Siehe auch:
Plettenberger Stiftungen
Quelle: Süderländer Tageblatt vom 22.07.2011
Stadt mit Stiftungs-Tradition
Plettenberg. "Dieser Termin gehört zur Kür, denn es ist schön dabei zu sein, wenn etwas Neues beginnt", sagte Bürgermeister Klaus Müller, als gestern vor 60 Gästen im Ratssaal die Anerkennung der Friedrich-Wilhelm-Berges-Stiftung besiegelt wurde.
In der heutigen Zeit und dem Trend zur Single-Gesellschaft müsse man über eine Erneuerung nachdenken und sich bewusst machen, "dass wir alle die Kommune sind." Bürgerschaftliches Engagement sei das Stichwort, so Müller der sich hocherfreut über die Stiftung zeigte, aus deren Erträgen das Seniorenzentrum im Krankenhaus und das Matthias-Claudius-Haus finanziell unterstützt werden.
"In unserer Stadt kann man fast schon von einer Stiftungstradition sprechen", sagte Müller mit Verweis auf erste Stiftungen im Mittelalter und im Kaiserreich. 1893 habe Wilhelm Seißenschmidt das Krankenhaus mitfinanziert. Adolf Hohage, William Edenborn, Annerose Iber-Schade, Anneliese Ohm und Reinhold Mendritzki hätten mit ihren Stiftungen ebenfalls sehr viel für die Stadt getan.
Regierungsdirektor Paul Köhler empfahl dem Stiftungsvorstand, das staatliche Gütesiegel der Friedrich-Wilhelm-Berges Stiftung in den Zeiten von "Vergreisung und Kinderarmut" sinnvoll zu nutzen. Angesichts von 500 Stiftungen im Regierungsbezirk Arnsberg sei man froh über jede Stiftung, die Recht und Gesetze beachte. "Wir wollen nichts wieder von Ihnen hören - vor allem nichts Negatives", so Köhler, bevor er die Anerkennungsurkunde an Marianne Schmidt überreichte. ged
Quelle: Süderländer Tageblatt vom 22.07.2011
Hundefreundin Hanne-Liese Berges
Plettenberg. Wer war die Familie Berges, die schon früh festlegte, ihr Vermögen in eine Stiftung einzubringen, deren Erträge den alten Menschen der Heimatstadt Plettenberg nun zugute kommt?
Auf diese Frage gab Testamentsvollstreckerin Marianne Schmidt, enge Vertraute der im Jahr 2009 verstorbenen Hanne-Liese Berges, bei der gestrigen Feierstunde einige Antworten.
"Frau Berges war es sehr wichtig, dass sie in ihrem Haus leben und sterben durfte. Die Stiftung ist vielleicht so etwas wie ein Dank von ihr an die Gesellschaft. Wer im Altenheim leben muss, der soll dort auch gerne leben." Und mit den Erträgen aus der Stiftung für das Seniorenzentrum des Krankenhauses und das Matthias-Claudius-Haus könne der Alltag für die Menschen dort angenehmer und schöner gestaltet werden.
Die Familie von Friedrich-Wilhelm Berges, dem Namensgeber der gestern anerkannten Stiftung, habe zunächst mit den beiden Töchtern in Werdohl gewohnt, wo Berges seinerzeit bei VDM arbeitete. Später zog die Familie nach Plettenberg um und Stieftochter Dr. Charlotte Crummenerl ließ 1953 an der Lehmkuhler Straße ein Haus nach den Vorstellungen und Bedürfnissen der Familie Berges errichten. "Mit zum Haushalt gehörten mit Bodo und Raudi schon damals zwei Hunde", berichtete Schmidt.
Als die Eltern von Hanne-Liese Berges und Oberstudiendirektorin Dr. Charlotte Crummenerl im Jahr 1971 ihre goldene Hochzeit in Wörrishofen feiern wollten, habe Mutter Elisabeth Berges dort einen Schlaganfall erlitten und sei eine Woche später verstorben.
Friedrich-Wilhelm Berges war neben der Arbeit in Werdohl Teilhaber der Firma Rasche, nahm verschiedene ehrenamtliche Aufgaben wahr und wurde von seinen Töchtern sehr geschätzt. "Seine Entscheidungen waren für die beiden wichtig und unantastbar. Seine Stieftochter widmete ihm ihre Dissertation", erklärte Marianne Schmidt.
Hanne-Liese Berges habe in den 90er Jahren nach einer Erkrankung ihrer Schwester viel unternommen, damit Charlotte Crummenerl weiter im Haus an der Lehmkuhler Straße leben konnte. Ein Treppenlift sei installiert und ein Pflegedienst morgens und auch abends zur Betreuung engagiert worden. Im September 1999 starb Dr. Charlotte Crummenerl in ihrem Haus. In den Jahren danach lebte Hanne-Liese Berges alleine an der Lehmkuhler Straße. "Sie war aber nach unserem Eindruck nicht einsam. Limbo, der kleine Münsterländer, lebte mit ihr dort und war oft ihr Gesprächspartner", erinnerte sich Schmidt.
