Quelle: Plettenberger Köpfe. Interessante Persönlichkeiten aus der Stadt Plettenberg, hrsg. von der Stadt Plettenberg, Plettenberg 2000 (Beiträge zur Plettenberger Stadtgeschichte Bd. 3)

Baberg, Ewald
Landwirt, Holz- und Kohlenhändler
geb. 28.09.1892 in Ohle, gest. 02.11.1973 in Plettenberg


Nach dem Besuch der Plettenberger Realschule und der Oberschule Altena trat E. B. in den elterlichen Holzhandel ein. Zunächst hegte er den Plan, Lehrer zu werden, doch machte der Tod seiner beiden Brüder im Ersten Weltkrieg diesen Wunsch zunichte, da er zunehmend das Geschäft seines Vaters mitverantwortlich führen musste. Er selbst erlebte den Krieg in Flandern. 1917 wurde er für Aufgaben bei der Holzbeschaffung in der Kriegswirtschaft vom Dienst an der Front freigestellt und kehrte nach Ohle zurück. 1924 gliederte er zusammen mit seinem Vater dem häuslichen Betrieb eine Kohlenhandlung an. 1925 war er Mitbegründer der Spar- und Darlehnskasse Plettenberg und gehörte dem Aufsichtsrat mehr als vier Jahrzehnte an. Von 1951 bis 1961 bekleidete er das Amt des Bezirksvorstehers der Stadtteils Ohle und war in dieser Funktion Mitglied des Bau- und Liegenschaftsausschusses und des Fürsorgeausschusses der Stadt Plettenberg.
Besondere Verdienste erwarb sich B. um die Erhaltung heimatlichen Brauchtums. Entsprechend groß war sein Interesse an der Ohler Geschichte. Er sammelte und veröffentlichte Heimatgeschichten und plattdeutsche Erzählungen. Jung und Alt beeindruckte er mit "Geschichten aus der Ohler Geschichte", die er im Rahmen von Vorträgen und regelmäßigen Unterrichtsbesuchen in der Ohler Schule mit oft tiefsinnigem Humor vortrug.

Als "Ohler Dorfvater" und "guter Geist von Ohle" verkörperte er in seinen letzten Jahren die Erinnerung an das alte Dorf. Für seine besonderen Verdienste um das einstige "Dorf Ohle" und seine Bewohner erhielt B. im Februar 1968 die "Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland".
MZ


Quelle: Westfalenpost Plettenberg September 1962

Ewald Baberg 70 Jahre

Der frühere Ortsvorsteher in Ohle, Ewald Baberg, vollendet sein 70. Lebensjahr. Er hat nicht nur als Ortsvorsteher die Belange der Ohler Bevölkerung erfolgreich vertreten, sondern sich auch vor allem auf dem Gebiet der Heimatpflege verdient gemacht. Baberg ist ein profilierter Vertreter des "Dorfes Ohle", das trotz seiner industriellen Entwicklung immer wieder den dörflichen Charakter bei seinen Dorffesten betont. Berühmt sind die "Vertellekes" und Anekdoten, die Ewald Baberg aus der Geschichte des Dorfes, die sein "Hobby" ist, zu erzählen weiß und mit denen er eine ganze Gesellschaft zu unterhalten kann. Groß ist sein Wissen um die Vergangenheit, um Sitten und Gebräuche bei Festen und Feiern im Dorfe und köstlich sein trockener Humor. Als er vor drei Jahren schwer erkrankte, bangte man um sein Leben, aber er überwand die Krankheit dank seiner kräftigen Statur und Natur. Die Ohler Bevölkerung wünscht, dass Ewald Baberg noch lange in Gesundheit und alter Frische unter ihr weilen möge. Den Wünschen schließt sich die WP an.


zurück