedrich- Wilhelm-Berges-Stiftung verfügt und diese zugleich als Erbin ihres Vermögens einsetzt. Wie die Stiftung mitteilte, handelt es sich dabei um einen "namhaften Betrag". Die Rede ist von einem bis zu zweistelligen Millionenbetrag aus ihrem Privatvermögen.

Der Zweck der von Hanne-Liese Berges initiierten Stiftung ist die "Beschaffung von Mitteln zur Förderung von älteren Menschen, der Altenhilfe und der Krankenpflege". In der Satzung ließ die Stifterin das zum Perthes-Werk gehörenden Matthias-Claudius-Haus sowie das Plettenberger Krankenhaus als Begünstigte festschreiben. Die zur Verfügung stehenden Mittel sollen jeweils zur Hälfte an das Krankenhaus sowie das Altenheim ausgeschüttet werden.

Das Geld darf jedoch nicht für den normalen Geschäftsbetrieb verwendet werden, sondern muss in Projekte für alte Menschen in der Kranken- und Altenpflege fließen. Dem Vorstand der Stiftung gehören die Testamentsvollstreckerin Marianne Schmidt, sie ist eine Vertraute der Verstorbenen, sowie der Vorstandsvorsitzende des Evangelischen Perthes-Werkes e. V., Pfarrer Dr. Werner Max Rutschke, und der Geschäftsführer der Krankenhaus Plettenberg gGmbH, Michael Kaufmann, an.

Gestern hat der Vorstand die Stiftungssatzung verabschiedet. Diese muss von der Stiftungsaufsicht bei der Bezirksregierung in Arnsberg aber erst noch genehmigt werden. Voraussichtlich kann die Stiftung im Februar ihre Arbeit aufnehmen.

Stiftungskapital
bleibt erhalten

Dazu wird es gehören, das Stiftungskapital möglichst gewinnbringend anzulegen. "Das Geld bleibt idealerweise erhalten und vermehrt sich", weist Stiftungs-Vorstand Pfarrer Dr. Werner Max Ruschke darauf hin, dass das Stiftungskapital nicht verzehrt wird und die Ausschüttung ausschließlich aus den Erträgen des angelegten Geldes erfolgt. Deren Höhe hängt von der Lage auf dem Kapitalmarkt ab: "Wir hoffen auf zwei bis vier Prozent."

Die Unterstützung durch die Friedrich-Wilhelm-Berges-Stiftung ist sowohl dem Altenheim als auch dem Krankenhaus sehr willkommen. "Uns hat die Nachricht von der Stiftung freudig überrascht", betonte Pfarrer Dr. Werner Max Ruschke, Vorstandsvorsitzender des Perthes-Werkes, das in Plettenberg einen Neubau des Matthias-Claudius-Hauses plant.

Auch Krankenhaus-Geschäftsführer Michael Kaufmann zeigte sich sehr erfreut über die Unterstützung. "Es ist ein Geschenk rechtzeitig zu Weihnachten, dass sich die Idee von Reinhold Mendritzki in dieser Weise fortsetzt", betonte Kaufmann. Die im Jahr 2006 gegründete Mendritzki-Stiftung trägt mit der Stadt Plettenberg das Krankenhaus. gt


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