"Sie ging noch zu besonderen Feiern, Jubiläen und Weihnachtsfeiern der Firma Rasche und kümmerte sich um die Arbeit des Beirates. Ihren Blumengarten hinter dem Haus pflegte sie mit großer Hingabe", so Schmidt, die im Jahr 2005 Mischlingshündin "Fixi" aus dem Tierheim in das Berges-Haus geholt habe.
Ein Einschnitt sei der Sturz der damals 87-Jährigen auf der Terrasse ihres Hauses gewesen, bei dem sie sich einen Oberschenkelhalsbruch zugezogen habe. Weil sie Dinge wie einen Hausnotruf abgelehnt habe, sei sie von einer Haushaltshilfe erst einen Tag nach dem Sturz gefunden worden. "Im Krankenhaus erzählte sie, dass "Fixi" ihr geholfen habe, die 20 Stunden einigermaßen zu überstehen." Probleme habe es ihr danach bereitet, von Fremden abhängig zu sein und ihr Leben nicht mehr komplett selbst bestimmen zu können.
Kurz vor ihrem Tod habe Hanne-Liese Berges noch zwei große Wünsche gehabt: "Sie wollte gerne noch einmal mit ihrem geliebten alten BMW ins Städtchen fahren, um auf dem Markt einzukaufen und sie wünschte sich sehr, zu Hause sterben zu können." Nur der erste Wunsch sei nicht mehr in Erfüllung gegangen. Nach einem Krankenhausaufenthalt habe sie sich am 29. Juni 2009 über ihre Entlassung und die Ankunft in ihrem Haus gefreut.
Quelle: WR Plettenberg vom 24.12.2009
Stiftung
Bernhard Schlütter
Plettenberg. Diese Weihnachtsgeschichte schreibt das Leben:
Eine bescheidene, allein lebende Frau verstirbt und vermacht ihr
Vermögen von 16 Millionen Euro den Bürgern ihrer Heimatstadt Plettenberg.
Ihr letzter Wille ist, dass die Stiftung den Namen ihres Vaters Friedrich
Wilhelm Berges trägt.
Hanne-Liese Berges verstarb im Juni dieses Jahres. In ihrem Testament setzte sie die gemeinnützige Friedrich-Wilhelm-Berges-Stiftung als Erbin ein. Zweck der Stiftung ist die Beschaffung von Mitteln zur Förderung von älteren Menschen, der Altenhilfe und der Krankenpflege. In der Satzung der jetzt gegründeten Stiftung ist die Unterstützung des Matthias-Claudius-Hauses sowie des Krankenhauses Plettenberg benannt.
Am Tag vor Heiligabend traf sich erstmals der Stiftungsvorstand, zu dem gemäß der Satzung die Testamentsvollstreckerin Marianne Schmidt, der Vorstandsvorsitzende des Evangelischen Perthes-Werks e. V., Pfarrer Dr. Werner Max Ruschke sowie der Geschäftsführer der Krankenhaus Plettenberg gGmbH, Michael Kaufmann, bestimmt sind. Über die Höhe des Stiftungsvermögens schweigt sich der Vorstand aus. Nach Informationen der Westfälischen Rundschau handelt es sich um zirka 16 Millionen Euro.
Passender Zeitpunkt
Im Gespräch mit der WR erläuterte Kaufmann, dass das Stiftungsvermögen nicht ausgegeben werden dürfe, sondern ausschließlich die Erträge für besondere Vorhaben verwendet werden sollten. „Projekte, die nicht zum Tagesgeschäft gehören, die sonst keine Chance auf Verwirklichung hätten”, so seine Definition. Angedacht seien zum Beispiel auch hausübergreifende Maßnahmen zwischen Krankenhaus und Matthias-Claudius-Haus.
Gezielte Förderungen
Der Namensgeber Friedrich Wilhelm Berges gründete im Jahr 1925 zusammen
mit Adolf Hollweg die Firma Gustav Rasche Nachf., die heute unter Rasche
Umformtechnik GmbH & Co. KG in Plettenberg firmiert. Auch Berges' Tochter
Hanne-Liese wohnte bis zuletzt in Plettenberg, ihrer Heimatstadt, deren
Bürgern sie mit dem Vermächtnis ein großherziges Geschenk macht.
Quelle: WR Plettenberg vom 24.12.2009, Seite "Westfalen-Rundschau"
Plettenberger Unternehmertochter Hanne-Luise Berges vermacht ihrer Heimatstadt ein Vermögen als Stiftung
Bernhard Schlütter
Plettenberg. Wunderbare Bescherung
für das Plettenberger
Krankenhaus und die Altenhilfeeinrichtung
Matthias-
Claudius-Haus. Aus dem Vermögen
der gestern gegründeten
Friedrich-Wilhelm-Berges-
Stiftung erhalten die beiden
Häuser in Zukunft regelmäßig
namhafte Beträge für
besondere Vorhaben der Altenhilfe
und Krankenpflege.
