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Stadtgebiet. (HH) Das Auslands- fernsehen der Deutschen Welle machte gestern in der Vier-Täler-Stadt Aufnahmen zum Thema Zwangsarbeiter. Redakteurin Margit Eberlein fing heimische Firmengebäude ein, besuchte das Stadtarchiv und informierte sich über den Plettenberg Fonds. Am 25. Januar um 18 Uhr werden die Bilder und Töne aus Plettenberg einmal um den Erdball gehen, denn die Deutsche Welle Auslandsfernsehen hält den Kontakt zu Deutschen in aller Welt. Im Land selbst kann man den Sender empfangen, wenn man den Eutelsat-Satelliten über die Antennenschüssel hereinbekommt. |
Die Sendung steht im unmittelbaren Zusammenhang mit der am 26. Januar im Deutschen Bundestag beginnenden Beratung über das Entschädigungsgesetz für ehemalige Zwangsarbeiter. Redakteurin Margit Eberlein war per Flieger von Berlin nach Dortmund gereist, kam dann mit einem Dortmunder TV-Team zunächst nach Ohle. Hier wurden auf dem alten Ohler Friedhof die Gräber der 1944 und 1945 verstorbenen sowjetischen Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter gefilmt und das Alcan-Werk, früher Ohler Eisenwerk, ins Bild gerückt. Die Firmen Schade (DURA) und Brockhaus Soehne, die mit dem Ohler Eisenwerk seinerzeit die meisten Zwangsarbeiter beschäftigten, waren weitere Filmobjekte. Dann ging es ins Stadtarchiv, wo die Kamerafrau die Ostarbeiter-Kartei ins Blickfeld nahm. In einem Interview ging Margit Eberlein der Frage nach, welche Ziele die von Eckhardt Brockhaus initiierte humanitäre Hilfsaktion "Plettenberg Fonds" verfolgt. Beeindruckt zeigte sich Margit Eberlein von der Festschrift der Firma Brockhaus Soehne aus dem Jahre 1989 zum 125jährigen Bestehen. Darin wird auf den Einsatz von Zwangsarbeitern im Unternehmen ausdrücklich hingewiesen. "Sehr mutig!" fand Margit Eberlein.
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