Das Stiftungsvermögen beläuft
sich nach WR-Information
auf rund 16 Millionen Euro.
Zu verdanken haben die
Plettenberger diesen Geldsegen
der Unternehmertochter
Hanne-Luise Berges, die im
Juni dieses Jahres verstarb. In
ihrem Testament verfügte sie
die Gründung der Stiftung mit
dem Namen ihres Vaters.
Zweck der Stiftung ist die Beschaffung
von Mitteln zur Förderung
von älteren Menschen,
der Altenhilfe und der Krankenpflege
in Plettenberg.
»Ein Geschenk an
alle Plettenberger«
Die Bürger der 28 000-Einwohner-
Stadt im Sauerland
hatten mit einer bemerkenswerten
Initiative vor gut drei
Jahren verhindert, dass ihr
Krankenhaus an einen privaten
Träger veräußert wurde.
Schon damals trug eine Stiftung
des Unternehmers Reinhold
Mendritzki zum Fortbestand
des Hauses bei.
Zum Krankenhaus gehören
42 Einheiten für Betreutes
Wohnen und ein Seniorenzentrum
mit 70 Plätzen. Die
Altenhilfeeinrichtung Matthias-
Claudius-Haus des Ev. Perthes-
Werks hat 57 Bewohner.
Quelle: Süderländer Tageblatt vom 24.12.2009
Millionen-Nachlass unterstützt
Plettenberg. Das Plettenberger Krankenhaus und das
Matthias-Claudius-Haus bekommen künftig regelmäßig eine
finanzielle Unterstützung. Das Geld stammt aus der Friedrich-
Wilhelm-Berges Stiftung, deren Gründung gestern eingeleitet
wurde.
Friedrich Wilhelm Berges war ein Plettenberger Unternehmer,
der im Jahre 1925 zusammen mit seinem Geschäftspartner und
Freund Adolf Hollweg die Firma Gustav Rasche Nachf. gegründet
und aufgebaut hat. Daraus ist die heutige Rasche-Umformtechnik
GmbH & Co KG hervorgegangen. Zudem leitete Friedrich Wilhelm
Berges ein großes Werdohler Unternehmen.
Im Juni verstarb die Tochter von Friedrich Wilhelm Berges,
Hanne-Liese Berges. Sie hatte vor ihrem Tod ein Testament
verfasst, in dem sie die Gründung der gemeinnützigen Friedrich-
Wilhelm-Berges-Stiftung verfügt und diese zugleich als Erbin
ihres Vermögens einsetzt. Wie die Stiftung mitteilte, handelt
es sich dabei um einen "namhaften Betrag". Die Rede ist von
einem bis zu zweistelligen Millionenbetrag aus ihrem Privatvermögen.
Der Zweck der von Hanne-Liese Berges initiierten Stiftung ist
die "Beschaffung von Mitteln zur Förderung von älteren Menschen,
der Altenhilfe und der Krankenpflege". In der Satzung ließ die
Stifterin das zum Perthes-Werk gehörenden Matthias-Claudius-Haus
sowie das Plettenberger Krankenhaus als Begünstigte festschreiben.
Die zur Verfügung stehenden Mittel sollen jeweils zur Hälfte an
das Krankenhaus sowie das Altenheim ausgeschüttet werden.
Das Geld darf jedoch nicht für den normalen Geschäftsbetrieb
verwendet werden, sondern muss in Projekte für alte Menschen in
der Kranken- und Altenpflege fließen. Dem Vorstand der Stiftung
gehören die Testamentsvollstreckerin Marianne Schmidt, sie ist
eine Vertraute der Verstorbenen, sowie der Vorstandsvorsitzende
des Evangelischen Perthes-Werkes e. V., Pfarrer Dr. Werner Max
Rutschke, und der Geschäftsführer der Krankenhaus Plettenberg
gGmbH, Michael Kaufmann, an.
Gestern hat der Vorstand die Stiftungssatzung verabschiedet. Diese
muss von der Stiftungsaufsicht bei der Bezirksregierung in Arnsberg
aber erst noch genehmigt werden. Voraussichtlich kann die Stiftung
im Februar ihre Arbeit aufnehmen.
Stiftungskapital
Die Unterstützung durch die Friedrich-Wilhelm-Berges-Stiftung ist sowohl
dem Altenheim als auch dem Krankenhaus sehr willkommen. "Uns hat die
Nachricht von der Stiftung freudig überrascht", betonte Pfarrer Dr.
Werner Max Ruschke, Vorstandsvorsitzender des Perthes-Werkes, das in
Plettenberg einen Neubau des Matthias-Claudius-Hauses plant.
Auch Krankenhaus-Geschäftsführer Michael Kaufmann zeigte sich sehr
erfreut über die Unterstützung. "Es ist ein Geschenk rechtzeitig zu
Weihnachten, dass sich die Idee von Reinhold Mendritzki in dieser
Weise fortsetzt", betonte Kaufmann. Die im Jahr 2006 gegründete
Mendritzki-Stiftung trägt mit der Stadt Plettenberg das Krankenhaus. gt
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